Jussi Adler Olsen - Schändung

  • Eckdaten (um Mara zu entlasten :-D)


    Originaltitel: Fasandræberne
    Erscheinungsjahr Original: 2008
    Erscheinungsjahr der rezensierten Fassung: 2010
    Sprecher: Wolfram Koch
    Umfang: 6 Audio CD's
    Länge: 7 Stunden 21 Minuten

    Inhalt

    Das Sonderdezernat Q ermittlet in alten, ungelösten Fällen. So liegen viele Akten auf dem Schreibtisch des Leiters Carl Moerk. Eine dieser Akten betrifft aber einen eigentlich gelösten Mordfall von vor 20 Jahren. Der Geständige Tätet sitzt im Gefängniss. Wer hat diese Akte hier platziert, und vor allendingen warum? Carl Moerk und sein kleines Team, bestehnd aus dem mysteriösen Assad und der resoluten Rose beginnen zu ermitteln und stoßen schnell auf ungereimtheiten. Die Verdächtigen gehen bis hoch in die Elite Dänemarks und somit ist Ärger vorprogrammiert...


    Teil einer Serie:
    Es ist der zweite Teil der Carl Moerk / Sonderdezernat Q Serie. Man kann ihn lesen ohne Teil 1 gelesen zu haben zu haben. Es wird weder etwas vorausgesetzt, noch etwas wichtiges aus dem ersten Teil verraten. Allerdings beginnt der Autor auch eine Handlungsfäden zu ziehen welche sich über mehrere Bände ziehen. Diese nehmen nicht zwar nicht viel viel platz ein, bringen aber Athmosphäre. Deshalb würde ich empfehlen es in der korrekten Reihenfolge zu lesen.


    Meinung:
    Sinnlose Gewalt - Das ist das Hauptthema dieses Buches. Hätte mir Teil 1 nicht so gut gefallen würde ich mir ein Buch mit diesem Thema nicht zulegen. Außer den Hauptdarstellern ist dieser Fall auch komplett anders als Teil 1. Es ist (dem Leser) von Anfang an klar wer die Täter sind, die frage ist nur wie man sie überführen kann. Die Geschichte wird in 3 Handlungssträngen erzählt welche erst am Ende zu einem verschmilzen:


    Den meisten Platz nimmt die Sicht des Sonderdezernates Q ein. Insbesondere die Charaktere der Ermittler wachsen einem ans Herz. Carl Moerk gewinnt hier an Profil und sorgt mit seinem leicht sarkastischen Unterton und manch anderen Dingen wie Flugangst oder einem "übermüdet beim Essen mit der Traumfrau einschlafen" für manches Schmunzeln. Sein Assistent Assad war schon in Teil 1 faszinierend und bleibt es hier auch. Er scheint nachwievor eine bewegt Vergangenheit zu haben, rastet manchmal wegen Kleinigkeiten aus und ist ebenso brilliant wie tapsig. Nicht tapsig aber flapsig ist das neue Teammitglied Rose. Carl beschließt direkt sie nicht zu mögen, doch wenn sie mal etwas arbeitet dann tut sie das gut. Assad wiederrum mag sie, da sie ihm (zweifelhafte) Komplimente wie "Mein seltenschlauer Beduine" macht. Die Erzählung über dieses leicht skurile aber höchst effektive Ermittlerteam ist auch die große sträke des Buches.


    Als zweiter Handlungsstrang stehen dann die Bösen da. Elitäre reiche Schnösel die wahllos Opfer verprügeln... Auch noch heute, 20 Jahre nach dem eigentlichen Fall. Auch hier ist die Charakterdarstellung wieder gelungen, wenn auch sehr klischeebehaftet.


    Der letzte Handlungsstang ist dann der von Kimmie, die eigentlich ursprünglich auch der Schlägertruppe angehört hat, sich aber von ihnen abgewendet hat, sich als Obdachlose durchschlägt und nun versucht die Schläger zu töten.


    Das Problem ist das den letzten beiden Handlungssträngen besonders im Anfangsteil des Buches relativ viel Platz eingeräumt bekommen und die Protagonisten teilweise so unsymaptisch sind das das lesen/hören wenig spaß macht. So fiel es mir dieses mal schwer in das Buch reinzukommen. Erst gegen Ende (als dann auch Carl Moerck und Co fast 90% der Handlung einnehmen) kann ich den Player wieder kaum abschalten.


    Sehr positiv ist das es sowohl was Assad angeht als auch was den letzten Fall von Carls Moerk in der Mordkommision angeht sich eine Handlung andeutet die sich über mehrere Bände hinwegzieht.


    Das Hörbuch:
    Das Hörbuch ist gekürzt, aber so das es dem der das Buch nicht kennt nicht auffällt.
    Wolfram Koch, der auch schon den großteil des ersten Teils vertonte, übernimmt dieses mal das ganze Höbuch. Einerseits hat er eine sehr angenehm zu hörende Stimme, andererseits umfasst diese nicht immer die Bandbreite die nötig wäre um direkt und intuitiv zu erkennen wer da spricht. Da die Handlung aber meist überschaubar ist fällt dieses Manko Gott sei dank nicht ins Gewicht.


    Fazit:
    Schreibstil und Spannungsbogen überzeugen. Mir persönlich hat das Thema des Buches nicht zugesagt und die bösen Jungs waren mir einfach zu anstrengend. Trotzdem ein guter Krimi, aber ein Rückschritt zu Erbarmen.
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