Klappentext:
Immer wieder werde ich bei Vorträgen oder auf Lesungen gefragt, wie ich auf den Wolf gekommen bin oder warum es denn unbedingt Wölfe sein müssen. Ich wundere mich über diese Fragen, denn für mich ist das Leben mit Wölfen und meine Leidenschaft für sie die natürlichste Sache der Welt. Ich bin mit Hunden groß geworden und träumte schon immer von Wölfen. Aber erst, als ich mein Leben so, wie es war, nicht mehr ertragen konnte, fand ich den Mut für einen Neuanfang. Ich ließ mein altes Leben hinter mir und machte mich auf den Weg, meinen Traum zu erfüllen. Was ich erlebte, übertraf all meine Hoffnungen und Erwartungen. Meine größten Lehrmeister waren die Wölfe, die mich an ihrem Leben teilhaben ließen. Sie lehrten mich ihre "Wolfsregeln": Liebe deine Familie; kümmere dich um die, die dir anvertraut sind; gib niemals auf – und hör nie auf, zu spielen. Mit diesem Buch möchte ich allen Mut machen, ihre Träume zu leben und ihrer inneren Bestimmung zu folgen. Ich fordere Sie auf: Wagen Sie es zu träumen und folgen Sie Ihrem Traum!
Meine Meinung:
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, als ich mit dem Buch um Rahmen einer Leserunde begonnen habe. Wahrscheinlich eher ein trockenes Sachbuch, mit viel Fachchinesisch. Ich denke das kommt am ehesten hin. Bekommen hab ich allerdings etwas ganz anderes: Ein wunderbares, persönliches und zu gleich sehr lehrhaftes Buch. Elli Radinger versteht es gekonnt, mit atemberaubenden Begegnungen und Beschreibungen den Leser in ihren Bann zu ziehen. Sehr persönlich und realitätsnah erzählt sie von ihrer Liebe zu den Wölfen, ihrer Entwicklung und dem Entschluss, ihren gutbezahlten Job einzutauschen um ihre Lieblingen nah zu sein, sie zu erleben und zu begleiten. Während des Lesens kam ich nicht umhin, ihren Mut und ihrer Stärke zu bewundern. Gegen alle Ratschläge und mit dem Wissen, dass andere auf Grund ihrer Entscheidung den Kopf schütteln, lies sie sich nicht beirren und ging ihren Weg. Das Buch war aber noch auf einer anderen Weise sehr berührend. Ich hatte oft genug Tränen in den Augen beim Lesen – vor Rührung aber auch weil ich einfach nur traurig war. Es ist ein Buch, das sich leicht weglesen lässt, aber wo das geflügelte Wort „Lesen bildet“ tatsächlich mal zu trifft. Ich hab in dem Buch mehr über Wölfe und deren Verhalten als ich für möglich gehalten habe. Was mich immer wieder begeistert hat, ist, wie toll auf der einen Seite Fachwissen rübergebracht wurde und aber auf der anderen Seite das persönliche das hier einfließt. Die Balance und die dazu sehr bildhaften Beschreibungen machen das Lesen zu einem großen Vergnügen für mich. Der erhobene Zeigefinger fehlt, stattdessen setzt die Autorin auf das was zwischen den Zeilen steht. Der Leser soll von selbst darauf kommen, was wichtig ist. Elli Radinger zeigt auch auf, dass nicht alle Maßnahmen zur Erforschung der Wölfe vielleicht die richtigen sind und das der Mensch nicht immer eingreifen darf und sollte. Sie hinterfragt, zeigt auf und macht das ganze auch so, dass man auch den Jäger verstehen kann, der auf die Jagd geht, um zu überleben. Auf jeden Fall hat mich das Buch dazu verleitet, mich in Zukunft vielleicht doch mehr mit dem Thema Wölfe zu beschäftigen und es war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch der Autorin.
Meine Wertung: