Margaret George: Elizabeth I

  • Kurzbeschreibung bei amazon:


    New York Times bestselling author Margaret George captures
    history's most enthralling queen-as she confronts rivals to her throne
    and to her heart.


    One of today's premier historical
    novelists, Margaret George dazzles here as she tackles her most
    difficult subject yet: the legendary Elizabeth Tudor, queen of
    enigma-the Virgin Queen who had many suitors, the victor of the Armada
    who hated war; the gorgeously attired, jewel- bedecked woman who pinched
    pennies. England's greatest monarch has baffled and intrigued the world
    for centuries. But what was she really like?


    In this novel, her
    flame-haired, lookalike cousin, Lettice Knollys, thinks she knows all
    too well. Elizabeth's rival for the love of Robert Dudley, Earl of
    Leicester, and mother to the Earl of Essex, the mercurial nobleman who
    challenged Elizabeth's throne, Lettice had been intertwined with
    Elizabeth since childhood. This is a story of two women of fierce
    intellect and desire, one trying to protect her country, and throne, the
    other trying to regain power and position for her family and each vying
    to convince the reader of her own private vision of the truth about
    Elizabeth's character. Their gripping drama is acted out at the height
    of the flowering of the Elizabethan age. Shakespeare, Marlowe, Dudley,
    Raleigh, Drake-all of them swirl through these pages as they swirled
    through the court and on the high seas.


    This is a magnificent,
    stay-up-all-night page-turner that is George's finest and most
    compelling novel and one that is sure to please readers of Alison Weir,
    Philippa Gregory, and Hilary Mantel.



    Persönliche Beurteilung:


    Dieser biographische Roman beschäftigt sich nicht mit dem gesamten Leben oder der ganzen Regierungszeit Elizabeths I, sondern umfasst die letzten 15 Regierungs-/Lebensjahre der Queen, von der missglückten Invasion der Spanischen Armada (1588 ) bis zumTod der Königin (1603). Ein kurzer Epilog ist im Jahr 1633 angesiedelt: die inzwischen neunzigjährige Cousine und Rivalin, Lettice Knollys berichtet, was sich in den Jahren nach Elizabeths Tod zugetragen hat.
    Elizabeth und Lettice erzählen abwechselnd, wobei sie jeweils als Ich-Erzählerin auftreten. Den größeren Raum nehmen dabei die Kapitel aus der Perspektive der Königin ein. Durch diesen Perspektivwechsel erhält der Leser einen umfassenderen Eindruck von der Persönlichkeit der beiden Frauen.
    Elizabeth , die zu Beginn des Romans bereits auf 30 Jahre als Königin zurückblickt, hat in ihren letzten Regierungsjahren vor allem zwei Probleme: die aufsässigen Iren, die sich der englischen Herrschaft nicht beugen wollen, und den spanischen König Philipp (Witwer von Elizabeths Halbschwester "Bloody Mary"), der das protestantische England schon seinerzeit als Prinzgemahl wieder in den Schoß der Katholischen Kirche zurückführen wollte. Nachdem Elizabeth seinen Heiratsantrag (und viele andere) abgelehnt hatte, um autonom zu regieren, will Philipp nun mit Billigung des Papstes eine Invasion mit seiner renommierten Flotte "Armada" durchführen. Nach dem Fiasko des vereitelten Angriffs von 1588 gibt es weitere Versuche, die allerdings - meist wegen ungünstiger Winde - ebenfalls scheitern.
    Die Königin betraut den Favoriten ihrer späten Jahre, Robert Devereux , den Earl of Essex (Sohn von Lettice Knollys) mit diversen Auslandseinsätzen (Cadiz, Irland), er vermasselt jedoch alles, da sein Ego leider umgekehrt proportional zu seinem Intellekt und seiner Disziplin ist. Er will seine eigenen Ideen durchsetzen und missachtet ständig Elizabeths Anweisungen. Immer wieder gelingt es ihm, sich bei ihr einzuschmeicheln, aber nach dem riesigen Verlust an Streitkräften in Irland und der schandbaren Quasi-Kapitulation vor dem irischen Rebellenführer ist Elizabeths Wohlwollen am Ende. In seiner ungeheuren Dummheit und Selbstüberschätzung konspiriert er mit James von Schottland wegen der Thronfolge...


    Lettice, die seinerzeit Elizabeths große Liebe, den Earl of Leicester geheiratet hatte und deshalb schon seit Jahrzehnten vom Hof verbannt ist, stellt für Elizabeth keine Rivalin mehr dar. Sie ist auch in ihren reifen Jahren sinnenfroh und unterhält gern Affären mit jüngeren Männern. Hauptsächlich ist sie allerdings um ihre Kinder und Enkel besorgt und muss erschüttert miterleben, wie ihr narzisstischer Sohn alle Chancen für sich und seine Familie bei Hofe verspielt.
    Die Autorin hat für ihren Roman über Elizabeth ebenso gründlich recherchiert wie für ihr vorheriges Buch über Henry VIII. Nicht nur die Fakten sind historisch wahrheitsgetreu wiedergegeben, auch die Charakterisierung der Königin deckt sich mit allen Biographien, die ich bisher über Elizabeth gelesen habe. Elizabeth ist einerseits weiblich kokett und flirtet gern, andererseits ist sie ein rational denkender, kühler Staats"mann" und umgibt sich mit höchst kompetenten und loyalen Ministern. Im Konflikt zwischen ihren Rollen als Frau und als Königin gewinnt immer die Königin. Die Liebesgeschichte ihrer Eltern und deren bitteres Ende beschäftigen sie sehr.


    "Elizabeth I" ist anspruchsvoll geschrieben, sehr komplex in der Handlung und im "Personal", es kommen sehr viele Staatsmänner (Vater und Sohn Cecil, Walsingham etc), Entdecker ( Raleigh, Drake) Hofdamen und Dichter (Shakespeare, Donne, Spenser) vor. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Theaterstücken (Shakespeare: Richard II - die Abdankungsszene darf nicht aufgeführt werden) zur politischen Stimmungsmache.
    Das Buch enthält zwar ein informatives Nachwort der Autorin zu Fakten und Fiktion mit bibliographischen Angaben, ich habe aber ein Personenverzeichnis, eine Zeittafel und vor allem einen Familienstammbaum vermisst. Ohne diese Beigaben wird das Buch für Leser ohne vertiefte Tudor-Kenntnisse zu einer echten Herausforderung und erfordert weitere Recherchen.
    Von diesem Mangel, für den ich einen Stern abziehe, abgesehen, ist "Elizabeth I" ein äußerst empfehlenswerter Roman, der den Leser mit dem Gefühl zurücklässt, Elizabeth persönlich kennengelernt zu haben.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

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    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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