Tahereh Mafi - Ich fürchte mich nicht / Shatter Me

  • Kurzmeinung

    Laurie
    Lässt sich gut lesen und ist spannend. Schöne Geschichte, freue mich auf die weiteren Bücher.
  • Juliette hat etwas Unverzeihliches getan - vor ein paar Jahren tötete sie einen kleinen Jungen. Dafür reichte es bereits aus ihn nur anzufassen, denn sie ist ein Monster und ihre Berührungen enden tödlich. Dabei wünscht sich Juliette nichts sehnlicher, als einmal liebevoll berührt zu werden - Alltag für jeden Menschen, aber ein Ding der Unmöglichkeit für Juliette. Sie wurde weggesperrt, bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt ihren Nutzen erkennen und sie als Geheimwaffe missbrauchen wollen. Da erwacht Juliettes Lebenswille und sie will alles dafür geben, dass sie nicht als Marionette der grausamen Machthaber enden wird.


    Auf Tahereh H. Mafis Debütroman "Ich fürchte mich nicht" war ich sehr gespannt, da es der Auftakt zu einer Dystopie-Trilogie darstellt und ich diesem Genre immer noch verfallen bin. Zunächst konnte mich der Roman jedoch gar nicht begeistern. Zum einen fehlten mir Informationen über das Setting. Die Welt, in der Juliette lebt, wird kaum beschrieben, es gibt nur dürftige Angaben dazu. Ich hätte mir gewünscht, dass diesem Bereich mehr Beachtung geschenkt worden wäre und dass die Beschreibungen detaillierter gewesen wären. Außerdem fiel es mir unglaublich schwer eine Bindung zur Protagonistin aufzubauen. Gegen Ende wurde es etwas besser, aber so wirklich nahe ist sie mir leider nicht gekommen.



    Zitat

    "Die Erde ist eine Scheibe. Das weiß ich, weil ich vom Rand gestoßen wurde, und seit 17 Jahren versuche mich daran festzuhalten. Seit 17 Jahren versuche ich wieder auf die Scheibe zu klettern, aber man kann die Schwerkraft nicht bezwingen, wenn niemand einem die Hand reicht. Wenn niemand es wagt, einen zu berühren." (Seite 31)


    Hinzu kommt auch noch der ungewöhnliche Schreibstil, der dazu geführt hat, dass ich wirklich mit mir kämpfen musste, um das Buch nicht abzubrechen. Zwei Sachen haben mich (um ehrlich zu sein) wirklich genervt. Zum einen werden Adjektive oder auch ganze Satzteile ständig wiederholt (z.B. "Diese blauen blauen blauen Augen aus meinem Kopf zu verbannen, aber ich kenne ihn ich kenne ihn ich kenne ihn, vor 3 Jahren habe ich ihn zuletzt gesehen." [Seite 46]). Dieses zu lesen hat mich sehr angestrengt und ich bin der Meinung, dass es genügend andere stilistische und sprachliche Mittel gibt, um dem Leser zu zeigen, was wichtig ist, als dieses durch ständige Wiederholungen zu machen. Dieser -für mich schwache- Stil wird dann immer wieder abgelöst mit sprachgewaltigen, nahezu poetischen Sätzen (wie z.B. "Meine Welt ist ein Gewebe aus Wörtern, die meine Glieder, meine Knochen und Sehnen, meine Gedanken und Visionen verknüpfen. Ich bin ein Wesen aus Buchstaben, eine Figur aus Sätzen, eine Ausgeburt der Fantasie." [Seite 72]). Die Diskrepanz zwischen diesen Schreibweisen war für mich einfach zu groß, als dass es mir hätte zusagen können.


    Das zweite Problem hatte ich damit, dass die Autorin sich dazu entschieden hat, Juliettes Gedanken oft "durchgestrichen" darzustellen, als würde sie sich selbst korrigieren, sich manche Gedanken verbieten oder andere erhoffen. Das hört sich vielleicht interessant an, empfand ich auf Dauer aber leider auch anstrengend (Beispiel: "Ich bin verflucht. Ich habe eine Gabe. Ich bin tödlich. Ich bin das Leben. Niemand darf mich berühren. Berühr mich." [Klappentext]).


    Trotz dieser doch recht zahlreichen Barrieren beim Lesen habe ich durchgehalten und wurde dafür belohnt. Die letzten 100 Seiten werden spürbar besser. Diese Wiederholungen und gestrichenen Gedanken tauchen nur noch selten auf und die Geschichte entwickelt sich schneller und interessanter. Aufgrund der Ausgestaltung der Handlung gegen Ende sind zwei weitere Teile, um die Trilogie zu beenden, durchaus gerechtfertigt. Inhaltlich hat es mich am Ende tatsächlich noch packen können und die Autorin ging in eine Richtung, die ich nicht erwartet hatte, aber die mir durchaus zugesagt hat und eine interessante Fortsetzung verspricht. Ich denke, dass ich aufgrund dessen die nächsten beiden Bände, die bereits in Vorbereitung sind, ebenfalls lesen möchte oder mir zumindest vorher eine Leseprobe anschauen werde, um zu prüfen, ob der Stil der ersten Buchhälfte oder eher der letzten 100 Seiten gleicht.



    Fazit: Obwohl ich den Roman am Ende doch noch interessant fand, kann ich nur drei Sterne geben, da mich der Schreistil der Autorin in der ersten Buchhälfte extrem abgeschreckt und dadurch mein Lesevergnügen sehr verringert hat. Interessant wird es trotzdem, man muss nur durchhalten und irgendwie mit diesem ungewöhnlichen Sprachstil klar kommen. Ich hoffe, dass dieser in der Fortsetzung nicht zu sehr ausgelebt wird. 3/5 Sterne.



    [list=]

    [*]Gebundene Ausgabe: 320 Seiten[*]Originaltitel: Shatter me[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Vielen Dank, Claudia, für diese aufschlussreiche Rezi. :thumleft: Was du über den Schreibstil berichtest, klingt ja wirklich total anstrengend... Aber inhaltlich klingt das Buch dafür sehr interessant. Ich setze es mal auf die Wunschliste, ist aber kein "Muss ich haben"-Buch...

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • »"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«
    Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...



    "Ich fürchte mich nicht" ist der erste Band der Trilogie um Juliette aus der Feder von Tahreh Mafi und ihr Debütroman.
    Neben den dystopischen Elementen dieser Handlung, weißt die Geschichte auch starke paranormale Aspekte auf, die ein wesentlicher Bestandteil dieses Buches sind. Beide Elemente werden stark miteinander verknüpft und ergeben so eine spannungsgeladene und außergewöhnliche Geschichte, die durch diverse Facetten zu punkten weiß.
    Die Story wird ab und an unterbrochen, um elementare Gegebenheiten der Vergangenheit stimmig einfließen zu lassen und ein besseres Verständnis zu gewährleisten.
    Zwar weißt die Handlung noch ein paar wenige Schwächen auf, die aber die Freude am Lesen keineswegs schmälern.
    Durch die düstere Atmosphäre schimmert immer wieder und immer mehr Hoffnung durch, dennoch ist die Handlung auch brutal und geizt nicht mit blutigen Elementen.
    Der romantische Aspekt kommt auch in "Ich fürchte mich nicht" nicht zu kurz und bietet schöne Zwischenmomente innerhalb der actionreichen Handlung.
    Meiner Ansicht nach sind die zwei elementaren Aussagen dieses Buches folgende: "Geht pfleglich mit der Erde um" und "Verliere nie die Hoffnung und kämpfe für deine Ideale".
    Das Ende dieses ersten Bandes bildet eine gute Grundlage für den zweiten Band, den ich mit Spannung erwarte.


    Juliette ist trotz ihres harten Lebens eine toughe junge Frau, die einen ungeheuren Lebenswillen beweist und, auch wenn sie aufgrund ihrer Gabe und den damit verbundenen Repressalien etwas unsicher ist, für ihre Ideale einsteht.
    Adams Charakter bietet viel Potential für die weiteren Bände, da er noch nicht allzu viele Seiten von sich gezeigt hat.


    Tahereh Mafi's Schreibstil ist ebenso ungewöhnlich wie eindrucksvoll. Wenn man sich erst darauf eingelassen hat, wird man mit einem intensiven Sprachstil belohnt, der Bilder im Kopf heraufbeschwört und die Begebenheiten stark wiedergibt. Die durchgestrichenen Wörter bzw. Sätze verdeutlichen Juliettes Charakter umso stärker.

  • Das Cover:


    Das Cover ist ein wirklicher Eyecatcher. Es wirkt düster und macht neugierig auf die Geschichte.


    Meine Meinung:


    Juliette ist 17 Jahre alt und seid etwa einem Jahr von der Regierung weggesperrt. Juliette hat nämlich eine gefährliche Gabe, sie kann mit einer Berührung die Lebenskraft eines Menschen entziehen, dies endet tödlich. Seid Monaten haart sie nun schon in einer Anstalt aus, als eines Tages plötzlich wird Adam zu ihr in die Zelle gesteckt. Langsam beut Juliette vertrauen zu Adam auf, um dann zu erfahren das er in Wahrheit ein Spion, geschickt von der Regierung, ist. Adam steht im Dienst vom Oberbefehlshaber Warner, der fasziniert von Juliettes Gabe ist und sich diese zu nutzen machen will.


    Die Geschichte ist aus der Sicht von Juliette geschrieben. Sehr gefällt mir hier das der Leser einen Einblick in Juliettes Gedanken bekommt. Die Sätze so formuliert, wie sie von Juliette gedacht werden, besonders ist zudem, dass sie Gedanken, die sie sich nicht eingestehen will, durchgestrichen sind.


    Den Schreibstil von Tahereh Mafi ist locker und lässt sich flüssig und zügig lesen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt, was zum einen an den tollen Protagonisten und der mitreisenden Story lag. Ich habe mir wirklich schwer getan dieses Buch auch nur aus der Hand zu legen, so hat es mich in seinen Bann gezogen.


    Die beiden Hauptprotagonisten waren gut beschrieben, hatten genug Tiefgang und waren mir von Anfang an sympatisch. Besonders Juliette hat es mir angetan. Sie tat mir richtig leid mit ihrer Gabe. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schlimm es sein muss, wenn man keinen mehr berühren kann ohne ihn gleich zu töten. Auch sehr schön finde ich die Entwicklung, die sie innerhalb des Buches durchmacht. Ist sie am Anfang noch das verwirrte kleine Mädchen das Angst vor sich selbst hat und am liebsten sterben möchte, entwickelt sie sich langsam zu einer eigenständigen, selbstbewussten jungen Frau, die weiß was sie will und was nicht. Toll fand ich auch Adam, obwohl er anfangs noch das Gefühl vermittelte ein Verräter zu sein. Schnell merkt man das Adam sehr wohl nicht nur Befehlen folgt, sondern auch eigene Ziele nicht aus den Augen verliert.


    Die Idee die hinter dieser Dystopie steckt finde ich interessant. Eine Welt in der alles zerstört ist und nichts mehr wirklich existieren kann. Und dann wären da noch die einzelnen Menschen mit ihren verschiedenen Gaben.


    Ich fürchte mich nicht ist der Auftakt einer neuen Dystopischen Trilogie. Wann der zweite Teil erscheint steht leider noch in den Sternen, ich hoffe nur das ich nicht allzu lange darauf warten muss.


    Mein Fazit:


    Tahereh Mafi ist mit "Ich fürchte mich nicht" eine klasse Auftakt einer Dystopischen Trilogie gelungen. Die Geschichte ist düster, spannend und hat mich total gefesselt. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten bis Band 2 erscheint. Ich vergebe 5 von 5 Sternen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhaltsangabe Cover:
    Ich bin verflucht. Ich habe eine Gabe. Ich bin tödlich. Ich bin das Leben. Niemand darf mich berühren. Berühr mich.
    Ihr Leben lang war Juliette allein, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, ihre Kräfte sind unmenschlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Juliette weigert sich, beschließt zu kämpfen. Gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht…


    Über die Autorin:
    Tahereh Mafi ist 24 Jahre alt. Sie wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile in Orange County in Kalifornien. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. „Ich fürchte mich nicht“ ist ihr Debüt, mit dem sie die amerikanische Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt im Sturm eroberte.
    Hier ist sie zu finden: http://taherehmafi.tumblr.com/


    Allgemeines zum Buch:
    Es ist das erste Buch einer Reihe (voraussichtlich eine Trilogie).
    Der Originaltitel lautet „Shatter Me“, Band 1,5 heißt „Destroy Me“, Band 2 heißt „Unravel Me“, der Titel von Band 3 ist noch unbekannt.
    Die gebundene Ausgabe hat 318 Seiten und 50 Kapitel plus Epilog.
    Das Buch hat ein kleines Vorwort in Form eines Zitats aus „Der unbegangene Weg“ von Robert Frost.
    Es ist aus Juliettes Sicht geschrieben.
    Das Buch gibt es auch als E-Book.


    Meine Meinung:


    Liebes „Ich fürchte mich nicht“,


    das ist das erste Mal, dass ich ein Buch persönlich anschreibe und das hat auch einen Grund. Du hast großartige Arbeit geleistet: Du hast mich verzaubert, unterhalten und manchmal ganz schön zappeln lassen. Deswegen schon mal vorab ein Riesendankeschön an dich und deine Crew, auf die ich noch eingehen werde.


    Als Allererstes möchte ich das erwähnen, was einem direkt auffällt, wenn man dich kennenlernt. Du siehst toll aus. Das Mädchen auf deinem Cover kann ich mir gut als Juliette vorstellen, da hat man sich hier in Deutschland super Gedanken gemacht. Auch die Stadt im Hintergrund passt ausgezeichnet zu deiner Beschreibung der trostlosen Welt in der Zukunft. Das Cover ist deiner Geschichte also schon mal würdig.


    Wie du die Geschichte aufgebaut hast, das hat mich zuerst verwirrt, hinterher fand ich es genial. Am Anfang war Juliette sehr lange eingesperrt und auch mir kam das sehr lang vor. Dann wurde sie herausgeholt und es ging richtig los. Zum Ende hin hast du die Spannung dermaßen gesteigert, dass ich nicht schlafen konnte und bis nach zwölf Uhr nachts zu Ende lesen musste. Deine Teammitglieder werden sich aber ganz schön anstrengen müssen, um mit deinem Erzählniveau mitzuhalten. Deine Kollegin „Unravel Me“, die auf Englisch erst im Februar erscheint, wird es nach deiner Vorlage nicht leicht haben, aber ich bin zuversichtlich, dass sie das schafft und drücke ihr die Daumen.


    Dein Schreibstil ist unangefochten ungewöhnlich. Noch nie habe ich in einem Buch durchgestrichene Sätze gesehen. Das war neu und daher musste ich erst mal überlegen, wie das Durchgestrichene zu verstehen ist. Eine Ahnung habe ich, aber so ganz verstanden habe ich das nicht. Es ist nicht schlimm, das ist eben das Interessante an dir! Meinen Lesefluss haben diese Einschübe jedenfalls nicht gestört, sondern bereichert, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Zum Ende hin wurden sie auch weniger. Ich vermute, das hängt damit zusammen, dass Juliette einfach immer sicherer in ihrem Verhalten wurde.


    Bevor ich es vergesse, muss ich ein bisschen den Kopf über die Wortwahl schütteln. Wieso hast du nur so oft das Wort „pervers“ benutzt? Es gab tausend andere Möglichkeiten, aber du hast immer wieder nur auf diese zurückgegriffen. Warum? Vielleicht ist es aber gar nicht deine Schuld, vielleicht ist den Übersetzern nichts mehr eingefallen. Dann nehme ich alles zurück. Hinterher, als sich der Eindruck schon etwas gesetzt hat, fand ich es sowieso irgendwie amüsant. Gut, lassen wir dieses Thema. Ansonsten fand ich die Wortwahl sehr gut, du hast mir genug Freiraum gelassen, sodass ich mir selber eine Vorstellung von der Welt und den Personen machen konnte. Das Wichtigste hast du erwähnt, den Rest mir überlassen und das fand ich gut.


    Jetzt komme ich aber endlich zu deiner Crew, als da wären: Juliette, Adam und Warner. Und noch ein paar, die ich aber hier nicht outen möchte. Es soll für deine künftigen Leser ja auch spannend bleiben.
    Juliette ist die Hauptprotagonistin und hat ihre Rolle in deiner Geschichte eindrucksvoll gemeistert. Am Anfang verunsichert und introvertiert, im Laufe der Geschichte vom Charakter her immer stärker und sicherer. Dabei muss ich bemerken, dass ich sie stellenweise sehr naiv fand, was damit zusammenhängen kann, dass sie den Umgang mit Menschen nie richtig gelernt hat, da sie immer gefürchtet und ausgestoßen wurde und aus diesem Grund einfach unerfahren ist. Insgesamt fand ich aber, dass sie eine interessante Entwicklung durchgemacht hat, auch in ihrer Einstellung zu ihrer Gabe und anderen Menschen. Dieses Mädchen vergisst man nicht so leicht.
    Adam, daraus will ich nun wirklich kein Geheimnis machen, ist der Mann, um den es im Klappentext geht. Als Soldat ist es seine Aufgabe, Juliette zu bewachen, aber da entwickelt sich sehr viel mehr daraus. Die Beziehung fand ich süß, aber ich habe sie ehrlicherweise nicht ganz verstanden. Die Gründe der beiden für ihre Liebe fand ich einleuchtend, aber mir ging es ein bisschen zu schnell mit ihnen. So schlecht war das jetzt aber nicht, ich habe schon viel Schlimmeres erlebt, das kannst du mir glauben. Mal sehen, was deine Teamkollegin „Unravel Me“ daraus macht, das interessiert mich echt brennend.
    Was mich noch brennender interessiert, ist derjenige, der jetzt kommt. Als dein Leser bleibt man zunächst in dem Glauben, man hat eine Liebesbeziehung in der ganzen Geschichte, wenn man denn schön den Klappentext gelesen hat. Dann präsentierst du aber eine Riesenüberraschung! Diese entpuppt sich als der Oberbefehlshaber eines Sektors, dessen Vater die regierende politische Bewegung anführt. „Regieren“ ist in diesem Fall ein schlechtes Wort, aber so nennt sich das nun mal. Jedenfalls ist es Warner, der mich in deiner Geschichte wie kein anderer angesprochen und interessiert hat. Er ist jung und ziemlich herzlos, sollte man meinen, aber da hat man wohl nicht ganz genau hingeschaut. Hinter seiner kalten Fassade verbirgt sich jemand mit Gefühlen, der diese Fassade um seiner Stellung willen aufrechterhalten muss. Sein Interesse an Juliette wird immer größer und auch sie weiß nicht recht, wie sie damit umgehen soll. Da es so gut passt, werfe ich doch direkt ein Zitat in die Runde:


    Zitat

    „Wieso sind Sie jetzt so nett zu mir?“
    Er sieht verwundert aus, was ich erstaunlich finde. „Weil ich dich mag“, sagt er dann nur. (Seite 86)


    Warner ist sehr unberechenbar und das macht ihn wirklich außerordentlich interessant. Sehr schlagfertig und unglaublich leidenschaftlich – auf ihn freue ich mich am meisten in den Geschichten deiner Nachfolger. Du hast es geschafft, die widersprüchlichen Gefühle in Juliette auf mich zu übertragen, sodass ich nie wusste, ob ich Warner hassen oder lieben soll. Schließlich ist er doch zu meinem Liebling aufgestiegen und ganz besonders habe ich mich über ein zusätzliches Teammitglied von euch gefreut, das es nur als E-Book und auf Englisch gibt. Euer Kollege „Destroy Me“ erzählt aus Warners Sicht, was nach den Ereignissen in deiner Geschichte passiert ist. Da merkt man, dass die Originalsprache einfach präziser ist und wie vielfältig Warner in Wirklichkeit ist. Ganz viel Lob dafür, dass es ihn gibt.


    Du erinnerst dich sicherlich, dass wir ein paar Meinungsverschiedenheiten hatten. An den betroffenen Stellen habe ich dann immer die Nase gerümpft. Die möchte ich nicht im Einzelnen betonen, denn dann würde ich deinem Auditorium einiges vorwegnehmen. So viele Streitstellen gab es auch gar nicht, es gab nur einen oder zwei Momente, als ich mir gedacht habe, dass es doch ein bisschen zu glatt lief. Das möchte ich dir aber nicht besonders übel nehmen, denn nobody’s perfect!


    Bei der Sternevergabe war ich wegen der Kritikpunkte zuerst bei 4,5 Sternen. Dann habe ich mich aber hingesetzt und ernsthaft darüber nachgedacht. Hast du mich überzeugt? Eindeutig. Würde ich dich am liebsten noch einmal lesen? Ja, und wie! Also habe ich mich dann doch für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: entschieden.


    Mein Fazit: In deiner deutschen Geburtsurkunde ist bestimmt irgendwo „Status: Geheimtipp“ vermerkt, denn sonst würden dich mehr Leute kennen. Das muss sich aber schleunigst ändern – lesen, lesen, lesen!

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • "Ich fürchte mich nicht" ist der Auftaktband einer dystopischen Reihe rund um Juliette, einem Mädchen, dass nicht angefasst werden kann und das von den meisten Menschen einfach nur Tod gesehen werden will.


    Zu allererst fällt einem diese unglaubliche Cover auf. Es ist wirklich so wunderschön und gleichzeitig geheimnisvoll. Ich habe das Buch jetzt auf dem Kindle gelesen, allerdings bin ich ernsthaft am überlegen, ob ich es nicht als "normale" Bücher weiterlesen möchte, einfach weil es wirklich gut im Bücherregal aussehen würde.


    Am Anfang hatte mich der Schreibstil wirklich sehr irritiert. Wie meinen Vor-Rezensenten schon zu entnehmen, spielt die Autorin wirklich sehr stark mit stilistischen Mitteln, dass es am Anfang etwas schwer ist, der Geschichte zu folgen. Allerdings habe ich dann etwas drüber nachgedacht und finde mittlerweile, dass es doch richtig gut und durchdacht ist. Man merkt, dass die vielen Streichungen und Wiederholungen der Wörter mit den Seelenleben von Juliette einher geht. Sie ist anfangs so zerstört von Zweifel, Angst und Selbsthass, sie hat sich so sehr in ihre eigene Gedankenwelt zurückgezogen und will doch eigentlich nur eins: endlich geliebt werden. Doch sie gibt nicht den anderen die Schuld daran, dass sie nicht geliebt wird, sondern nur sich selbst.
    Je mehr die Handlung fortschreitet, umso weniger von diesen Streichungen und Wiederholung tauchen auf. Man merkt gleichzeitig, dass Juliette sich verändert. Sie zweifelt nicht mehr soviel an sich selbst, sie erkennt, dass sie sich nicht selbst für alles die Schuld geben muss und sie akzeptiert sich endlich selber. Wenn man es so betrachtet, ist diese Stilistik wirklich sehr klug eingesetzt und vermittelt gut die Stimmung und die Gefühle von Juliette.


    Ohne jetzt zu viel zur Handlung sagen zu wollen, muss ich sagen, dass mir die Geschichte wirklich gut gefallen hat. Sie hatte unglaubliche Spannung, Aggressionen, Gefühle, Liebe, Freundschaft und Kameradschaft vereint und hat mich zum lesen gefesselt. Manchmal hatte ich nur das Gefühl, dass mir die Geschichte zu schnell entwickelte. Ich hätte mir gewünscht, dass man vielleicht an einem Ort noch ein bisschen mehr Zeit verbracht hätte und die Handlung etwas ausgeschmückter gewesen wäre.


    Alles in allem war ich wirklich begeistert von dem Buch und trotzdem war ich vielleicht im Vergleich zu anderen Büchern, nicht zu 100% überzeugt. Trotzdem bin ich schon sehr gespannt darauf, wie es in der Geschichte weiter geht und werde in nächster Zeit mit Vergnügen die nächsten Bände lesen. Deswegen gebe ich dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und ein :love:

  • Inhalt:
    Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


    Rezension:
    Seit 264 Tagen hat Juliette mit keinem anderen Menschen geredet, denn sie sitzt alleine in einer Zelle in einer Irrenanstalt. Aber Juliette ist nicht verrückt. Das glaubt auch Adam, ihr neuer Zellengenosse. Aber Juliette hat eine gefährliche Gabe, die es ihr unmöglich macht Menschen gefahrlos zu berühren..


    "Ich fürchte mich nicht" ist der Auftakt zu Tahereh Mafis Trilogie und wird aus der Ich-Perspektive der siebzehn Jahre alten Juliette erzählt. Mafi hat einen sehr eigenen Schreibstil, der gut zum Buch und zu Juliette passte. Es gab viele Wiederholungen und durchgestrichene Sätze - gewöhnungsbedürftig, aber wie gesagt, der Stil hat perfekt zu der Protagonistin gepasst, weil er Juliettes Inneres sichtbar gemacht hat, und ich mochte ihn - nach kurzer Eingewöhnungsphase - sehr gerne.


    Juliette ist eine faszinierende Protagonistin. Jahrelang hat sie kein anderes Lebewesen berührt und dafür gibt es einen guten Grund: Juliettes Berührung ist tödlich. Selbst ihre Eltern hatten Angst vor ihr und waren froh, als Juliette vor drei Jahren mitgenommen wurde. Nun sitzt sie seit fast einem Jahr alleine in einer Zelle und versucht nicht verrückt zu werden.


    Ihre Gabe ist für Juliette ein großer Fluch, denn sie hasst es Menschen zu verletzen. Sie will überhaupt niemandem etwas böses und das obwohl sie jahrelang gemieden, beschimpft und gequält wurde. Schon in diesem ersten Band macht Juliette eine gewaltige Entwicklung durch und ich bin gespannt wo diese hinführen wird.


    Zu dieser Entwicklung haben Adam und Warner deutlich beigetragen. Adam lernt Juliette als ihren neuen Zellengenossen kennen, doch zum ersten Mal sind die beiden sich bereits vor langer Zeit begegnet. In Adam findet Juliette eine Person, die sich um sie sorgt, was für sie eine gänzlich unbekannte Situation darstellt. Warner ist dagegen eine Person, die Juliettes Macht für seine Zwecke benutzen möchte und vor nichts zurückschreckt. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber sie haben eins gemein: Ihre Faszination für Juliette. Beide Jungs sind sehr interessant und ich finde, dass Tahereh Mafi tolle Charaktere erschaffen hat!


    "Ich fürchte mich nicht" spielt in einer dystopischen Welt, von der leider noch nicht so viel bekannt ist, wie ich mir gewünscht hätte. Die Nahrung ist knapp, denn die Böden sind vergiftet und die Tiere krank. Hoffnung hatten die Menschen, als das Reestablishment an die Macht kam und Besserung versprach, doch die Lage wurde nur noch schlimmer. Der Weltentwurf gefällt mir an sich sehr gut, nur finde ich, dass dieser im ersten Band ein wenig zu sehr in den Hintergrund gerückt wurde.


    Fazit:
    "Ich fürchte mich nicht" ist ein toller Auftaktband der Trilogie! Mit Juliette, Adam und Warner hat Tahereh Mafi drei sehr interessante Charaktere geschaffen, aber auch die zahlreichen Nebencharaktere sind überhaupt nicht langweilig! Schade fand ich allerdings, dass der dystopische Weltentwurf nicht so im Vordergrund stand, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem hat mir das Buch richtig gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung laut Amazon.de:
    Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich. »"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.« Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


    Meine Meinung:
    "Ich fürchte mich nicht" hat mich am Anfang total verwirrt, gleichzeitig aber auch ein wenig umgehauen. Der Schreibstil ist sehr anstrengend, bis man versteht, was die Autorin ausdrücken will. Viele Passagen sind nämlich durchgestrichen - Derartiges ist mir bisher in einem Buch noch nicht untergekommen. In den ersten zwei Sätzen meiner Rezension habe ich versucht, das zu demonstrieren, damit ihr wisst, was euch erwartet. Man kommt aber relativ schnell damit zurecht und spätestens dann fesselt diese Geschichte seinen Leser. Die Situationen werden teilweise so herrlich bildlich beschrieben. Mir kommt beim Lesen zwar bei vielen Büchern der Gedanke, dass die Geschichte auf der Leinwand ganz toll wirken würde - hier konnte ich mir gewisse Szenen aber konkret vorstellen. Ich habe gelesen, dass die Filmrechte schon verkauft wurden. Ich würde mir den Film definitiv anschauen.


    "Ich fürchte mich nicht" ist ein sehr packender Reihenauftakt mit tollen Charakteren und dystopisch-romantischen Zügen. Die Geschichte wird aus Juliettes Sicht in der Gegenwartsform erzählt. Ich denke, es handelt sich hier um ein Buch, welches man entweder begeistert verschlingt oder eher frustriert zur Seite legt. Die Schreibweise ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Ich gehöre definitiv zur ersten Gruppe. Mich hat diese Geschichte mitgerissen, berührt und neugierig zurückgelassen. Gegen Ende des Buches gibt es einige interessante Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe. Ich kann diese Dystopie auf jeden Fall weiterempfehlen und freue mich schon auf die Folgebände, die ich sicher bald lesen werde.


    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das Buch hat mir gut gefallen.
    Den Schreibstil fand ich außergewöhnlich, wenn er auch am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war.
    Zuerst zog sich das Buch etwas, erst nach ca 150 Seiten nimmt die Handlung richtig an Spannung zu.
    Die Charaktere fand ich toll ausgearbeitet und ich freue mich schon darauf den 2. Teil zu lesen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    "Sei ein Sonnenkind dein Leben lang, denn nur wer Sonne hat, kann Sonne geben."


    :tanzen:

  • Tahereh Mafi "Ich fürchte mich nicht" Band 1


    :study: Ich wollte immer mehr ...


    Inhalt: Juliette ist seit 264 Tagen eingesperrt, als sie einen Mitbewohner bekommt. Sie ist in einer Irrenanstalt, weil sie niemanden berühren kann ohne Schmerzen zu leiden oder zu sterben. Deswegen verunsichert ihr Zellengenosse sie, umso mehr, weil er sie an den Jungen aus ihrer Schulzeit erinnert, mit den blauen Augen; der einzige Junge, der sie damals nicht wie Dreck behandelt hat.


    Gerade als sie beginnt Adam zu trauen, verrät er sie an Warner und das Reestablishment. Warner möchte sie für seine Zwecke nutzen, als Waffe, zum Foltern. Ihr Kampf gegen Warner, das Reestablishment und um ihr Leben beginnt.

    Bewertung: ...und mehr und mehr und mehr....!!!!!! EINFACH WOW!!!!!


    Eine mega gute Story! Die Autorin hat einen unverwechselbaren Schreibstil und eine weite Vorstellungskraft... ich bin total begeistert! Ich hatte das Buch auf meiner Wunschliste und nahm mir vor, es irgendwann zu lesen. Plötzlich sah ich es Freitag überraschend in der Stadtbücherei und zögerte nicht lange, obwohl ich gerade ein anderes Buch lese. Hätte ich gewusst, dass ich das Buch nach 6 1/2 Stunden am Stück durchlesen würde (ich konnte es einfach nicht aus den Händen legen), hätte ich gleich den zweiten Teil mitgenommen. :)


    Super gut gefällt mir auch, dass die Autorin sich hauptsächlich auf die Charaktere konzentriert hat und nicht alles Drumherum bis ins Kleinste beschrieben hat. So kam nie Langeweile auf wie bei vielen anderen Büchern. Man kann schlecht sagen, in welches Genre das Buch gehört: Fantasie, Sci Fi, Roman, Thriller... Es ist fesselnd wie ein Thriller, gefühlvoll wie ein Drama, fantasievoll und gleichzeitig erregend. Die Autorin beschreibt die romantischen Situationen ohne Erotik und dennoch fand ich einige Szenen sehr anregend wie ein Erotikroman. Die Gefühle fahren Achterbahn. Also nicht nur etwas für Jugendliche, auch für Erwachsene sehr aufregend!


    Ich kann es nur loben!!!!!!!!

    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)