Klappentext:
Angefeuert von Ärger über die
Vernachlässigung unserer verwundeten Helden bleibt „Our Boys“ so relevant, wie
es 1993 gewesen ist, als es den Best New Play Award gewonnen hat. Diese erste
West-End-Produktion kommt vom kreativen Team des internationalen Erfolgs
„Journey’s End“.
Basierend auf den
Armeeerfahrungen des Autoren ist „Our Boys“ gleichermaßen brennend ehrlich wie
auch explosiv lustig. Fünf junge Soldaten töten nichts außer Zeit während sie
sich von ihren Verwundungen erholen, die sie sich im Dienst zugezogen haben.
Plötzlich wird ihre Routine aus Fernsehen, Beziehungsanzeigen und Gesprächen
durch die Ankunft eines jungen Offiziers unterbrochen.
Die Kameradschaft dieser
ungleichen Bande aus Brüdern wird bald durch einen gefährlichen Zwischenfall
und einen Verrat in Frage gestellt. Mit Anklagen wegen Mißverhalten in Aussicht
fliegen Anschuldigungen durch die Luft – und der Kampf beginnt im Ernst.
Eigene Beurteilung:
1984. Eine Gruppe junger Soldaten
liegt im Queen Elizabeth Militärkrankenhaus und erholt sich mehr oder weniger
von ihren Verletzungen. Zwei der jungen Männer sitzen in Rollstühlen, einer hat
einen Mittelfinger verloren, einer gerade eine Beschneidung hinter sich und
einer hat Probleme mit seinem Bein nachdem er in eine Bombenattacke der IRA
gekommen ist. In einem der Zimmer wird ein junger Offizier zugewiesen, was die
Mannschaftsränge sehr irritiert, denn einen „Rupert“ bei sich zu haben ist
überaus ungewöhnlich – und auch eher störend, denn sie wissen nicht, wie sie
sich ihm gegenüber verhalten sollen.
Der junge Akademiker, der zu
ihnen stößt bringt ihre fest gefügte Routine durcheinander, die im Krankenhaus
viel mit eher illegitimen Dingen zu tun hat. Aber der Neue ist ein guter
Kamerad und so entspannt sich die Atmosphäre etwas, bis eine Geburtstagsfeier
aus dem Ruder läuft und eine Menge Verhöre stattfinden um die genaue Situation
zu klären. Auf welche Seite wird sich der „Rupert“ stellen?
Das Stück – ein überschaubarer
Zwei-Akter, der mit einem Bühnenbild auskommt – verarbeitet die
Armeeerfahrungen des Autoren, zusammen mit dem dazugehörigen Humor, der
Gossensprache, der Armeesprache mit ihren Abkürzungen und eine Menge schwarzen
Humor. Dabei ist es nicht nur sehr amüsant, sondern stellenweise auch sehr
anrührend. Aktuell wird es in London mit einigen sehr prominenten Schauspielern
wie Arthur Darvill (Rory in Dr. Who) und Matthew Lewis (Neville Longbottom in
„Harry Potter“) aufgeführt, um nur ein paar zu nennen. Die vorliegende Ausgabe
ist ein Aufführungsskript mit den Namen aller an der Aufführung beteiligten
Personen und ihrer Kurzvita. Ein nettes kleines Theaterstück, das es leider
noch nicht in die Aufmerksamkeit der deutschen Bühnen geschafft hat.