Annelore Parot, Kokeshi-Aoki. Eine Reise nach Tokio

  • Das vorliegende Bilderbuch ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Wurden in unterschiedlichen Verlagen in den letzten Jahren aus dem Japanischen übersetze Bilderbücher schon veröffentlicht, sind solche die sich mit Japan, dem Leben und der Kultur befassen und sie Kindern näher bringen eher selten.

    Aoki ist eine kleine Kokeshi, ein für Japan charakteristisches traditionelles, kunsthandwerklich hergestelltes Spielzeug. Es handelt sich um aus Obstbaum-Holz gedrechselte Figuren, welche eine stark simplifizierte Form aufweisen, und Mädchen darstellen. Aoki lebt in Japan und macht sich eines Tages auf den Weg nach Tokio, um dort ihre Freundin Yoko zu besuchen. Sie fährt mit dem schnellsten Zug des Landes, dem Shinkansen und nimmt ihre kleinen Leser mit auf eine informative und unterhaltsame Reise durch Japan. Sie zeigt den Kindern, die dieses mit Löchern und Klappen versehene Buch anschauen und vorgelesen bekommen, wie die Menschen in Japan leben und wie ihre Sprache und ihre Schriftzeichen aussehen.

    Ein schönes Buch.



  • Annelore Parot: Kokeshi Aoki - Eine Reise nach Tokio

    Inhalt:
    Aoki ist eine kleine Kokeshi und lebt in Japan. Sie macht sich auf den Weg nach Tokio, um dort ihre Freundin Yoko zu besuchen. Nachdem sie mit dem schnellsten Zug Japans, dem Shinkansen, gefahren ist, erwarten sie in Tokio ein Picknick mit Freunden unter den berühmten Kirschblüten und viele weitere Überraschungen. Aoki nimmt uns mit auf ihre Reise durch Japan und zeigt uns, wie die Menschen dort leben.


    (Quelle: Klappentext)


    Meine Meinung:
    Dieses Buch wird zwar als Kinderbuch eingeordnet, aber es bereitet auch Erwachsenen eine große Freude. Die kleine Kokeshi (= eine kleine Puppe) Aoki nimmt uns mit auf ihre Reise nach Tokio und dabei gibt es viel zu entdecken: Die kunterbunt und sehr liebevoll gestalteten Seiten bieten viele Details und mit ihren vielen Klappen auch jede Menge Unterhaltung. Man darf beispielsweise in ein Bento hineinschauen und kann einen Combini zur doppelten Seitengröße aufklappen. Im Verlauf der Geschichte werden auch einige einfache japanische Vokabeln, wie z.B. "Konnichiwa" (=hallo) und "Tomodachi" (=Freunde), vorgestellt. Die letzte Doppelseite leuchtet sogar im Dunkeln, was natürlich gerade bei Kindern für große Begeisterung sorgt. Die Seiten sind auch aus etwas robusterem Papier, so dass ein häufiges Benutzen der Klappen zumindest bei uns noch keine Folgen hatte.


    Die Texte sind sehr einfach gehalten, mehr als ein paar Zeilen gibt es auf keiner Seite. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf den Illustrationen. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Details gewünscht. Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und fragt beispielsweise nach, was ein Zen-Garten ist oder warum dieser so heißt. Auch fehlen mir ein paar wirklich wichtige Dinge, die zum japanischen Leben einfach dazugehören, wie beispielsweise das Ausziehen der Schuhe beim Betreten eines Hauses. Da Aoki ihre Freundin Yoko in deren Haus besucht, hätte sich hierfür auch eine gute Gelegenheit geboten.


    Trotzdem ist dieses Buch eine wundervolle Bereicherung für jedes Bücherregal und es bietet gerade für kleine Kinder die Möglichkeit, sich mit dem Land Japan erstmalig auseinanderzusetzen. Mit Sicherheit kann man dieses Buch aber auch bereits erwachsenen Japanbegeisterten eine große Freude machen.


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