Bettina Belitz - Linna singt

  • Linna singt nicht. Seit fünf Jahren schon nicht mehr. Doch nun hat Linna sich auf den Weg gemacht, um die ehemaligen Mitglieder ihrer Band zu treffen und mit ihnen für einen gemeinsamen Auftritt zu proben. Seit fünf Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen, haben sich von einander entfernt, eigene Leben geführt und eigentlich hat Linna keinen Grund zu dieser Reunion zu fahren, denn sie ist überzeugt, dass sie nie wieder auch nur einen Ton singen wird. Trotzdem folgt sie der Einladung, denn etwas aus der Vergangenheit lässt ihr keine Ruhe. In der idyllischen Hütte in den Bergen kippt die Stimmung jedoch recht schnell. Aus dem zwanglosen Wiedersehen zum gemeinsamen Musizieren wird ein zermürbendes Psychospiel, bei dem sich scheinbar alle gegen Linna verschworen haben, sie immer wieder als Lügnerin dastehen lassen und dafür sorgen, dass die Vergangenheit mit all ihren schmerzhaften Erinnerungen wieder ans Tageslicht kommt.


    Nachdem Bettina Belitz ihre Splitterherz-Trilogie im Script5 Verlag veröffentlicht hat, folgt nun ein alleinstehender Roman für junge Erwachsene (Young-Adult-Roman) über die Protagonistin Linna. Obwohl Linna nicht mehr singt, spielt Musik in diesem Roman eine übergeordnete Rolle. Musik hat die Vergangenheit der fünf ehemaligen Bandmitglieder geprägt, immer wieder wird Linna durch etwas in ihrem Umfeld an einen bestimmten Song erinnert und jedes Kapitel im Roman trägt einen Songtitel von Mike Oldfield als Überschrift. Musikliebhaber kommen also auf jeden Fall auf ihre Kosten, aber nicht nur die. Auch Leser, die gerne einen packenden Roman über Freundschaft und die zerstörerische Macht von Geheimnissen lesen möchten, werden dieses Buch mögen.


    Zitat

    "Schon beginnt mein Mund Silben zu formen, weil die Lyrics auf meine Zunge perlen, als habe ich sie gestern das letzte Mal in Musik verwandelt." (Seite 86)


    Belitz' Schreibstil ist sehr bildhaft und sprachgewaltig. Atmosphärisch dicht wird das Geschehen aus Linnas Sicht präsentiert und die Autorin lässt dem Leser keine andere Chance, als sich komplett in der Geschichte zu verlieren. Der Roman weiß zu fesseln, da er mit interessanten Charakteren und einer angespannten Atmosphäre überzeugen kann, welche sich aus Verleumdungen, Verwirrung, verdeckten Wahrheiten, gehüteten Geheimnissen und Panikattacken der Bandmitglieder entwickelt. Gekonnt wird dieses mit einem abgelegenen Setting in einer Berghütte, die durch einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschottet wird, gepaart und dadurch ergibt sich ein überzeugendes, authentisches Gesamtbild. Gegen Ende gab es eine Situation, die ich nicht für sehr realitätsnah hielt und dort fand ich das Buch auch ein kleines bisschen schwächer, aber das tatsächliche Ende hat mich für diese kurze Passage wieder entschädigt.


    Fazit: So etwas Intensives liest man selten! "Linna singt" ist ein packender Roman, der vor allem durch seine Atmosphäre überzeugt. 5/5 Sterne.


    [list=][*]Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt und Aufbau:


    Fünf Jahre sind vergangen, seit Linna Sommer die Band aus ihren Jugendtagen "Linna singt" aufgelöst hat. Damals erlebte sie etwas so schockierendes, dass sie hastig die Band verließ und seit dem kein Wort mehr sang. Doch ihre ehemalige Freundin Maggie, die selbst in der Band tätig war, trommelt alle ehemaligen Bandmitglieder noch einmal zusammen, um ein letztes Mal aufzutreten.
    Damit die Proben ohne Zwischenfälle oder Störung verlaufen können, beschließen jene sechs junge Erwachsenen, ihre Tage zum Üben auf einer Skihütte in den Alpen zu verbringen. Doch gleich bei dem ersten Aufeinandertreffen merkt Linna, dass ihr ihre ehemaligen Freunde völlig fremd geworden sind. Der einst lustige Jules ist ein langweiliger Vertreter geworden, Maggie spielt "nur" die zweite Geige beim Orchester, ihr Bruder Simon studiert Jura und von Falk scheint niemand etwas zu wissen. Einzig Linna glaubt, die selbe geblieben zu sein.
    Dank der Hilfe von Tobias, einem Bekannten von Maggie, bekommen sie Zugang zu dieser Hütte. Doch was spannend und aufregend beginnt, entwickelt sich in ein nervenkitzelndes Abenteuer, denn all das, was in der Vergangenheit passiert ist, ist nicht ausgesprochen worden und so landet Linna in einem Strudel aus Verdächtigungen, Verleumdungen und Verschwörungen. Während die sechs Freunde scheinbar harmlose Spiele wie Flaschendrehen spielen, scheint die Situation immer wieder teilweise zu eskalieren und es kommen Wahrheiten ans Licht, die lieber verschwiegen werden sollten. Außerdem scheint es jemand auf Linna abgesehen zu haben, denn jeden Tag passiert etwas unerwartetes und jedes Mal scheint sie dafür die Schuld zu bekommen. Als unheimliche Botschaften an die Wand geschmiert werden oder sie Nachts beinahe überfallen wird, merkt sie, dass sie die Sache selbst in die Hand nehmen muss, was definitiv nicht leicht ist, wenn keiner ihrer Freunde ihr Glauben schenkt.
    Als dann auch noch die Handys verschwinden und sich einer von den jungen Leuten gefährlich verletzt, muss sich Linna entscheiden, ob sie ewig vor ihren Problemen davonlaufen oder sich endlich ihren Geheimnissen stellen will.



    Eigene Meinung


    Bevor ich zum eigentlichen Teil dieser Rezi komme, will ich erwähnt haben, dass sie sich definitiv von den meisten anderen unterscheiden wird, denn leider kann ich die Begeisterung, die diesem Buch zugeschrieben wird, einfach nicht teilen.
    Das fängt schon damit an, dass ein Buch, welches über 500 Seiten hat, in kaum einem halben DIN A4 Absatz zusammengefasst werden kann. Ich habe es mir richtig schwer mit dem Lesen getan und am Ende teilweise ganze Passagen weggelassen, weil sie mir "unnötig" erschienen. Jene Geschichte hätte man problemlos auf die Hälfte der Seitenzahl verkürzen können, ohne, dass etwas wichtiges fehlen würde.
    Das bringt mich gleich zum eigentlichen Punkt meiner gewissen "Antipathie" bzgl. "Linna singt": Die Geschichte. Sie wird als ein Thriller bezeichnet, allerdings konnte ich hier keinen oder nur sehr wenige Aspekte ausmachen, die dieses Genre ausmachen. Die meisten Reaktionen der Protagonisten wirken teilweise überhastet, überreagiert und allen voran überspielt. Ich hatte das Gefühl, als würden die sechs diese Situation bzw. ihre Entwicklung geradezu heraufbeschwören wollen. Am besten zeigt sich das an jenen Stellen, wo der Leser beginnt zu merken, dass etwas nicht stimmt, aber anstatt vernünftig zu überlegen, was zu tun ist oder Hilfe zu holen (denn das können sie jede Zeit) warten sie einfach ab, was als nächstes passiert und tun so, als wäre es etwas völlig Normales, mit fünf anderen in einer Hütte festzusitzen und das wahrscheinlich mit einem Wahnsinngen unter ihnen.
    Mein größerer Kritikpunkt gilt aber der Gestaltung der Protagonisten. Wie schon oben erwähnt, sind ihre Reaktionen und Handlungen stets überhastet und überreagiert. Linna ist mir als Handlungsträgerin von Anfang an unsympathisch und ich kann es einfach nicht gutheißen, wie sie sich ihren Freunden gegenüber verhält. Natürlich könnte man ihre verbitterte und grobe Art mit ihrer Vergangenheit erklären, aber auch, nachdem sich viele Geheimnisse lichten, kann ich mich kein Stück mit ihr identifizieren. Ich finde sogar, sie verhält sich richtig eklig. Ihre Freundin Maggie vertritt dagegen die typische Rolle einer unsympathischen Antagonistin mit allen Clichés. Sie ist nicht so hübsch wie Linna, launisch, aggressiv, schwach und unglücklich in ihrer Beziehung. Umso weniger kann ich diese Zweckgemeinschaft, die zwischen den beiden Frauen vorliegt, verstehen. In einem Moment werfen sie sich die bösesten Sachen an den Kopf, werden richtig kämpferisch und im nächsten diskutieren sie und trinken Tee, als wäre nichts gewesen. Bei jedem weiteren Aufeinandertreffen der beiden habe ich mir nur gedacht, wer solche Freunde hat, braucht definitiv keine Feinde.
    Jules, der beste Freund Linnas wirkt wie ein typische ehemaliger Lieblingsschüler, der im erwachsenen Alter nichts erreicht hat und seinen Frust an anderen auslässt während die beiden anderen Charaktere, Simon und Falk, auf ihre Art die einzigen sind, die ich sympathisch fand und deren Handlungen ich nachvollziehen konnte.
    Mein letzter Kritikpunkt bezieht sich auf die Sprache der Autorin, die mir schon bei "Splitterherz" als recht ungewöhnlich aufgefallen ist. Ich finde sie einfach viel zu langatmig und genau jene Sprache ist es, die die Geschichte unnötig in die Länge zieht, ohne wirklich wichtige oder gar neue Informationen zu geben. Ich hatte große Schwierigkeiten damit, überhaupt in die Geschichte einzufinden und würde sogar so weit gehen, zu sagen, das das erste Drittel komplett weggelassen werden könnte.
    Nun kommt mein letzter Kritikpunkt und das wird auch der größte sein: Die Auflösung der Geschichte :?:
    Als ich die letzten Seiten gelesen habe und das "Geheimnis" endlich gelüftet wurde, dachte ich mir nur:"Bitte? Das war's? Das war das große Geheimnis?" Neben dem großen Geheimnis um Linnas Unfähigkeit wieder zu singen, stellt sich einem natürlich immer die Frage, weshalb sie die Band verlassen hat. Was hat ein Mädchen, das so leidenschaftlich sang, dazu gebracht, ihr Lebenswerk aufzugeben und sich über fünf Jahre in einem Kokon zu verschließen? Das klingt sehr spannend und wird erst gegen Ende gelüftet, aber als dann die Antwort kam, musste ich zwei Mal drüber lesen, um zu verstehen, dass das die Auflösung ist. Ich hatte das Gefühl, dass, nachdem die Autorin einen großen Spannungsbogen aufgebaut hatte, die Auflösung ein direkter Abgrund Richtung Cliché und unlogische Schlussfolgerung gewesen ist. All der Stress, all die Geheimnisse, all das Psychospiel wegen dieser Lapalie?!
    Auch die Auflösung des Geheimnisses um die seltsamen Botschaften wirkt zu sehr nach einem Cliché als wäre einem nichts besseres eingefallen, wie man das Buch zu Ende bringen könnte.


    Nun ein paar Stellen, die ich spoilern werde:


    Wie kann es bitte sein, dass


    Daneben kann ich nicht verstehen,


    Als letztes will nicht in meinen Kopf rein, dass



    Fazit:
    Ein Roman, mit einer guten Idee, deren Umsetzung einige Makel aufweist in Sachen Sprache, Charaktere und allen voran logische Handlungsstänge.
    Ich gebe dem Buch von daher nur drei Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

    2 Mal editiert, zuletzt von Girl from Mystic Falls ()

  • @GfmF , schade dass du ihre ausführlichen Beschreibungen nicht magst. Ich liebe gerade deswegen ihre Bücher. Schon bei der Splitterherztrilogie bewunderte ich ihr Können mit Sätzen zu spielen .Sie kann Gefühle oder Ereignisse beschreiben, die sich über eine ganze Seite ziehen ,denn jedes Wort hat bei ihr eine Bedeutung. ihre Bücher kann man nicht schnell lesen, Mann muss sie genießen.Keine Sätze sind umsonst gewählt, die Tiefe ihrer Bedeutung muss einem allerdings auffallen, ansonsten ist ihr Stil wohl nicht für denjenigen geeignet. Ich wuerde fast meinen ,dass ihre Bücher schwerere Kost sind als so manch andere Bücher für junge Erwachsene. Es sind halt keine einfachen Jugendbücher.

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Hm GfmF ... erst bedankt dann wieder entdankt? :wink: :lol:


    Dieses Zitat von Bettina fand ich sehr hilfreich zu ihren Büchern und sie hat recht.

    Zitat

    Um eines klarzustellen: Ich denke beim Schreiben nicht darüber nach, wie ich den Leser in die Irre führen könnte. Vielleicht sollte ich das und vermutlich machen das viele Autoren so, aber dazu bin ich viel zu nah an den Personen dran und vor allem in ihnen drin. Ich lasse mich restlos reinfallen und so verändern sich auch manche Dinge während des Schreibprozesses. Natürlich hat man seinen Plot und die Verwicklungen, aber es ist Linna und niemand sonst, der uns die Geschichte erzählt, da dringt nicht die kalkulierende Autorin durch, die händereibend und mit blitzenden Augen am PC sitzt und sich daran freut, wie die Leserlein herumfantasieren und -irren, sondern ich befinde mich in Linna, sehe die Welt aus ihren Augen und leide mit ihr, freue mich mit ihr, zittere mit ihr.
    Das macht das Schreiben so intensiv und manchmal auch so schwierig. Und das führt auch mitunter dazu, dass das Konstrukt nicht sooo wasserdicht ist, wie es vielleicht sein sollte. Ich bin zu nah dran und manche Dinge kann ich dann meine Helden einfach nicht tun lassen, obwohl es vielleicht im Sinne einer spannenden Story wäre ... Ich muss die Figuren fühlen, sonst funktioniert es für mich nicht. Im Zweifelsfall lieber glaubwürdige Helden als ein perfekter Plot. Das Optimum wäre natürlich beides in einem, aber das ist eine hohe Kunst und ob ich das mit Linna singt erreicht habe, weiß ich nicht.
    Trotzdem: Es ist Linna, die erzählt, leidet und lebt und liebt, und nicht ein Labyrinth aus Worten, das die Autorin aufbaut, um den Leser irren zu lassen. Dazu hab ich meine Leser doch auch viel zu gerne. :love:

    Teil 2: "Pictures in the dark" bis "No dream" (Seiten 134-250)

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  • Dieses Zitat von Bettina fand ich sehr hilfreich zu ihren Büchern und sie hat recht.


    Das ist wohl Ansichttsache :loool:
    Ich habe weder was gegen Bettina Belitz, noch gegen ihre Bücher, aber ich komme mir dem Schreibstil und der Gestaltung der Figuren eben nicht zurecht. Ich denke nicht, dass mir der Schreibstil zu hoch ist oder ich nicht bereit bin, denn wer Mann, Grass und co. liest, kommt mit modernen Autoren erst recht klar:) :wink:
    Es geht mir auch nicht, das Buch grundlos schlecht zu machen, denn ich habe meine Meinung begründet :) Außerdem hatte ich neben "Linna" auch "Splitterherz" gelesen und da genau den selben Eindruck gewonnen.

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    gelesen 2016:14 :study:

  • Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben. Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat. Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.


    Nach einigen Fantasyromanen hat sich Bettina Belitz nun einem ganz anderen Genre angenommen: sie verknüpft in "Linna singt" die Realität mit einem psychologischem Verwirrspiel vor winterlicher Kulisse und einem Bezug zur Musik.
    Das Hauptaugenmerk dieses Romans liegt auf dem Seelenleben der Hauptprotagonistin, Linna, und ihrer Geschichte, wodurch die Handlung atmosphärisch dicht und unverklärt geschildert wird.
    Die Atmosphäre besitzt stets etwas Geheimnisvolles, nicht Greifbares, ist dabei aber von dem winterlichen Setting durchaus geprägt und besitzt viel Intensität.
    Das psychologische Verwirrspiel ist durchweg authentisch und nachvollziehbar skizziert. Bettina Belitz hat das volle Spektrum an Geheimnissen, Verleumdungen und mysteriösen Ereignissen abgearbeitet und gekonnt verknüpft, womit viel Spannung erreicht wurde.
    Mit viel Dramatik erhält der Leser Einblicke in die menschliche Seele und ihre Abgründe, wem kann man noch trauen?
    Am Ende wird der Leser mit einigen Überraschungen konfrontiert, wobei der tatsächliche Schluss offen gehalten wurde und dem Leser Interpretationsspielraum bietet.


    Durch die geringere Anzahl der Charaktere konnte sich Bettina Belitz ihnen stärker widmen. Die Mischung aus Undurchsichtigkeit und Informationen hat prima gepasst um interessante Charaktere für diesen Roman zu schaffen. Jeder hat seine Geheimnisse, die nur nach und nach ans Licht kommen und daher die Spannung sehr hoch halten.
    Auch Linnas Geschichte kommt nur langsam ans Licht, trotz der Schilderung aus ihrer Sicht. Sie ist ein sehr zwiegespaltener Charakter, dessen Inneres sehr gut von der Autorin skizziert wurde und eine etwas andere Heldin darstellt, denn sie ist wahrlich nicht einfach.


    Bettina Belitz Schreibstil ist sehr geradeheraus, da sie diesen Roman aus der Sicht Linnas schildert, die einen realistischen, unverklärten, nüchternen, teilweise auch zynischen Blick auf alle die Dinge erhebt. Dennoch ist "Linna singt" sehr poetisch angehaucht und von der Musik geprägt. Jeder Satz sitzt und bringt den Leser zum Nachdenken.


    Fazit: Ein spannendes psychologisches Verwirrspiel, definitiv nur für junge Erwachsene und aufwärts.

  • dass mir der Schreibstil zu hoch ist oder ich nicht bereit bin, denn wer Mann, Grass und co. liest, kommt mit modernen Autoren erst recht klar:) :wink:

    Also das finde ich ... naja, wer Grass und co liest kommt mit modernen Autoren erst recht klar ???? :scratch:
    Sorry aber ich bin völlig baff, das kann man doch nicht verallgemeinern. Also dieser Satz ist für unlogisch. Egal.


    Nur weil man alte Autoren kennt und deren Bücher mag, heißt ,das doch nicht ,dass man mit den Büchern heutzutage im Einklang liegt.


    Bei Bettina Belitz muss man sich einfach auf Gefühle und unterschwellige , minimalistische Andeutungen einlassen.
    Bei ihr geht es um minimalistesches, Gefühle und inneres , nicht um einen großen Showdown, nicht um Leichen oder sonst was aufdringliches, Ihre Kunst besteht darin dem Leser zwischen den Zeilen ein Gefühl zu vermitteln dabei zu sein und nicht nur außen vor, was meiner Meinung anderen Autoren selten gelingt. Man muss sich als Leser auf diese Gefühle einlassen, sie zulassen, in Linnas Welt eintauchen, nur dann versteht man die Geschichte und was dahinter steckt.
    Aber ich versteh schon, dass nicht jeder diese Art des Erzählens mag. Geschmäcker sind ja verschieden. Es ist ja auch kein Thriller sondern ein ruhiger emotionaler Roman der so dicht geschrieben ist, dass man einfach eintauchen muss, denn alles andere, an der Oberfläche kratzen oder auf Große Aktion warten, wird einem bei Bettinas Büchern nicht weiterbringen.

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  • Das hast du schön beschrieben, Floxi und ich empfinde diese Geschichte genauso. Dieses Buch lebt tatsächlich nicht von großer Spannung, sondern hauptsächlich von den großartigen Beschreibungen der Gefühle und der Gedanken der Personen dieser Geschichte und natürlich die Gründe des Handelns. Die Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungenn zwischen den "Hüttenbewohnern" nehmen mich gefangen und unterhalten mich nicht zuletzt durch den großartigen Schreibstil.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Inhalt:
    Linna kehrt nach 5 Jahren in Ihr Heimatdorf nahe Speyer zurück, um ein letztes Mal mit Ihrer alten Band "Linna singt" aufzutreten. Was keiner weiß: Linna hat seit der Bandauflösung vor 5 Jahren nicht mehr gesungen. Ein traumatisches Ereignis in der Vergangenheit hat dazu geführt, daß sie kurzerhand die Band aufgelöst hat und seitdem ist sie nicht mehr der Mensch, der sie früher einmal war.
    Sie macht sich also mit ihren alten Bandmitgliedern: Maggie, Jules, Falk und Simon, und mit Tobi -einem ehemaligen Groupie- auf den Weg zur abgelegenen Berghütte von Tobi's Onkel. Dort soll eine Woche lang geprobt werden, bis die Band für Ihren geplanten Auftritt bereit ist.
    In der Hütte angekommen, und von der Außenwelt abgeschnitten, kommt es zu einem Katz- und Mausspiel, in dem die jungen Leute an die Grenzen Ihrer physischen und psychologischen Belastbarkeit getrieben werden.
    Linna muß sich Ihrer Vergangenheit und insbesondere Ihren Ängsten und verborgenen Gefühlen stellen um diese Woche seelisch und körperlich unbeschadet zu überstehen. Doch sie ist nicht die einzige mit einem dunklen Geheimnis.........


    Meine Meinung:
    Bei "Linna singt" handelt es sich meiner Meinung nach um einen gut konzipierten psychologischen Abstieg in das Unterbewusstsein eines jungen Mädchens, das unter starkem seelischen Druck steht und versucht Ihre Vergangenheit zu Bewältigen und Ihre Gegenwart so gut es geht zu meistern. Sie wirkt von Anfan an sehr aggresiv, forsch und teilweise sogar unsymphatish, allerdings gleichzeitig auch verletzlich, schutzlos und verunsichert.
    Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und dadurch wird die innere Zerissenheit von Linna und ihre ständigen Verhaltenswechsel sehr gut vermittelt.
    Das Verhältnis der verschiedenen Bandmitglieder zueinander wirkt von Anfang an sehr angespannt, und nur langsam wird dem Leser von Kapitel zu Kapitel klar, was sich zwischen allen Protagonisten in der Vergangenheit abespielt hat und wie dies Ihre Beziehungen untereinander beeinflusst.
    Selten habe ich beim lesen eines Buches so Lange im Dunkeln getappt, bis ich herausfinden konnte wo die Reise enden wird.


    Fazit:
    Linna singt ist nicht das Beste Buch das ich je gelesen habe, aber mit Sicherheit eines der überraschendsten und ich würde das Buch jederzeit weiter empfehlen.


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

  • Daneben kann ich nicht verstehen,

    Teil 4: "The top of the morning" bis Ende (Seiten 383-509)

    Zitat

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
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    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Bei dem Buch "Linna singt" handelt es sich um ein Buch, in dem sehr detailliert die Gefühlswelt einer jungen Erwachsenen beschrieben wird. Eingebettet wird diese Beschreibung in eine Geschichte mit Thrillerelementen, daher sollte man keinen eindeutigen Thriller erwarten (was ja auch nicht auf dem Cover versprochen wird!).


    Ich bin bei dem Buch sehr zwiespältig, da mir die sehr detaillierte Beschreibung der Gefühlswelt an manchen Stellen schon zu viel des Guten waren. Daher zog sich das Buch streckenweise extrem in die Länge. Ich finde es wahnsinnig toll, dass die Liebe zur Musik in diesem Buch eine so zentrale Rolle spielt, da ich selbst sehr viele Gefühle und Emotionen mit Musik verbinde, doch z.B. die Gefühle von Linna bei jedem einzelnen Lied so genau zu beschreiben, fand ich teils unnötig. Daher könnte ich persönlich problemlos mit einem Rotstift an das Buch gehen und eine Menge rausstreichen und kürzen. (Und dies bezieht sich nicht nur auf die Musikszenen)


    Zudem wurde ich mit der Protagonistin Linna nicht ganz warm. Viele ihrer Handlungen und Beweggründe blieben für mich nicht nachvollziehbar.


    Zudem fand ich es echt schade, dass manche Dinge einfach so unklar geblieben sind. Es wurde auf Dinge während der Geschichte eingegangen, die dann später keine Rolle mehr spielten oder aufgelöst wurden.


    Selbst wenn die Geschichte in erster Linie Linnas Innenleben, Gedanke und Gefühle behandelt, sollte das Drumherum nicht zur kurz kommen, gerade wenn man sich für eine Geschichte mit Thrillerelementen und diesem Potenzial entscheidet.


    Nichtsdestotrotz gibt es Passagen, die Bettina Belitz wirklich sehr gefühlvoll und schön beschreibt. Ja, wo sogar etwas poetisches in der Luft liegt. Diese Passagen habe ich sehr genossen und bei manchen Sätzen musste man kurz innehalten, um sie nachklingen zu lassen. Viele davon kann man sicher nur richtig nachvollziehen, wenn man schon einmal wirklich geliebt hat. Mit Haut und Haar und mit jeder Faser seines Körpers. Für diese Passagen spreche ich ein großes Lob aus!


    Die Bewertung fällt mir wirklich sehr schwer. Es gibt viele Minuspunkte für mich, aber ebenso auch schöne poetische Passagen. Ich schwanke zwischen 3,5 und 4 Sternen und mir fällt es wirklich nicht leicht. Das habe ich selten. Letztendlich habe ich mich, nach langem Überlegen, für 3,5 Sterne entschieden, weil es doch einfach ein paar Hänger innerhalb der Storyline gab, die mich doch etwas gestört haben.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Bei Bettina Belitz muss man sich einfach auf Gefühle und unterschwellige , minimalistische Andeutungen einlassen.

    Bei ihr geht es um minimalistesches, Gefühle und inneres , nicht um einen großen Showdown, nicht um Leichen oder sonst was aufdringliches, Ihre Kunst besteht darin dem Leser zwischen den Zeilen ein Gefühl zu vermitteln dabei zu sein und nicht nur außen vor, was meiner Meinung anderen Autoren selten gelingt. Man muss sich als Leser auf diese Gefühle einlassen, sie zulassen, in Linnas Welt eintauchen, nur dann versteht man die Geschichte und was dahinter steckt.
    Aber ich versteh schon, dass nicht jeder diese Art des Erzählens mag. Geschmäcker sind ja verschieden. Es ist ja auch kein Thriller sondern ein ruhiger emotionaler Roman der so dicht geschrieben ist, dass man einfach eintauchen muss, denn alles andere, an der Oberfläche kratzen oder auf Große Aktion warten, wird einem bei Bettinas Büchern nicht weiterbringen.

    Ich glaube an "Linna singt" werden sich die Geister scheiden...



    Vielleicht weil die meisten mit den falschen Erwartungen rangehen, da der Roman auf den ersten Blick nicht so recht einzuordnen ist.
    Jugendroman oder Thriller? In den Buchhandlungen wird er sicherlich bei den Jugendromanen liegen... zumindest ist das bei uns so auf dem Land... aber es ist ein Roman für (junge) Erwachsene.
    Aber da er weder das eine noch das andere ist und dennoch Elemente eines coming of ages- Romanes und eines Thrillers in sich trägt, werden die Jugendlichen vielleicht enttäuscht über so viel "Gefühlsdusselei", Tiefgang und emotionalen Ballast und zu wenig Action sein und die Thrillerliebhaber über zu wenig Blut, Nervenkitzel und auch zu wenig Action.


    Und Linna werden viele sicherlich auch zu sperrig, zu schwierig finden.
    Sie ist halt nicht der süße Teenager, der sich in den boy next door verliebt, die sich eine Tüte Popcorn mit ihm teilt und den einen oder anderen Dämon bekämpfen muss. Sie muss ihre inneren Dämonen bekämpfen und das tut weh.


    Ich mag Romane mit so vielen emotionalen Abgründen, bei denen man zwischen den Zeilen lesen muss, bei denen jedes Wort und jede Geste ein Gefühl und ein Bild vermittelt, auf die man sich einlassen muss, die man nachwirken lassen muss, die man nicht einfach wegschmökern kann.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



    Einmal editiert, zuletzt von Elskamin ()

  • Selbst wenn die Geschichte in erster Linie Linnas Innenleben, Gedanke und Gefühle behandelt, sollte das Drumherum nicht zur kurz kommen, gerade wenn man sich für eine Geschichte mit Thrillerelementen und diesem Potenzial entscheidet.

    Genau das wollte ich mit meinem Post ausdrücken :thumleft: Bei mir kam das wohl etwas gehässig rüber :|
    Dennoch finde ich, dass, wenn "Linna singt" einen großen Wert auf Gefühle, Emotionen und das Innenleben der Protagonisten legt, die Bezeichnung eines Thrillers falsch ist.
    Ich habe keine blutigen Massaker oder Leichen erwartet, aber unter der Bezeichnung "Thriller" stelle ich mir trotzdem etwas anderes vor. Allerdings hatte ich bei Linna
    manchmal das Gefühl, einen Besinnungsaufsatz vor mir zu haben.


    Vielleicht weil die meisten mit den falschen Erwartungen rangehen, da der Roman auf den ersten Blick nicht so recht einzuordnen ist.
    Jugendroman oder Thriller? In den Buchhandlungen wird er sicherlich bei den Jugendromanen liegen... zumindest ist das bei uns so auf dem Land... aber es ist ein Roman für (junge) Erwachsene.

    Ich finde, wie oben beschrieben, dass die Bezeichnung "Thriller" unpassend ist, genauso wie Jugendroman. Young Adult - übrigens mein absolutes LIeblingsgenre :wink: - würde eher zutreffen.


    Jetzt habe ich Floxsis Beitrag vergessen zu zitieren, aber gut:
    Entschuldige, aber in deinem vorherigen Beitrag hat es sich so angehört, als sei der Grund, weshalb ich mit der Sprache nicht zurecht kam, der, dass ich nicht "bereit" dafür wäre :loool:
    Darauf bezog sich mein Statement mit Grass und Mann :wink:
    Aber bei Linna war es mir einfach zu viel des Guten. Für mich waren es einfach zu viele Gefühle, mir kam der Roman vor, wie ein modernes Drama, in dem, im Gegensatz zum klassischen Drama, nicht die äußere Handlung im Vordergrund steht, sondern das Innenleben der Protagonisten. Das ist eben Geschmackssache, genau wie du es schon gesagt hast und mir gefällt es nicht :wink: :thumleft:
    Zu deinem Spoiler: Trotz dessen, was Linna dazu bewegt hat, die Band zu verlassen, bleibt das Motiv das gleiche.

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    gelesen 2016:14 :study:

  • Dennoch finde ich, dass, wenn "Linna singt" einen großen Wert auf Gefühle, Emotionen und das Innenleben der Protagonisten legt, die Bezeichnung eines Thrillers falsch ist.

    Ich frage mich gerade, woher du die Info hast, dass dieses Buch als "Thriller" bezeichnet wird?! :lol:
    Auf dem Cover steht "Roman" und auch hier im Rezibereich ist es unter "Romane" aufgeführt :lol:

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen, und möchte an dieser Stelle mich bei allen beteiligten bedanken.
    Ich fand es sehr schön das Buch in Begleitung der Autorin zu lesen.
    Danke :)


    Meine Meinung:
    Als ich das Buch ausgepackt habe, musste ich erst mal das Cover bestaunen. Diesmal nicht den Schutzumschlag, sondern das was darunter war.
    Wunderschöne Verzierung in rot. Hat mir sehr gut gefallen.


    Es wird eine Geschichte von einer jungen Frau Linna erzählt, vom Beruf Kinderbuchautorin von der Berufung - Musikerin, allerdings gibt es ein Problem: Linna hat seit fünf Jahren kein Ton mehr gesungen. Es gab mal fünf Freunde, eine Band und erfolgreiche Auftritte, doch das Leben verlief anders als gewünscht: Linna löst die Band auf, die Freunde verlieren sich aus den Augen, und jeder geht seinen Weg...
    Nun ist es auf der Zeit die Vergangenheit aufleben zu lassen, oder zumindest zu klären...


    Eine sehr spannend und lebhaft erzählte Geschichte, die mich von der ersten Seiten an gefangen nahm. Ich fand die Charaktere sehr gut ausgearbeitet, ganz besonders der Ich -Erzählerin Linna - ich als Leserin lebte, dachte und fühlte mir ihr. Für mich ist es einer der bedeutendsten Elemente in einem Buch, es soll mich emotional ansprechen, und die Charaktere sollen nicht kalt und leblos sein. In diesem Fall ist es der Autorin hervorragend gelungen Leben in ihre Protagonisten einzuhauchen.


    "Linna singt" war mein erstes Buch von der Autorin. Ich war sehr positiv überrascht und werde sicherlich auch ihre andere Bücher lesen. Mir hat ihr Schreibstil absolut zugesagt: emotional, berührend, animierend zum Mitdenken und Miträtseln, wie die weitere Handlung sich gestalten wird, mit einigen unerwarteten Wendungen und für eine Überraschung gut.


    Alles in allem eine emotionsgeladene und fesselnde Lektüre, die mir viele unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat.
    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Wie man schon hier an den Meinungen sehen kann, ist "Linna singt" kein einfaches Buch und an ihm werden sich die Geister scheiden.

    Dieses Buch lebt tatsächlich nicht von großer Spannung, sondern hauptsächlich von den großartigen Beschreibungen der Gefühle und der Gedanken der Personen dieser Geschichte und natürlich die Gründe des Handelns.


    Nun - ich fand es sehr wohl spannend und obwohl nirgends steht, dass es ein Thriller ist, hat es doch viele Elemente eines Psycho-Thrillers. Und das ist es, was mir gut gefallen hat. Es muss ja nicht immer Mord, Blut und Gemetzel sein - man kann auch anders sehr gut Spannung aufbauen. Und das ist Bettina Belitz hervorragend gelungen. Sie legt Fährten, führt den Leser auch mal auf den Holzweg und lässt während der ganzen Handlung viel Spielraum für Spekulationen.


    Linna ist kein einfacher Charakter - sie denkt (ver)quer, hat eine schwierige Jugend hinter sich und versucht, sich selbst zu finden. Das gelingt ihr am Ende auch und das ist für mich genau das Maß an Happy End, dass dieses Buch braucht.


    "Linna singt" klingt nach und beschäftigt den Leser auch über die letzte Seite hinaus. Gerade, weil Bettina Belitz nicht alles bis ins letzte aufklärt, bleibt Raum zum Nachdenken. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für ein Buch, dass ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde (als nächstes bekommt es meine Tochter und auf deren Meinung bin ich schon sehr gespannt). Ach ja: Danke für die vielen Mike-Oldfield-Songs, die mal wieder in mein Bewusstsein gerückt sind. :applause:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich frage mich gerade, woher du die Info hast, dass dieses Buch als "Thriller" bezeichnet wird?! :lol:
    Auf dem Cover steht "Roman" und auch hier im Rezibereich ist es unter "Romane" aufgeführt :lol:

    Das frage ich mich auch die ganze Zeit, hatte in der LR Bettina schon gefragt ob es irgendwo als Thriller gelistet ist. Sie sagte nein, nirgends.

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Fünf Jahre sind vergangen, seitdem Linna ihre Bandkollegen das letzte Mal gesehen hat:
    die Zwillinge Maggie und Simon, ihren besten Kumpel, und Seelenbruder Jules und den stillen Falk.
    Fünf Jahre, in denen sich einiges aufgestaut hat, denn Sängerin Linna hat die aufstrebende Band damals aus unerfindlichen Gründen aufgelöst, den Kontakt abgebrochen und niemand konnte ihr das je verzeihen.
    Doch nun möchte Maggie die Band wieder zusammenbringen - für ein letztes Konzert, zu dem die Band namens "Linna singt" engagiert worden ist.
    Linna lässt sich auf das Wagnis ein, obwohl sie seit der Trennung keinen einzigen Ton mehr gesungen hat und obwohl sie weiß, dass ihre ehemaligen Freunde sie nicht mit offenen Armen empfangen werden.
    Doch sie hat einen gewichtigen Grund, sich ihrem vergangenen Leben zu stellen: Falk...
    Die fünf Musiker wollen zusammen mit dem neuen Roadie Tobi einige Tage in den Bergen verbringen, um in Ruhe proben zu können, sodass es für Linna keine Möglichkeit geben wird, um die Flucht zu ergreifen, falls die Sache aus dem Ruder laufen sollte...

    Doch genau das wird passieren:
    Die Stimmung kippt schnell, Kleinkrieg, Psychospielchen inklusive Gruppendynamik, Vorwürfe, Anschuldigungen, Lügen, Missverständnisse und vielleicht auch Intrigen stehen auf dem Tagesprogramm, die Linna als Lügnerin dastehen lassen und mehr und mehr ins Aus katapultieren.
    Doch Linna muss sich der Vergangenheit stellen, vergessene Erinnerungen wecken, ihren alten Schmerz zulassen und nicht mehr bekämpfen, um endlich sich selbst und ihre Stimme wiederfinden zu können.
    Und dann wütet auch noch ein heftiger Schneesturm über die bayerischen Berge hinweg, sodass die Almhütte schnell von der Außenwelt abgeschnitten ist, der Rückweg in die Zivilisation unmöglich wird.

    Eine Situation, die Linna an den Abgrund drängt...

    Puh, was für eine Geschichte!
    Spannend, überraschend, intensiv und aufwühlend. Mitreißend wie eine Schneelawine :loool: .


    So viel darf ich sagen, aber über den Inhalt darf ich eigentlich gar nicht viel schreiben, um nicht zu viel zu verraten und euch die Spannung zu verderben, die Überraschung zu nehmen, weshalb mir diese Rezi sehr sehr schwerfallen wird.
    Auch über die verschiedenen Charaktere möchte ich kein Wort verlieren, weil es gleichzeitig spannend und schwierig war, sie beim Lesen kennenzulernen und zu erforschen, ihre emotionalen Beziehungen untereinander auszuloten.

    Kaum in Bayern angelangt, fangen die Probleme an, die Gruppe um Linna wird eingeschneit, Lagerkoller bricht aus, der Psychokrieg geht los, seltsame, unerklärliche Dinge ereignen sich... und das Opfer scheint stets Linna zu sein.
    Linna, die Leadsängerin, die damals die Band zusammengehalten hat, die stets der Angelpunkt der Band war, die die Musik zum Strahlen gebracht, die die Band erfolgreich gemacht und dann aufgelöst hat - und jetzt die Außenseiterin ist, weil die anderen Musiker scheinbar mehr oder weniger Kontakt zueinander gehalten und Linna all die Jahre ausgeschlossen haben.
    Linna, die sich allem Anschein nach äußerlich wie innerlich nicht viel verändert hat während ihre Freunde erwachsen geworden sind, sich weiterentwickelt, verändert haben - zum Guten oder Schlechten ist auf den ersten Blick und auch auf den zweiten und dritten Blick nicht so ganz ersichtlich.

    Konflikte schwelen beim ersten vollständigen Zusammentreffen nach Jahren nicht nur unter der Oberfläche, werden aber auch nicht offen ausgetragen, Geheimnisse brodeln vor sich hin. Statt miteinander zu reden, verlieren sich die ehemaligen Freunde in Psychospielchen, die alle Beteiligten an ihre Grenzen führt oder auch überschreitet.
    Denn jeder der sechs jungen Menschen hat etwas zu verbergen. Sie sind alle undurchschaubar, undurchdringlich, lassen sich nur allmählich in die Karten schauen.
    Auch Linna.
    Welches Trauma aus der Vergangenheit lauert auf Linna, dass sie die Band und das Singen aufgegeben hat, dass sie sich so verschlossen hat?

    Und so versucht man beim Lesen gleichermaßen zu ergründen, was Linna so schwer belastet, was sie zu dieser missverstandenen jungen Frau hat werden lassen, was ihre Freunde und die Beziehungen zu ihnen so sehr verändert hat und was aktuell in der Hütte vor sich geht und welche Lawine dort losgetreten worden ist und vor allem warum.
    Und so häufen sich wilde Spekulationen beim Lesen wie der aufgetürmte Schnee vor der Hütte.
    Ich habe Vermutungen aufgegriffen, dann wieder verworfen und wieder neue Geheimnisse aus dem Schnee herausgeschaufelt, ans Licht befördert, nur um dann wieder von Neuschnee überrascht zu werden.
    Geheimnisse und Lügen wirbeln um einen herum wie dicke Schneeflocken. In einem Moment spürt man sie auf der Haut und im nächsten Moment sind sie verschwunden.
    Die Geheimnisse der Freunde und Linna selbst sind einfach nicht greifbar. Niemand ist wirklich so, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint.

    Weil es Bettina Belitz einfach geschickt versteht, Hinweise zu verteilen wie Streusalz.
    Ich wähnte mich auf sicherem Boden, bin der einen oder anderen falschen Fährte gefolgt und dann doch wieder nur auf Glatteis ausgerutscht, habe mich aufgerappelt, nur um im nächsten Moment wieder auf der Nase zu landen.
    Irgendwann wusste ich nicht mehr, wem oder was ich glauben darf, wem ich trauen kann.
    Und statt dass alte Fragen beantwortet werden, tauchen von Seite zu Seite immer neue Fragen auf, sodass die Verwirrung und die Unwissenheit immer größer werden.

    "Linna singt" hat mich wie eine eiskalte Lawine erwischt. Mit voller Wucht. Ich hab das Grollen der Schneemassen gehört, die vibrierende Erde gespürt und habe mich mit aller Heftigkeit mitreißen lassen. Ich bin einfach nur tief in der Geschichte versunken, konnte mich fast nicht mehr hervorkämpfen, so intensiv und dicht und erdrückend ist sie.
    Denn ich habe alles ganz unmittelbar aus Linnas Sicht miterlebt, ihre Gedanken aufgesaugt, ihre Gefühle mitempfunden, ihren Hass, ihre Wut, aber auch ihren Kampfgeist, ihren Überlebenswillen gespürt.
    Aber vielleicht dadurch während des Lesens auch andere Blickwinkel ausgeblendet und mich vor den anderen Bandmitgliedern verschlossen. Und eventuell dadurch den gleichen Fehler wie Linna begangen, die sich von allen so unverstanden und ausgegrenzt fühlt...

    Aber die Erzählweise ist einfach so intensiv, dicht, leidenschaftlich und mitreißend und wirkt gleichzeitig völlig authentisch und ungekünstelt, dass ich nicht umhin gekommen bin, mich vom ersten Augenblick an auf Linnas Seite zu schlagen und alles aus ihren Augen zu betrachten.
    Jedes Wort und jede Geste vermittelt ein Gefühl und ein Bild, das man nachwirken lassen muss, auf das man sich einlassen muss.
    Und während des Lesens habe ich auch nicht Bettina Belitz an ihrem Schreibtisch gesehen, wie sie Linnas Geschichte auffängt und niederschreibt und Linnas Welt kreiert, sondern es ist, als ob ich der zornigen, einsamen, zerrissenen und verwirrten Linna selbst gelauscht hätte. So nah war ich ihr.


    Und dennoch wird Linna keine Sympathieträgerin werden.
    Dazu wird sie vielen Lesern vielleicht zu ambivalent, wütend, direkt und tough sein, da sie ihre Sensibilität, Unsicherheit und Zerbrechlichkeit meistens unter Schlagfertigkeit, Coolness und Sarkasmus versteckt und nicht jeder diese Fassade zerschlagen mag. Man reibt sich an Linna und ihrem Schicksal, ihrer vielleicht verzerrten Selbstwahrnehmung regelrecht auf.
    Aber das ist auch das Schöne an den Romanen von Bettina Belitz.
    Sie erschafft sperrige Charaktere, die nicht geradlinig und gleich erfassbar sind. Sie nehmen einen beim Lesen nicht sofort ein, sondern man muss erst eine Beziehung zu ihnen aufbauen, die sich auch immer wieder ändern kann.
    Und dabei fängt sie die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren so selbstverständlich, feinfühlig, aber auch auf intensive und leise humorvolle Art ein, dass sie authentisch und wirklich wirken.
    Vermutlich kann sich jeder Leser in dem einen oder anderen Charakter mehr oder wenig wiederfinden...


    Geht gleich weiter... habe keine Lust zu kürzen...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Und gleichzeitig ist die Handlung auch noch so unvorhersehbar wie ein Gewitter in den Bergen.
    Die Sonne scheint, die Hoffnung besteht, dass ein wenig Ruhe und Behaglichkeit einkehren könnte, doch dann ziehen wieder graue Wolken heran, verdichten sich, und ein Unwetter unvorstellbaren Ausmaßes bricht hernieder. Und genauso ergeht es Linna.
    Statt ausgelassener Schneeballschlachten hoch oben in den Bergen liefern sich die Freunde ernsthafte Gefechte aus bösen Worten, Verleumdungen, tragischen Missverständnissen, Lügen, Neid und Missgunst. Oder sie gehen sich einfach nur aus dem Weg und verharren in Sprachlosigkeit.
    Und dann geschehen auch noch seltsame Dinge. Dinge, die man jemanden anlasten muss, doch nur wem? Wer spielt hier die Streiche, die nicht mehr lustig, sondern nur noch böse sind? Was muss in einem Menschen vorgehen, um so auf sich oder andere aufmerksam machen zu müssen?
    Und so will man beim Lesen gleichermaßen diese Ereignisse ergründen und die Masken der Freunde entfernen, denn alle aktuellen Geschehnisse und die Geheimnisse der Vergangenheit stehen in einer Wechselbeziehung.


    Die Dramatik spitzt sich somit von Seite zu Seite zu, die Geschichte wird immer dichter und verworrener, aber nicht unlogisch oder unplausibel, die Charaktere kommen einem näher, nur um dann wieder ganz fern und fremd zu sein, nur Linna entfaltet sich mehr und mehr vor uns, dieAtmosphäre auf der eingeschneiten Almhütte ist von Anfang an bedrückend, spannungsgeladen.
    Psychospielchen wechseln sich mit nachdenklichen, einfühlsamen und zermürbenden Augenblicken und mit stets unblutigen, aber eindringlichenSchockmomenten ab, die in der Abgeschiedenheit ihre Wirkung nur noch mehr entfalten können.


    Auf den ersten Blick geht es um Freundschaft und Vertrauen und Verlust desselbigen. Je tiefer man in die Geschichte abtaucht, umso mehr geht es ums Erwachsenwerden, Selbstfindung, Identifikationsprobleme.
    Auch sollte man beim Lesen immer mal wieder das Cover mit Schneewittchen und den sieben Zwergen in der Schneekugel im Auge behalten und Parallelen zur Handlung ziehen, in die das Märchenmotiv auf sehr subtile Art und Weise hineingewoben ist.
    Außerdem trägt jedes Kapitel den Namen eines zum jeweiligen Inhalt passenden Songs von Mike Oldfield und auch in der Geschichte spielt Musikeine wesentliche Rolle und begleitet nicht nur Schlüsselszenen, sondern intensiviert sie um ein Vielfaches.
    Linnas Ängste und Zweifel lesend und bestimmte Textzeilen und Melodien im Kopf hörend, ließen mich nur noch mehr mitleiden und mitfiebern. Und am Ende erhält man seinen eigenen, ganz persönlichen "Linna singt"- Soundtrack.

    Ich bin völlig ohne Vorwissen in die Geschichte gegangen, habe nichts Bestimmtes erwartet, bin überrascht, aber nicht überrannt worden und von der ersten Seite an völlig in ihr versunken.
    Linna und ihre Geschichte hat mich Tag und Nacht begleitet, hat mich nicht mehr losgelassen, meine Gedanken kreisten nur noch um ihre Gefühlslage und ich wollte unbedingt ergründen, was ihre ehemaligen Freunde vor Linna und mir zu verstecken versuchten, was im Teufels Namen auf dieser eingeschneiten Almhütte vor sich geht und vor allem ob Linna aus diesen Tagen verändert hervorgehen wird.


    "Linna singt" ist ein unter Hochspannung stehender Roman für (junge) Erwachsene mit emotionalem Tiefgang und Ballast, mit dezentenThrillerelementen und ganz vielen Geheimnissen aus der Vergangenheit.
    Aber hauptsächlich ein Roman übers Erwachsenwerden, über Selbstfindung, über Lebenslügen und (verwirkte) Träume, über Freundschaftund deren Vergänglichkeit, über Vertrauen und irgendwie auch über die erste Liebe und Beziehungen.
    Aber dennoch keinesfalls ein Jugendroman oder gar ein Thriller oder Psychothriller.
    Eine Rodelbahn der Gefühle, die schwindelig und süchtig macht und die nach 508 aufregenden Runden viel zu schnell vorbei ist.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Eindeutig ein Lesemuss 2012!!! Aber vermutlich dennoch eine Geschichte, die die einen lieben und aufsaugen werden und die anderen... eben nicht :wink: .
    Und ein großes Dankeschön an Bettina Belitz und an alle Teilnehmer für die tolle, unterhaltsame und spannende Leserunde!

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Nun - ich fand es sehr wohl spannend und obwohl nirgends steht, dass es ein Thriller ist, hat es doch viele Elemente eines Psycho-Thrillers.

    Natürlich hat sich an manchen Stellen etwas Spannung aufgebaut, doch die empfand ich jetzt eigendlich als sehr harmlos. Für mich standen tatsächlich die Gefühle und Gedanken von Linna im Vordergrund.
    Leider lese ich bisher keine Psycho-Thriller, daher fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten. Doch wenn sich die Psycho - Thriller tatsächlich so lesen, wie so manche Szene in diesem Buch, werde ich dieses Genre vielleicht doch mal näher ins Auge fassen. :)

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer