William Shakespeare: Wie es euch gefällt / As You Like It

  • Der Autor:
    William Shakespeare (getauft am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April/ 3. Mai 1616 ebenda) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. Sein überliefertes Gesamtwerk umfasst 38 Dramen, außerdem Versdichtungen, darunter einen Zyklus von 154 Sonetten.


    Inhalt:
    Im sonst so beschaulichen Ardenner Wald ist plötzlich Einiges los. Die junge Rosalind, die nach der Entmachtung ihres Vaters durch seinen Bruder eigentlich bei ihrer Freundin Celia am Hof bleiben wollte, wird plötzlich von ihrem Onkel in die Verbannung geschickt. Celia beschließt, Rosalind nicht allein gehen zu lassen – doch zwei Frauen, die allein unterwegs sind, versprechen Aufmerksamkeit zu erregen und das möchten die beiden vermeiden. So schmieden sie einen Plan und Rosalind nimmt die Identität eines Mannes an – unter dem Namen Ganymed betritt sie in Verkleidung den Wald.
    Dort begegnet sie unerwartet dem jungen Orlando, in den sie sich erst kurz zuvor verliebt hat, als sie ihn in einem Ringkampf sah. Orlando selbst ist ebenfalls in Rosalind verliebt, er hat aber gleichzeitig auch damit zu kämpfen, dass er am Hof in Ungnade gefallen ist und auch von seinem Bruder nach dem Tod des Vaters schlecht behandelt und übervorteilt wird.
    Orlando erkennt Rosalind in ihrem Kostüm nicht und das macht sich die junge Frau zunutze. Sie versucht herauszufinden, wie es wirklich um Orlandos Gefühle bestellt ist und bittet ihn, er solle sie – als Ganymed – so umwerben, wie er das bei Rosalind machen würde. Dabei stichelt sie ihn oftmals und behauptet, Orlandos Liebesbeweise seien nicht stark genug.
    Gleichzeitig aber kommt ein unerwartetes Problem auf Rosalind zu – denn in ihrer Rolle als Ganymed verliebt sich die Schafhirtin Phebe in sie und lehnt deshalb das Werben des Schäfers Sylvius ab…


    Meine Meinung:
    Um es mal mit einem anderen Dramentitel von Shakespeare zu sagen: “All’s Well That Ends Well”. Bei “As You Like It” gibt es gefühlt unzählige Verwirrspiele, Liebesirrungen und so weiter, und am Ende geht es, wie es in einer Komödie sein soll, auch echt gut aus, aber Rosalinds Verwirrspiel sucht wirklich ihresgleichen.
    Es ist schon eine mutige Idee, im elisabethanischen Theater einen Mann um einen Mann werben zu lassen, denn nichts Anderes geschieht ja eigentlich auf der Bühne, wenn Orlando Ganymed anschmachtet, um ihm seine Liebe für Rosalind zu beweisen. Natürlich ist das Ganze damals auch noch lustiger im Hinblick auf Geschlechterrollen etc. gewesen, da ja auch die Frauenrollen von jungen Männern gespielt wurden. Rosalind war also in mehrfacher Hinsicht kostümiert, was ich ganz lustig finde und gern mal so inszeniert sehen würde.
    Aber Rosalinds Rolle ist auch heute noch interessant, denn sie setzt sich auch mit ihren typisch weiblichen Eigenschaften auseinander, hinterfragt ihre Verhaltensweisen, überprüft, ob bestimmtes Verhalten, das man von ihr als Frau erwarten würde, überhaupt noch angemessen ist, wenn sie ein Mann ist. Dabei wird schnell klar, dass Geschlechterrollen damals (wie heute) sehr festgelegt waren; gerade Angst und überhaupt emotionale Ausbrüche Rosalinds führen auch dazu, dass ihre Freundin Celia findet, Rosalind spiele ihre Rolle nicht gut. Das tut sie jedoch, und wie sie Orlando und selbst ihren eigenen Vater an der Nase herumführt, ist absolut gelungen und auch für Leser unserer Zeit noch sehr lustig und unterhaltsam. Das macht für mich einen Klassiker aus – dass man ihn heute noch lesen kann, von ihm unterhalten wird, und dass er noch heute eine gewisse Gültigkeit und Botschaft in sich trägt.
    Eines der Dramen, die zu sehen sicher noch bedeutend unterhaltsamer ist als sie zu lesen. Dennoch absolut empfehlenswerte Lektüre.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vielen Dank für die Vorstellung!


    Vor Jahren sah ich mit viel Vergnügen die Shakespeare-Verfilmungen von Branagh, ein Genuß. So auch jene dieses Werkes:
    http://www.amazon.de/As-You-Li…TF8&qid=1337412423&sr=8-2

  • Strandläuferin, du hast ja eine zweisprachige Ausgabe. Hast du die Komödie in beiden Sprachen gelesen?
    Ich habe mich mit "Hamlet" in der Originalfassung sehr schwer getan, obwohl es eine Ausfertigung für Schüler mit einigen Vokabeln in den Fußnoten war.

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten

  • Hast du die Komödie in beiden Sprachen gelesen?

    Ich habe auf Englisch gelesen, aber die deutsche Fassung auf dem Kindle zum Nachgucken einiger Stellen gehabt. Ich habe diese zweisprachige Ausgabe nicht, aber da im Anfangspost immer die deutsche Ausgabe stehen soll, habe ich diese gewählt, weil ich "A Midsummer Night's Dream" zum Beispiel aus der Reihe habe und ich das Nebeneinanderstehen beider Texte sehr praktisch finde. :thumleft: Außerdem sieht die Reihe sehr schön aus. :)

  • und ich das Nebeneinanderstehen beider Texte sehr praktisch finde. :thumleft:

    Heißt das, dass links immer englisch steht und rechts deutsch? :-k Das wäre ja wirklich sehr praktisch.

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


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  • Von Reclam gibt es solche zweisprachigen Ausgaben auch. Die sind wirklich gut. :thumleft:

    Die habe ich schonmal bei Amazon gesehen und auch auf meine Wunschliste gesetzt. Ich glaube, dass das doch erheblich zum Verständnis beiträgt. Danke für deine Einschätzung. :)

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
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  • Nina, wenn du mal Probleme mit Shakespeares Originaltexten hast, kannst du auch bei No Fear Shakespeare reinschauen. Dort gibt es die wichtigsten Werke mit einer Übersetzung ins moderne Englisch. Das finde ich persönlich oft hilfreicher, als die deutschen Übersetzungen, die manchmal auch recht verschachtelt sind. :)

    Gelesene Bücher 2011: 35 | 2012: 29 | 2013: 35 | 2014: 68, 2015: 52 | 2016: 66 | 2017: 53 (gehört: 05) | 2018: 43 (gehört: 06) | 2019: 17 (gehört: 3) | 2020: 07 (gehört: 03)

  • Danke, Saoirse, ich habe mir gerade mal Hamlet angeschaut, das scheint auch wirklich sehr hilfreich zu sein! :winken:

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
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  • Bitte! Freut mich, dass es dir hilft. Vielleicht verlieren jetzt auch einige BTler die Scheu oder gar Angst vor Shakespeares Werken. :)

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  • Dieses Buch ist ganz interessant, da es nicht nur über Shakespeares Stücke, sondern auch über ihn als Menschen und vor allem die Elisabethanische Zeit informiert.
    Von ihm selbst lese ich allerdings freiwillig nichts (während des Studiums musste ich es), da er bei mir aufgrund seiner Darstellung von Richard III dauerhaft in Ungnade gefallen ist. :thumbdown:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998