Der Autor:
Veit Etzold, geboren 1973 in Bremen, studierte Englische Literatur und Kunstgeschichte am King's College London. Er arbeitete für Medienunternehmen, Banken, in der Unternehmensberatung und an Universitäten in Berlin, Frankfurt, London, New York und Barcelona. Veit Etzold lebt in Berlin. (Quelle: amazon.de)
Klappentext:
Willkommen im Spiel des Lebens, Emily. Du hast die Wahl. Sieg oder Tod, liest Emily völlig fassungslos auf dem zerknüllten Zettel in ihrer Hand, und damit geht der Horror los. Ein Psychopath jagt sie durch ganz London und stellt sie vor unbegreifliche Rätsel. Falls sie diese nicht in der vorgegebenen Zeit löst, gibt es einen Toten. Der Killer treibt Emily an den Rand des Wahnsinns. Wer ist dieser Irre? Und warum hat er ausgerechnet sie für sein mörderisches Spiel ausgewählt?
Inhalt:
Endlich beginnt das Studium am ehrwürdigen King’s College in London – Emily Waters kann es kaum erwarten, ihrer überbesorgten Mutter zu entkommen, die es schon kaum ertragen kann, wenn Emily länger allein unterwegs ist – und das, obwohl Emily London in- und auswendig kennt und genau weiß, wie sie sich verhalten muss und wohin man an dunklen Herbstabenden besser nicht geht.
Schweren Herzens lässt Mrs. Waters Emily in ein Wohnheim ziehen – und zunächst scheint Emily dort einfach nur glücklich zu sein. Sie freut sich auf ihre Vorlesungen, ihre Kommilitonen und auf das Studentenleben – bis sie eines Tages Post bekommt, die ihr ziemlich unheimlich ist. Irgendein Fremder will mit ihr das “Spiel des Lebens” spielen und bedroht sie. Wenn Emily nicht in Windeseile knifflige Rätsel löst, die irgendwie alle mit John Miltons “Paradise Lost” zu tun haben, werden schreckliche Dinge geschehen – und nur zu schnell wird klar, dass der Unbekannte wirklich vor nichts zurückschreckt – nicht mal vor Mord.
Aber was soll Emily getan haben, was will der Fremde von ihr? Sie hat keine Ahnung, was hinter der ganzen Sache stecken könnte; doch bald schon beschleicht sie das Gefühl, dass ihre Eltern wissen könnten, was hier eigentlich los ist. Doch die schweigen zu allem – bis es nicht mehr anders geht und alle “Mitspieler” der Wahrheit ins Gesicht sehen müssen…
Meine Meinung:
“Spiel des Lebens” ist ein wirklich spannender Jugendthriller, der mir aus mehreren Gründen sehr gut gefallen hat und nur einen Kritikpunkt bei mir zurückgelassen hat. Erstens: Veit Etzold kann sehr gut und sehr spannend erzählen. Die Geschichte ist toll strukturiert, arbeitet zum Teil mit der Täterperspektive, ist gut durchdacht und sehr temporeich. Das ist wirklich gelungen.
London als Kulisse finde ich persönlich immer großartig, und dieser Roman macht deutlich, dass Etzold sich in London wirklich auch sehr gut auskennt (er studierte selbst auch am King’s College und lebte einige Jahre in dieser Stadt): London ist nicht einfach nur Kulisse, es ist wirklich ein Schauplatz: Straßen, U-Bahn-Haltestellen, Sehenswürdigkeiten, Eigenheiten der Stadt – alles kommt vor und jeder, der schon mal in London war, erkennt und erlebt die Stadt hier wieder. Das fand ich großartig.
Emily Waters ist eine sympathische Protagonistin und sie und Etzolds andere Figuren wirken überzeugend und sind nicht zu übertrieben dargestellt. Auch Emilys Eltern zähle ich in diese Kategorie, sie wirkten ebenfalls glaubwürdig dargestellt.
Das Ende ist großartig und superspannend – endet aber recht offen. Eine Fortsetzung wäre möglich, aber nicht unbedingt nötig, die Geschichte ist in sich abgeschlossen.
Einziger Kritikpunkt für mich: die Beweggründe des Täters sind zwar verständlich, aber irgendwie ist bei dem, was geschehen ist und wofür sie büßen soll, an einer Stelle ein logischer Bruch für mich bzw. eine Sache, die ich nicht wirklich glaubwürdig finde im Schicksal des Täters, das zu seinen Taten führt. Schwer, das zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Aber da ist eben eine Sache für mich etwas merkwürdig.
Insgesamt absolut lesenswert und spannend – Veit Etzolds erster Thriller für Jugendliche und junge Erwachsene lohnt sich!