William Shakespeare: Der Sturm / The Tempest

  • Der Autor:
    William Shakespeare (getauft am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April/ 3. Mai 1616 ebenda) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. Sein überliefertes Gesamtwerk umfasst 38 Dramen, außerdem Versdichtungen, darunter einen Zyklus von 154 Sonetten.


    Inhalt:
    Seit zwölf Jahren lebt Prospero, der eigentlich rechtmäßige Herzog von Mailand, auf einer kleinen Insel im Meer in der Verbannung. Hier hat er seine Zauberkünste verbessern können und seine Macht reicht weit – er kann zum Beispiel den Sturm heraufbeschwören, der das Schiff seines Bruders Antonio kentern lässt, der sich gerade auf seiner Rückreise von Tunis befindet, und an dem Prospero sich nun endlich rächen will.
    Auf dem Schiff waren unter anderem noch Alonso, König von Neapel, und dessen Sohn Ferdinand. Da dieser an anderer Stelle an den rettenden Strand gespült wird, hält Alonso seinen Sohn für tot, was Prospero als Rache sehr gelegen kommt. Er selbst hofft, dass Ferdinand sich in seine Tochter Miranda verlieben wird, die mit ihm in der Verbannung lebt – und tatsächlich geschieht das auch. Prospero ist zufrieden, auch wenn er das junge Paar davon zunächst nicht merken lässt – er will es den beiden nicht zu einfach machen.
    Darüber hinaus sinnt Prospero aber auf weitere Rache an Alonso und Antonio, und dafür bittet er den Luftgeist Ariel zu Hilfe, der, da er für die Menschen unsichtbar oder sich in beliebiger Gestalt zeigen kann, den beiden Männern zu leicht einen Streich spielen kann. Ariel willigt ein, da Prospero ihn einst rettete, und außerdem liebt der umtriebige Geist es, Spaß zu machen und Streiche zu spielen, auch wenn Ariel sich im Grunde danach sehnt, frei zu sein. Er fühlt sich aber an Prospero gebunden und steht ihm bei – im Gegensatz zu Caliban, dem Sohn der Hexe der Insel, der sich einst an Miranda vergreifen wollte und der deswegen bei Prospero in Ungnade gefallen ist, wofür er auf Rache sinnt… Intrigen, Streiche, Verwirrungen – auf Prosperos Insel geht es emotional hoch her.


    Meine Meinung:
    Es gibt einige Shakespeare-Dramen, die ich lieber gelesen habe als “The Tempest”. Das liegt daran, dass wir es hier zwar mit gängigen Shakespeare-Themen zu tun haben (zerstrittene Brüder, rechtmäßiger Besitz, Verwirrungen, Versöhnung und eine Liebesgeschichte), aber hinzu kommt hier noch das eigentlich sehr interessante Element der Magie – und gleichzeitig spielt sich das Ganze sehr kompakt auf recht wenigen Seiten ab. Dadurch muss man wirklich ständig auf der Hut sein, um nichts zu verpassen und um alle Verbindungen zwischen den Figuren auch wirklich zu sehen.
    Prospero, der eindeutig im Zentrum der Handlung steht, fand ich sehr interessant als Figur. Ich hätte mich gefreut, wenn man über seine magischen Fähigkeiten mehr erfahren hätte, denke aber, aus dieser Figur kann man bei der Inszenierung noch Einiges machen. Dadurch, dass es zumindest nach meinem Verständnis so viel um ihn geht, fällt die Liebesgeschichte recht kurz aus – Miranda und Ferdinand verlieben sich auf den ersten Blick und kurz darauf wird schon geheiratet… da empfand ich die anderen Handlungsstränge um Rache und das Aufarbeiten alter Streitigkeiten schon interessanter.
    “The Tempest” ist Shakespeares letztes Drama und es wird gesagt, dass Shakespeare sich durch den Zauberer Prospero von der Bühne verabschiedet – insbesondere mit dem Epilog, in dem Prospero der Magie abschwört und auf Zuspruch bzw. Nachsicht für sein Verhalten von Seiten des Publikums hofft. Den Ansatz finde ich ganz interessant, wenn diese Interpretation stimmt, nimmt Shakespeare nicht einfach nur Abschied – man muss sich ja auch fragen, warum er dann gerade eine Figur wie Prospero erschafft, um seinen Abschied zu formulieren. Dass wir Shakespeare vielleicht für einen Magier – oder einfach ein Genie – halten, das ist sicher unbenommen, dass er dies in sich selbst auch irgendwie gesehen haben muss, finde ich spannend.
    Ein sehr kompaktes Drama mit vielen Handlungssträngen, das sich sicher besser inszeniert anschauen als lesen lässt.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: (Hab es schon mal inszeniert gesehen und da waren es fünf Sterne, aber das Lesen fiel mir doch recht schwer.)

  • 2009 zum ersten Mal gelesen. Ich fand es damals sehr öde und bekam keinen rechten Zugang dazu. Nun noch einmal gelesen und es bleibt bei zwei Sternen. Ich kann damit nichts anfangen. Ich habe mir dreimal eine Zusammenfassung durchgelesen und danach noch einmal das Stück komplett. Thematisch interessiert es mich Null. Weit weg von „Macbeth“, „Romeo und Julia“ und meinem geliebten „Ein Sommernachtstraum“.


    :bewertung1von5::bewertung1von5: