• Der Autor:
    J.A. Konrath ist Autor der Cop Jack Daniels-Thriller-Serie. Diese Serie besteht aus über siebzig Kurzgeschichten und wurde bereits in elf Sprachen übersetzt. Unter dem Namen „Jack Kilborn“ veröffentlichte er die Horror-Romanen „Angst“, „Trapped“ und „Endurance“. Unter seinem Pseudonym „Joe Kimball“ schreibt er auch Science Fiction Bücher. Derzeit hat Konrath weltweit bereits über 500.000 E-Books verkauft, und in vielen Medien z.B. im Forbes, Wall Street Journal und in der Newsweek wurde über ihn berichtet.


    Klappentext:
    „Das Tempo ist rasant, der Horror wirklich zum Fürchten und die Dialoge werden dich zum Lachen bringen, obwohl du das Buch mit Schrecken in den Händen hältst.“ – Tess Gerritsen
    Jacqueline – genannt „Jack“ – Daniels ist Polizistin in Chicago und hat im Laufe ihrer Karriere Dutzende von gefährlichen Kriminellen gejagt und gefangen. Nun bietet sich Jack nach 25-jähriger Jagd endlich die Chance den grausamen und berüchtigten Serienmörder Mr. K zu fassen - leider nicht zu ihren Bedingungen. Als Jack gefesselt und geknebelt in einem Lagerraum erwacht, weiß sie mit schrecklicher Sicherheit, wer ihr Entführer ist. In weniger als zwei Stunden wird Jack erfahren, dass die Guten manchmal nicht gewinnen.


    Inhalt:
    Jacqueline Daniels, von allen nur Jack Daniels genannt, war einst eine erfolgreiche, knallharte Polizistin, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, dem Bösen auf die Schliche zu kommen und ihm das Handwerk zu legen. Jack schreckt vor nichts zurück – sie gibt sich große Mühe, genauso abgebrüht zu sein wie ihre männlichen Kollegen, denn die nehmen die zierliche Frau nicht immer ganz so ernst.
    Doch Jack hat nun ganz andere Probleme, denn sie erwacht in einem Lagerraum, in dem sie an einen Betonblock gefesselt ist. Wie sie in diesen Raum gekommen ist, weiß sie nicht, aber eines ist ihr klar: ihre Zeit läuft ab – und zwar sichtbar, vor ihren Augen, denn dort befindet sich eine kleine Digitaluhr, die ihr verrät, dass sie nur noch zwei Stunden hat, bis… ein Blick durch den Raum lässt Jack schaudern. Auf einmal weiß sie, wer sie entführt hat, und zu sagen, ihr schlimmster Albtraum würde wahr, scheint nun fast untertrieben.
    Vor drei Jahren hätte sie die Chance gehabt, diesen Mann hinter Gitter zu bringen. Er spielt ein grausames Spiel, er ist ein Mann ohne Gewissen, ein echter Psychopath. Jacks und sein Weg haben sich bereits vor einundzwanzig Jahren das erste Mal gekreuzt und seitdem hat er es auf die Polizistin abgesehen. Jetzt will er Jack zeigen, dass manchmal im Leben auch das abgrundtief Böse siegt…


    Meine Meinung:
    Bis zum Ende des Thrillers hätte ich nicht sagen können, ob ich dieses Buch gut oder schlecht fand, da es einfach für beide Seiten wirklich einige Punkte gibt. Ich fange mal mit den guten Seiten an:
    Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut. Parallel werden vier Handlungsstränge erzählt: Jacks Anfänge bei der Polizei im Jahr 1989, als sie auch das erste Mal Bekanntschaft mit dem Täter macht (mehr oder weniger jedenfalls), ihre Jagd nach dem Mörder im Jahr 2007 und schließlich gibt es das Jahr 2010: in diesem Handlungsstrang erzählt Jack einmal, was sie in ihrer Gefangenschaft erlebt, in einem weiteren wird beschrieben, wie ihre Kollegen fieberhaft nach ihr suchen, nachdem sie verschwunden ist. Die Art, wie all diese Handlungsstränge ineinandergreifen, fand ich richtig gut gemacht, und auch, wenn der Showdown dadurch etwas lang wurde (es gab immerhin irgendwie mehrere), war die Erzählweise schon ziemlich spannend.
    Jack fand ich als Protagonistin gelungen und auch glaubwürdig, auch wenn dieses Thema “Frau bei der Polizei wird von ihren Kollegen nicht ernst genommen” auch etwas weniger hätte breitgetreten werden können.
    Die Dialoge sind zum Teil recht lustig und schlagfertig, wenn die Ermittler miteinander sprechen, auch wenn man sagen muss, dass der Autor gerade mit Jacks Kollegen Herb und Harry manchmal tief in die Klischeekiste gegriffen hat. Das fand ich aber beim Lesen nicht weiter störend. Da der Thriller mit einem Epilog endet, der verspricht, dass das Ganze noch lange nicht vorbei ist, werden die Charaktere ja vielleicht auch noch weiter ausgebaut.
    Mal wieder ein extrem blutiger Thriller, nichts für schwache Nerven, und der Ekelfaktor kommt auch nicht zu kurz. Mir war’s an Grausamkeiten zu viel. Ich weiß, es ist Geschmackssache, aber Grusel und Ekel sind für mich einfach nicht dasselbe, und auf die ein oder andere Beschreibung hätte ich gut verzichten können.
    Der Superkiller, Mr. K., den die Polizei nach knapp 200 Morden immer noch nicht geschnappt hat, fand ich irgendwie ein bisschen übertrieben. Wenn sowas realistisch ist, ist die Vorstellung natürlich wirklich beängstigend, aber es kam mir schon ziemlich überzogen vor. Am Ende ist mir dann auch der Antrieb für diese Morde wirklich zu schwach erklärt, und überhaupt fand ich den Showdown um Jackies Gefangenschaft auf mehreren Ebenen unglaubwürdig und zu plötzlich. Gerade eine der Figuren, die dort plötzlich auftaucht, hätte vom Autor deutlich mehr vorbereitet werden müssen – ich war am Ende wirklich irritiert; vor allem, weil man auch etwas über Jack erfährt, bei dem ich doch den Kopf schütteln musste; es passt irgendwie so gar nicht.
    Es ist schwer, ein Fazit zu ziehen. “Mr. K” ist in jedem Fall ein sehr spannend zu lesender Thriller, aber wirkt in einigen Passagen nicht ganz zu Ende gedacht. Und man sollte es blutig mögen, wenn man sich auf Konraths Buch einlassen will…
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Danke für die tolle Rezi, Strandläuferin. Von dem Buch hatte ich ja noch nie etwas gehört.

    Mal wieder ein extrem blutiger Thriller, nichts für schwache Nerven, und der Ekelfaktor kommt auch nicht zu kurz. Mir war’s an Grausamkeiten zu viel.

    Das hört sich ja eigentlich ganz nach einem Buch für mich an. :lol: :wink:
    Ich finde es allerdings ein wenig fragwürdig, warum aus einer langen Buchreihe der siebte Teil herausgezogen und übersetzt wird und die ersten Bände unter den Tisch fallen. ?(

  • Ich finde es allerdings ein wenig fragwürdig, warum aus einer langen Buchreihe der siebte Teil herausgezogen und übersetzt wird und die ersten Bände unter den Tisch fallen. ?(

    Ich denke, weil in diesem Band Jacks Anfänge bei der Polizei erzählt werden. Hier erfährt man, wie sie zur Polizei kam und was ihre ersten Erfahrungen in dem Job waren. Von daher ist es ausnahmsweise mal nicht ganz so schlimm, dass hier in der Mitte angefangen wird, glaube ich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen würden.
    Und ja, ich glaube, es dürfte deinen Blutigkeitsgeschmack treffen. :lol:

  • Ich schließe mich Strandläuferins Meinung weitgehend an, ein spannender, gut zu lesender Thriller, der aber leider einige Ungereimtheiten in der Handlung aufweist.

    Die Art, wie all diese Handlungsstränge ineinandergreifen, fand ich richtig gut gemacht, und auch, wenn der Showdown dadurch etwas lang wurde (es gab immerhin irgendwie mehrere), war die Erzählweise schon ziemlich spannend.

    Ich bin am Ende richtig durcheinandergekommen: Wo ist sie denn jetzt gerade, nochmal schnell einen Blick auf die Jahreszahl geworfen ah, ach ja, okay. Ansonsten war es aber sehr spannend, vor allem die diversen Showdowns gegen Ende.

    Die Dialoge sind zum Teil recht lustig und schlagfertig, wenn die Ermittler miteinander sprechen, auch wenn man sagen muss, dass der Autor gerade mit Jacks Kollegen Herb und Harry manchmal tief in die Klischeekiste gegriffen hat.

    Mir haben die Gespräche auch sehr gut gefallen, und während mir Harry nach einiger Zeit schon ziemlich auf die Nerven ging, habe ich Herb regelrecht ins Herz geschlossen. Mit den Klischees hast Du schon Recht, aber ich mag einfach diese dicken, ständig futternden "Bullen mit goldenem Herzen". :love: Ich hoffe doch, dass noch mehr von der Jack Daniels Reihe ins Deutsche übersetzt wird.


    Was die Verständlichkeit angeht, ich wusste vorher, dass es eine Reihe ist, habe aber angenommen, dass dies Band 1 ist. Ich habe während des Lesens auch nicht das Gefühl gehabt, dass mir Vorkenntnisse fehlen oder Verständnisprobleme auftreten. Lediglich die Erwähnung, dass es auch Fernsehserien zu Jacks und Harrys Fällen gibt, hat mich manchmal kurz stutzig werden lassen.Erst hier im Thread habe ich dann hinterher gesehen, dass es eigenrlich der 8. Band war.


    So, und jetzt habe ich entweder was überlesen, oder ich bin in ein Logikloch gestolpert:



    Kann mir das bitte jemand erklären? Strandläuferin?


    Ich vergebe jedenfalls auch 3 Sterne, spannende Unterhaltung mit einigen Klischees und Logiklöchern, aber sehr unterhaltsam.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Richtig böse und trotzdem humorvoll


    Thriller gehören zu meinen Lieblingsgenres. Wenn diese dann von besonders brutalen Verbrechen handeln, denke ich manchmal, ich lebe beim Lesen meine böse Seite aus. Die Kurzbeschreibung von „Mr. K“ mit dem Zitat der von mir gern gelesenen Tess Gerritsen, weckte mein Interesse. Bei Amazon Vine konnte ich mir noch eines der letzten Rezensionsexemplare bestellen.


    Vom Autor J. A. Konrath hatte ich bislang weder gehört noch gelesen. Meine Recherchen im weltweiten Netz ergaben dann auch, dass der 1970 geborene und in einem Vorort von Chicago lebende Autor zwar schon einiges unter verschiedenen Pseudonymen verfasst hat, ich aber tatsächlich noch keinen Lesekontakt mit ihm hatte. Horror, er schreibt Bücher unter dem Namen Jack Killborn, ist auch nicht ganz so mein Beuteschema.


    Mr. K


    Seit 25 Jahren, fast ihr ganzes Berufsleben lang, verfolgt die ehrgeizige Ex-Polizistin und Privatdetektivin Jack (Jaqueline) Daniels den brutalen Serienkiller Mr. K. Da sie ihm dabei schon gefährlich nah kam, weckte sie auch sein Interesse. Nun befindet sie sich in seiner Gewalt und sucht verzweifelt nach einem Ausweg…

    Schneller und entspannender Lesegenuss


    Kaum angefangen, hatte ich diese fesselnde Lektüre auch schon wieder beendet. Bis auf Prolog und Epilog in der ersten Person aus der Sicht der Hauptprotagonistin geschrieben, sorgten vor allem die verschiedenen Zeitebenen, von Anfang an für ein gleichmäßiges Halten der Spannung. Der bildhafte Schreibstil und die einfache Sprache sorgten für einen optimalen Lesefluss. Trotz aller Brutalität der Verbrechen, ordentlich blutig ist dieser Thriller, gleitet die Ausdrucksweise selten und auch nur situationsbedingt in den sogenannten Gossenjargon ab.


    Bei den verschiedenen Dialogen der Protagonisten, musste ich oft schmunzeln. Etliche Begebenheiten, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart, erinnerten mich an Situationen, die ich selbst schon erlebt oder empfunden habe. Überhaupt empfand ich für die bodenständige Art der Hauptfigur Jack große Sympathien. Aber auch die Charaktere ihrer Partner, ob nun beruflich oder privat, überzeugten mich. Sie wirken allesamt menschlich, haben Fehler und Schwächen und sind keine aufpolierten Superhelden.


    Ich empfand diesen Thriller vielleicht nicht unbedingt als absolutes Novum im Genre, immerhin bediente sich der Autor am vielverwendeten Grauen durch die Taten von Serienmördern, aber definitiv auch nicht als klischeebeladenen Einheitsbrei. Kurz vor dem Ende nahm die Spannung noch einmal extrem zu und es gibt hier definitiv kein Happy End. Ich würde das Ende als offen bezeichnen, aber auch als Cliffhanger. In jedem Fall ging es mir persönlich durch und durch.


    Bei nochmaliger Netzrecherche erfuhr ich dann, dass die Erlebnisse der Hauptfigur Jack Daniels vom Autor als Serie konzipiert ist und in Originalsprache scheint es da auch schon einige zu geben. Wenn ein weiterer Teil in deutscher Übersetzung erscheint (leider sind meine Englischkenntnisse mehr als mager), werde ich mir diesen auf jeden Fall zulegen. „Mr. K“ war für mich beste Unterhaltung und deshalb gebe ich gern eine Leseempfehlung ab.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mist, hab die Rezi erst neu erstellt, und jetzt erst den Thread gesehen. Ich lasse den anderen löschen. Also hier meine Rezi:


    Meine Meinung
    Da ich die bisher erschienen Bücher von Jack Kilborn sehr gut fand, musste ich auch diese "Kurzgeschichte" (mit 302 Seiten fällt sie allerdings gar nicht so kurz aus) haben. Die Geschichte wird in 3 verschiedenen Zeiten erzählt, einmal 21 Jahre in der Vergangenheit, 3 Jahre in der Vergangenheit und heute (bzw. 2010). Durch das kapitelweise Springen zwischen den 3 Zeiten, bleibt die Spannung immer recht hoch und man möchte wissen wie es weitergeht. Wobei man sich einiges immer schon denken kann, schließlich lebt Jack zum heutigen Zeitpunkt noch.


    Am Anfang ihres Polizeidienstes ist Jack auf der Suche nach einem Mörder, der Escort-Girls umbringt. Dafür gibt sie sich selbst als eines aus. Ich finde diesen Handlungsstrang hätte man noch mehr ausbauen können. Denn Jack lernt hier ihre neuen Kollegen, vor allem Herb und Harry, kennen, da hätte ich gerne mehr erfahren. 3 Jahre in der Vergangenheit arbeitet sie immer noch mit Herb zusammen und versucht den mysteriösen Mr. K. zu schnappen. Im Jahr 2010 wacht sie gefesselt in einem Keller auf.


    Ich fand es super, wie der Autor die 3 Geschichten miteinander verknüpft hat, er hat sie durch seinen Stil sehr gut miteinander verknüpft und mir war nie langweilig. Die Charaktere mochte ich auch sehr, obwohl man gar nicht so arg viel über sie erfährt. Vor allem Harry fand ich sehr witzig :lol: Und Herb ist total putzig, ein anderes Attribut fällt mir hier nicht ein. Der Schluss war dann etwas plötzlich und hier hätte von der Auflösung ruhig mehr erzählt werden können. Der Epilog ist jedoch nochmal richtig fies und lässt auf einen tollen nächsten Teil hoffen.


    Fazit
    Ich hoffe es werden noch mehr Kurzgeschichten um Jack Daniels übersetzt. Diese hat mich jedenfalls sehr gut unterhalten, mit etwas Luft nach oben. Daher gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht :-k Vielleicht hat er sich als Freund der beiden ausgegeben und keinen hat es interessiert?


    Vielleicht hat er auch den Clubbesitzer geschmiert???

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap