Marc Raabe - Schnitt

  • Kurzmeinung

    LilReader
    Abbruch bei 4:19 Stunden; habe dreimal neu angefangen, kann mich einfach nicht konzentrieren 🙈
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    LilReader
    Abbruch bei 4:19 Stunden; habe dreimal neu angefangen, kann mich einfach nicht konzentrieren 🙈
  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Psychopathische Rache


    Das Amazon Vine Programm ist für büchersüchtige Leseratten wie mich eine wahre Wohltat. Obwohl ich aus dem letzten Newsletter auch mal ein Produkt einer anderen Kategorie zum Testen auswählte, wäre ich nicht ich, wenn das Zweite dann nicht doch wieder aus der Kategorie Bücher käme. Diesmal zog mich „Schnitt“ von Marc Raabe magisch an. Es erscheint im Mai 2012 und ich durfte es vorab lesen.


    Thriller gehören seit jeher zu meinem Lieblingsgenre. Und wenn dann auch noch Psychothriller auf dem Cover steht, dann wird das Buch noch mal interessanter. Auch die


    Kurzbeschreibung:


    „Ein kleiner Junge beobachtet einen grausamen Mord. Und er vergisst. Dreißig Jahre lang. Bis seine Freundin in die Hände eines gefährlichen Psychopathen gerät. Nur wenn er sich erinnert, kann er sie retten. Doch das bringt ihn in tödliche Gefahr.“


    traf meinen Nerv. Allerdings sagte mir der Name des Autors wieder einmal überhaupt nichts. So kam ich um eine kurze Recherche im Netz nicht drum rum.


    Marc Raabe


    wurde 1968 in Köln geboren, wuchs unweit davon in einer Kleinstadt namens Erfstadt auf und lebt heute mit seiner Familie wieder in Köln. Schon als kleiner Junge hat er spannende Geschichten geliebt und nachts heimlich unter der Bettdecke gelesen. Heute ist er Geschäftsführer und Gesellschafter einer Fernsehproduktionsfirma. „Schnitt“ ist sein Debüt als Schriftsteller. Mehr über ihn und seinen Werdegang kann man sehr schön auf seiner Internetseite marcraabe.de nachlesen.


    Jedenfalls war ich so gespannt auf das Buch, dass ich es schon kurz nach dem Eintreffen – ich hatte gerade eins aus meinen SuB Beständen fertig – zur Hand nahm.


    Gabriel


    Das Buch beginnt im Oktober 1979 23:09 Uhr in Westberlin. Der 11-jährige Gabriel ist wohl aufgrund eines lauten Streites in der Küche aufgewacht. Seinen jüngeren Bruder hat er eingeschlossen, damit ihm nichts passiert. Gabriel scheint ein großer Star Wars Fan zu sein und sein großes Idol ist Luke Skywalker. Im Keller befindet sich das Labor seines Vaters, welches für den Rest der Familie ein absolutes Tabu ist. Bislang war die Tür des Labors immer verschlossen. Diesmal jedoch, das hat Gabriel von Eingang zum Keller gesehen, ist sie offen. In dem kleinen Jungen kämpfen Angst vor der Dunkelheit und Neugier…


    Sehr eindrucksvoll führt der Autor mich als Leser mit diesem Prolog, einer Szene aus der Vergangenheit, in seinen Roman ein. Es herrscht eine bedrückend, beängstigende Atmosphäre. Die beschriebene Kulisse ist sofort im Kopf, jedes Treppenknarzen hört man mit. Hierbei ist es dem Autor gelungen, mir als Leser das Grauen rüber zu bringen, ohne dass er blutige Details ausschmückt. Bereits im Labor des Vaters hat der Junge schreckliche Dinge gesehen, die ganz sicher nicht für Kinderaugen bestimmt sind, dann passiert noch viel Schrecklicheres, doch ich als Leser habe keinen Schimmer was. Ein grandioser Einstieg.

    Was geschah am 13. Oktober 1979?


    Fast 29 Jahre später, am 1. September in Berlin. Gabriel arbeitet seit 20 Jahren in einer Security Firma und hat auch bis vor kurzem in einem kleinen „Loch“ auf dem Firmengelände gewohnt. Mittlerweile ist er mit seiner inzwischen schwangeren Lebensgefährtin Liz zusammen gezogen. Liz ist eine kompetente Journalistin und arbeitet im Filmbusiness. Hier hat wohl der Autor ein Metier gewählt, in dem er sich bestens auskennt. Irgendjemandem, man meint in Gabriels relativ kleinem Umfeld, scheint diese Beziehung jedoch gehörig gegen den Strich zu gehen. Doch wem?


    In der Nacht vor Liz Geburtstag passieren in Gabriels Firma eigenartige Dinge. Eigentlich hatte Yuri, der große Chef, ja die strikte Anweisung gegeben, dass sein Kollege der Sache nachgehen soll, doch da dieser gesundheitliche Probleme hat, übernimmt Gabriel und sagt dafür eine Verabredung mit Liz ab. Diese geht noch eine Runde durch den naheliegenden Park und wird überfallen. Sie kann jedoch noch telefonischen einen Hilferuf zu Gabriel durchgeben, der daraufhin die Polizei ruft und selbst zum Park eilt. Als er endlich dort eintrifft ist von Liz keine Spur zu finden, dafür gibt es aber eine männliche Leiche…


    Auch in der Gegenwart geht es verdammt spannend weiter. In Gabriels Kopf klafft für diesen Tag eine riesige Lücke. Doch derjenige, der Liz entführt hat, verlangt, dass er sich erinnert und will Rache, doch wofür und wer ist er? Dazu kommt, dass die Angelegenheit nicht spurlos an Gabriel und seinem Bruder vorbeigegangen ist. Die Brüder haben sich entzweit.


    Von Anfang bis Ende lässt sich dieser in der Erzählperspektive geschriebene Psychothriller leicht und flüssig lesen. Für den permanenten Erhalt der Spannung nutzt der Autor gekonnte Wechsel zwischen den Schauplätzen mit den jeweiligen verschiedenen Protagonisten. Informationen zu der Nacht und der Zeit danach werden nur häppchenweise raus gelassen. Obwohl mir Gabriel sehr sympathisch ist, macht mir seine zweite Persönlichkeit hin und wieder Angst. Allerdings sind die Dinge, die ihm in der Vergangenheit passiert sind, teilweise so haarsträubend, dass die zweite Persönlichkeit sein Schutzschild war, um die Dinge überhaupt überstehen zu können.


    Das Schicksal seines Bruders David war da ein klein wenig leichter, doch in der letzten Zeit läuft irgendwie alles schief, so als ob die Vergangenheit auch ihn einholt. Allerdings ist eine Annäherung der Geschwister nach so langer Zeit schwierig. Sie haben verschiedene Dinge sehr unterschiedlich empfunden und richtiges Vertrauen ist auf keiner Seite vorhanden. Liz kämpft in der Zwischenzeit. Ihr ist klar, dass ihr Überleben von ihrem Entführer nicht geplant ist und versucht sich selbst aus ihrer ausweglosen Situation zu befreien.


    Die Anzahl der Protagonisten ist übersichtlich. Es sind genug, um Mehrere zumindest der Mittäterschaft verdächtigen zu können, aber nicht so viele, dass man irgendwann die Übersicht verlieren könnte. Obwohl einige sehr spektakuläre Aktionen vorkommen, die in der Realität so definitv nicht passieren können, waren sie im Moment des Lesens für mich stimmig und ließen mich mit fiebern. Dabei kam es vor, dass mir bei aller Dramatik, auch hin und wieder ein hämisches Grinsen im Gesicht stand.


    Der Showdown war nochmals extrem packend und dort kamen dann auch noch die letzten entsetzlichen Hintergründe der grauenvollen Nacht von vor fast 30 Jahren ans Licht. Tiefe Abgründe, die eigentlich nichts Menschliches haben. Auch die Erkenntnis, dass viel Geld in den meisten Fällen den Charakter verdirbt. Die für mich aussagekräftigste Message des Buches ist für mich jedoch, dass ein Mensch, der in seiner Kindheit fürchterliche Dinge erlebt hat, nicht automatisch zum Psychopathen werden muss.


    Im Nachgang könnte ich jetzt zwar noch das eine oder andere Haar in die Suppe bringen. So ist es z. B. doch ein bisschen sehr unrealistisch, dass sich alle Gesetzeshüter ähnlich verhalten. Auch dass der Autor das Thrillergenre nicht neu erfunden hat und doch das eine oder andere Klischee auftaucht. Aber eigentlich will ich das gar nicht, denn „Schnitt“ hat mir etliche hochspannende Lesestunden beschert. Dem Autor ist es gelungen, mich von Anfang bis Ende an sein Werk zu fesseln und ich wollte unterhalten werden, von meinem eigenen Alltag abschalten. Das ist mir mit dem Buch von Marc Raabe bestens gelungen.


    Daher bekommt dieses Thriller-Debüt von mir auch 4,5 Bewertungssterne und eine Leseempfehlung.

  • Vielen Dank für diese wiklich großartige Rezension!!!!!
    Die Leseprobe von vorablesen hatte mich schon angesprochen, deine Rezi bestätigt mich nur noch...und schon wieder hat meine WuLi Zuwachs bekommen.

  • Inhalt:
    Gabriel ist erst elf Jahre alt, als er kaum Vorstellbares erleben muss. Er weiß, dass es verboten ist, das Labor seines Vaters zu betreten. Es ist streng geheim und der Vater ist bedrohlich, wenn er wütend wird. Und doch – Gabriel hat seine Neugier einfach nicht unter Kontrolle. Dies wird er teuer bezahlen müssen, denn was er in diesem Labor findet, ist schlimmer als alles, was er sich hätte vorstellen können – und in dieser Nacht sterben seine Eltern, das Haus der Familie brennt bis auf die Grundmauern ab, immerhin kann Gabriel seinen kleinen Bruder David befreien. Gabriel selbst muss in eine psychiatrische Klinik, der Junge hat sich oftmals nicht unter Kontrolle und wird zu einer Gefahr für andere. Aber was in dieser Nacht, in de alles begann, geschehen ist, daran kann er sich einfach nicht erinnern…
    Dreißig Jahre später arbeitet Gabriel für eine Sicherheitsfirma, hat keinen Kontakt mehr zu seinem Bruder und zum ersten Mal in seinem Leben einen echten sozialen Kontakt – seine Freundin Liz Anders. Doch ausgerechnet sie gerät eines Nachts in Lebensgefahr. Während Gabriel zu einem mysteriösen alten Haus geschickt wird, das eigentlich seit Jahrzehnten leersteht, wird Liz überfallen und entführt. Der Täter spielt ein grausames Spiel mit Gabriel und will mit ihm abrechnen, sich rächen für das, was in dieser Oktobernacht 1979 geschehen ist. Er wird Liz töten, daran besteht kein Zweifel. Gabriel, der sich nicht an die Geschehnisse dieser Nacht erinnern kann, hat es umso schwerer, sich vorzustellen, was Liz zustoßen könnte – aber er muss sie retten, um jeden Preis. Und dazu braucht er die Hilfe seines Bruders David, mit dem er seit zwanzig Jahren nicht gesprochen hat. Die Suche nach Liz wird immer gefährlicher und rasanter – doch mit Liz hat der Entführer sich kein willenloses Opfer ausgesucht. Die Journalistin tut selbst auch alles, um der Hölle zu entkommen, in die sie verschleppt wurde.


    Meine Meinung:
    Offenbar gibt es in Deutschland einen neuen begnadeten Thrillerautor neben Sebastian Fitzek und Vincent Kliesch, die in dem Bereich bisher meine unangefochtenen Helden waren. Marc Raabe ist mit “Schnitt” ein rasanter und oft atemberaubender Thriller gelungen, den man stellenweise kaum aus der Hand legen kann.
    Das liegt zum Einen am Aufbau der Handlung. Zunächst begleiten wir den elfjährigen Gabriel in den Keller im Haus seiner Eltern, und dort werden unvorstellbar grausame Entdeckungen angedeutet, aber nicht so klar ausgesprochen, als dass man alles genau verstanden hätte. Ich hatte Gabriels Vater in all dem Aspekt eine ganz andere Rolle zugedacht, als er letzten Endes hatte, aber es ist glaubwürdig und wirklich gut durchdacht, wie Raabe das alles auflöst. Nach und nach bekommt man mehr Details geliefert, die sich im Verlauf der Geschichte natürlich immer klarer darstellen – und doch wieder nicht. Ich fand die Auflösung total überzeugend und toll durchdacht, auch wenn man nicht darauf kommen konnte (und eigentlich mag ich das nicht, ich will mitraten können – und darauf kommen – , wie alles zusammenhängt).
    Ein weiterer Pluspunkt ist der Perspektivwechsel, nun wirklich fast schon Standard in Thrillern, aber hier nehmen wir nie die Täterperspektive ein, sondern der Leser begleitet David, Gabriel und Liz, und gerade die Kapitel, die im “Nirgendwo” spielen, wo Liz von ihrem Entführer festgehalten wird, waren unglaublich spannend erzählt. Ich konnte gerade dann einfach nicht aufhören zu lesen, und hier entfaltet sich auch wieder der kurze-Kapitel-Sog: ach, eins geht noch…
    Absolut gepunktet hat der Autor bei mir mit Gabriel. Gabriel ist schwer traumatisiert, dadurch oft unberechenbar, gewalttätig, psychisch gestört. Man möchte ihn beim Lesen so gern mögen, aber er macht es einem nicht leicht. Außerdem weiß man nie so recht, ob man ihm wirklich trauen kann, und das liebe ich bei Protagonisten sehr. Dass er anfangs immer mit einer Art zweiter Persönlichkeit von sich spricht, die ihn Luke nennt (nach Luke Skywalker, dem Helden seiner Kindheit), ist faszinierend und lässt ihn anders sein als alle gängigen Protagonisten, die man so kennt.
    Zwei kleine Kritikpunkte habe ich trotzdem, die dem Lesespaß zwar keinen Abbruch tun, aber doch erwähnenswert sind. Das ist einerseits Gabriels psychische Störung, die anfangs sehr stark thematisiert wird und dann im Verlauf der Handlung plötzlich nicht mehr auftaucht, das scheint mir doch eine zu einfache Lösung zu sein, wenn jemand so stark traumatisiert ist wie Gabriel, der andere Punkt sind Liz’ nahezu übermenschliche Stärke und Kondition während ihrer Entführung. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich fand manches, was ihr geglückt ist, dann doch mehr als beachtlich für eine körperlich angeschlagene Schwangere.
    Aber wie gesagt, das ändert nichts daran, dass “Schnitt” ein absolut gelungener Thriller ist, den ich weiterempfehlen würde!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • 11 Jahre ist Gabriel Naumann alt, als ihn die Neugier in den Keller gehen lässt, um endlich das verbotene Labor seines Vaters näher anzuschauen. Die Gelegenheit ist günstig, die Eltern streiten sich oben in der Küche, den kleinen Bruder David hat er sicherheitshalber im Kinderzimmer eingeschlossen. Doch was Gabriel dort unten vorfindet und was dann geschieht, ist so schrecklich, dass sein Kinderhirn diese Nacht aus seinem Gedächtnis streicht.


    29 Jahre später scheint Gabriel sich gefangen zu haben, nach langen Jahren in der Psychiatrie arbeitet er nun schon seit einiger Zeit für eine Security-Firma. Und er hat zum ersten Mal eine feste Beziehung zu der Journalistin Liz, die beiden erwarten sogar ein Baby.


    Doch plötzlich ereignen sich merkwürdige Dinge. Ein Alarm in einer seit 30 Jahren leerstehenden Villa geht los und während Gabriel dort nach dem Rechten sieht, wird Liz überfallen und verschwindet spurlos. Doch niemand glaubt ihm, stattdessen wird Gabriel selbst zum Mordverdächtigen! Was steckt dahinter, welche Geister tauchen hier aus der Vergangenheit auf? Der Schlüssel liegt in Gabriels Erinnerungen an die Nacht, in der seine Eltern starben.


    Das hohe Tempo der Geschichte lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. Häufige Perspektivenwechsel sorgen für Spannung. Etwas irritierend fand ich den immer wieder stattfindenden Wechsel zwischen Präsens und
    Vergangenheitsform, teilweise mitten im Kapitel, die Logik dahinter hat sich mir nicht wirklich erschlossen.


    Obwohl mir das Buch gut gefallen hat, habe ich dennoch einige Kritikpunkte: Die Gewalt wird an einigen Stellen unnötig weit getrieben und dargestellt. Hier wäre weniger meiner Meinung nach mehr gewesen, solche Schockeffekte waren wirklich nicht nötig, zumindest nicht in dieser Häufung. Die Arbeit von Polizei und Psychologen wird ziemlich schlecht dargestellt, das fand ich etwas einseitig.


    Gut dargestellt hingegen fand ich Gabriels Konflikte, die sich meist in einem inneren Dialog äußern. Interessant
    war auch die völlig unterschiedliche Entwicklung der Brüder Gabriel und David.


    Das Ende war nochmal ein richtiger Schocker. Was da an Grausamkeiten ausgepackt wird, fand ich einerseits etwas überzogen und unrealistisch. Andererseits aber vielleicht auch nicht so weit hergeholt, wenn man sich so manche Enthüllungsgeschichte über Entführungs- und Misshandlungsopfer, gerade Kinder, der letzten Jahre
    anschaut.

  • Bereits mit der ersten Seite entwickelte dieser Thriller einen Sog, der den stetigen Wunsch in weckte, mehr zu erfahren. Der Leser, der im Prolog erfährt, dass der 11-jährige Gabriel, als er heimlich in das sich im Keller befindende Labor des Vaters schlich, Schreckliches erlebt hat, tappt somit bis fast zum Schluss über die wirklichen Ereignisse im Dunkeln.
    Sehr gut hat mir die Charakterisierung der Figuren gefallen, besonders die von Gabriel. Seine innere Zerrissenheit kam nicht zuletzt durch die häufigen Zwiegespräche mit Luke Skywalker, die Gabriel in seinen Gedanken führte, sehr gut zum Tragen.
    Jedes neue Kapitel ist mit Datum und Uhrzeit versehen, so wusste ich minutiös den Ablauf der Dinge einzuordnen und hatte das Gefühl, in die Suche direkt involviert zu sein.
    Dieser in einen Prolog und 58 Kapitel gegliederte Psychothriller war stilistisch sehr gut und flüssig zu lesen, er war blutig, er war brutal und er war das, was er vorgab zu sein, er war ein wirklicher Psychothriller. Dazu ist er durchgehend spannend und in einem hohen Erzähltempo gehalten. Ein wenig hadere ich mit dem Ende des Thrillers. Mir war die Auflösung ein wenig zu simpel.
    Thrillerleser, die den Psychoaspekt bevorzugen und vor brutalen und blutigen Stories nicht zurückschrecken, sind mit diesem Debütroman von Marc Raabe sicher gut beraten.

  • Wow.... was für ein Buch. Schon länger hat mich kein Psychothriller so spannend begleitet. Schon von den ersten Seiten an zog sich die Spannung durch die Geschichte und die immer wieder auftretenden Wendungen und Enthüllungen machten es um so besser. Es ist wirklich ein Buch an dem ich nichts auszusetzen habe. Sprache, Aufbau, Figuren und Handlung.... alles stimmig, alles passend. Als Leser fliegt man nur so über die Seiten, denn vor lauter Spannung ist es gar nicht möglich langsam zu lesen. Gegenwart und Vergangenheit fließen ineinander und die verschiedenen Sichtperspektiven lassen beim Leser nie Langeweile aufkommen. Alle Charaktere überzeugen , sind lebendig-tief gestrickt und wirken sehr realistisch. Einige Schocker sind vorhanden ,auch etwas Ekel muss man ertragen können, denn einige Beschreibungen sind sehr detailliert .
    Endlich wieder ein Thriller den man nicht aus der Hand legen kann und will! Für alle die Psychologie/Psychiatrie-Thriller mögen und auch nicht vor blutigen Beschreibungen zurückschrecken.
    Ich habe einen weiteren Lieblingsautor gefunden und warte gespannt auf ein nächstes Buch von ihm.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Ich musste mich bei euch Rezensenten mal bedanken. :thumleft: Nur durch euch wurde ich auf dieses tolle Buch aufmerksam und ich bin immer wieder froh hier im BT zu sein und somit auf tolle Bücher aufmerksam gemacht zu werden :pray:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Wenn die Vergangenheit dich wieder einholt, du dich aber nicht an sie erinnern kannst, dann hast du ein Problem, ein großes sogar! So ergeht es auch Gabriel. Als kleiner Junge hat er einen grausamen Mord beobachtet. Als nun seine Freundin Liz von einem Psychopathen entführt wird, spielt dieser auf genau dieses Verbrechen an, welches knapp 30 Jahre zurück liegt. Gabriel kann seine Freundin nur retten, wenn ihm die Geschehnisse wieder einfallen, aber seine Erinnerung bleiben trüb und erst recht die dringend benötigten Details fallen ihm einfach nicht ein.


    Der Titel zum Debütroman von Marc Raabe könnte passender nicht sein. Schnitt - gravierende Einschnitte im Leben eines kleinen Jungen - Schnitt - brutale Messerschnitte am menschlichen Körper - Schnitt. Eine Kurzbeschreibung, die einen fulminanten Psychothriller verspricht, gepaart mit der Aussage von Sebastian Fitzek, dass dieser Roman eine "Alptraum-Gefahr" sei. Was soll da noch schief gehen ...


    Zitat

    "Weißt du, es wäre schade, alles zu verraten, diese Angst, diese Ungewissheit in deinen Augen, dieses Zittern, wie eine Kerzenflamme, die nicht weiß, wie viel Wachs noch unter ihr ist. Das ist wunderschön anzusehen." (Seite 281)


    Leider kann trotzdem noch so einiges schief. Der Roman fing ganz gut an, aber ein Thriller liest sich anders. Die Handlung an sich und der Schreibstil haben mir gefallen. Das Buch ist in kurze Kapitel aufgeteilt, die fast alle in chronologischer Reihenfolge stehen und hauptsächlich aus drei verschiedenen Sichten präsentiert werden. Da wären Gabriel, dessen Vergangenheit nicht gerade einfach war und welche sich ihm selbst zum Teil nicht offenbart, Liz, seine Freundin und erfolgreiche Journalistin, und David, Gabriels Bruder, dessen Leben extrem durcheinander gerät, nachdem Gabriel sich plötzlich bei ihm meldet. Der Roman lässt sich gut lesen, aber ich konnte keine Verbindung zu einer dieser drei Personen aufbauen. Mir fehlte einfach eine gewisse Tiefe bei der Ausarbeitung der Charaktere, somit konnte ich auch keine Sympathie oder Mitgefühl beim Lesen empfinden.


    Marc Raabe hat es geschafft alle Fäden zu einem sinnvollen Ende zu verweben und auch die Aufklärung (Täter und Tatmotiv) waren stimmig und interessant. Trotzdem war der Roman für mich nur Mittelmaß, da so gut wie keinerlei Spannung aufkam. Das ist meiner Meinung nach das größte Manko dieses Debütromans, der mich somit lediglich inhaltlich überzeugen konnte.


    Fazit: Inhaltlich interessant gestaltet, aber ohne große Spannung, daher leider kein Pageturner und nur für Leser zu empfehlen, die Thrillermaterial ohne Nervenkitzel lesen möchten. 3/5 Sterne.


    • Broschiert: 448 Seiten
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Vielen Dank für die Rezis. Das Buch habe ich gestern geschenkt bekommen und freue mich nun schon sehr darauf, es bald in Angriff zu nehmen!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Ich habs nach knapp 300 Seiten abgebrochen, enttäuscht, weil ich eigentlich die Story gut gefunden hätte, wenn ich nicht teilweise fast eingeschlafen wäre. So schade..... Ich stimme zu, ein Pageturner ist das bestimmt nicht und ich finde, das Grauen und der Thrill gehen dermaßen verloren.

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • 447 Seiten



    Meine Meinung:
    Gabriel arbeitet bei einer Sicherheitsfirma und wird durch einen Alarm zu einer Villa gerufen. Diese ist aber seit Jahren unbewohnt und der Keller sieht so aus, wie der damals von seinem Vater. Vor 29 Jahren, er war 11 Jahre alt, sind seine Eltern gestorben und er hat seinen 9-jährigen Bruder Daniel aus dem brennenden Haus gerettet. Er weiß zwar von diesem denkwürdigen Tag, dem 13. Oktober 1979, der sein Leben total veränderte, aber er kann sich nicht mehr an Details erinnern.


    Während sich Gabriel in der Villa aufhält, wird seine schwangere Freundin Liz im Park überfallen. Sie ruft ihn an und bittet ihn um Hilfe, da sie verletzt ist. Er fährt sofort hin und findet die Leiche eines Mannes und die Polizei verdächtigt ihn des Mordes, aber Liz selbst ist spurlos verschwunden. Dann meldet sich der Entführer bei Gabriel und verlangt von ihm, dass er sich an den 13. Oktober 1979 erinnert, nur dann kann er Liz retten. Gabriel ist verzweifelt, er kann und kann sich nicht erinnern.


    Gabriels Leben wird sehr intensiv dargestellt, es verläuft mit vielen Höhen und Tiefen. In seinem Kopf sitzt eine Stimme, die seit seiner Kindheit immer wieder mit ihm redet. Er hat einen Aufenthalt in der Psychiatrie hinter sich und zu seinem Bruder David seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr. Nun braucht er aber seine Hilfe, da ihm niemand die Entführung von Liz glaubt und er rasch seine Erinnerung finden muss.


    Die psychische Verfassung von Gabriel ist zwar verwirrend, wird aber sehr gut und detailliert erzählt, sodass man sie nachvollziehen kann. Der rote Faden zieht sich durch das ganze Buch und trotz der vielen überraschenden Wendungen ist immer alles stimmig. Zwischendurch wird die Situation von Liz und ihrem Entführer eingeflochten. Diese Kapitel um den Kampf ums Überleben sind sehr emotional, man weiß aber nicht, wer der Entführer ist.


    Marc Raabe ist hier wirklich ein spannendes Debüt gelungen, und obwohl es zwischendurch zu kleinen Durststrecken kommt, steigt die Spannung nach und nach. Cover und Titel passen wunderbar zusammen und die kurzen Kapitel sind sehr angenehm. Ich hoffe, sein nächstes Buch lässt nicht zu lange auf sich warten.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • "Schnitt" begann wie ein 5-Sterne Buch. Gabriel ist ein absolut interessanter, unvergleichlicher und facettenreicher Charakter, mit dessen großen Geheimnis und seiner unberechenbaren, ja teilweise psychopathischen Art das Buch steht und fällt. Obwohl er es einem nicht unbedingt leicht macht, ihn zu mögen, war er für mich eindeutig die Identifikationsfigur in "Schnitt". Toll fand ich die Szenen, in denen er sich bemühen musste, die Fassung zu bewahren und nicht auszurasten. Mehr als einmal habe ich mir gedacht: "Jetzt wird er völlig durchdrehen." Aber auch die anderen Charaktere wie sein Bruder David oder Gabriels mit Vorsicht zu genießender Chef Yuri konnten mich sehr überzeugen.
    Der Prolog macht schon mal ganz klar Lust auf mehr und man will unbedingt wissen, was Gabriel als 11jähriger wirklich im Keller seines Vaters gesehen hat. Der Leser muss sich allerdings hier eine ganze Weile gedulden, denn der erwachsene Gabriel hat dieses traumatische Erlebnis verdrängt und kann sich an nichts erinnern. Inwiefern die ganzen Einzelheiten verstrickt sind, verdichtet sich erst nach und nach und mit diesem Ende hätte ich nicht wirklich gerechnet.
    Leider verflacht das Buch im Mittelteil ein wenig und kann nicht ganz die hoch angesetzte Spannung des Beginns halten, aber richtig langweilig wird es zu keinem Zeitpunkt. Zudem fand ich die Szenen, in denen er sich mit seinem zweiten Ich unterhält immer ein bisschen nervig und zu stereotyp. Gibt es in einem Buch einen psychopathisch anmutenden Protagonisten, kann man mit sowas ja schon ziemlich fest rechnen.


    Einfach großartig fand ich als die entführe Liz


    Ein tolles Debut eines vielversprechenden Autoren, das zwar den ganz hohen Standard nicht die ganze Zeit über halten kann, aber trotzdem ohne jegliche Enttäuschungen von jedem Psychothrillerfan gelesen werden kann. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt


    Im Prolog, der 1979 spielt, begibt sich ein Junge in den verbotenen Bereich im Keller seines Wohnhauses. Er wurde nachts durch einen lauten Streit seiner Eltern geweckt und begibt sich in seinem Lieblingsschlafanzug mit Luke Skywalker auf der Brust ins „Labor“. Ein Raum im Keller, in den nur sein Vater Zutritt hat. Was der kleine Gabriel da sieht, prägt ihn für sein ganzes Leben. Sein Vater hat in seinem Labor eine für den damaligen Stand sehr fortgeschrittene Video/Fernseh-Ausstattung. Die Bilder, die Gabriel in einem Video sieht, sind für die Seele des kleinen Jungen sehr verstörend. Noch schrecklicher ist die Szene, die er kurz danach in seinem Elternhaus erleben muss, so dass er eine Amnesie erleidet und anstelle der Erinnerungen die Stimme von Luke Skywalker tritt, die ihn von da an fortwährend begleitet. In der alles verändernden Nacht verliert er seine Eltern und kann nur knapp mit seinem kleinen Bruder David aus seinem brennenden Elternhaus fliegen. Gabriel führt kein einfaches Leben. Er ist schwer traumatisiert und muss jahrelang in der Psychiatrie behandelt werden. Erst mit 40 Jahren führt er ein relativ normales Leben. Er arbeitet in einer Security-Firma in der Objektbewachung und wohnt zusammen mit seiner Freundin Liz, einer erfolgreichen Filmjournalistin. Zu seinem Bruder David, der bei einem Fernsehsender arbeitet und ein Kollege von Liz ist, ist der Kontakt abgebrochen.


    Während eines Einsatzes nachts erreicht ihn ein verzweifelter Anruf seiner Freundin, die gerade in einem Park überfallen wurde. Sie scheint schwer verletzt zu sein. Gabriel ruft Notrufzentrale an und rast so schnell er kann zum Ort des Geschehens. Dort ist bereits die Polizei mit einer Leiche, aber es handelt sich um einen unbekannten Mann. Liz ist verschwunden. Aufgrund seiner schwierigen Vergangenheit wird Gabriel verdächtigt, den Mann umgebracht zu haben. Gabriel nimmt Kontakt zu seinem Bruder David auf, der die Krankenhäuser nach Liz absucht. Keine Spur. Liz wurde entführt. Damit beginnt eine rasante Jagd, bei der klar wird, dass Gabriel seiner Freundin nur helfen kann, wenn er sich an die Schreckensnacht vor 29 Jahren erinnert.



    Meine Meinung


    „Schnitt“ war für mich der Herbstschocker dieses Jahres. Ich habe diesen beklemmenden und spannenden Thriller innert weniger Tage gelesen. Er ist in einer sehr eingängigen, angenehm zu lesenden Sprache verfasst. Max Raabe erzählt seinen Thriller in der Gegenwart, was einen als Leser direkt am Geschehen teilnehmen lässt. Die handelnden Personen, die in einer überschaubaren Zahl vorkommen, sind anschaulich beschrieben. Die Hauptfiguren sind glaubhaft charakterisiert. Mit Gabriel, der von der inneren Stimme von Luke Skywalker getrieben wird, ist ihm eine ganz tolle Figur gelungen.
    Die einzelnen, anfangs noch verworrenen Handlungsstränge sind sorgfältig angelegt und werden im Laufe der Geschichte entwirrt und aufgelöst. Es gibt kaum Nebenschauplätze, die am Ende nicht eine Rolle spielen würden und ich denke, dass man das Buch nach ein paar Jahren auch gut ein zweites Mal lesen kann, weil es nicht nur von der Frage des Täters getrieben wird, sondern viele Details, die man vielleicht überliest, am Ende doch eine Bedeutung haben.



    Mein Fazit


    Max Raabe ist ein Autor, von dem wir bestimmt noch mehr zu lesen bekommen. Vielleicht ist es noch zu früh von einem neuen Stern am deutschten Thrillerfirmament zu sprechen. Aber zumindest eine Sternschnuppe ist da aufgegangen und ich hoffe, dass sie nicht zu schnell verglühen wird. Ich hätte gerne mehr davon.


    Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Thrillerfans mit einer Vorliebe für psychologische Feinheiten.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Zwei kleine Kritikpunkte habe ich trotzdem, die dem Lesespaß zwar keinen Abbruch tun, aber doch erwähnenswert sind. Das ist einerseits Gabriels psychische Störung, die anfangs sehr stark thematisiert wird und dann im Verlauf der Handlung plötzlich nicht mehr auftaucht, das scheint mir doch eine zu einfache Lösung zu sein, wenn jemand so stark traumatisiert ist wie Gabriel, der andere Punkt sind Liz’ nahezu übermenschliche Stärke und Kondition während ihrer Entführung. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich fand manches, was ihr geglückt ist, dann doch mehr als beachtlich für eine körperlich angeschlagene Schwangere.

    Das ist auch der Grund dafür, dass dieser Thriller von mir "nur" :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne bekommt, obwohl er absolut fesselnde Unterhaltung bietet. Mir sind viele Dinge zu unrealisitsch, selbst wenn es teilweise nur Details sind. Neben den von Strandläuferin genannten Kritikpunkten fiel mir auch auf, dass ständig auf Liz´gerundeten Bauch hingewiesen wurde, der es ihr unmöglich machte, die Kleider zu schließen. Wenn sie zu Beginn der Handlung in der 12./13.Schwangerschaftswoche war, dann hatte sie am Ende die 16./17. Woche erreicht. Da hat eine Erstgebärende keinen so runden Bauch.
    Des Weiteren fand ich es unglaubwürdig, dass sie während ihrer Entführung von Leuten mit nur angelesenen Medizinkenntnissen so sachkundig behandelt wurde: Intubation, Infusionen etc.
    Ebenso unglaubwürdig finde ich es, dass Gabriel nach seiner Flucht aus dem Untersuchungsgefängnis die ganze Zeit auf freiem Fuß blieb, obwohl er wegen Mordes und Unfallflucht den ersten Platz auf der Fahndungslite der Polizei hätte einnehmen müssen.


    Die Arbeit von Polizei und Psychologen wird ziemlich schlecht dargestellt, das fand ich etwas einseitig.

    Überhaupt wurden die Polizisten (auch in der Schweiz) ziemlich trottelig, inkompetent und unsympathisch dargestellt. Es ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen, weshalb die Polizisten glaubten, dass nur Gabriel der miesen kleinen Ratte Pit die Kehle durchgeschnitten haben könnte. (Dass ihm die Kehle durchgeschnitten wurde, fand ich aber ganz prima und ich hätte auch gern selbst das Skalpell geführt :mrgreen: .)


    Inhaltlich interessant gestaltet, aber ohne große Spannung, daher leider kein Pageturner

    Dem kann ich nun gar nicht zustimmen. Es gab meiner Meinung nach inhaltlich bei durchaus interessanter Thematik doch gewisse Schwächen, aber ich fand das Buch fast durchgehend unglaublich spannend. Es hat mich fesselnd unterhalten und ich möchte auch das aktuelle Buch von Marc Raabe lesen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Überhaupt wurden die Polizisten (auch in der Schweiz) ziemlich trottelig, inkompetent und unsympathisch dargestellt. Es ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen, weshalb die Polizisten glaubten, dass nur Gabriel der miesen kleinen Ratte Pit die Kehle durchgeschnitten haben könnte.

    Jaaa :kiss: :kiss: . Sie sind vielleicht manchmal etwas schwergängig, aber so trottelig nicht.


    Weiter war etwas unwahrscheinlich, dass Liz mit dem Geld, dass sie in einer Boutique in der Innerschweiz aus der Kasse geklaut hat, ohne Wechseln in Berlin einkaufen konnte. In den größeren Supermärkten ja, und nahe der Grenze.
    Aber insgesamt fand ich das Buch schon superspannend und freue mich auf den zweiten Teil, der eigentlich jederzeit kommen sollte.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Weiter war etwas unwahrscheinlich, dass Liz mit dem Geld, dass sie in einer Boutique in der Innerschweiz aus der Kasse geklaut hat, ohne Wechseln in Berlin einkaufen konnte.

    Stimmt, das habe ich heute morgen vergessen, aber darüber habe ich mich gestern auch gewundert.


    Aber insgesamt fand ich das Buch schon superspannend und freue mich auf den zweiten Teil, der eigentlich jederzeit kommen sollte.

    Mich hat "Schnitt" auch toll unterhalten, genau das Richtige für einen verregneten Tag! :thumleft:
    "Der Schock" möchte ich auch lesen, es ist aber nicht ein zweiter Teil, sondern soweit ich das bei vorablesen mitbekommen habe, ein eigenständiges Buch mit anderen Protagonisten.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Eigentlich sind diese Art Bücher nicht so unbedingt mein bevorzugtes Genre. Dieses hier hat mir die Freundin meines Sohnes regelrecht aufgedrängt und es lag hier schon eine Weile herum. Da sie nun immer wieder fragte wie es mir denn gefiele, hatte ich mal reingelesen und konnte gar nicht mehr aufhören. Selten so einen spannenden Thriller gelesen. Ich hab mit Liz richtig mit gelitten. Ich hätte nach so einer Tortur nicht die Kraft gehabt noch so zu agieren. Die Kritikpunkte welche oben angesprochen wurden, sind mir auch aufgefallen und kann ich auch nachvollziehen aber mich haben sie jetzt auch nicht wirklich gestört. Ist eben ein Roman und kein Tatsachenbericht.
    Ich habe mir jetzt "Der Schock" beim Tauschticket eingetauscht und hoffe, dass der Auto noch weitere so spannende Bücher schreiben wird.
    "Schnitt" hat von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bekommen.

  • (8)
    *ÜBER DEN AUTOR*
    Geboren 1968 in Köln, aufgewachsen in Erftstadt, einer Kleinstadt in der Nähe von Köln.
    Weitere Infos:http://www.marcraabe.de/autor

    *COVER*
    Durch die Biene, die im Blut sitzt, sowie das auftauchende Messer, ist sofort klar, dass man sich im Genre der besonderen Thriller aufhält.
    Auch die farbliche Gestaltung: rot, weiß, schwarz ist schon sehr Thriller-like.

    *STORY*
    Der 11jährige Gabriel wird im Keller seines Elternhauses Zeuge einer grausamen Tat, diese führt ihn in die Psychiatrie.
    29 Jahre später:
    Gabriel arbeitet bei einer Sicherheitsfirma, als eines abends dort ein Alarm eingeht. Da Gabriel schon sehr lange bei der Firma arbeitet und bei seinem Chef auch eine Vertrauensstellung genießt, wundert er sich sehr darüber, dass sein Kollege vom Innendienst, zur Überprüfung des Alarms fahren soll. Entgegen den Anweisungen des Chefs, übernimmt Gabriel den Fall selbst. Im Haus angekommen, übermannt ihn ein seltsames Gefühl und im Keller ergreift ihn wieder die Erinnerung.
    Die Erinnerung an eine schreckliche Tat.
    *FAZIT*
    Eines vorweg: Ich liebe Thriller, aber hier habe ich mich tatsächlich etwas schwer getan. Der Autor war stats bemüht, die Charakteren und Ereignisses ausführlich darzustellen. Aber wie wir aus der Zeugnissprache wissen: "war stets bemühlt" heisst, hat aber leider nicht geklappt. Und so auch bei diesem Buch.
    Auch bei der Spannung ist es ein stetes Auf und Ab.
    Als Debüt nicht schlecht, aber mit ganz viel Potential nach oben.

  • Ich war von diesem Thriller gefesselt. Die Traumatisierung von Gabriel wird besonders im ersten Teil des Buchs gut dargestellt. Die Story ist spannend erzählt und die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen ich als Leser den Fortgang der Handlung verfolgen kann, erhöhen den Reiz. An der einen oder anderen Stelle frage ich mich zwar, ob das Geschehen realistisch ist, aber wenn man sich darauf einlässt, dann hat man ein wirklich gutes Buch in den Händen, dessen Ende nochmal sehr temporeich ist. Einzig auf die eine oder andere Gewaltszene hätte ich gut verzichten können, aber das scheint bei Thrillern ja immer mehr modern zu werden. Trotzdem eine klare Leseempfehlung und man darf nicht vergessen, dass es sich hier um einen Debütroman handelt. Ich werde von diesem Autor weitere Bücher lesen und bin gespannt, wie er sich entwickelt hat.
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