Seite 101-200 vom 19.08 - 22.08.05

  • Ich bin nun auf Seite 260, und muss sagen "Das Wüten der ganzen Welt" ist ein wunderschönes Buch. Ich lese es gerne.
    Allerdings ist es doch wieder ein Buch, worüber man im grunde genommen nicht diskutieren kann. Oder sehe ich das falsch?


    Ich wüsste jetzt nicht was ich hervorheben und hier in die Runde werfen sollte.


    Doch eine Frage hätte ich schon, ist aber mehr aus Neugier :wink:
    Hört Ihr ab und zu klassische Musik?

  • Es ist ein wunderschönes Buch, ich habe auch nicht aufhören können und jetzt bis 350 weitergelesen.


    Was mir besonders gefällt: Dass die Musik "zu hören" ist. Zwar sollte man dies von jedem Buch erwarten können, das Musik zum Thema hat, aber es gibt ja leider genug Gegenbeispiele. JS Bach ist nicht unbedingt mein Favorit, aber man spürt deutlich, was der Autor selbst an diesem Komponisten mag und wie er ihn den Lesern nahebringen kann. Wenn ich Aufnahmen der Kantaten besitzen würde, hätte ich sie beim Lesen gehört (die Matthäus-Passion ist zu diesem Zweck ungeeignet), aber ich habe zumindest die h-moll-Sonate aus den Tiefen meines Notenschranks gekramt und auf den Notenständer gestellt.


    Die Szene auf S. 141ff habe ich als furchtbar empfunden: Der Vater verkauft das Klavier! Diese Passage zu lesen war schlimmer als beispielsweise die Quälereien durch die gassies.


    Ich bin so gespannt auf die Lösung. Zu blöd, dass Elke Heidenreichs Bemerkungen auf die Rückseite gedruckt wurde. So weiss man, dass die Lösung praktisch im Prolog liegt. Den habe ich schon 4-5mal durchgelesen (immer wenn ich eine neue Theorie hatte), aber irgend wie passte nicht alles zusammen.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zuerst eine Antwort auf Heidis Frage: Ich höre eigentlich nur ganz selten klassische Musik. Ich habe zwar einige CDs im Schrank und bin grundsätzlich nicht abgeneigt (d.h. mir gefallen durchaus die einen oder anderen Stücke), aber dass ich mich jetzt hinsetze und bewusst das anhöre, das tue ich eigentlich nicht. Und beim Putzen und Kochen etc ist für mich dann doch ein Bruce Springsteen o.ä. motivierender.


    Ich bin auch noch am Rätseln, wie die Personen im Buch den Personen im Prolog entsprechen. Bis jetzt dachte ich ja, dass Alexanders Vater der talentierte Geiger im Prolog ist, der halt aufgrund der widrigen Umstände seine Musikerkarriere an den Nagel hängen musste und sich jetzt als Lumpenhändler den Unterhalt verdient. Als er aber nun das Klavier so ohne Weiteres verkaufte, bin ich von dieser These abgekommen. Selbst wenn er das Geld gut brauchen könnte, ein echter Musiker würde das wohl nicht so leichtherzig machen bzw. alles tun, um das Talent des Sohnes zu fördern.


    Ansonsten bin ich noch gespannt, welche Geheimnisse der Apotheker verbirgt. Er war ja auch ein nicht ganz unbeteiligter Fluchthelfer, damals. Und er verhält sich ja doch sehr komisch gegenüber Alexander.


    Ansonsten mag ich das Buch sehr, aber wie Heidi schon sagte gibt es nicht allzuviel Stoff für Diskussionen.


    Frohes Lesen!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Zitat

    Original von Rosalita




    Ich bin auch noch am Rätseln, wie die Personen im Buch den Personen im Prolog entsprechen. Bis jetzt dachte ich ja, dass Alexanders Vater der talentierte Geiger im Prolog ist, der halt aufgrund der widrigen Umstände seine Musikerkarriere an den Nagel hängen musste und sich jetzt als Lumpenhändler den Unterhalt verdient. Als er aber nun das Klavier so ohne Weiteres verkaufte, bin ich von dieser These abgekommen. Selbst wenn er das Geld gut brauchen könnte, ein echter Musiker würde das wohl nicht so leichtherzig machen bzw. alles tun, um das Talent des Sohnes zu fördern.


    An dieser Idee habe ich zunächst auch geknobelt, aber ich dachte mir: Der Geiger aus dem Prolog ist Jude. Und Alexanders Vater redet ständig über die erneuerten und nicht-erneuerten Protestanten. Das passt irgendwie nicht zusammen.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • :scratch:  Marie: Das stimmt natürlich auch! :scratch::scratch:


    Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es mit der Mutter was zu tun haben könnte.... :scratch:

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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  • Mir gefällt das Buch auch sehr, es ist mir richtig sympathisch, ich mag die lebendige Erzählweise und der Protagonist ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Ich bin noch nicht ganz so weit wie ihr (S. 230), weil ich mich anfangs bewußt zurückgehalten habe und in den letzen Tage wenig Zeit hatte.


    Ich habe inzwischen einen speziellen Verdacht, der einiges erklären würde, leider habe ich mich an eine Anspielung in einer Rezenison erinnert, die da passen würde ](*,) , daher will ihn noch nicht posten. Trotzdem bleiben für mich noch viele Fragen offen und es bleibt spannend.


    Zu Heidis Frage: Ich bin was klassische Musik betrifft der typische Laie, mir gefallen schon einige Stücke und ich habe auch einige CDs, aber es sind halt diese typischen bekannten Klassik-Ohrwürmer, die auch ein ungeschultes Ohr erfreuen ;-) Ich bin nie so richtig in die Materie eingedrungen, nur Schulwissen halt, ich spiele leider auch kein Instrument. Die im Buch erwähnten Musikstücke kenn ich nicht, machen mich aber neugierig.

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • So, jetzt habe ich noch ein bisschen gelesen, ja ihr habt Recht, wenn ihr sagt, dass das Buch wunderschön ist. Alexanders Begeisterung für die Musik speziell für Bach ist ansteckend, ich hätte jetzt auch richtig Lust auf eine Bach-Kantate. Ich erinnere mich mal gelesen zu haben, dass Bach in der Musiktherapie besonders geschätzt wird.
    Aber auch die Naturschilderungen sind sehr stimmungsvoll, diese Landschaft am Meer sehe ich plastisch vor mir.
    Das Ende des Kapitels "Dachkammer" hat mich jetzt besonders angesprochen, aber das gehört eigentlich schon in den nächsten Abschnitt - so jetzt ist Schluss für heute, jetzt höre ich mir noch das bekannte „Air“ an (das einzige Stück von Bach, das ich auf einem meiner Cd-Sampler gefunden habe) und dann ab ins Bett. :-({|=

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • @ Heidi: Auf die Frage, ob und warum - pauschal gesagt - die russische Musik schwermütiger ist als beispielsweise die Musik des italienischen oder auch deutschen Barock, gibt es natürlich ganz "einfache" Antworten, die aus der Musiktheorie erklärbar sind. Aber das ist nicht sooo interessant. Hat auch nicht immer mit Dur und Moll zu tun, wie man glauben könnte.


    Gerade Vivaldi hat auch wunderschöne heitere Moll-Sonaten geschrieben. Vivaldi ist übrigens mein Lieblingskomponist.


    Marie

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