Hendrik Berg - Dunkle Fluten

  • Zum Inhalt:
    Kommissar Robert Lindner wird bei einer Verfolgungsjagd angeschossen. Er überlebt nur dank einer erfolgreichen Wiederbelebung. Aus gesundheitlichen Gründen quittiert er seinen Dienst und zieht mit seiner Familie in den Spreewald, da seine Frau dort ein altes Hotel geerbt hat. Seit Robert angeschossen wurde, hat er Probleme mit dem Rücken und nimmt daher starke Tabletten. Schon in der ersten Nacht im Hotel beginnen seine Albträume. Auch tagsüber beginnt er Visionen von der sogenannten Spreewaldhexe zu haben.


    Meine Meinung:
    Hendrik Berg hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Das Buch ist in kurze Kapitel aufgeteilt und hauptsächlich aus Roberts Sicht geschrieben. Ganz oft werden Vorurteile gegen Ossis thematisiert, das ging mir nach einer gewissen Zeit ein bisschen auf die Nerven. ¾ des Buches bleibt man im Ungewissen. Robert kämpft mit seinen Visionen und Albträumen und gegen das Unverständnis seiner Frau sowie die Verschwiegenheit der „Einheimischen“. Man fragt sich, ob seine Visionen reine Einbildung sind oder ob es die Spreewaldhexe wirklich gibt. Am Ende geht alles recht schnell, ein bisschen zu schnell wie ich fand. Das Buch hat ein paar wirklich dunkle und unheimliche, aber auch traurige Momente.


    Fazit:
    Ich mag Mystery-Geschichten. Hendrik Berg hat mich trotz kleiner Kritikpunkte überzeugt. Ich würde jederzeit wieder ein Buch von ihm lesen! Dunkle Wälder, Gewässer und Keller kann ich jetzt noch weniger leiden als vorher :wink:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    "Jetzt galt es nur noch, die Furcht zu überwinden und ein Buch aufzuschlagen" Walter Moers



  • Das Buch habe ich auch vor Kurzem gelesen, aber irgendwie war ich nicht in der Lage, eine richtige Rezi dazu zu schreiben. Danke, ChuckUFarley, dass du das übernommen hast. :thumleft:


    Ich habe das Buch mit drei :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: bewertet. Einen Kritikpunkt hast du auch erwähnt: Die Ossi-Feindlichkeit des Protagonisten. Das hat mit der Zeit wirklich genervt. Gut, das Buch spielt in den 90er Jahren und damals war diese Einstellung noch mehr in den Köpfen mancher Menschen als es wohl heute (leider) noch der Fall ist. Trotzdem hat mich Robert mit seiner ignoranten Art oft zum Aufregen gebracht. Überhaupt habe ich zu ihm kaum einen Zugang gefunden.


    Dazu kam, dass sich meiner Meinung nach zu viele Szenen ständig wiederholt haben. Entweder ging Robert in den Keller und fiel dort auf einmal in Ohnmacht bzw. hatte eine Vision oder was auch immer. Oder er war mit dem Fahrrad im Wald unterwegs, wo er plötzlich Dinge gesehen hat, die (vielleicht) gar nicht da waren.


    Gut gefallen haben mir einige der Szenen, in denen es gruselig und unheimlich wird. Hier hat der Autor wirklich eine fesselnde Stimmung aufbauen können.


    Aber die Auflösung kam mir dann auch zu plötzlich und ich habe sie auch nicht ganz verstanden, befürchte ich. Aber irgendwie hat das Ende für mich keinen Sinn gemacht... ?(

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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