Nicole Schröter & Manuela Inusa - Und dennoch wollen wir leben ...

  • Klappentext:
    Was ist Borderline? -Das sind doch die, die sich die Arme aufschlitzen Was ist Agoraphobie?-Keine Ahnung, noch nie gehört Wieso ist man krank?-Na, geboren wurde man so bestimmt nicht Klischees, Klischees, Klischees Wir wollen aufräumen mit all den Klischees und Betroffenen, Angehörigen, aber auch Fremden bestimmte Krankheiten, wie Persönlichkeits- und Angststörungen, näher bringen, indem wir die Wahrheit sagen! Dies ist eine Sammlung mit Geschichten und Gedichten von Betroffenen, erfundene und erlebte. Die wahren Geschichten, wie sie sich nur wenige trauen, zu erzählen. Doch wir wollen auch Mut machen, beweisen, dass es sich trotz Krankheit, trotz Depression, Angst und Einsamkeit lohnt, weiterzumachen. Dass dieses eine Leben, das wir haben lebenswert ist und dass jeder Mensch etwas Besonderes auf dieser Welt ist.


    Zum Buch:
    Ein ganz besonderes Cover zeigt dieses Taschenbuch. Eine alte kaputte Mauer, wo der Putz von den Steinen fällt, aber dazwischen schaut ein junger Ast.
    Eine defekte Außenhülle der Seele bröckelt … doch der grüne Sprössling erweckt Hoffnung…neuen Mut … weiterzumachen …
    Ein sehr bewegendes Cover was mir sehr gut gefallen hat und es passt hervorragend zu den insgesamt 20 Kurzgeschichten. Die Kurzgeschichten sind noch von weiteren Autoren geschrieben, die die Autorinnen Nicole Schröter und Manuela Inusa gemeinsam ausgesucht haben.


    Meine Meinung:
    In diesem gemeinsamen Werk wird kein Blatt vor den Mund genommen. Es wird von psychischen Erkrankungen wie z.B. Persönlichkeitsstörungen, Selbstverletzung, Depressionen, Burnout und auch Borderline erzählt aus der Sicht der Betroffenen. Die Emotionen der einzelnen Protagonisten werden dem Leser sehr nahe gebracht, und es findet ein Vorstell- und auch Verständnisgefühl der Betroffenen statt. Man erlebt die Angst aber auch die Hoffnung nahe mit, was mir sehr gut an den einzelnen Geschichten gefallen hat.
    Einige Geschichten gehen sehr ans Herz und andere wiederherum machen einen ganz sprachlos.


    Manuela Inusa schreibt in ihrer Kurzgeschichte „Kleine Welt“ von einer jungen Frau, die panische Angst hat das Haus zu verlassen, und dazu noch einen Wasch- und Reinigungszwang hat. Wie die junge Frau lebt und was genau passiert ist wird berichtet.


    Bobby Twain berichtet in seiner Kurzgeschichte „Hilflos“ von einem verheirateten Mann, der sein Leben damit verbringt, sich um seine Frau zu sorgen. Denn diese leidet an einer Essstörung, gefangen in ihrem eigenen Körper, immer mit den Kalorienzählen beschäftigt. Eine sehr bewegende Kurzgeschichte … eine Art Hilferuf des Ehemannes …


    Nicole Schröter berichtet in „Gedanken, die kommen“ von einer Frau, die sich ungeliebt fühlt. Sie opfert sich auf, doch Zuwendung erhält sie keine. Die Gedanken sind hart und schmerzerfüllt … kurz vor der Befreiung … Sehr bewegende Zeilen …


    Fazit:
    Sehr bewegende und nachdenklich machende Kurzgeschichten, die psychisch erkrankte Betroffene aus ihrer Sicht beschreiben. Hilfreich um die Betroffenen besser zu verstehen, aber auch für andere Betroffene, die die Krankheiten überstanden haben. Ein sehr tolles Buch was ich gerne weiterempfehlen möchte.




    Seitenzahl: 155 Seiten
    LeseprobeVerlag: BoD – Books on Demand Verlag
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  • Vielen Dank für die Vorstellung des interessanten Buches!


    Handelt es sich auch um Kurzgeschichten, Erzählungen, könnte man in diesen Stücken durchaus auch Grund finden, das Buch unter "Lebenshilfe" einzuordnen, oder? Muss aber nicht sein...

  • Sehr bewegende und nachdenklich machende Kurzgeschichten, die psychisch erkrankte Betroffene aus ihrer Sicht beschreiben.


    Handelt es sich auch um Kurzgeschichten, Erzählungen, könnte man in diesen Stücken durchaus auch Grund finden, das Buch unter "Lebenshilfe" einzuordnen, oder? Muss aber nicht sein...


    Danke Tom... :thumleft:
    Auch aus meiner Sicht, dieses Buch gehört eindeutig in den Bereich >Lebenshilfe>! :wink: