Stephen King - Die Arena (ab 05.10.2012)

  • Schon sehr mutig, wenn man weiß, dass die Marines ja nicht rein können, um die Demonstranten zu verhaften :wink:

    Aber, Hirilvorgul. Wir haben doch die leistungsfähige, private Polizeitruppe von Big Jim! Die werden sicher auf ihre eigene Art mit so etwas fertig.


    er wird eine Grillpartie organisieren, bei der er seine gehorteten und längst abgelaufenen Lebensmittel für ordentlich Geld unters Volk bringen will. Übelkeit und Magenbeschwerden schon mal eingeplant.

    Normalerweise wäre eine kleine Epidimie von Magenkranken ja auch kaum ein Problem, aber mit der ohnehin chaotischen Situation könnten ein Haufen
    kranker Leute ein großes Problem werden.
    Im nächsten Kapitel bekommen wir dann einen weiteren Eindruck der kompetenten Arbeit von Junior und Co. Und auch Hallowen rückt naher...........


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Aber, Hirilvorgul. Wir haben doch die leistungsfähige, private Polizeitruppe von Big Jim! Die werden sicher auf ihre eigene Art mit so etwas fertig.


    Jaaa- das wissen du und ich und alle anderen Leser. Aber Joe weiß das noch nicht :wink:




    Normalerweise wäre eine kleine Epidimie von Magenkranken ja auch kaum ein Problem, aber mit der ohnehin chaotischen Situation könnten ein Haufen
    kranker Leute ein großes Problem werden.

    Das hab ich mir auch so überlegt. In so einem kleinen Ort dürfte die Menge der vorrätigen Medikamente sehr begrenzt sein.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Es ist nicht so schlimm wie`s noch wird (bis Abschnitt 6)


    Eigentlich aber ist es schon schlimm genug, denn die Polizeimacht der Stadt zeigt zum ersten Mal, was sie so alles kann. Hier sieht man
    nun deutlich, dass sie für ihre eigentliche Aufgabe völlig ungeeignet sind und ihre Fähigkeiten mehr auf dem Gebiet Schikane und
    Brutalität liegen. Das bekommt dann Barbie als erster zu spüren und er kann froh sein, dass Julia hier beherzt eingreift und ihn vor viel
    schlimmeren bewahrt.
    Nichts gutes verheißen auch die Worte des schwerverletzten Jungen. Wie Janelle, beginnt Rory zu sprechen und warnt vor Geschehnissen
    an Halloween. Als die Lage sich beruhigt dürfen wir dann einem sehr interessanten Gespräch zwischen Scarecrow Joe und seiner Truppe
    von "freien Radikalen" zuhören. Sie sind sozusagen die gute Seite der Jugend des Städtchens und haben offensichtlich auch im Literaturkurs
    gut aufgepasst. Sie ziehen sofort die Verbindung der Situation in Chester`s Mill mit ihrer Kenntnis vom >Herrn der Fliegen<.

    Zitat

    (...) Aber wenn es so weitergeht....ihr erinnert euch an Herr der Fliegen?< (...)
    Benny skandierte: >Killt das Schwein. Schneidet ihm die Kehle durch. Schlagt ihm den Schädel ein<.
    Die Leute nennen die Cops Schweine, aber ich will euch sagen, was ich denke. Ich denke, dass die
    Cops Schweine finden, wenn die Scheiße tiefer wird. Vielleicht weil die genauso Angst haben.

    Weise Worte des jungen Mannes. Wir können sicher sein, dass Junior und Co. die Schweine finden werden.
    Kings Erwähnung von William Goldings Roman >Der Herr der Fliegen< kommt sicher nicht von ungefähr, denn beide Romane behandeln das gleiche
    Grundthema. Eine Gruppe Menschen wird in eine isolierte Situation gebracht. Bei Golding ist es eine Insel auf der eine Gruppe Jugendlicher strandet,
    bei King halt eine "ganz normale" Kleinstadt über die sich eine seltsame Kuppel spannt. Die Auswirkungen sind gleich. Die Vorstellung beider Autoren
    bezüglich des menschlichen Verhaltens in Extremsituationen scheinen sich zu gleichen. Ich dachte direkt an den Schluss von Goldings Roman der einen
    mehr als bitteren Beigeschmack hat. Bin sehr gespannt wie King das lösen wird.


    Julia und Barbie unterhalten sich über das weitere Vorgehen als Cox sie anruft. Es entwickelt sich eine Art Streitgespräch, indem Cox Barbie erläutert,
    dass der Koch nun wieder ein Colonel ist und der Präsident ihn höchstpersönlich zum Stadtkommandanten ernannt hat. Na ja, als ob das an der Sache
    etwas ändern würde. Das versucht Barbie seinem Militärkumpel zu erklären. Titel hin oder her, er hat keine Macht über die Stadtväter und die Polizei.
    Schließlich einigen sie sich auf eine Art diplomatischen Trick von dessen Wirkung ich noch nicht so ganz überzeugt bin.
    Wichtigste Nachricht aber ist die Tatsache, dass das Militär den gleichen Versuch startet wie Rory, nur mit größerem Kaliber. Ein Marschflugkörper soll
    die Kuppel zerstören.
    Ich erinnere mich an Norrie Calverts Worte. >Dies ist kein Spaß mehr. Das hier ist kein Spaß<.


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  • Das hier muss ich noch loswerden. Einer der letzten Sätze aus Goldings >Herr der Fliegen< So schön und so traurig.
    Ich setze es mal in Spoiler, falls du den Roman noch nicht kennst.



    Wie gesagt, ich bin gespannt wie Kings Version der "Dunkelheit des menschlichen Herzens" seine Auflösung findet.

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  • Aber was denkst du denn von mir :wink: Natürlich kenne ich Goldings wunderbaren Roman. Ist allerdings schon viele Jahre her - sollte ich vielleicht mal wieder lesen.
    Zum Posten komme ich erst heute abend, wenn ich das Kapitel fertig gelesen habe. Bis jetzt kann ich nur sagen: es macht seinem Titel leider alle Ehre...

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  • Bis jetzt kann ich nur sagen: es macht seinem Titel leider alle Ehre...


    Oh ja, das tut es. Konnte heute morgen nicht mehr aufhören und bin bei Abschnitt 7 (dannach musste ich zuerst mal Luft holen)
    des nächsten Kapitels mit dem seltsamen Titel >Njuk-Njuk-Njuk<. Bei Herrn King ist es (meistens) einfach schwierig die Geschichte
    wegzulegen. Ja, ich bin ein schwacher Lesewurm :uups: ............aber jetzt warte ich ab.

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  • Hab jetzt ein wenig aufgeholt....


    Wie ich schon sagte, das Kapitel macht seinem Titel alle Ehre. Es geht ja gleich schlimm genug los:

    denn die Polizeimacht der Stadt zeigt zum ersten Mal, was sie so alles kann. Hier sieht man
    nun deutlich, dass sie für ihre eigentliche Aufgabe völlig ungeeignet sind und ihre Fähigkeiten mehr auf dem Gebiet Schikane und
    Brutalität liegen. Das bekommt dann Barbie als erster zu spüren und er kann froh sein, dass Julia hier beherzt eingreift und ihn vor viel
    schlimmeren bewahrt.

    Das sind immer so Szenen, bei denen mich die kalte Wut packt. Wenn jede Menge Leute in der Gegend rumstehen, mit ansehen, wie einem offensichtlich Unrecht getan wird und keiner rührt sich. Dieses Nichtrühren kann ja verschiedene Gründe haben, aber ich finde keine gerechtfertigt (vielleicht vom Schock der Eltern mal abgesehen). Aber ich muss jetzt wieder runterkommen :evil: - ich kann mich da immer ein bisschen reinsteigern, weswegen ich mir auch schon öfter mal das Maul verbrannt hab.


    Ich bin mal gespannt, was es mit dem Feuer im Bus auf sich hat, das Rusty "prophezeit". Dass es sich um Vorhersagen handelt, steht für mich irgendwie fest.


    Bewundernswert finde ich auch Julias Verhalten Big Jim gegenüber. Sie macht ihm klar, dass er die Lage wohl doch noch nicht so ganz verstanden hat. Ihre Antwort auf seine Frage, auf welcher Seite sie wohl steht, ist so einfach wie bestechend:

    Zitat

    "Gibt's denn Seiten, James? Außer dort drüben..." Sie deutete auf die sie beobachtenden Soldaten. "...und hier drinnnen?"

    Darauf fällt nicht mal Rennie eine Antwort ein - und das will was heißen. Viel Hoffnung auf Umdenken habe ich aber dennoch nicht...


    Als die Lage sich beruhigt dürfen wir dann einem sehr interessanten Gespräch zwischen Scarecrow Joe und seiner Truppe
    von "freien Radikalen" zuhören. Sie sind sozusagen die gute Seite der Jugend des Städtchens und haben offensichtlich auch im Literaturkurs
    gut aufgepasst. Sie ziehen sofort die Verbindung der Situation in Chester`s Mill mit ihrer Kenntnis vom >Herrn der Fliegen<.

    . Ich dachte direkt an den Schluss von Goldings Roman der einen
    mehr als bitteren Beigeschmack hat. Bin sehr gespannt wie King das lösen wird.

    Da man davon ausgehen kann, dass King sie diese Parallele nicht ohne Grund ziehen lässt. Ich ahne Schreckliches 8-[


    Eine kleine, eigentlich nebensächliche, Szene führt uns einmal mehr die Gefahr vor Augen, die unter der Kuppel schwelt: als Julia aus dem Auto steigt und die Zigarette austritt. Ein Brand - aus welchem Grund auch immer, hätte wahrlich verhehrende Folgen.

    indem Cox Barbie erläutert,
    dass der Koch nun wieder ein Colonel ist und der Präsident ihn höchstpersönlich zum Stadtkommandanten ernannt hat. Na ja, als ob das an der Sache
    etwas ändern würde. Das versucht Barbie seinem Militärkumpel zu erklären. Titel hin oder her, er hat keine Macht über die Stadtväter und die Polizei.

    Hier frage ich mich, ob das Ignoranz ist oder Arroganz. Eigentlich muss einem doch der gesunde Menschenverstand sagen, dass von außen keine Macht bzw. Machtbefugnisse getragen werden können. Und schon gar nicht an Dale Barbara, der gerade zusammengeschlagen wurde, beinahe verhaftet worden und den "Ordnungshütern" ein Dorn im Auge ist.


    Was mich ein bisschen irritiert hat, ist die Reaktion von Cox auf Julias Aussage, dass James Rennie das Sagen hat. Warum dieses Zögern und anschließende Einlenken? Da wissen die Herren wohl mehr über den Zweiten Stadtverordneten als sie zugeben.
    Im Laufe dieses Gespräch blitzt auch ein bisschen aus Barbie und Cox Vergangenheit auf. Cox scheint sich im Irak nicht mit Ruhm bekleckert zu haben und als gute Freunde sind die beiden auch nicht nach Hause gekommen.

    Ein Marschflugkörper soll
    die Kuppel zerstören.
    Ich erinnere mich an Norrie Calverts Worte. >Dies ist kein Spaß mehr. Das hier ist kein Spaß<.

    Ja geht's noch? Selbst wenn es gelingen würde, die Kuppel zu sprengen (was ich nicht glaube) - hat da auch nur einer einen Moment lang mal über die Folgen nachgedacht? So ein gewaltiges Kraftfeld zu (zer)stören kann ja nicht folgenlos bleiben...


    So - und jetzt muss ich weiterlesen.

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  • Sammy Bushey ist müde, erschöpft und verärgert. Und dann begegnet ihr auch noch Dodees Vater, der völlig verstört ist.

    Zitat

    So neben ihm herzugehen... war das perfekt beschissene Ende eines perfekt beschissenen Nachmittags.

    Ich glaube, diese Beschreibung trifft nicht nur auf Sammy zu. Der einzige Lichtblick ist vielleicht, dass Sanders sich wieder seiner Tochter erinnert - was dieser und ihm allerdings wenig nützt, wie wir wissen. Ihn wird es vielleicht völlig in die Depression treiben, wenn er von ihrem Tod erfährt. Aber noch ist Dodee ja wohlverwahrt neben ihrer Freundin in deren Speisekammer. Ebenso wenig erfährt Andy Sanders, dass Sammy seine Tochter gesehen hat. Sie hat einfach keine Lust auf ein längeres Gespräch mit ihm und behält es darum für sich.
    Dafür beschwert sie sich über die neuen Cops, erntet aber nur typisches Politiker-Geschwafel. Dann wird sie noch von Frankie DeLesseps begrapscht, was sie zu recht radikalen Gedanken über Männer verleitet, die ich aus Rücksicht auf meinen Mitleser nicht wiedergeben möchte. Alles in allem wirklich "das perfekt besch...."


    In der Zwischenzeit kämpft Dr. Haskell in einem völlig überhitzten OP um Rorys Leben - unter Bedingungen, die alles andere als optimal sind. Und allen ist wohl klar, dass das eigentlich nicht gut ausgehen kann. Das Krankenhaus hat viel zu wenig Personal, das Labor ist nicht besetzt, es fehlen Blutkonserven - alles Faktoren, die nicht zum Besseren beitragen.

    Zitat

    Rusty war überzeugt, dass der kleine Dinsmore nur die Anzahlung auf den Preis war, den die Stadt letzten Endes für diesen Mangel an Personal würde zahlen müssen.

    Und so kommt es wie es kommen muss: Rory überlebt die Operation nicht. Und es nicht so schlimm, wie's noch wird: der alte Dr. Haskell überlebt seinen letzten Patienten nur um 34 Minuten, dann versagt sein Herz den weiteren Dienst...


    Barbie stattet unterdessen Brenda Perkins einen Besuch ab. Diese ist anfangs sehr distanziert, aber das kann ich gut verstehen. Als Frau des Polizeichefs hatte sie sicher nicht nur wohlwollende Besucher. Aber sie merkt bald, dass Barbie ein Mensch ist, dem man vertrauen kann. Nicht zuletzt verdient er sich dieses Vertrauen dadurch, dass er ihr die Wahrheit über die Schlägerei erzählt, die ihn eigentlich aus der Stadt getrieben hätte.
    Und so erfahren auch wir, was schon zu vermuten war: Nachdem Barbie Angies Annäherungsversuche ziemlich brüsk zurückgewiesen hatte, hatten Junior und seine Gang ihm eine Falle gestellt. Er wusste ja genau, wessen Freundin Angie ist und hatte sich schon darum auf nichts eingelassen, denn er wusste, dass in Chester's Mill keinen Platz für ihn gab. Er war nur am Grill geduldet. (Warum, ist mir allerdings noch nicht so ganz klar. Wegen seiner Vergangenheit? Oder weil er Dinge beim Namen nennt?) An diesem Abend war es nun so weit. Obwohl er sich nicht provozieren ließ, konnte er der Truppe doch nicht entgehen - sie lauertem ihm vor dem Lokal auf. Die Schlägerei, bei der die Jungs ordentlich was abbekamen, endete durch das Erscheinen von Chief Perkins. Der hat die Situation erkannt und nicht auf Juniors Version gehört. Glück für Barbie! Und er hat sich auch nicht von Big Jims Forderung "Barbie müsse, wegen irgendwas angeklagt werden" beeindrucken lassen.
    Brenda beschließt, das Dale Barbara ihres Vertrauens würdig ist und sie wird ihm auch den Schlüssel zum Atombunker geben.
    Und während sie noch über Marschflugkörper und Sinn und Unsinn von Präsidentenanweisungen sinnieren, geht eine glutrote Sonne unter.

    Zitat

    Es war, als blickte man durch ein Bullauge ins Höllenfeuer.

    Ich kann mich nur wiederholen: King steigert schon hier am Anfang die Spannung so unglaublich - wie soll das denn auf den restlichen 1000 Seiten weitergehen?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Dann wird sie noch von Frankie DeLesseps begrapscht, was sie zu recht radikalen Gedanken über Männer verleitet, die ich aus Rücksicht auf meinen Mitleser nicht wiedergeben möchte.

    Bei einer Begegnung mit dem Dorfpsychopathen Frankie DeLesseps hätte ich an ihrer Stelle ähnliche Gedanken gehabt. Ansonsten bin ich hart im nehmen,
    aber doch ein klein wenig beleidigt. Oder wie die Queen sagen würde. >I `m not amused< :| :|


    (Warum, ist mir allerdings noch nicht so ganz klar. Wegen seiner Vergangenheit? Oder weil er Dinge beim Namen nennt?)

    Ich denke, den paar guten Leuten in Chester`s Mill ist er wegen seiner geradlinigkeit aufgefallen. Irgendwo wird allerdings nebenbei noch erwähnt,
    dass er Hamburger grillen kann wie kein anderer. :koch:

    Ich kann mich nur wiederholen: King steigert schon hier am Anfang die Spannung so unglaublich - wie soll das denn auf den restlichen 1000 Seiten weitergehen?

    Mit dem Begriff Feuer spielt King schon eine ganze Weile herum und ich fürchte, wir werden in dieser Richtung noch einiges erleben.
    Aber zuerst einmal sind Junior, Frankie und der Rest der Truppe an der Reihe. >Njuk-Njuk-Njuk<.......... :( :(


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  • Zitat von »Hirilvorgul«
    (Warum, ist mir allerdings noch nicht so ganz klar. Wegen seiner Vergangenheit? Oder weil er Dinge beim Namen nennt?)


    Ich denke, den paar guten Leuten in Chester`s Mill ist er wegen seiner geradlinigkeit aufgefallen. Irgendwo wird allerdings nebenbei noch erwähnt,
    dass er Hamburger grillen kann wie kein anderer. :koch:

    Ja, das ist klar. Aber ich hatte das eigentlich darauf bezogen, warum es für ihn keine Platz in The Mill gibt. Das ist mir noch nicht ganz klar. Denn er war ja Junior und Co. offensichtlich schon vor der Schlägerei ein Dorn im Auge und Big Jim bezeichnet ihn als "Unruhestifter" - das kann ja nicht nur an dem einen Vorfall gelegen haben.


    Hab das nächtste Kapitel auch schon gestern abend gelesen, aber gerade keine Ruhe zum Posten - also wenn du magst... :)
    Auf jeden Fall jagt mir dieses Njuk-Njuk-Njuk gerade schon wieder eine Gänsehaut über den Rücken... 8-[

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Denn er war ja Junior und Co. offensichtlich schon vor der Schlägerei ein Dorn im Auge und Big Jim bezeichnet ihn als "Unruhestifter" - das kann ja nicht nur an dem einen Vorfall gelegen haben.


    Jetzt ist der Groschen gefallen........ :pale: Ich glaube, dass es da wohl noch einige andere Vorfälle gegeben hat, in denen Barbie sich eingemischt hat.
    King wird uns da sicher noch daran teilhaben lassen. Wir wissen nicht wirklich viel von Barbie (außer der Militärphase) und es könnte ja noch die ein oder
    andere Überraschung geben.


    Ich leg dann später (muss zuerst den Besuch rausschmeißen) :mrgreen: zuerst einmal mit einem Teil des nächsten Kapitels los.


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  • Ich leg dann später (muss zuerst den Besuch rausschmeißen) :mrgreen: zuerst einmal mit einem Teil des nächsten Kapitels los.

    Da war dein Besuch wohl doch ziemlich hartnäckig. Dann mach ich mal weiter - ist hoffentlich okay für dich. Ich nehm mir auch erstmal nur einen kleinen Teil vor.


    Es gibt wohl fast niemand in Chester's Mill, der von diesem unheimlichen Sonnenuntergang nicht beeindruckt ist. Selbst Big Jim hält inne

    Zitat

    ...aber vorerst standen sie da, wo sie waren, sahen zu, wie der Tag seinen eigenartigen, schmierigen Tod starb.

    Eigentlich liebe ich Sonnenuntergänge, aber so wie King ihn beschreibt, macht er mir echt Angst.
    Und Rennie offensichtlich auch. Zum ersten Mal kommen ihm Zweifel, ob er wirklich so der Herr der Lage ist und das alles meistern kann. Doch er besinnt sich schnell wieder auf das für ihn wesentliche und er erklärt Andy Sanders, der glaubt, dass das Ende der Welt gekommen sein könnte, sehr eindringlich, dass DAS hier nicht Gottes Werk sein kann. Vietnam oder der 11. September - ganz bestimmt. Aber nicht Chester's Mill mit seinen Stadtverordneten. Denen muss sich Gott nicht annehmen.
    Dennoch kommt Andy nicht umhin, sich so einige Gedanken zu machen über die Verfehlungen, derer er sich schuldig gemacht hat und wie tief wohl Rennie im Sündenpfuhl stecken mag. Ihm ist klar, dass der wirklich viel Dreck am Stecken hat.


    Dann kommt die Sprache auf Sammy Bushey, die sich über die Grobheit der neuen Cops beschwert hat. Und was Big Jim darauf antwortet, finde ich sehr bemerkenswert:

    Zitat

    Jede Stadt hat ihre Ameisen - was gut ist - und ihre Grillen, die nicht so gut sind, aber mit denen wir leben können, weil wir sie verstehen und dazu bringen können, das zu tun, was in ihrem eigenen Interesse ist, auch wenn wir sie dafür ein bisschen durchschüttlen müssen. Aber jede Stadt hat auch Heuschrecken, genau wie in der Bibel, und das sind Leute wie die Busheys. Bei denen müssen wir engergisch dreinschlagen. Das mag dir nicht gefallen, un es mag mir nicht gefallen, aber persönliche Freiheit wird für eine Weile suspendiert werden müssen, bis diese Sache vorbei ist.

    Seine Einstellung kennen wir ja. Aber dass er sie in so philosophische Worte kleiden kann... Und irgendwie finde ich diesen Vergleich mit den Ameisen und Heuschrecken merkwürdig. 8-[
    Und dann schließt er ganz unphilosphisch den Vorschlag an, einige der verderblichen Lebensmittel für den persönlichen Bedarf zu beschlagnahmen. Aber bevor er das weiterdenken kann, sieht er etwas, das ihm gar nicht gefällt: Brenda Perkins und Dale Barbara im Gespräch mit Andrea Grinnell, ihres Zeichens dritte Stadtverordnete.


    Er will dieses Gespräch unterbrechen, unterbinden... aber erstmal kommt ihm ein Junge dazwischen, der ihm eine Nachricht von Reverend Lester Coggins überbringt. Der will ihn sprechen, um ihm zu erklären, warum er jetzt öffentlich ihre Sünden darlegen muss. Ohoh... Big Jim is not amused... :evil: Aber erstmal wendet er sich dem Problem vor seiner Nase zu. Er gesellt sich zu dem Trio und "sülzt" Brenda die Ohren zu mit Beileidssprüchen. Natürlich nur, um Andrea Grinnell im nächsten Atemzug wegzuordern. Aber das verhindert Brenda.

    Zitat

    Barbie stellte fest, dass Grinnell und Sanders beide zu Tode erschrocken aussahen. Das lag nicht an der Kuppel, wenigstens nicht in diesem Augenblick, das lag an Rennie. Es ist nicht so schlimm, wie's noch wird, dachte er wieder.

    Gut erkannt Mr. Barbara. Und dann gibt es da noch diesen Moment stillen Einverständnisses zwischen Andy und Brenda, die durch ihre Trauer verbunden sind, der Rennie natürlich auch gar nicht gefällt.
    Aber erstmal kommt es für Rennie noch schlimmer: auf dem Papier, das die anderen vorher herum gereicht haben, steht "Aus dem Weissen Haus". Sehr intelligent stellt er fest, dass das nicht das Papier des Weissen Hauses sei. Helles Kerlchen...


    In der Zwischenzeit versammeln sich Scarcrow Joe und seine Freunde zum Zeitung austragen. Besonders cool finde ich ja die mehr als selbstbewusste Norrie - das Mädel gefällt mir! Aber die Schlagzeile, die sie dann zu Gesicht bekommen, ist mehr als beängstigend

    Zitat

    CHESTER'S MILL, ACHTUNG!!
    AUF BARRIERE WIRD LENKRAKETE ABGEFEUERT!

    Und Joe ist sich ziemlich sicher, dass das nicht funktionieren wird...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Eigentlich liebe ich Sonnenuntergänge, aber so wie King ihn beschreibt, macht er mir echt Angst.

    Hier wählt KIng eine Formulierung die ein deutlich schlimmes Zeichen für die Zukunft ist. Da läuft dem leser schon ein Schauer über den Rücken.


    Seine Einstellung kennen wir ja. Aber dass er sie in so philosophische Worte kleiden kann... Und irgendwie finde ich diesen Vergleich mit den Ameisen und Heuschrecken merkwürdig. 8-[

    Das Bild mit den Heuschrecken kommt wohl aus der Bibel, aber so wie Rennie das benutzt ist es nicht nur merkwürdig, sondern birgt Gefahr für
    einige unserer Freunde.


    Besonders cool finde ich ja die mehr als selbstbewusste Norrie - das Mädel gefällt mir!

    Das Mädel fiel mir auch sofort auf. Sehr symphatisch und absolut geradeaus. Wünschen wir ihr Glück.


    Was mir in diesen ersten Abschnitten noch auffiel, ist die Tatsache, dass die Herren ein Meth-Labor betreiben. Wir wissen jetzt wo all das Geld für die
    Sanierungen und Privatvergnügen herkommen, wissen aber auch, dass jährlich in den U.S.A jede Menge Leute mit ihren privaten Laboren in die Luft
    fliegen. Explosionen und Feuer sind wohl das Letzte was diese Stadt noch brauchen kann. Erinnert mich wieder an die Halloween Prophezeiungen der
    Kinder.


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    Einmal editiert, zuletzt von taliesin ()

  • Njuck-Njuck-Njuck bis Abschnitt 10


    Lesen wir also mit Big JIm das vom Präsidenten unterschriebene Schreiben an die Stadtverordneten. Das Rennie kein Fan von Obama bringt er durch
    einige typische Kommentare zum Ausdruck. Ein Satz aus diesem Schreiben bringt mich allerdings auch aus der Fassung, denn diesen haben schon
    einige Präsidenten der U.S.A in Kriegsfällen benutzt und sie haben alle gelogen.

    Zitat

    Kein Mann, keine Frau, kein Kind wird zurückgelassen.

    Der erste der so log, war Lyndon B. Johnson während des Vietnam Krieges und auch Herr Bush bediente sich dieser Floskel. Wir wissen was daraus wurde.


    Zurück zu Big Jim, der seine eigenen Ansichten hat. Am liebsten würde er überhaupt nicht darauf achten, aber er weiß, dass er vorerst vorsichtig sein muss.
    So macht er gute Miene zum bösen Spiel und will abwarten was der Marschflugkörper bewirken kann. Aber dann..........

    Zitat

    Funktionierte er, war alles gut. Schlug er fehl, würde der neue Colonel der U.S Army ganz neue Bedeutungen des Ausdrucks
    >tief im Feindesland< kennenlernen.

    Szenenwechsel. Die Bilder die King jetzt in den Köpfen seiner Leser auslöst sind bester Stoff für Albträume. Junior ist mit seinen Freundinnen zusammen.
    Heißt, Junior kuschelt sich gemütlich an die beiden Leichen der von ihm getöteten Frauen. Das beruhigt ihn, wie er sagt........ :cry:
    Er denkt zurück an Frankies Worte über dessen beabsichtigten Besuch bei Sammy und dem Leser wird vollends schlecht, denn wir ahnen was Sammy zustoßen
    wird, wenn dieser Besuch wirklich stattfindet.
    Juniors letzte Gedanken bevor er bei seinen Mädchen einschläft, deuten auf seinen weiteren psychischen Zustand hin.

    Zitat

    Sie antworteten nicht (obwohl sie das mit der Zeit tun würden)

    Brenda und Barbie denken über Rennies Verhalten bei der Besprechung nach und Barbie kommt zu einem Schluss, den er auch beherzigen sollte.

    Zitat

    Seiner Überzeugung nach war der Mann unter den betont harmlosen Ausrufen wie >du meine Güte!<, >lieber Himmel!<, >hol´s der Donner!<,
    ein Raubtier. Er würde macht ausüben, bis er entmachtet wurde; er würde sich nehmen was er brauchte, bis ihn jemand stoppte. Das machte
    ihn für jedermann gefährlich, nicht nur für Dale Barbara.

    Big Jim widmet sich seiner nächsten Aufgabe. Er nimmt sich die tablettensüchtige dritte Vorsitzende vor und diese Sache ist schnell erledigt. Andrea
    gibt schnell auf, denn Big Jim droht ihr mit dem Entzug der Schmerztabletten. Ein Problem ist erledigt, aber es warten noch weitere auf ihn. Unter
    anderem der Reverend und der wird nicht so einfach zu überreden sein.


    Es kommt wie es kommen muss. Frankie und die Schlägertruppe kommen auf Besuch bei Sammy. Allein während ich versuche Worte für diesen Besuch
    zu finden, wird mir schlecht vor Wut. Die nichtsahnende Sammy wird von allen nacheinander vergewaltigt. Little Walter, ihr kleiner Sohn beginnt zu
    weinen. Wir hören Mel Searles, und Mel beginnt zu lachen. Njuck-Njuck-Njuck.............


    lg taliesin

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  • Njuck-Njuck-Njuck bis Ende


    Ein kurzes aber interessantes Zwischenspiel bei Rusty und seiner Familie welches nach all den Grausamkeiten schon beinahe eine Erholung ist.
    Rusty kann nicht schlafen und schaut noch einmal nach seinen Töchtern, die wie immer vom aufmerksamen Familienhund Audrey bewacht
    werden. Audrey verhält sich ruhig und alles scheint in Ordnung. Dann öffnet Jannie kurz die Augen und flüstert etwas über einen schlimmen
    goldenen Baseball. Big Jim hat einen goldenen Baseball und Big Jim erwartet Besuch von Lester Coggins.


    Lester ist nicht nur ein religiöser Fanatiker, sondern auch schrecklich naiv. Er hat sein Zeichen Gottes bekommen und glaubt tatsächlich, Big
    Jim überzeugen zu können ihre Missetaten offen zu legen. Ein Reverend der an der Herstellung und dem Verkauf von Methamphetamin beteiligt
    war ist auf jeden Fall ein echtes Novum. In seinem Eifer geht Lester nun zu weit. Zu weit für Big Jim.........


    Der goldene Baseball tut nun sein wenig christliches Werk. Während Big Jim immer wieder auf den Reverend einschlägt, taucht Junior auf.
    Und Junior hilft das Werk zu vollenden. Er erwürgt Lester und verspricht auch die Leiche verschwinden zu lassen. Wo er sie hinschafft ahnen wir
    schon. Die Mädels bekommen Verstärkung.
    Big Jims Gedanken über seinen Sohn sprechen Bände und eröffnen erste Unsicherheiten des bisher so selbstbewussten Rennie.


    Zitat

    Junior musterte ihn mit einem Ausdruck kühler Verachtung, den Big Jim noch nie gesehen hatte. Ihm wurde bewusst, dass sein Sohn jetzt
    große Macht über ihn besaß. Aber sein eigener Sohn würde ihn doch.........

    Und ob er würde..........


    lg taliesin :winken:

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  • Lenkwaffeneinsatz steht bevor (bis Abschnitt 3)



    Junior und Frankie sind unterwegs um ein paar Blockhäuser zu kontrollieren und eventuelle Nachzügler auf den kommenden Einsatz der
    Lenkwaffe hinzuweisen. Diesem Evakuierungsduo möchte man nicht begegnen, aber genau dies passiert nun zwei Wochenendurlaubern,
    die sich ein paar schöne Tage machen wollten. Der Professor für Anglistik und seine junge Geliebte wissen nichts von der Kuppel und der
    prekären Situation in der Stadt und erleben nun wie hier evakuiert wird. Das sie mit ein paar Schlägen davonkommen ist beinahe schon
    Glück. Die junge Frau beschreibt es recht passend:

    Zitat

    Die ganze Welt hatte sich gewandelt und war in eine Folge der Serie Twilight Zone geglitten, während sie geschlafen hatte. So musste es
    gewesen sein; keine andere Erklärung ergab auch nur ansatzweise einen Sinn.

    Junior und Frankie fahren weiter und Junior denkt über seinen Vater nach und wägt die Möglichkeiten ab. Er traut seinem Vater alles zu und denkt dabei
    genau wie Big Jim. Zuerst aber soll sein Vater Barbie den Mord an Lester anhängen. Dann kann man weitersehen.


    Im nächsten Abschnitt geschieht etwas sehr seltsames. Die beiden greifen zwei kleine Kinder auf, die sich verirrt haben. Juniors Reaktion erstaunt, aber
    bei Kindern scheint sein Wahnsinn zu stoppen. Auch Frankie benimmt sich beinahe fürsorglich und die beiden entscheiden den Kindern schnell etwas zu
    essen zu besorgen. Folgende Szene habe ich als sehr zwiespältig empfunden:

    Zitat

    Junior nahm die Kleine hoch. Er konnte ihren Schweiß, ihre Angst riechen. Er fuhr ihr über die Haare, als könnte er diesen öligen Gestank
    wegwischen.
    >Jetzt kann dir nichts mehr passieren, Schatz<, sagte er. >Dir und deinem Bruder. Jetzt ist alles in Ordnung. Ihr seid in Sicherheit<.
    (...) Sie schlang ihm die Arme um den Hals. Das war eines der schönsten Gefühle, die er jemals empfunden hatte.

    Bei dem Gedanken, dass der Mörder Junior ein kleines Mädchen auf dem Arm hat und sie beschützen will, wird mir doch ein wenig schlecht.
    Vielleicht aber, ist das der Teil von Junior der zu ihm spricht wenn der Teil den wir kennen schweigt. Eigentlich ein ganz normaler junger Mann,
    dessen Beschützerinstinkt ihn helfen lässt. Oder.....?


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Bin gerade erst wieder zur Tür rein (Judo-Turnier - es geht doch nichts über Freizeitstress :wink: ) und werde versuchen, aufzuholen. Dieses Kapitel habe ich ja zum Glück schon gelesen.
    Und was für ein Kapitel das ist!

    Ein Satz aus diesem Schreiben bringt mich allerdings auch aus der Fassung, denn diesen haben schon
    einige Präsidenten der U.S.A in Kriegsfällen benutzt und sie haben alle gelogen.


    Zitat
    Kein Mann, keine Frau, kein Kind wird zurückgelassen.


    Der erste der so log, war Lyndon B. Johnson während des Vietnam Krieges und auch Herr Bush bediente sich dieser Floskel. Wir wissen was daraus wurde.

    Ich finde es sehr erschreckend, dass hier wie im Krieg geredet wird. Die Frage ist nur: steckt die Regierung irgendwie dahinter und es nur Theater oder sind sie wirklich so überrumpelt worden? Und ich bin mir nicht sicher, welche Variante mir lieber ist.
    Auch die Wortwahl "Einkerkerung" finde ich ein sehr merkwürdig.
    Und Rennies Gedanken sprechen Bände

    Zitat

    Ich übergebe meine Stadt niemals einem Grillkoch, der es gewagt hat, meinen Sohn zu schlagen und anschließend meine Autorität infrage zu stellen.

    Wohlgemerkt: meine Stadt.


    Und danach packt King aber richtig aus...

    Die Bilder die King jetzt in den Köpfen seiner Leser auslöst sind bester Stoff für Albträume. Junior ist mit seinen Freundinnen zusammen.
    Heißt, Junior kuschelt sich gemütlich an die beiden Leichen der von ihm getöteten Frauen. Das beruhigt ihn, wie er sagt........ :cry:

    Juniors letzte Gedanken bevor er bei seinen Mädchen einschläft, deuten auf seinen weiteren psychischen Zustand hin.


    Zitat
    Sie antworteten nicht (obwohl sie das mit der Zeit tun würden)

    Hochgradig gestört würde ich sagen. Und so einer hat jetzt die Befugnis, mit einer Waffe rumzurennen und Macht auszuüben. Armes Mill!

    Allein während ich versuche Worte für diesen Besuch
    zu finden, wird mir schlecht vor Wut. Die nichtsahnende Sammy wird von allen nacheinander vergewaltigt. Little Walter, ihr kleiner Sohn beginnt zu
    weinen. Wir hören Mel Searles, und Mel beginnt zu lachen. Njuck-Njuck-Njuck.............

    Dieser Abschnitt war einfach schrecklich und selbst jetzt läuft mir die Gänsehaut wieder den Rücken runter. Es ist so schlimm, wie Sammy nur darum bemüht ist, ihr Baby nicht zu wecken und darum alles mit sich geschehen lässt. Und dieses grausige Lachen. Oh Mann :cry:


    Ein kurzes aber interessantes Zwischenspiel bei Rusty und seiner Familie welches nach all den Grausamkeiten schon beinahe eine Erholung ist.

    Auch das ist wieder typisch King - er gönnt seinen Lesern eine kurze Atempause. Allerdings ist zu befürchten, dass es danach gleich noch ein wenig schlimmer kommen könnte...

    Ein Reverend der an der Herstellung und dem Verkauf von Methamphetamin beteiligt
    war ist auf jeden Fall ein echtes Novum. In seinem Eifer geht Lester nun zu weit. Zu weit für Big Jim.........


    Der goldene Baseball tut nun sein wenig christliches Werk. Während Big Jim immer wieder auf den Reverend einschlägt, taucht Junior auf.
    Und Junior hilft das Werk zu vollenden. Er erwürgt Lester und verspricht auch die Leiche verschwinden zu lassen. Wo er sie hinschafft ahnen wir
    schon. Die Mädels bekommen Verstärkung.

    Der Reverend ist, nein war, schon ein sehr komischer Geselle. Er hätte es eigentlich wissen müssen, dass Rennie sich nicht so einfach bekehren lässt. Wie das ganze allerdings endet, verheißt nichts Gutes. Nun hat der geistesgestörte Junior (und das ist er für mich auf jeden Fall) seinen Vater in der Hand. Und da ihre Beziehung nun wirklich nicht von Vater-Sohn-Liebe geprägt ist, wird daraus nichts Gutes resultieren.



    Und nun muss ich weiter lesen, um dich wieder einzuholen ......... :study:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Der Professor für Anglistik und seine junge Geliebte wissen nichts von der Kuppel und der
    prekären Situation in der Stadt und erleben nun wie hier evakuiert wird. Das sie mit ein paar Schlägen davonkommen ist beinahe schon
    Glück.

    Man stelle sich diese Situation vor. Da hat sich ein Pärchen in die Abgeschiedenheit von The Mill geflüchtet, um ein bisschen Zweisamkeit zu genießen und dann werden sie von Polizeilautsprechern geweckt. Und da sie kein Radio oder Fernsehen haben, wissen sie nichts von der Situation, sondern fürchten zuerst mal, dass das Dope entdeckt werden könnte, das sie rumliegen haben. Ich glaube, die beiden haben bis zum Schluss nicht begriffen, was hier eigentlich passiert ist.


    Und bei den Unmengen von Drogen, die die New Cops konfiszieren, wird mir Angst und Bange - die sind doch bals nur noch zugedröhnt unterwegs. :(


    Ich muss ehrlich sagen, dass ich in dem Moment nicht darüber nachgedacht habe, dass Junior ein Mörder ist. Zu ehrlich wirkte sein Erschrecken über die Lage der beiden und sein Trostversuch. Ich glaube, in dem Moment wird deutlich, dass die beiden vielleicht doch noch nicht durch und durch schlecht sind und dass ihre Kindheit noch nicht so lange her ist. Mich hat es traurig gemacht, dass Junior offensichtlich niemals das Gefühl von Zuneigung und Vertrauen erfahren durfte und er tat mir in diesem Moment ehrlich leid. Es wäre zu schön, zu hoffen, dass diese Kinder ihn zum Guten beeinflussen können. Diese Hoffnung wäre aber zu trügerisch.


    Zur gleichen Zeit ist in einem anderen Streifenwagen das weibliche Duo Jackie Wettington und Linda Everett unterwegs. Es tut gut, mal zwei Cops in dieser Stadt zu begegnen, die ein bisschen Verstand haben und diesen auch gebrauchen. Sie bekommen den Auftrag, nach Reverend Coggins zu schauen, der offensichtlich vermisst wird. Na, viel Erfolg... Die Gedanken, die sich unterwegs über ihren neuen Polizeichef, ihre neuen jungen Kollegen und Big Jim machen, sind erschreckend, aber nachvollziehbar. Dass King hier einen Vergleich zur Hitlerjugend, Hitler und Göring heranzieht, macht deutlich, wie ernst die Situation ist. Und die Verteilung der Rollen, die Jackie da aufzählt, ist nur logisch.


    Gänsehaut verschafft King dem Leser dann auch bei der Durchsuchung der Kirche und des Pfarrhauses. Dieses Gefühl von etwas Bösem, dass da lauert und sie beobachtet, ist beinahe greifbar.

    Zitat

    Das Haus fühlte sich irgendwie falsch an.

    Obwohl dieser Satz unlogisch klingt, weiß ich genau, was Linda damit sagen will.
    Sie finden die Geißel des Reverends und glauben, nun einen Hergang der Geschehnisse rekonstruieren zu können, am Ende dessen er in die Stadt geradelt ist. Somit sparen sie sich dann auch die Untersuchung des Schuppens - ihnen ist nun doch alles zu unheimlich. Und so bleibt die Meth-Produktionsanlage weiter verborgen.
    Und dann folgt noch eine wirklich unheimliche Szene, in der wir dem verschwundenen Phil Bushey begegnen, der sich inzwischen komplett um seinen Verstand geraucht hat. Völlig geistesgestört und verwahrlos, kennt er nur noch seine Sucht und will deswegen die Produktion wieder in Betrieb nehmen. Ich glaube nicht, dass er dazu in der Lage ist. Die nächste Katastrophe bahnt sich an.... :cry:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Und weiter geht's:


    Rusty - der neue Chefarzt des Krankenhauses- steht einigermaßen überrascht vor dem leeren Propantanklager. Wer hat denn nur die Tanks geklaut? Nun ja, Twitch hat da einen Verdacht und den teile ich bedingungslos. Rusty ist es irgendwie zu viel, darüber nachzudenken. Er ist ziemlich erschlagen von der neuen Verantwortung. Und Twitch macht es mit seiner Frage nicht einfacher:

    Zitat

    Wie lange hältst du das durch? [...] ich frage das nur, weil du jetzt der Einzige bist, den diese Stadt hat.

    Aber Rusty ist pragmatisch genug, um sich davon nicht verrückt machen zu lassen. Er kann sogar noch positiv denken

    Zitat

    Ich danke Gott, dass dies alles nicht im Sommer passiert ist - da hätten wir zusätzlich dreitausend Touristen und siebenhundert Kids im Sommercamp versorgen müssen.

    Auch kleine Gaben werden dankend angenommen...
    Die dritte Stadtverordnete sucht ihn auf und er meint zu wissen, warum sie gekommen ist. Und wider seinem Vorsatz, ihr keine Schmerzmittel mehr zu verschreiben, ist er bei ihrem Anblick bereit, es doch zu tun. Aber sie will kein neues Rezept. Sie will einen Entzug - sofort! Wir wissen warum und ihr Entschluss ist ehrenhaft. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie diesen harten Kampf gewinnen kann. Wo doch Big Jim in der Nähe ist und für Versuchung sorgen kann. Denn eine süchtige Angela ist für ihn viel sicherer.... Rusty ahnt, dass sie erpresst wird - vielleicht ist doch noch nicht alle Hoffnung verloren?


    Barbie lernt nun die 3 "Zeitungsboten" kennen. Joe hat eine geniale Idee - er will den Einschlag der Rakete live übertragen. Dafür braucht es ein wenig technische Unterstützung von draußen, aber die bekommt er zugesagt. Joe ist in der Folge selbst ganz überwältigt von seiner Idee und deren Umsetzung :D
    Zum ersten Mal werden uns nun auch die Auswirkungen der Kuppel ganz deutlich vor Augen geführt. Der Wind ist ausgesperrt und die Blätter der Bäume wirken irgendwie schlaff (Wassermangel?).
    Beängstigend finde ich das große rote X auf der Außenseite der Kuppel, in das die Lenkrakete einschlagen soll. 8-[ Und als wäre das nicht Unheil genug, taucht auch noch Big Jim auf. Natürlich will er Barbie und Joe aufhalten. Es kommt zur ersten ernsten Konfrontation zwischen von dem außen ernannten Befehlshaber und dem Beherrscher der Stadt. Zum Glück läuft die Übertragung schon, so dass alle Zeuge von Rennies Auftritt werden und er klein bei geben muss. Obwohl - ist es wirklich ein Glück? Julia bringt es auf den Punkt

    Zitat

    Sie hatten einen Feind. Jetzt haben sie einen Todfeind.

    Und es kommt, wie es kommen muss: der Beschuss bleibt ergebnislos - bis auf Brände, die er entfacht.
    Armes Chester's Mill, arme aufrechte Einwohner - jetzt schlägt wohl Big Jims Stunde....... :pale:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Hallo Hirilvorgul,


    Ich habe momentan ein wenig arbeitstechnischen Stress. Melde mich aber morgen Abend oder spätestens übermorgen wieder
    mit Antworten auf deine schönen Zusammenfassungen und Eindrücke. Hoffe ich komme auch ein paar Seiten weiter im Buch.
    Wartest du auf mich........... :scratch: :-,

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen