Thomas U. Tajsich: Tödliche Gerechtigkeit

  • Ich bin auf dieses Buch gestoßen, weil ich die Frau des Autors flüchtig kenne und neugierig war, was so ein "Erstlingsroman" wohl zu bieten hat. Und siehe da - es hätte auch das zehnte Werk eines routinierten Krimi- bzw. Thrillerautors sein können! Der Aufbau der Geschichte ist schon mal total gelungen: Man ist gleich mitten drin im Geschehen, als der Vizepräsident der USA bei einer Rede zusammenbricht ... und zwar nach sehr prekären Worten! Dann entwickeln sich zwei bzw. drei separate Handlungsstränge, von denen einer in Regensburg (!) spielt, ein anderer in Washington. Und die werden echt clever miteinander verbunden.
    Die relativ kurzen Kapitel - die immer im spannendsten Moment enden - verleiten einen dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen, so atemlos geht es voran. Die kritischen Seitenhiebe auf Politik und Bestechlichkeit von hochrangigen Managern sind brandaktuell. Dass ein Killer diesen Machenschaften auf eigene Faust ein Ende bereiten will, liefert den genau richtigen Rahmen für dieses Buch, und zum Schluss war ich zwar mit der Lösung des Falls rundum zufrieden, aber auch etwas enttäuscht, dass die Geschichte schon zu Ende war.


    Fazit: Diese spannende Verbrecherjagd ist sowohl etwas für klassische Thrillerfans als auch für gesellschaftskritische Leser. Phantasievoll, trotzdem erschreckend realitätsnah und auf jeden Fall sehr unterhaltsam!


    Text von Amazon:
    In Washington herrscht Ausgangssperre, weil die Politiker einen Bürgeraufstand befürchten. Der Obdachlose Steve weiß nichts davon und entgeht nur knapp einer Verhaftung. Auf seiner Suche nach einem Versteck lernt er eine junge Journalistin kennen, deren Auto einen Motorschaden hat. Kurz nachdem sie vom FBI abgeholt wird, ist sie tot.
    Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Peter Mormerin findet eine Speicherkarte mit verschlüsselten Dateien. In dem Versuch, mehr über Herkunft und Besitzer der Chipkarte herauszufinden, wendet er sich an ein Hackerforum im Internet. Eine der Dateien ist offenbar eine Todesliste, denn einige der darin genannten Personen allesamt hochrangige Manager internationaler Konzerne wurden bereits grausam ermordet.
    Als sein Chatpartner ihm auch noch mitteilt, er sei in Gefahr und könne seinen Hals nur noch durch eine Flucht nach vorn aus der Schlinge ziehen, fliegt Peter widerstrebend nach Washington. Dort lernt er die Drahtzieher eines ominösen Bündnisses kennen, die ihn auf ihre Seite bringen wollen ... und um Unterstützung bitten, denn die ermordeten Manager standen allesamt auf ihrer Beobachtungsliste, was sie extrem verdächtig macht. Vorsitzender des Bündnisses ist der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, und der bricht kurz darauf bei einer geheimen Pressekonferenz nach den ersten Worten zusammen.
    Geschickt werden die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verwoben, und Peter taucht immer tiefer in die Jagd nach dem Mörder ein - bis er selbst zum Gejagten wird.

  • Bei einer Pressekonferenz in Washington bricht der amerikanische Vizepräsident zusammen, eine Journalistin findet auf mysteriöse Art und Weise den Tod. Einige Wirtschaftsmanager aus Großkonzernen verschwinden spurlos und werden ermordet aufgefunden.Derweil lebt und arbeitet Peter Mormerin in Regensburg als Wirtschaftswissenschaftler. Eines Tages findet er eine Speicherkarte, die verschlüsselte Daten enthält. Peter macht sich daran, Informationen über den Besitzer der Karte und dessen Informationen herauszufinden, wobei ihm ein Hackerforum helfen soll. Doch bei seinen Recherchen begibt sich Peter immer mehr in Gefahr, stellt er doch fest, dass markierte Personen einer Namensliste bereits tot sind… Was hat das zu bedeuten?

    Der Debütroman „Tödliche Gerechtigkeit“ von Thomas Tajsich in ein rasanter Wirtschaftsthriller und wird in einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt, so dass man sich sofort von der Handlung gefangen nehmen lässt. Der Autor beleuchtet in seinem Buch Unternehmen und ihre Machenschaften sehr kritisch. Auch ist es nicht der übliche blutrünstige Thriller, sondern eher ein intelligent strukturierter Plot. Die Protagonisten wirken lebensecht, hätten aber durchaus etwas detaillierter beschrieben sein können. Die Spannung baut sich am Anfang zwar erst langsam auf, da es ja mehrere Handlungsstränge nebeneinander gibt, die sich am Ende logisch ineinander fügen müssen, was dem Autor aber sehr gut gelingt. Bis zum Schluss hat der Leser keine Möglichkeit, das überraschende Ende dieses Thrillers zu erraten oder dem Täter auf die Spur zu kommen.

    Ein gutes Debüt mit einem spannenden und momentan sehr aktuellem Thema sehr gut umgesetzt. Eine klare Leseempfehlung!




    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: verdiente Sterne!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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