Der Autor:
William Shakespeare (getauft am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April/ 3. Mai 1616 ebenda) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. Sein überliefertes Gesamtwerk umfasst 38 Dramen, außerdem Versdichtungen, darunter einen Zyklus von 154 Sonetten. (von Wikipedia.de)
Inhalt:
Eigentlich möchte King Henry sich mit einem Gesetz beschäftigen, bei dem er die Kirche um einiges von ihrem Vermögen bringen könnte, und genau das möchten die Geistlichen rund um ihren König gerne vermeiden. So macht der Erzbischof von Canterbury Henry darauf aufmerksam, dass dieser eigentlich auch Frankreich regieren könnte, da seine Urgroßmutter die Tochter eines französischen Königs war. Nur aufgrund der Tatsache, dass die Franzosen in der Thronfolge ihre weiblichen Nachkommen nicht berücksichtigen, verwehrt man ihm Frankreichs Thron – eine Tatsache, die dazu führt, dass Henry tatsächlich Interesse daran bekommt, das feindliche Frankreich zu regieren.
Wenig überraschend reagiert Frankreich auf Henrys Wunsch, der König dieses Landes zu werden, höhnisch, und daraufhin beschließt der junge König, mit einem kleinen Teil seines Heeres nach Frankreich zu ziehen, um das Land zu erobern. Er kann nur wenige Soldaten mitnehmen, da Henry befürchtet, die Schotten würden England überfallen, wenn es ohne seine Armee dastünde. Doch trotzdem schlagen sich die englischen Soldaten in Frankreich gut, nicht zuletzt, weil King Henry ein sehr guter und volksnaher Regent ist, der sehr gerecht und volksnah handelt und der es versteht, seine Männer zu motivieren. Doch nicht nur militärisch ist King Henry erfolgreich – er findet in Frankreich auch Katharine, die Tochter des französischen Königs, in die er sich verliebt.
Meine Meinung: Shakespeares Historiendramen waren bislang eher an mir vorbeigegangen und “King Henry V.” war somit Neuland für mich. Das Drama lässt sich sicherlich toll inszenieren, zum Lesen war es aber nicht sehr gut geeignet, denn es ist zwar recht kurz, es treten aber sehr viele Figuren auf und es gibt zahlreiche Zwischenhandlungen, die von der Zeit der Soldaten in Frankreich erzählen und von dem Verhalten des Königs, wenn es darauf ankommt, Urteile zu fällen oder gerecht mit seinen Untertanen umzugehen. Es fehlt ein bisschen der rote Faden in der Handlung, was wohl damit zu erklären ist, dass es Shakespeare hier um die Darstellung des Königs geht und nicht unbedingt in erster Linie darum, eine Geschichte zu erzählen.
King Henry ist ein König, der bei seinen Untertanen sehr beliebt ist; er ist klug und freundlich, gerecht und besonnen, gleichzeitig mutig und militärisch gewandt. Er verkörpert eindeutig ein Adelsideal und zieht sicherlich nicht nur innerhalb des Dramas sondern auch beim Publikum viel Bewunderung auf sich. Es wird deutlich, dass Henry erst durch den Tod seines Vaters und durch sein neues Amt zu einem solch guten Menschen wurde, ein Mann, der sich seiner Verantwortung durch und durch bewusst ist.
Und so ist es dann auch sehr stimmig, dass es dieser Regent ist, der am Ende dann Frankreich und England auch noch versöhnt, indem er die französische Prinzessin Katharine heiratet. Das moralisch überlegene England geht als ein Land hervor, in dem man gern Bürger sein möchte.
Mein Exkurs in Shakespeares Historiendramen hat mich gelehrt, dass mir seine Komödien und Tragödien, die keine geschichtlichen Themen aufgreifen, doch mehr liegen, aber auch “King Henry V.” ist ein Drama, das ich gern mal auf einer großen Bühne sehen würde.