Brigitte Janson: Der verbotene Duft

  • Nach einem heftigen Streit mit ihrem Vater, einstmals ein angesehener Kaufmann, der sie sogar schlägt, flieht Clara Vogt Hals über Kopf aus ihrem Elternhaus. Nun steht sie vor dem Problem, wie ihr Leben weitergehen soll. Sie denkt über sich selbst, dass sie eigentlich nichts richtig gut kann, dabei hat sie zwei bemerkenswerte Eigenschaften: Sie hat eine besonders feine Nase und ein gutes Herz! Bei einer früheren Freundin ihrer verstorbenen Mutter findet sie ein neues Zuhause. Von Elisabeth Bardenstein erfährt sie vieles über ihre Vergangenheit und ihre Herkunft. Mit der Unterstützung der wohlhabenden Reederin, die seit dem Tod ihres Vaters das Familienunternehmen leitet, kann sich Clara eine neue Existenz aufbauen. Mit Hilfe ihres ausgeprägten Geruchssinns kreiert sie ein Parfum, welches bei den vornehmen Hamburgerinnen schnell zum sensationellen Verkaufsschlager wird. Neben ihrer Mentorin Elisabeth gibt es da noch die Mamsell Friederike, die Clara schon seit der Kindheit sehr zugetan ist und Amelie, ein Freudenmädchen, die ihr nach der Flucht aus dem Elternhaus sehr geholfen hat. Die Autorin richtet in ihren historischen Romanen das Augenmerk immer besonders auf die vom Schicksal Benachteiligten der Zeit, zu der die Handlung spielt. Ohne die soziale Absicherung, wie wir sie heutzutage kennen, hatten es gerade junge Frauen und Mädchen schwer, wenn sie den Rückhalt durch die Familie verloren, und kaum der Kindheit entwachsen, endeten sie nicht selten als Prostituierte.
    Daneben erhält die Handlung auch eine mysteriöse Komponente, da einige der Charaktere nicht leicht zu durchschauen sind. Da gibt es zum Beispiel den geheimnisvollen Engländer, der sich in Hamburg niedergelassen hat und den eine melancholische Aura umgibt. Auch Clara selbst ist ein nachdenklicher, tiefgründiger Mensch, und es ist faszinierend, Einblick in ihre Gedanken und Gefühle zu erhalten. Bei aller feinsinnigen Betrachtungsweise bleibt die Handlung doch immer auf dem Boden der Tatsachen. Besonders gut gefällt mir, dass sich die Autorin auch diesmal wieder mehr auf das Leben und den Alltag der einfachen Leute konzentriert und dabei die historischen Gegebenheiten berücksichtigt und glaubhaft darstellt. Bei allem Erfolg vergisst sie nie die Menschen, die ihr geholfen haben. Aber es gibt einen dunklen Punkt in ihrem Leben. Sie trägt schwer an einer alten Schuld, kann sich aber nicht erinnern, was damals wirklich vorgefallen ist. Und sie vermisst ihr Jugendliebe Paul. Ohne ihn kann sie nicht wirklich glücklich sein, aber er ist vor Jahren plötzlich aus ihrem Leben verschwunden.


    Da ich eine Vorliebe für historische Romane habe und auch schon die "Tortenbäckerin" der Autorin gelesen habe, kam ich an diesem Buch nicht vorbei. Von Brigitte Jansons Buch bin ich wieder restlos begeistert, sowohl über ihren Schreibstil als auch die bildhafte Beschreibung der Charaktere in meiner Lieblingsstadt Hamburg. Man taucht sofort in die Geschichte ein und fühlt sich regelrecht als Zuschauer der Handlung, leidet oder freut sich mit den Akteuren. Seit langer Zeit wieder ein historischer Roman aus der Neuzeit, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der sich ein paar schöne Lesestunden wünscht.


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Liebe Brigitte,
    vielen Dank für Deine Hilfe!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


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