Jennifer Donnelly - Die Wildrose / The Wild Rose

  • Autorin:


    Jennifer Donnelly wuchs im Staat New York auf. Ihr erster Roman »Die
    Teerose« begeisterte allein in Deutschland über vierhunderttausend
    Leserinnen. Nach »Das Licht des Nordens«, das vielfach preisgekrönt und
    zu einem der bestverkauften Jugendbücher Englands wurde, legte sie mit
    »Die Winterrose« ihren zweiten großen Roman vor. Ihr folgender Roman
    »Das Blut der Lilie« erntete bei Presse und Lesern großen Beifall. Mit
    »Die Wildrose« wird nun ihre erfolgreiche Rosentrilogie abgeschlossen.
    Jennifer Donnelly, deren Familie aus Schottland stammt, lebt mit ihrem
    Mann und Sohn in Brooklyn.


    Inhalt:


    Das Buch erzählt die Geschichte von Seamie und Willa und ist somit der letzte Teil der Rosentrilogie von Jennifer Donnelly.
    Inhaltlich geht es um diese beiden Liebenden, die vom Schicksal auseinander gerissen wurden. In jungen Jahren waren die beiden ein glückliches Liebespaar, sind viel gereist und haben einige Abenteuer zusammen erlebt. Doch eines Tages passiert Willa ein schrecklicher Unfall am Kilimandscharo an dessen Folgen sie ihr Bein verliert. Seamie hatte damals der Amputation zugestimmt, damit ihr Leben gerettet werden konnte. Da Willa das Bergsteigen aber alles bedeutete hat sie sich daraufhin von Seamie abgewandt und ihr Glück nun überall in der Welt gesucht. Vergessen konnte sie Seamie allerdings nie. Jahre später begegnen sich die beiden wieder und dies bleibt nicht ohne Folgen.


    Meine Meinung:


    Jennifer Donnelly hat einen wunderbaren Schreibstil und man taucht sofort wieder in die Welt der Finnegans ein. Man befindet sich am Everest, in London des frühen 20. Jahrhunderts oder in der Wüste. Sie schreibt so bildhaft und fesselnd, dass es einem nicht schwer fällt sich all diese Orte genau vorstellen zu können.
    Was mir diesmal allerdings weniger gefallen hat, ist dieses "extrem" Gute ihrer Hauptprotagonisten. So setzen sich z.B. Fiona und Joe immer für alle Armen ein, sind immer wahnsinnig vorausschauend und einfach immer nur gut. Das hat mich diesmal sehr gestört. Auch dass ihre Tochter Katie in ihrem Alter schon so sehr politisch engagiert ist, fand ich doch etwas sehr unrealistisch.
    Da war mir Seamie mit seinen Ecken und Kanten doch um einiges lieber, auch wenn er sich im Laufe des Buches auch zu einem Superhelden entwickelt hat.
    Am sympathischsten war mir Willa, die mit ihrer Morphiumsucht doch noch am menschlichsten rüberkam und nicht ganz so perfekt erschien.


    Dies ist ja nun der dritte Teil der Rosentrilogie. Man kann das Buch für sich alleine lesen, ohne dass man große Schwierigkeiten hat, in die Geschichte einzutauchen. Schöner ist es allerdings die beiden Vorgängerbücher zu kennen, da man dann auch die Vorgeschichte von Fiona und Joe, sowie von India und Sid kennt. Es gibt zwar im Buch eine kurze Zusammenfassung der beiden Vorgängerbücher, aber ich fand diese sehr kurz gefasst und diente eigentlich nur als Auffrischung für Leser, die die beiden Bücher bereits kennen. Wenn man die Bücher nicht kennt ist diese Zusammenfassung wohl zu kurz und zu kompakt gefasst. Man kann sich dies unmöglich so schnell merken.
    Mit der Geschichte um Seamie und Willa hat man allerdings keine Schwierigkeiten, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt.
    Allerdings wäre für das bessere Einfinden in das Buch ein Personenregister zu Anfang sehr hilfreich gewesen.


    Die Zeitepoche in der das Buch diesmal spielt fand ich sehr interessant. Man erlebt die Anfänge des ersten Weltkrieges mit, die Frauenbewegung in London oder man befindet sich mit Laurence von Arabien in der Wüste. Dies fand ich sehr interessant und auch toll in die Gesamtstory mit eingebettet.
    Seamie und Willa waren zwei sympathische Hauptfiguren, dich ich gerne auf ihren Abenteuern begleitet habe, mit denen ich gerne mitgefiebert habe, auch wenn ich so manche Wendungen genauso erahnt habe.
    Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und wurde auch vom dritten Teil der Trilogie nicht enttäuscht, da die Autorin einfach unheimlich gut und spannend erzählen kann.
    Was ich auch sehr schön finde, sind diese doch recht kurzen Kapitel. Da hat sich zwischendrin einfach mal schnell eines weglesen lassen.


    Fazit:


    Insgesamt gesehen, ist dieses Buch ein würdiger Abschluss der Trilogie. Es ist genauso spannend und fesselnd wie die beiden Vorgänger und kein Abklatsch der vorausgehenden Bücher. Auch wenn es sich hier natürlich auch wieder um ein Liebespaar handelt, dass so einige Widrigkeiten bestehen muss, so ist es doch eine ganz eigene Geschichte.


    Von mir gibt es somit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.


    Hier noch die Reihenfolge der Trilogie:


    1. Die Teerose
    2. Die Winterrose
    3. Die Wildrose

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

    Einmal editiert, zuletzt von Rapunzel ()

  • Klappentext:
    Zwei, die kein Abenteuer scheuen – außer das der wahren Liebe


    Die Herzen von Willa Alden und Seamus Finnegan schlagen für die unbezwingbaren Gipfel der Welt – und füreinander. Doch nach einer schicksalhaften Bergtour am Kilimandscharo ist nichts mehr, wie es war: Willa erleidet einen tragischen Unfall und ist fortan für ihr Leben körperlich gezeichnet. Voller Vorwürfe gegenüber Seamus wendet sie sich von ihm ab. Doch auch Seamus trägt eine Wunde davon – die Trennung bricht ihm das Herz. Jahre später kreuzen sich Willas und Seamus‘ Wege ein zweites Mal – und ihre Liebe wird auf eine Harte Probe gestellt...


    Über die Autorin:
    Jennifer Donnelly wuchs im Staat New York auf. Ihr erster Roman „Die Teerose“ begeisterte allein in Deutschland über vierhunderttausend Leserinnen. Nach „Das Licht des Nordens“, das vielfach preisgekrönt und zu einem der bestverkauften Jugendbücher Englands wurde, legte sie mit „Die Winterrose“ ihren zweiten großen Roman vor. Ihr folgender Roman „Das Blut der Lilie“ erntete bei Presse und Lesern große Begeisterung. Mit „Die Wildrose“ wird nun ihre erfolgreiche Rosentrilogie abgeschlossen. Jennifer Donnelly, deren Familie aus Schottland stammt, lebt mit ihrem Mann und Sohn in Brooklyn.


    Allgemeines zum Buch:
    „Die Wildrose“ umfasst 750 Seiten und gliedert sich in einen Prolog, drei Teile mit insgesamt 122 Kapiteln und einen Epilog. Abgerundet wird das Buch durch eine sympathische Danksagung der Autorin. Überschrieben sind die Kapitel allein mit ihrer jeweiligen Kapitelnummer, die Teile tragen als Titel eine Jahres- sowie Ortsangabe.


    Geschrieben ist der Roman aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.


    Das Buch umfasst einen Handlungszeitraum von sechs Jahren, spielt im Zeitraum 1913 bis 1919. Handlungsorte sind hauptsächlich Tibet, London und Arabien.


    „Die Wildrose“ ist im Mai 2012 als Taschenbuch im Piper Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel „The Wild Rose“ bei Hyperion, New York. Übersetzt wurde das Buch von Angelika Felenda.


    Meine Meinung:
    „Die Wildrose“ ist ein echter Schmöker und liest sich als solcher schön und leicht weg. Für einen Sommer auf dem Balkon ist er dadurch hervorragend geeignet. Er ist nach „Die Teerose“ und „Die Winterrose“ der dritte und letzte Teil der „Rosen-Trilogie“. Nichtsdestotrotz lässt sich die Handlung des Romans problemlos nachvollziehen, wenn man die ersten beiden Teile noch nicht gelesen hat. Die wichtigsten Informationen werden von der Autorin noch einmal zusammengefasst und Figuren aus den ersten beiden Teilen, die auch in diesem abschließenden Band eine Rolle spielen, lernt man problemlos kennen. Stellenweise merkt man zwar, dass bestimmte Ereignisse nur angedeutet werden und wünscht sich mehr Informationen. Aber das nur aus reinem Interesse für die Figuren und ihre Schicksale. Verständnisprobleme resultieren daraus nicht. Für diejenigen, die die ersten beiden Bände schon gelesen haben, dienen die kurzen Rückblicke sicherlich gut als Gedächtnisstütze.

    In diesem Roman taucht eine Vielzahl an Charakteren auf, die größtenteils auch greifbar und lebendig beschrieben wurden. Es fällt sehr schwer, zwischen Haupt- und Nebenfiguren zu unterscheiden, da sie für den Verlauf der Handlung alle eine Rolle spielen. Jede noch so kleine Figur hat ihren entscheidenden Teil für die Entwicklungen des Buches beizutragen, keine Figur könnte also weggelassen werden. Aufgrund der Vielzahl der Figuren enthält „Die Wildrose“ auch einen Vielzahl an Handlungssträngen, zwischen denen das Buch spätestens mit jedem neuen Kapitel, teilweise aber auch innerhalb der Kapitel, wechselt. Dennoch kann man als Leser dem Geschehen mühelos folgen, die Sprünge sind stets nachvollziehbar und man merkt schnell, bei welcher neuen Figur man sich nun befindet.


    Das Buch ist insgesamt sehr abwechslungsreich. Die Handlung ist spannend, lustig, berührend, bewegend, traurig. Den Leser erwartet ein Wechselbad der Gefühle. Gleichzeitig passt die Handlung sehr gut zu der Zeit, in der sie spielt. Jennifer Donnelly hat eine tolle Recherche-Arbeit geleistet und das Auftreten ihrer Charaktere und die Entwicklung der Ereignisse an die Zeit des Ersten Weltkrieges angepasst. So tritt unter anderem ein deutscher General in England auf, der für Aufsehen sorgt. Und auch historische Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Lawrence von Arabien, sind im Roman anzutreffen.

    Die Handlung ist durchweg in Bewegung, in jedem Kapitel passiert etwas neues, sodass kaum Längen beim Lesen entstehen. Natürlich mag man als Leser den ein oder anderen Charakter lieber und interessiert sich dadurch mehr für den einen Handlungsstrang als für den anderen. Aber selbst unliebsame Charaktere sind doch noch so interessant dargestellt, dass man von ihnen lesen möchte. Im Vordergrund steht die Beziehung zwischen Willa und Seamie, aber das Buch wäre nicht halb so interessant, wenn es nicht auch die vielen anderen Nebengeschichten gäbe.


    Die Schicksale der einzelnen Figuren sind allesamt ausführlich und fesselnd beschrieben. Als Leser fiebert man mit, drückt Daumen, hofft und bangt oder schimpft und verflucht. Und dies vor allem deshalb, weil der Schreibstil von Jennifer Donnelly sehr einnehmend ist. Er nimmt gefangen und bezieht den Leser direkt in die Handlung ein. Er ist emotional, ohne auf die Tränendrüse zu drücken und schafft es doch, eine Vielzahl an Gefühlen beim Leser zu wecken. Stellenweise war die Handlung vorhersehbar, aber größtenteils schafft es die Autorin doch, mit ihrer gut durchdachten Geschichte zu überzeugen und an manchen Stellen auch zu überraschen.


    Mein Fazit:
    Ein gelungener Abschluss einer historisch hervorragend recherchierten Trilogie, der den Leser etwas wehmütig zurücklässt, weil er von den vielen sympathischen Figuren Abschied nehmen muss.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • @gaensbluemche
    Da ich hin und wieder gerne (gut recherchierte) historische Romane lese, hat mich deine Rezension sehr angesprochen.
    Jedoch bin ich etwas unsicher, es klingt etwas "rührselig" besonders wenn man die Meinungen zu den ersten beiden Bücher liest, oder täusche ich mich :scratch:
    LG
    Serjena

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • @ serjena:


    Ich habe leider die ersten beiden Bücher nicht gelesen, daher kann ich mich nur auf den dritten Band beziehen, was deine Frage angeht. Es ist so, dass Willa einen schrecklichen Unfall erlitten hat und unter dessen Folgen sehr stark leidet. Daran ist auch ihre große Liebe zu Seamie zerbrochen, der an dem Unfall zwar keine Schuld hat, jedoch dem Arzt die Anweisung gegeben hat, Willas Bein zu amputieren. Sonst wäre sie vermutlich gestorben. Was diesen Punkt antrifft, ist das Buch schon sehr gefühlsbetont, aber für die Beschreibung "rührselig" reicht es meiner Meinung nach nicht. Wie ich auch schon in meiner Rezi geschrieben habe, drückt die Autorin nicht auf die Tränendrüse. Im Gegenteil: Das Buch ist so kurzweilig geschrieben und rennt fast schon von einem Ereignis zum nächsten, dass dafür gar keine Zeit bleibt.


    Vielleicht liest du einfach mal in den ersten Band rein. :friends:

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  • Die Wildrose


    Sowohl bei Seamus als auch bei Willa schlägt das Herz für die grenzenlosen Weiten der Natur. Das Bedürfnis die Ersten zu sein, die einen neuen Ort betreten, führte sie auch auf den Kilimandscharo und Willa verliert dort durch einen unglücklichen Unfall die Möglichkeit die Berge zu besteigen. Körperlich gezeichnet, und trotz der Liebe die die Beiden verbindet, wendet sich Willa verbittert von Seamus ab, obwohl es nicht nur ihm das Herz bricht. Wieder und wieder kreuzen sich ihre Wege, doch Emotionen, Vernunft, Seamus Ehe mit Jennie und der 1. Weltkrieg stehen zwischen ihnen…


    Das Cover finde ich nicht ganz passend, wenn man bedenkt, um wen es in der Geschichte geht. Willa ist zwar eine sinnliche Frau, auf die das Cover anspielt, aber noch wichtiger ist ihre Stärke, ihr unbeugsamer Charakter, den ich hier nicht so gut umgesetzt sehe.


    Sprachlich hat mich das Buch gut unterhalten. Es ist gut zu lesen, wird nicht langweilig und ist auch nicht unpassend für die Zeit in der es spielt.


    Die vielen unterschiedlichen Charaktere und auch besonders die vielen Ortswechsel, die die doch recht ereignisreichen Leben von Willa und Seamus mit sich bringen haben mir gut gefallen. Man konnte in die unterschiedlichsten Gegenden mitreisen, von der Wüste bis in die Berge, von England bis nach Paris.


    Alle Charaktere betrachtend wird deutlich, dass sich Jennifer Donnelly viel Mühe bei deren Gestaltung gegeben hat. Kein Charakter ist mir zu oberflächlich und ihm wird ausreichend „Raum“ in der Geschichte gelassen. Meine zwei Lieblingscharaktere, unabhängig davon ob es jetzt Sympathieträger waren oder nicht sind Max von Brandt und Joe. Joe gefällt mir so gut, weil er eine starke Persönlichkeit ist, der für seine Überzeugungen eintritt und dabei die Menschen um sich herum in den Vordergrund stellt. Max von Brandt dagegen war für mich zu keinem Zeitpunkt wirklich sympathisch, ich war mir nicht mal sicher – und das bis zur letzten Seite – was ich von ihm halten soll. Gut – böse, böse – gut? Es ist das Undurchdringliche, das so gut herausgearbeitet wurde, das mich an ihm gefesselt hat.


    Ein weiter schöner Aspekt war, dass auch die Sicht auf die Soldaten aus dem 1. Weltkrieg gezeigt wurde. Die traumatisierten jungen Männer, die Familien, die damit umgehen müssen.


    Was ich etwas schade fand, was aber auch die Kernessenz der Geschichte war ist, dass sich Seamus nie auf die Liebe von Jennie einlassen konnte und so beide auf ihre Art unglücklich waren. Immer und zu jedem Zeitpunkt geistert Willa durch das Zimmer und verhindert so, wenn auch nicht gewollt, das Eheglück der Beiden. Zumindest temporär hätte ich einer so herzensguten Frau das Glück der Liebe gegönnt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Bücher lesen
    heißt wandern gehen
    in ferne Welten,
    aus den Stuben,
    über die Sterne.
    Jean Paul


    Books are a uniquely portable magic. - Stephen King

  • Max von Brandt dagegen war für mich zu keinem Zeitpunkt wirklich sympathisch, ich war mir nicht mal sicher – und das bis zur letzten Seite – was ich von ihm halten soll. Gut – böse, böse – gut? Es ist das Undurchdringliche, das so gut herausgearbeitet wurde, das mich an ihm gefesselt hat.

    Das stimmt, er war wirklich ein sehr undurchsichtiger Charakter. Dadurch zwar sehr interessant, mir aber ebenfalls nie wirklich sympathisch.


    Was ich etwas schade fand, was aber auch die Kernessenz der Geschichte war ist, dass sich Seamus nie auf die Liebe von Jennie einlassen konnte und so beide auf ihre Art unglücklich waren. Immer und zu jedem Zeitpunkt geistert Willa durch das Zimmer und verhindert so, wenn auch nicht gewollt, das Eheglück der Beiden.

    Mh, für mich war das so aber absolut authentisch. Ich hätte es nicht verstanden, hätte Seamus sich einfach auf eine neue Liebe einlassen können. :-k

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  • Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen - genau genommen, habe ich es an einem Tag gelesen. :lol:
    Meiner Meinung nach ist es genauso interessant und lesenswert wie die beiden vorherigen Teile, wenn nicht sogar noch tragischer (ja, ich habe tatsächlich geweint, oh je :totlach: ).
    Ich muss sagen, dass ich gehofft hatte, die Geschichte von Willa und Seamie würde nicht während des ersten Weltkriegs stattfinden, aber das war ja abzusehen.
    Ich könnte jetzt nur Gutes über das Buch erzählen, aber dann säße ich wohl noch morgen hier.
    Nicht so gut gefallen hat mir, dass Seamus Jenny geheiratet hat, um von Willa wegzukommen. Das erinnert mich doch sehr an die vorherigen Geschichten bzw. fand ich es nicht unbedingt überraschend, das genau so etwas passiert.
    Des Weiteren fand ich den Charakter Max von Brandt wirklich verwirrend. Es erschien mir so, als wäre er lediglich dazu da, um das Leben von Willa und Seamie durcheinander zu bringen und das Happy End unmöglich zu machen. Und dass er sich am Ende doch als "gut" herausgestellt hat, fand ich irgendwie unglaubwürdig, wenn man bedenkt, was er eigentlich die ganze Zeit während der Geschichte gemacht hat (mehr möchte ich jetzt wegen Spoilergefahr nicht erwähnen).


    Zitat

    Was ich etwas schade fand, was aber auch die Kernessenz der Geschichte war ist, dass sich Seamus nie auf die Liebe von Jennie einlassen konnte und so beide auf ihre Art unglücklich waren. Immer und zu jedem Zeitpunkt geistert Willa durch das Zimmer und verhindert so, wenn auch nicht gewollt, das Eheglück der Beiden. Zumindest temporär hätte ich einer so herzensguten Frau das Glück der Liebe gegönnt.

    Diese Hochzeit hat mich so geärgert! Kaum dass er sie ehelicht, kommt seine große Liebe wieder um die Ecke. Und obwohl das die Geschichte zum Teil ausmacht, fand ich es einfach unnötig, Seamie gerade diesen Schritt machen zu lassen. Leider fand ich das so typisch, was wohl daran liegt, dass ich des Öfteren schon solche Liebesgeschichten gelesen habe, in denen die Protagonisten immer den "Fehler" begehen, jemand anderen zu heiraten und nicht die Person, für die sie eigentlich bestimmt sind.

  • Ich habe nun auch endlich alle 3 Bücher durch. Ich muß sagen das erste hat mir noch am besten gefallen das 2 naja ging so und das 3 hmm keine Ahnung was ich davon halten soll. Die Bücher sind so ganz gut zu Lesen von Schreib Still her und die Geschichte ist auch ganz gut. Aber ich finde das es mit Fiona und Joe im 3 Teil schon fast gar nichts mehr zu tun hatte.

    Start Januar 2017 Start Sub ca. 239


    Sub Aktuell : 190 :montag:
    Gelesen : 67 :study:


    Mein Bücherblog >Blog< [-X

  • Der Polarforscher Seamus Finnegan kommt nach einer Forschungsreise
    wieder zurück nach London, wo er irgendwann wieder auf die Liebe seines
    Lebens trifft, Willa Alden. Die Kletter begeisterte Willa hat sich nach
    einem Unfall am Kilimandscharo von ihm getrennt, da sie ihm die Schuld
    gibt, dass sie nach einem Absturz ihr Bein verloren hat. Beide verzerren
    sich nacheinander, doch verschiedene Umstände bedingen, dass sie ihre
    Liebe zueinander nicht ausleben können.


    Die Geschichte um Seamus und Willa ist das Ende einer Trilogie,
    welche sich mit der Familie Finnegan beschäftigt. In dem ersten Band
    "Die Teerose" geht es um Seamus' Schwester Fiona Bristow, in dem zweiten
    Teil "Die Winterrose" geht es um seinen Bruder Sid Malone und nun um
    Seamus und Willa, wobei hier auch die Geschichten um Fiona und Sid
    fortgeführt werden. Auch wer die ersten beiden Bände nicht gelesen hat,
    findet sehr schnell und leicht einen Einstieg in die Geschichte, da die
    Einleitung eine ausführliche Zusammenfassung der ersten beiden Bücher
    ist und auch mittendrin werden Charaktere aus den vorherigen Büchern gut
    eingeführt.


    Die Handlung spielt sich im historischen Hintergrund ab, welcher sich
    von 1913 bis 1918 erstreckt. Dabei hat Donnelly nicht nur den
    Schreibstil und die Beschreibungen gut erfasst, auch die Lebensumstände
    um die Jahrhundertwende wurden sehr gut beschrieben und wirken
    authentisch. So war es damals beispielsweise eine Schande und undenkbar,
    wenn ein Mann seine Frau für eine Geliebte verlassen würde. Des
    Weiteren wurden historische Ereignisse und Personen erwähnt und somit
    konnte man die Geschichte immer gut einordnen.


    Die Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere und ihre Geschichten,
    Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte und Motive für ihr Handeln sind der
    Autorin sehr gelungen. Die Handlungen der verschiedenen Figuren, welche
    vor allem durch die Kriegswirren bedingt sind, sind sehr schön
    ineinander verwoben und fügen sich wie Puzzle-Steine zu einem großen
    Bild zusammen. Auch ist hier der Schmetterlingseffekt zu erkennen, was
    bedeutet, dass jegliches Handeln Konsequenzen nach sich zieht. Negativ
    ist hierbei zu bemerken, dass manche Begebenheiten zu fantastisch und
    unrealistisch sind, so tritt gleich bei mehreren Situationen in der
    letzten Minute die Rettung auf.


    Der Schreibstil ist flüssig und das Buch war sehr gut zu lesen. Die
    Sprache war sehr ernst und selten humorvoll, was aber auch durch den
    Inhalt bedingt ist. Die Kapitel sind in einer sinnvollen Länge
    eingeteilt.


    Alles in allem ist das ein sehr spannendes und wundervolles Werk,
    welches sich auf jeden Fall zu lesen bzw. genießen lohnt. Da dies aber
    das Ende einer Trilogie ist, sollte man erst die ersten beiden Bände
    lesen, wenn die nur halb so gut sind wie die "Wildrose" dann wird man
    auch hier seine wahre Freude haben.

  • Klappentext:


    Zwei Leidenschaften verbinden Willa Alden und Seamus Finnegan: die Liebe zu den unbezwingbaren Gipfeln der Welt - und die Liebe zueinander. Doch nach einer schicksalhaften gemeinsamen Bergtour am Kilimandscharo ist nichts mehr, wie es war: Willa erleidet einen tragischen Unfall und ist fortan für ihr Leben körperlich gezeichnet. Voller Vorwürfe gegenüber Seamus wendet sie sich von ihm ab. Doch auch Seamus, der sich ein Leben ohne Willa nicht vorstellen kann, trägt eine Verletzung davon - die Trennung bricht ihm das Herz. Es vergehen Jahre, bis Seamus bereit ist, sich auf eine andere Frau einzulassen. Endlich, als er die schöne und warmherzige Jennie Willcott kennenlernt, scheinen die alten Wunden geheilt zu sein, das Leben wieder lebenswert. Als Jennie ihm nach nur wenigen Wochen eröffnet, dass sie von Seamus ein Kind erwartet, nimmt er sie sofort zur Frau. Alles sieht danach aus, als hätte Seamus endlich sein Glück gefunden. Doch eines Tages kreuzen sich Willas und Seamus' Wege in London ein zweites Mal, und beide müssen verzweifelt feststellen, dass sich nichts an ihren Gefühlen zueinander geändert hat. Für ein gemeinsames Glück scheint es nun zu spät zu sein.


    Meine Meinung:


    Viel mehr kann und will ich hier zu diesem Abschluss der Trilogie auch nicht schreiben, da ich nicht spoilern möchte.
    Auf jeden Fall für mich persönlich der beste Teil der Trilogie, mit vielen unerwarteten Wendungen.


    Fazit:


    Absolut lesenswert.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study:

  • Seamus Finnegan hat sich als Polarforscher bereits einen Namen gemacht, als er mit seiner Jugendliebe Willa Alden den Gipfel des Kilimandscharo in Angriff nimmt. Beim Abstieg kommt es zu einem folgenschweren Unfall, der zur Trennung der beiden Liebenden führt. Doch Willa gibt ihren Traum von der Besteigung des Mount Everest nicht auf. Sie reist trotz ihrer Behinderung ins Himalaya-Massiv, während Seamie sein unstetes Abenteurerleben weiterführt.
    Jahre nach dem tragischen Ereignis in Afrika heiratet er die Pfarrerstochter Jennie Wilcott, obwohl sein Herz immer noch Willa gehört. Selbst in den Wirren des 1. Weltkrieges kann Seamie seine große Liebe nicht vergessen, kreuzen sich deren Wege doch immer wieder auf schicksalhafte Weise.


    Der dritte Teil der „Rosen-Trilogie“ spielt zur Zeit des 1. Weltkrieges, und dreht sich vor allem darum, wie Seamie und Willa ihr Leben ohne einander meistern. Ein weiteres dominierendes Thema des Romans, das mich aber nicht sonderlich zu fesseln vermochte, handelt von Kriegsspionage.
    Alle anderen bekannten Charaktere aus den Vorgängerbänden führen in diesem Teil mehr oder weniger ein Schattendasein. Fiona Bristow und ihr Mann Joe kommen nur noch in Nebenrollen zum Einsatz, ebenso wie der lange verschollene Bruder der Teebaronin, Sid Malone und seine Frau India.
    Die schwächste Figur des Romans war für mich eindeutig Willa Alden. Wie sie von einem unglaublichen Abenteuer ins nächste stürzt, und trotz schlimmster Verletzungen, immer mit einem Fuß im Grabe, dennoch alles unbeschadet übersteht, lässt Superman neben ihr geradezu blass aussehen. Zu allem Überfluss verfallen der beinamputierten, von Blessuren übersäten, abgemagerten und morphiumsüchtigen, aber dennoch unwiderstehlichen Willa auch noch sämtliche Männer ihrer Umgebung (und davon selbstverständlich immer nur die attraktivsten).
    Ziemlich ungeschickt fand ich auch Sid Malones Rolle dargestellt, der sich als ehemaliger Gangsterboss und einstiger König der Londonder Unterwelt recht naiv in diesem Milieu bewegt, als er mehr über den Tod seiner Schwägerin herauszufinden versucht.
    Was Jennifer Donnelly in ihrem Roman kaum thematisiert hat, sind die wirtschaftlichen Folgen des Krieges. Es gibt nicht den kleinsten Hinweis darauf, wie es Fiona mit ihrem Teeimperium erging, und auch kein Wort darüber, wie sich der Krieg auf den Alltag der reichen Oberschicht auswirkte.
    Spannung ist in diesem letzten Teil der „Rosen-Trilogie“ kaum aufgekommen, ebenso fehlten mir dramatische und unvorhergesehene Wendungen. Willa war mir in ihrer selbst gewählten Märtyrerrolle unsympathisch, genauso wie Seamie in seiner verbissenen Anhänglichkeit. Es gab niemanden, der mich wirklich berührt hat, mit dem ich mitleiden und mitfiebern konnte. Authentische Figuren waren in dieser Geschichte leider Mangelware.
    Insgesamt fand ich den Roman unglaubwürdig und unlogisch, und auch sprachlich hat er mich in seiner Schlichtheit nicht überzeugt.

    Die letzten 200 Seiten haben sich strudelteilartig dahingezogen, weil mir spätestens jetzt klar geworden war, dass ich es mit überirdischen Helden und keinen Menschen aus Fleisch und Blut zu tun hatte. Dass die Guten zuletzt immer gewinnen und die Bösen ihre gerechte Strafe doch noch erhalten, erinnerte mich allzu sehr an lange zurückliegende Märchenstunden; für einen unterhaltsamen Roman reicht diese Konstruktion meiner Meinung nach leider nicht aus.


    Enttäuschende :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Jennifer Donnelly - Die Wildrose“ zu „Jennifer Donnelly - Die Wildrose / The Wild Rose“ geändert.
  • Dieses Buch war mich ein wunderschöner Abschluss der Teerosen-Trilogie, welche ich nun zum 2. Mal gelesen habe :pray:


    Beim ersten Lesen waren Seamie und vor allem Willa das Paar, das ich am wenigsten in der Trilogie mochte. Das begann schon in Band 1 und zog sich bis zu diesem Band durch. Besonders Willa war mir unsympathisch und da sie gefühlt immer das Gegenteil von dem tut, das ich selbst tun würde, konnte ich mit ihr nie so richtig warm werden. Das war auch dieses Mal wieder so, doch irgendwie konnte ich doch dieses Mal einiges an Mitgefühl für sie aufbringen, wenn ich sie trotzdem auch nicht verstanden habe.

    Seamie hingegen, der so liebevoll von Fiona Finnegan bzw. Bristow aufgezogen wurde, war doch eigentlich immer so lieb und süß, wird in diesem Buch jedoch vollends erwachsen und zeigt, dass er auch anders kann. Natürlich schwächt das einerseits die Sympathien für ihn, andererseits wirkt er jedoch einfach wie ein ganz normaler Mensch mit Fehlern, was ihn dann doch nicht so unsympathisch macht, wenn seine Fehler auch teils schwerwiegend sind.

    Bei diesem zweiten Lesen gefielen die beiden als Paar mir also viel besser als beim ersten Mal.


    Das mochte ich an der gesamten Trilogie: die Charaktere wirken oft perfekt, aber wenn man mal genau hinsieht, sind sie alles andere als das. Angefangen bei Fiona im ersten Teil, die nur auf Rache aus ist, was nicht gerade von einem perfekten, reinen Charakter zeugt, und Joe, der seine geliebte Fiona zutiefst verletzt, und weiter bei India aus dem zweiten Teil, die erstmal als Ärztin die den Armen helfen will, perfekt wirkt, doch auch sie begeht große Fehler, und von Sid müssen wir hier gar nicht erst sprechen :wink:


    Das Buch spielt zu großen Teilen nicht in England, sondern im Himalaya, in der arabischen Wüste und in Paris. Mittlerweile ist der 1. Weltkrieg ausgebrochen und die Protagonisten leisten beide unabhängig voneinander ihren Beitrag. Leider hat mir der Teil um Willa anfangs im Himalaya und später in der Wüste kurzzeitig nur mäßig gefallen, es wurde dann jedoch wieder besser.


    Ja, Klischees werden auch hier wieder bedient, meiner Meinung nach aber weniger als in den ersten beiden Teilen. Jedenfalls ist es ein würdiger Abschluss einer Trilogie, die meines Empfindens nach zu keiner Zeit nachgelassen hat, was doch eher selten ist. Schöner Liebesroman vor historischem Hintergrund :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: