Alice Walker - Die Farbe Lila / The Colour Purple

  • Ich frage mich gerade, ob das ein gutes Buch für eine der nächsten Leserunden wäre....


    Buch der 1000 Bücher
    Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)


    Die Farbe Lila
    OT The Colour Purple OA 1982 DE 1984Form Roman Epoche Gegenwart
    Alice Walker thematisiert in ihrem bekanntesten Roman die zweifache Unterdrückung schwarzer Frauen durch eine rassistische weiße Gesellschaft sowie durch die patriarchale Haltung schwarzer Männer innerhalb der afroamerikanischen Kultur. Die Farbe Lila wurde insbesondere durch die gleichnamige Verfilmung von Steven Spielberg aus dem Jahr 1986 mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle einem breiten Publikum bekannt.
    Inhalt: Celie, die mit 13 Jahren erstmals von ihrem Vater vergewaltigt wurde, übernimmt mit dem Tod der Mutter nicht nur die Haushaltspflichten, sondern bleibt Objekt der sexuellen Begierde ihres Vaters. Um ihre Schwester Nettie zu schützen, wehrt sie sich nicht. Zweimal wird Celie schwanger, die beiden Kinder gibt der Vater weg. Als der Witwer Albert Nettie heiraten will, bekommt er stattdessen Celie. Diese muss sich nun um die Kinder und den Haushalt von Albert kümmern sowie die Feldarbeit erledigen. Albert schlägt sie regelmäßig und beutet sie sexuell ebenso aus wie ihr Vater.
    Eines Tages bringt Albert seine Geliebte, die glamouröse Sängerin Shug Avery, nach Hause. Celie pflegt die kranke Shug und die beiden gänzlich unterschiedlichen Frauen freunden sich an. Celie erfährt von Shug, dass ihr Mann eigentlich Albert heißt und dass körperliche Liebe schön sein kann. Celie verliebt sich in sie und lernt von ihr eine gewisse Selbstachtung. Als erster Schritt in die Emanzipation beginnt Celie, für sich und Shug Hosen zu nähen; hieraus entwickelt sich später ein florierendes Geschäft, mit dem Celie auch finanzielle Unabhängigkeit erlangt. Als Celie Briefe von Nettie entdeckt, die Albert ihr jahrelang vorenthalten hatte, erfährt sie, dass Nettie inzwischen zusammen mit Celies Kindern in Afrika lebt.
    Mit zunehmendem Selbstbewusstsein kann Celie die übermächtige Vaterfigur beiseite schieben; sie entdeckt, dass der Mann, der sie aufzog, nicht ihr leiblicher Vater war. Shug erklärt Celie, dass Freude am Leben und an der Schöpfung der Wille Gottes sei und dass es Gott ärgere, »wenn du irgendwo in einem Feld an der Farbe Lila vorbeigehst und sie nicht siehst.« Celie beschließt, ihren Mann zu verlassen und mit Shug nach Memphis zu gehen.
    Mit Celies Aufbruch aus ihrer Unterdrückung erfährt auch Albert eine Verwandlung: Er leidet unter seiner Einsamkeit sowie dem Verlust der beiden Frauen. Als Shug mit einem jugendlichen Liebhaber auf Reisen geht, verbindet der Liebeskummer die Verlassenen Celie und Albert; doch trotz der Annäherung lehnt Celie Alberts Antrag ab, zu ihm zurückzukehren. Ihr Herz gehört Shug, mit der sie eine geistige wie körperliche Liebe verbindet und die schließlich zu ihr zurückkehrt. Als ihre Schwester Nettie mit den Kindern in das eigene Haus, das der Vater ihnen vererbt hat, zurückkehrt, beginnt für Celie endlich ein glückliches Leben.
    Aufbau: Der Roman ist in Briefform geschrieben. Die Briefe richten sich zunächst an Gott; Wortstellung und Schreibweise sind umgangssprachlich. Im letzten Teil des Romans sind die Briefe an die Schwester Nettie gerichtet, als Antwort auf die Briefe, die Nettie über Jahre hinweg an Celie geschrieben hatte.
    Wirkung: Für ihren bedeutendsten Roman erntete Walker neben goßer Anerkennung auch die Kritik, dass sie mit den schwarzen Männern zu hart ins Gericht gegangen sei. Der Roman wurde mit dem Pulitzer-Preis und dem American Book Award ausgezeichnet. G. Wi.




    Ich musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen, und das ist mir anfangs etwas schwer gefallen. Allerdings wächst Celie einem schnell ans Herz und man fühlt mit ihr, möchte ihr helfen. Und es ist nicht zu glaube, dass sie nicht einfach von ihrem brutalen Mann weggegangen ist oder sich früher gewehrt hat.
    Das Buch wurde verfilmt mit Whoopie Goldberg als Celie.
    Die Musik in "Die Farbe lila" fand ich ganz besonder klasse, ganz besonders das Lied "sister".

  • allo Nic,


    mein Gott, was war das für ein Film! Ich habe ihn bis jetzt 3 Mal gesehen und finde, er ist einer der besten Filme. Alleine schon Whoopi Goldberg in dieser Rolle war Wahnsinn.


    Das Buch werde ich nicht lesen, da bin ich zu sehr vom Film gefesselt und würde mich grün und blau ärnern, wenn da dann etwas anders wäre. Nein, in diesem Fall ist der Film für mich vorrangig und ich werde ihn mir immer wieder, wenn er läuft, ansehen.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Oooohhhhh, da fällt mir sofort was zu ein! Den Film habe ich vor einigen Jahren gesehen und habe zum 1. Mal im Leben laut und hemmungslos geheult (und das vor meinem Mann!!!):cry: . Konnte mich selbst 3 Tage später nicht beruhigen. Ein wunderschöner Film!


    LG, Smilla :wink:

  • Man möchte gar nicht glauben, dass der Film von Steven Spielberg ist. Soviel Einfühlungsvermögen hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Ein wunderschöner Film mit herrlichen Bildern, die in ihrer Poesie im krassen Gegensatz zu den schlimmen Erlebnissen der Protagonistin stehen.


    Das Buch habe ich auch gelesen und es ist inhaltlich natürlich phantastisch. Die Thematik ist erschreckend und faszinierend zugleich. Auch die Ichform/Tagebuchform passt sehr gut. Allerdings gefällt mir der Erzählstil von Alice Walker nicht so sehr. Drum halte ich mich lieber an den Film. Aber das ist rein subjektiv. Walker ist immerhin Pulitzer-Preisträgerin.

  • Lancelot
    was den Erzählstil angeht, gebe ich dir recht. Ich habe so meine Probleme damit, bzw. musste mich erst daran gewöhnen.
    z.B: " Harpo schaffts auch nich besser wie ich mit dem Wehren gegen sein Vater. Jeden Tag steht sein Daddy auf, hockt auf der Veranda, guckt raus auf gar nix. Manchmal kuckt er auf die Bäume vorm Haus. Kuckt er auf einen Schmetterling, der sich aufs Geländer setzt. Trinkt bißchen Wasser am Tag. Bißchen Wein am Abend. Aber meistens rührt er sich nich."


    Trotz allem eine geniale Geschichte, und die Sprache drückt eben auch den sozialen Stand aus.

  • Da ich den Film nicht nicht gesehen habe (Bildungslücke ? :?: ), kann ich mich nach Euren Aussagen an das Buch machen.


    Ich werde Euch dann berichten, wie ich das Buch fand. :study:


    Vielleicht ist es sogar mit dem Film mithalten?

    LG, Ariadne


    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute.
    Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang!
    Konfuzius

  • Leider muß ich sagen, dass ich das Buch nicht so gut fand. Es liest sich sehr zäh und wird auch durch den Schreibstil noch erschwert.


    :(


    Von daher kann ich durchaus verstehen, dass viele den Film vorziehen.
    Der kann nur besser sein

    LG, Ariadne


    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute.
    Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang!
    Konfuzius

  • Zitat

    Original von Ariadne


    Von daher kann ich durchaus verstehen, dass viele den Film vorziehen.
    Der kann nur besser sein


    Ja, er wirkt vor allem durch die meisterlichen schauspielerischen Leistungen und die herrlichen Landschaftsaufnahmen.

  • Hallo,


    ich habe jetzt erst wieder mal das Buch "Die Farbe Lila" gelesen, weil ich es mir ausgewählt habe für eine wichtige Buchvorstellung. Ich finde es immer wieder genial. :D

  • In diesem Buch wird die Geschichte zweier farbiger Schwestern erzählt, die zusammen aufwachsen und durch das Leben getrennt werden. Netti und Celie haben eine schwere Kindheit: ihr Vater schlägt und vergewaltigt sie, ihre Mutter schafft es nicht, aufzubegehren, wird krank und stirbt. Celie ist ein verschlossenes Mädchen, welches es kaum erträgt, zweimal vom eigenen Vater geschwängert worden zu sein und die Kinder nicht großziehen zu können. Sie wird verheiratet und so von ihrer Schwester getrennt, entkommt jedoch der Hölle aus Schlägen und Unterdrückung nicht. Als Sie die einstige große Liebe ihres jetzigen Mannes trifft, verändert sich schlagartig ihr Leben.


    “Die Farbe Lila” beschreibt die gesellschaftlichen Zustände in den Südstaaten um 1909, speziell die Beziehungen Farbiger untereinander sowie ihr Denken und Handeln hinsichtlich des ihnen entgegengebrachten Rassismus. Hierbei werden Gewalt und Inzest wie selbstlose Liebe und das Suchen nach dem eigenen Weg thematisiert. Die Briefe in Celies eigener Sprache verleihen dem ganzen eine besondere Eindringlichkeit. Geschichtliche Bezüge schaffen Authentizität. Alice Walker gewann für dieses Buch 1983 als erste Afroamerikanerin den Pulitzer Preis.
    Quelle: ich-bin-kult


    Ich muss sagen: ein Glück, dass ich zuvor schon die wunderschöne Verfilmung des Buches gesehen habe, denn das in Briefform geschriebene Buch ist, wie hier bereits mehrfach gesagt wurde, sprachlich schon gewöhnungsbedürftig.
    Nur ein Beispiel, welches mich u.a. besonders amüsiert hat:
    Celie spricht von scheniert :shock:, ich denke, was hat sie sich, und lese den Abschnitt nochmals, und begreife, sie hat sich geniert... ;)
    Ein bewegendes, liebevolles Buch, dem trotz der schwierigen Thematik der Humor und die Kraft nicht fehlt, ein Buch das mir, nachdem ich mich an die "Umgangssprache" gewöhnt hatte, gut gefallen hat und Lust darauf machte, sich den Film nochmals anzusehen.


    Gruss Bonprix ;)


    Informationen zur Autorin findet ihr *HIER*

  • Das Buch habe ich letzte Woche meiner Tochter geliehen, als sie "ein trauriges, aber gutes Buch" suchte. Nach dem Lesen (was nicht heißt, dass ich mein Buch zurückbekommen habe :evil: ), fragte ich, ob sie keine Probleme mit dem Erzählstil hatte. Sie fand es super, dass jemand schreibt, wie ihm der Mund gewachsen ist, und hatte keine Gewöhnungsprobleme.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Hmm, ihr macht mich neugierig auf das Buch und dank Bonprix's Portrait über die Autorin ist das Buch schon auf meiner Wunschliste gelandet.
    Den Film habe ich leider noch nicht gesehen, aber das ist vielleicht besser so, da ich vorher lieber das Buch lesen möchte;)
    Der Film heißt aber auch so wie der Roman, ja?! ;)


    mausepups:dance:

    :study: Nora Roberts - Zeit der Träume


    "Das Lächeln das du ausendest, kehrt zu dir zurück."

    Einmal editiert, zuletzt von Mausepups ()

  • Super, danke Bonprix ;)
    (Ich muss zugeben, dass ich schon bei ebay ein paar verlockende Angebote zu dem Buch gefunden habe :roll: :drunken: )


    Mausepups:dance:

    :study: Nora Roberts - Zeit der Träume


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  • Ich bin derzeit noch am Lesen, aber das Buch gefällt mir (jetzt schon) richtig gut, ich freue mich auch drauf zu sehen, wie Celie sich weiterentwickelt. Es ist intensiv geschrieben und ich glaube, dass eine wunderbar ausgeschriebene und poetische Sprache nicht in den Rahmen gepasst hätte. Es sind ja Briefe an Gott, die Celie schreibt. Das sind erstmal sehr intime Briefe natürlich und zudem passt dieser "fehlerhafte" Schreibstil zu ihrem Hintergrund ohne Bildung und zu ihrer ganzen Person und Geschichte.


    Ein kraftvoller Roman, der mich sehr bewegt hat und ich glaube auch jeden Leser, besonders Frauen bewegt, der sich auf die äußere Form einfach einlässt.


    Ich gebe Bescheid, wenn ich es gelesen habe! :D

  • Ich habe vor Ewigkeiten den Film gesehen und mochte ihn sehr gern. Deswegen habe ich das Buch jetzt mal auf meine Wunschliste gesetzt. Da es allerdings in Briefform und umganssprachlich geschrieben ist, würde ich es sehr gern auf Englisch lesen.

  • Auf Englisch ist glaube ich wirklich eine gute Idee, wem das liegt, der kann es ja mal probieren. Ich hatte es nun mal in Deutsch da und habe es jetzt auch durchgelesen.


    Ich bin davon hellauf begeistert. Die Stärke der Frauen in diesem Roman ist eine andere, als man sie sich vorher ausgemalt hat. Der Verlauf der Geschichte hat mich immer wieder überrascht.



    Das macht dieses Buch zu etwas wirklich Besonderem für mich. Trotz der nur gut 200 Seiten ist es ein wirklich "reicher" Roman.



    Zum Schreibstil kann ich abschließend noch einmal sagen, dass es hier einfach am Besten gepasst hat. Und wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn es in Romanen solch künsterlischen Mittel nicht geben würde? Ich sage :thumleft: für diesen Roman, ich lege ihn jedem ans Herz.



    Liebe Grüße!