Seite 1-100 vom 15.08 - 18.08.05

  • Hallo!


    Heute ist bei uns in Österreich ein Feiertag, das Wetter ist scheußlich und ich habe den Tag genutzt, um mich gleich so richtig reinzulesen.


    Vorweg: Das Buch liest sich sehr flüssig, die Kapiteleinteilung mag ich sehr ("eins geht noch" :lol: ) und deshalb bin ich eigentlich schon ziemlich weit.


    Zum Prolog: Das ist wohl wieder einer von denen, die man erst am Ende des Buches so richtig versteht. Man kann zwar erahnen, wer die Personen sind, aber so ganz durchschau ich es noch nicht.


    Zum Bibelzitat aus Exodus 4,24: Ich habe in der Bibel nachgelesen, das steht tatsächlich so drinnen. Allerdings finde ich überhaupt keinen Zusammenhang, bzw. wie dies gemeint sein könnte. Warum sollte Gott Moses töten :?:


    Sehr gespannt bin ich, wie es mit dem guten Vroombout noch weitergeht bzw. was man im Nachhinein noch alles über ihn erfährt.


    Dann frage ich mich noch,


    Fragen über Fragen, ich werde gleich noch ein wenig weiterlesen......

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Re: Hallo :mrgreen:


    Zitat

    Zum Prolog: Das ist wohl wieder einer von denen, die man erst am Ende des Buches so richtig versteht. Man kann zwar erahnen, wer die Personen sind, aber so ganz durchschau ich es noch nicht.



    In meiner Ausgabe hat Frau Heidenreich ein paar Sätze zum Buch geschrieben, ungefähr so:
    Ein wunderbares Buch, und wenn man zum Schluss nochmals das Vorwort lesen würde, dann wäre es rund herum gut abgeschlossen. :wink:


    Zum Bibel-Zitat schaue ich morgen mal nach, in meiner Blauen Bibel (Erläuterung zur Bibel).


    Bis dann

  • Guten Morgen!


    Über das Bibel-Zitat habe ich HIER was gefunden.
    Moses bzw. seine Frau waren ungehorsam und haben Gottes Befehl den Sohn zu beschneiden nicht ausgeführt, darum wollte Gott Moses zur Strafe töten. :?


    Mein erster Eindruck: Ich lese das Buch gerne, es liest sich sehr angenehm, mir gefällt das leicht Skurril-schrullige u. der leise Spott mit dem der Autor sich über die Bigotterie u. die kleinbürgerliche Welt lustig macht. Zb. Die Szene wo der Vater über den Glockenklang der verschieden Kirchen sinniert, und sich in der nächsten Szene über den Waffenstillstand in Korea ärgert ... Über die vielen verschieden Glaubensrichtungen innerhalb der evangelischen Kirchen weiß ich übrigens kaum etwas ...


    Noch was, lest nicht lieber zu viele Rezensionen, da wird oft zu viel verraten ...

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • Hallo Zusammen


    Ich hatte am Anfang ein wenig Mühe mit diesem Schriftsteller. Bei den ersten 25 Seiten angelangt, habe ich mich zeitweise gefragt, ob ich weiterlesen soll. Die verschiedenen Personenbeschreibungen auf holländisch habe mir anfangs Mühe bereitet aber nun habe ich den Dreh raus und es gefällt mir ganz gut. Jetzt sehe ich auch einen Sinn dahinter und wenn immer eine juffrouw oder ein gassie beschrieben wird, muss ich lächeln.


    Auch ich habe geschmunzelt als sich Vater und Mutter über die verschiedenen Kirchenglocken 'anmachten'. Die Familie Varekamp hat es mir besonders angetan - ich wusste gar nicht, dass man so viel über ein Blutwurst sinnieren kann. :D
    Zudem wusste ich nicht, dass sich mit den Deutschen im Krieg so gut 'verhandeln' liess. Ich fand den Prolog irgenwie ganz ironisch. Schade um die Majuba 2 aber auch dieser Kutter hatte nicht lange zu leben.


    Ganz schön fand ich die Passage als er den Blüthner entdeckte. Die intime Beziehung die er mit diesem Foliant entwickelt, atemberaubend. Wie so kleine Gegenstände für jemandem die Welt bedeuten kann ist unbeschreiblich.


    Das mit der Bibelpassage habe ich anders im Kopf. Es hat, wie Bibliomana geschrieben hat, mit der Beschneidung eines der Söhne Moses zu tun. Wenn man aber die Verse weiterliest kann man erkennen, dass nicht Moses Leben in Gefahr war sondern das Leben eines seiner Söhne. Er hatte ja den göttlichen Auftrag erhalten, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, und nun war er unterwegt, diesen Auftrag zu erfüllen. Demzufolge kann man vernünftigerweise annehmen, dass es nicht um sein Leben ging.


    Das waren so meine ersten Eindrücke.


    LG
    LJ

  • Heidi Hof :arrow: evtl. OT


    Genau wie Du schreibst. In diesem Falle ist mit „Blutbräutigam“ Gott gemeint.
    Moses Frau anerkannte, den Bestimmungen des Bundes der Beschneidung unterworfen zu sein. Sie nahm in diesem Bund gewissermaßen die Stellung der Frau an und Gott die entsprechende Stellung des Mannes. Wie später zu erkennen ist, war das Leben ihres Sohnes nicht mehr gefährdet, weil sie entschlossen handelte und gehorsam das tat, was Gott geboten hatte.

  • HIER habe ich noch eine Seite gefunden, wo das Zitat interpretiert wird, der Verfasser dieses Artikels geht aber auch davon aus, dass Gott Moses töten wollte. LJ's Theorie mit dem Sohn erscheint mir aber auch logisch.


    Nun ja ich bin ja überhaupt nicht "bibelfest"... :wink:

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • Vielleicht verrennen wir uns jetzt auch, ich weiß es nicht :scratch:
    Auf jedem Fall hat eine Beschneidung etwas mit dem Penis zu tun, und der Tote/Umgebrachte war :-k >Penis-Doll<, vorsichtig formuliert.
    Vielleicht hat die Mutter des Protagonisten noch etwas mit Handlung zu tun, ach nö, ich weiß es nicht :-k


    Eins steht fest: Ich muss weiterlesen, und kann mich an diese Einteilung (die Mario vorgegeben hat) nicht halten :(

  • Nicht dass jemand meint, ich würde mich drücken.


    Aber ich möchte erst mein aktuelles Buch zu Ende lesen. Wahrscheinlich bin ich morgen fertig und fang mit dem Leserundenbuch an.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Auf jedem Fall hat eine Beschneidung etwas mit dem Penis zu tun, und der Mörder war >Penis-Doll<, vorsichtig formuliert.


    Du meinst den Ermordeten oder? Wir werden ja sehen, vielleicht erkennen wir den Sinn dieser Bibelstelle noch, wenn der Fall geklärt ist!


    Zitat

    Vielleicht hat die Mutter des Protagonisten noch etwas mit Handlung zu tun, ach nö, ich weiß es nicht.



    Zitat

    Eins steht fest: Ich muss weiterlesen, und kann mich an diese Einteilung (die Mario vorgegeben hat) nicht halten


    Heidi, mir geht es ähnlich, ich möchte auch weiterlesen! Ich habe zwar ein zweites Buch angefangen, aber das Parallellesen liegt mir gar nicht.
    Ich finde "Das Wüten ..." spannend und bin schon so neugierig wie es weitergeht.

    Gruß Bibliomana :cat:
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  • Was mich erstaunt und ein wenig nachdenklich stimmt, ist die Tatsache dass der Autor den 'Missbrauch' so leicht niederschreiben tut. Ist das Absicht oder steckt weit mehr dahinter?


    Aber ich lese auch weiter um zu sehen wie es weiter geht.


    LJ

  • Ab der ersten Seite war ich sofort in dem Buch drin. Die 100 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Marios Einteilung werde ich auch nicht folgen, ich lese weiter.


    Das Alte Testament habe ich mir daneben gelegt und zwar die Jerusalemer Übersetzung, die Kommentare und Erklärungen in den Fußnoten hat und auf Parallelstellen verweist. Zu Ex 4,24-26 steht dort: "Geheimnisvolle und schwer zu deutende Erzählung; ... Jahwe will Mose ... töten. Der Grund scheint in der Unbeschnittenheit des Mose zu liegen. Zippora beschneidet darum ihren Sohn wirklich und täuscht eine Beschneidung ihres Mannes vor, indem sie sein Glied mit der Vorhaut des Sohnes berührt." (@ LJ, es ging um Moses Leben, nicht um das seines Sohnes; der Sohn war zu keiner Zeit in Gefahr.)
    Das Motiv, dass Jahwe einen Menschen töten will oder mit ihm kämpft, kommt im AT des öfteren vor und zwar immer an Stellen, in denen es um eine Entscheidung eines Menschen geht.
    Wir müssen uns bewusst sein, dass das Gottesbild des AT ein ganz anderes ist als das, was uns im christlichen Kulturkreis vermittelt wurde.


    Im ersten Teil des Buches ist das entscheidende des Exodus-Satzes, dass der Herr "suchte, ihn zu töten". Das Gefühl hat der Ich-Erzähler ja die ganze Zeit, wenn man an den Vorfall im Schwimmbad denkt oder die diffuse Angst, die ihn von Zeit zu Zeit überfällt.


    Die Art, wie der Ich-Erzähler über seinen Missbrauch spricht, gefällt mir sehr gut. Er erzählt sachlich - er braucht keine Gefühle darzustellen, keine Verzweiflung, keine Angst zu schildern, denn man empfindet dies als Leser ohne dass der Autor einem sagt, was man jetzt zu fühlen hat.


    So eine leise Ahnung habe ich. Aber noch nichts Konkretes.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • Jetzt haben wir über das Exodus-Zitat gerätselt, aber darunter stehen acht Takte einer Choralpartita von Bach, die noch nicht erwähnt wurden.


    Ich habe nach dem Text gegoogelt und will ihn euch nicht vorenthalten, aber ich habe ihn inhaltlich (bisher) nicht mit dem Buch in Verbindung bringen können.


    http://www.virtuallybaroque.com/track231.htm


    Marie

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    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @ Bibliomana: Zuviel der Ehre. Die Anfangszeilen stehen drunter. Und auch die Nummer des BWV (=Bach-Werke-Verzeichnis).


    Marie

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  • In meinem Buch (gebunde Donauland-Ausgabe) steht auf der (einleitenden) Seite nur das Bibelzitat und vier Notenzeilen ohne weitere Angaben ... :-k
    Jedenfalls hat t’Hart dieses Musikstück, wie auch das Bibelzitat, sehr treffend gewählt.

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • Zitat

    Original von LJ


    Ich hatte am Anfang ein wenig Mühe mit diesem Schriftsteller. Bei den ersten 25 Seiten angelangt, habe ich mich zeitweise gefragt, ob ich weiterlesen soll. Die verschiedenen Personenbeschreibungen auf holländisch habe mir anfangs Mühe bereitet aber nun habe ich den Dreh raus und es gefällt mir ganz gut.


    Ich hatte anfangs auch einige Mühe, in das Buch hineinzukommen. Allerdings lag das bei mir weniger an den holländischen Bezeichnungen, sondern am allgemeinen Sprachstil, der mir stellenweise sehr holprig vorkommt. Ich habe jedoch den dringenden Verdacht, daß dies nicht am Autor, sondern an der Übersetzung liegt - der Text wird gemeinhin flüssiger, wenn es nicht um "Fachwissen" (Fischerei, z.T. klassische Musik und vor allem Umgangssprache der Fünfziger) geht. Hat jemand zufällig das Original gelesen und kann es mit der deutschen Fassung vergleichen?


    Gruß
    Ute