J. R. R. Tolkien - The Hobbit (ab 08.04.2012)

  • Wir wissen ja, das Hobbits für gewöhnlich eher bequem, bodenständig und großen Abenteuern nicht geneigt sind. Aber gandalf
    weiß auch, dass in einigen Hobbits noch ganz andere Fähigkeiten schlummern, die saie jedoch nur zeigen wenn sie praktisch
    mit dem Rücken zur Wand stehen. Dann wachsen sie über sich selbst hinaus, entwickeln Strategien, kämpfen wie die Löwen
    und sind ein äußerst unangenehmer Gegner.


    Mit den Hobbits hat Tolkien wirklich ein erstaunliches und wunderbares Volk geschaffen. Die Kleinen und vermeintlich Schwachen, die immer wieder über sich hinaus wachsen und dabei doch alles andere als strahlende Helden sind (und gerade darum so bewundernswert). Ob das der Tatsache "geschuldet" ist, dass er ja mit einer Kindergeschichte angefangen hat und seinen Kindern zeigen wollte, das die Kleinen durchaus wichtig und stark sind? Auch wenn das jetzt Off-Topic ist, muss ich es schnell loswerden: meine absolute Gänsehautszene im HdR-Film ist die, als Aragorn bei seiner Krönung vor den Hobbits niederkniet (und mit ihm alle anderen) - da hat Peter Jackson, glaub ich, Tolkiens Anliegen schon sehr gut verstanden und in dieser Szene gipfeln lassen.


    So - nun aber schnell wieder zurück zu den armen Zwergen in ihren Fässern.... :study:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Gerade ist dieses Schmuckstück bei mir eingetroffen :cheers: und ich würde am liebsten direkt nochmal von vorn anfangen. Sooo viele Anmerkungen und Ergänzungen. Da wird mein Lesetempo noch mehr leiden, aber das ist es wert. :wink:

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  • Gerade ist dieses Schmuckstück bei mir eingetroffen


    Da muss ich wohl auch zuschlagen. Danke für den Tipp. (Ich geb ja sonst kaum Geld für Bücher aus) :cry:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys


  • Da muss ich wohl auch zuschlagen. Danke für den Tipp. (Ich geb ja sonst kaum Geld für Bücher aus) :cry:

    Für dich als Tolkien-Fan lohnt sich das ganz bestimmt. Sind ganz viele Anmerkungen und Kommentare drin, es wird auch auf die verschiedenen Übersetzungen eingegangen...

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  • Ja, die Bürger von Seestadt empfangen unsere Freunde wirklich begeistert. Zerschunden und vielleicht ein bisschen mehr tod als lebendig werden sie alle von Bilbo aus ihren Fässern befreit. Wenn auch nicht sonderlich gut gelaunt, so dankt Thorin Bilbo doch herzlich für die Rettung.
    Und dann ziehen sie nach Seestadt. Die Einwohner glauben gleich, dass mit Thorin der "König unterm Berg" zurückgekommen ist, tritt doch Thorin trotz seiner zerlumpten Erscheinung wahrhaft königlich auf. Aber der Bürgermeister ist davon nicht gleich überzeugt. Zumal er ja auch Geschäfte mit den Waldelben macht und diese die entflohenen Zwerge natürlich erkennen.
    Aber so nach und nach siegt dann die Gier des Bürgermeisters und so lässt er die Zwerge unbehelligt, ja bewirtet sie sogar. Sollten sie wider Erwarten Smaug besiegen, dann müssten sie den Schatz ja schließlich durch sein Reich transportieren.... Und so erholen sich alle von den Strapazen und brechen alsbald zur letzten Etappe des Abenteuers auf.

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  • Kapitel 11 Auf der Türschwelle


    Auf ihren Booten fährt unsere Truppe nun über den langen See bis sie nach einigen Tagen langsamer Fahrt am Ufer landen.
    Sie nehmen ihre Ponys mit der Verpflegung und Ausrüstung in Empfang. Schnell verlassen sie die Begleiter aus der Stadt, denn
    sie wollen nicht länger als nötig im Schatten des Berges und in der gefährlichen Nähe des Drachen bleiben.
    Mit ein paar Sätzen gelingt es Tolkien die lockere Atmosphäre der letzten Kapitel in ein düsteres und bedrückendes Szenario
    zu verwandeln.

    Zitat

    Da klang kein Lied, kein Lachen, kein Harfenspiel, und Stolz und Hoffnung, die sich beim Singen der alten Lieder in ihren Herzen
    geregt hatten, erstarben langsam. Sie wussten, dass sie nun zum Ende ihrer Reise kamen und dass es ein schreckliches Ende sein
    konnte. Das Land um sie wurde öde und wüst, obgleich es einmal, wie Thorin ihnen erzählte, grün und freundlich gewesen war.
    Es gab nur wenig Gras, und es währte nicht lang, da fanden sie weder Baum noch Strauch. Einzig zerborstene und verkohlte Stümpfe
    berichteten von ihnen. Sie waren in den Verwüstungen des Drachen angelangt, und das Jahr neigte sich dem Ende zu.

    Bilbo und ein paar der Zwerge kehren später von einem Erkundungsgang südlich der Vordertür zurück. In diesem Tal lag auch die von Smaug zerstörte
    Stadt Dal. Ansonsten fanden sie nur Einsamkeit und Ödnis. Die Stimmung der Zwerge ist entsprechend düster. Nur Bilbo hat noch Unternehmungsgeist
    und schaut sich intensiv Thorins Karte an. Er ist es auch der die Gruppe über die Westflanke führt und dann, durch einen Zufall, finden sie eine hohe,
    graue Felswand. Hier muss die Geheimtür verborgen sein. Soviel sie auch suchen, die geheime Tür scheint unauffindbar. So setzt Bilbo sich an die
    Türschwelle und wartet auf eine Eingebung. Schön, dass Tolkien hier ein Zeichen der Natur nutzt, um die Lösung des Rätsels in Gestalt einer Amsel zu
    offenbaren. Es ist Bilbo, der das Zeichen erkennt und den richtigen Zeitpunkt zum Öffnen der Tür findet.
    Das Tor öffnet sich und vor ihnen liegt das Innere des Berges in tiefe Finsternis gehüllt. Das letzte und größte Abenteuer hat nun begonnen.


    lg taliesin :winken:

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  • Ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich noch nicht zum weiterlesen gekommen bin. Ich würde mich heute Abend über Kapitel 12 hermachen und mich dann morgen wieder beteiligen. :winken:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich würde mich heute Abend über Kapitel 12 hermachen und mich dann morgen wieder beteiligen. :winken:


    Dito. Hatte eine Höllenwoche und bin auch nicht viel weiter. Werde heute Abend oder morgen wieder einsteigen. 8)

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  • Nun, da es daran geht, in das Innere des Berges zu steigen und sich Smaug zu nähern, erweisen sich die Zwerge alles andere als mutig. Keiner ist bereit, Bilbo zu begleiten.

    Zitat

    Sie hatten ihn für eine vertrackte Sonderaufgabe mitgenommen und sollte der arme kleine Kerl gefälligst tun, wozu er da war!

    Na, das find ich aber nicht so nett. Aber Bilbo ist kein verängstigter Hobbit mehr. Natürlich fürchtet auch er sich vor dem Drachen, aber


    Zitat

    Er bebte vor Angst, aber seine Miene war finster entschlossen. Es war schon ein ganz anderer Hobbit geworden, seit er vor langer Zeit ohne Taschentuch aus Beutelsend weggelaufen war.

    So wagt er sich immer weiter vor und gelangt zum Eingang von Smaugs Höhle. Was er dort sieht, verschlägt ihm den Atem. Er hatte sich nicht vorstellen können, was ein Drachenhort wirklich ist. Und so ist es nicht verwunderlich, dass unser kleiner Hobbit nun auch dem Zauber des Goldes, welches da in unzählbaren Mengen von Smaug wohlbehütet vor ihm liegt, verfällt. Und er wagt es tatsächlich, einen Pokal zu stehlen, bevor er die Flucht ergreift.


    Doch noch während die Zwerge diesen Pokal bewundern, erwacht Smaug und er weiß sofort, dass ihm etwas gestohlen wurde. Er tobt und wütet und vor allem ahnt er, auf welchem Weg der freche Dieb gekommen war: durch das kleine Loch, dass er nicht zugeschüttet hatte. Und während sich die Zwerge in einem Spalt verstecken, setzt Smaug den Berghang in Flammen, macht sich über die Ponys her und lässt seiner Wut freien Lauf. Vorerst sicher in ihrem Versteck, wissen die Zwerge aber nicht wirklich einen Ausweg. Wie sollen sie Smaug zu Fuß entkommen? So beschließen sie vorerst zu warten, bis Smaug sich ein wenig beruhigt hat. Aber wie es so ist, wenn man warten muss - der Unmut steigt und dann wird man ungerecht: sie beginnen doch tatsächlich, den armen Bilbo zu beschimpfen, weil er den Pokal gestohlen hat und so den Drachen zu früh auf sie aufmerksam gemacht hat. Das ist doch wirklich der Gipfel der Ungerechtigkeit! :wuetend:
    Aber Bilbo verteidigt sich, denn ein Meisterdieb sei nun einmal dazu da, Dinge zu stehlen. Und außerdem macht er den Zwergen klar, dass ihr wunderbarer Plan einen großen Haken hat: wie sollen sie denn nur all das Gold transportieren? Zerknirscht müssen sie einsehen, dass Bilbo recht hat und sie bitten den Hobbit um Verzeihung. Dieser bietet daraufhin an, sich mit Hilfe seines Rings noch einmal in die Höhle zu schleichen, um vielleicht eine Schwachstelle an Smaug zu finden.


    Der Drache, der sich nur schlafend gestellt hat, kann Bilbos Anwesenheit spüren und riechen und so versucht er ihn in die Falle zu locken. Das sich nun entwickelnde Gespräch ist einfach wunderbar. Wie Bilbo in Rätseln spricht, da Drachen Rätsel lieben und er ihn bei einigermaßen guter Laune halten will, ist einfach herrlich. Zwar gibt Bilbo einiges preis, was Smaug erfahren wollte, aber dank geschickter Schmeichelei gelingt es unserem tapferen Hobbit tatsächlich, eine Schwachstelle an Smaugs Panzer zu entdecken: ein kahler Fleck auf der Brustseite, an der Smaug "so nackt ist, wie eine Schnecke ohne Häuschen."
    Voll Freude über diese Entdeckung wird er schon wieder übermütig und kann es nicht lassen, den Drachen noch ein wenig zu provozieren. Woraufhin dieser im Feuer hinterher speit - das ist eine brenzlige Angelegenheit :wink:

    Zitat

    "Lache nie über einen Drachen, solang er noch lebt, Bilbo, du Trottel!", sagte er sich selbst.

    Während Bilbo den Zwergen berichtet, was sich zugetragen hat und auch, was er alles preisgegeben hat (wobei ihm gar nicht wohl ist), werden sie anscheinend von einer Drossel belauscht. Was das wohl zu bedeuten hat?
    Bilbo hat ein mulmiges Gefühl, während er so erzählt und es wird immer schlimmer. Er rät, sich zu verstecken und so kriechen sie wieder in den Spalt. Keinen Moment zu früh, denn Smaug kommt wieder angeflogen. Als er niemanden findet, beginnt er wieder zu wüten. Und in ihrer Angst, verschließen die Zwerge die Tür. Oh weh - nun haben sie sich im Berg eingesperrt! :-?
    Smaug aber, der weiß, dass der Dieb übers Wasser gekommen war, beschließt, den Bewohnern von Seestadt einen Besuch abzustatten....

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Zuerst einmal danke für die schöne Zusammenfassung dieses spannenden Kapitels. Auch hier zeigt sich wieder, welch große Veränderungen
    in Bilbos Wesen entstanden sind. Dieses Feuer aber schlummerte wohl schon immer in ihm und musste nur entfacht werden.

    Zitat
    Er bebte vor Angst, aber seine Miene war finster entschlossen. Es war schon ein ganz anderer Hobbit geworden, seit er vor langer Zeit ohne Taschentuch aus Beutelsend weggelaufen war.

    Nun ja, was passt da besser als ein Drache, um das endgültig Beste aus dem Hobbit aus Beutelsend herauszuholen. Zwar kitzelt unseren Hobbit
    so manches Mal dann doch der Übermut, aber er ist auch einsichtig bezüglich eines Fehlers und lernt ganz schnell daraus.
    Das erinnert doch sehr an die später im HdR stattfindenden Wesensentwicklungen die die Hobbits auf ihrer langen gefährlichen Reise ins Land
    Mordor erfahren. Es steckt halt mehr in diesen kleinen Burschen als ihr Äußeres vermuten lässt.
    Schon gut möglich, dass Tolkien seinen Kindern hier nicht nur eine nette Geschichte erzählt, sondern ihnen auch klarmachen will, dass Äußerlichkeiten
    keinen Rückschluß auf den Charakter zulassen. In diesen unseren Zeiten, in denen die Medien es beständig versuchen die Form über den Inhalt
    triumphieren zu lassen, aktueller denn je.


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  • Kapitel 13 - Nicht zu Hause


    Bilbo und die Zwerge sitzen in der Falle. Die Tür ist versperrt und es gibt offenbar keinen Ausweg. Wieder ist es Bilbo, der relativ
    gleichmütig bleibt, den unser Hobbit hat einen Plan. Er muss noch einmal in den Stollen, denn das ist die einzige Möglichkeit ins
    Freie zu gelangen. Diesmal folgen die Zwerge und Bilbo landet mehr oder weniger freiwillig in Smaugs Wohnzimmer. Während die
    Zwerge warten erkundet Bilbo den Schatz Smaugs. Bilbo ist fasziniert von den glitzernden Schätzen und steckt sich als Belohnung
    für seine Mühen ausgerechnet das Arkenjuwel in die Tasche. Das könnte noch ein Nachspiel haben, denn es ist für die Zwerge und
    vor allem für Thorin das wertvollste Stück des Schatzes.
    Beim Anblick des Schatzes ist das Feuer in den Herzen der Zwerge entfacht. Aufgeregt sammeln sie was sie tragen können, bis Bilbo
    zum Aufbruch mahnt. Vorher schenkt Thorin Bilbo noch ein Kettenhemd zum Schutz, obwohl es gegen Smaug wohl kaum helfen wird.
    Letzlich finden unsere Freunde den Ausgang und suchen sogleich nach einem Rastplatz. Eine alte Wachhalle hoch in den Bergen, dient
    ihnen als Lagerplatz.
    Was unsere Freunde nicht bemerken, ist die Versammlung der Vögel im Süden. Was kann das bedeuten? Droht Gefahr oder können sie
    auf Hilfe hoffen? Natürlich erinnern wir uns an die alte Drossel die der Gemeinschaft so interessiert zuhörte.
    Aber nun lassen wir unsere Freunde ausruhen. Sie haben es sich verdient........ :sleep:


    lg taliesin :winken:

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  • und steckt sich als Belohnung
    für seine Mühen ausgerechnet das Arkenjuwel in die Tasche. Das könnte noch ein Nachspiel haben, denn es ist für die Zwerge und
    vor allem für Thorin das wertvollste Stück des Schatzes.

    Oh je - das wird sicher nicht gut ausgehen. Ausgerechnet das Juwel, von dem Thorin immer wieder spricht, steckt sich Bilbo ein. Aber wie wir Tolkien kennen, wird das sicher noch eine wichtige Rolle spielen.

    Beim Anblick des Schatzes ist das Feuer in den Herzen der Zwerge entfacht. Aufgeregt sammeln sie was sie tragen können, bis Bilbo
    zum Aufbruch mahnt.

    Es ist schon fast ein bisschen unheimlich, wie das Gold die Zwerge in seinen Bann schlägt. Vor allem Thorin ist ja wirklich ganz versessen darauf. Aber Schätze sind bei Tolkien ja meist nichts gutes. Ich sage nur "mein Schaaatzzzzzzzz" :wink:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich musste heute einfach noch ein bisschen weiterlesen, weil ich in den nächsten Tagen wieder kaum dazu kommen werde. :(


    In diesem Kapitel erfahren wir nun, warum die Zwerge so lange von Smaug unbehelligt in seinen Schätzen wühlen konnten. Der war ja voller Wut nach Esgaroth geflogen. Die Menschen dort sahen zwar das Leuchten, aber irgendwie waren sie doch sehr arglos. Noch voller Freude über die Rückkehr des Königs unterm Berg brachten sie dieses Glühen gar nicht mit Smaug in Verbindung. Nur einer warnt, dass hier Smaug am Werk ist, und obwohl er als ewiger Schwarzseher verschrien ist, hören die Leute am Ende doch gerade noch rechtzeitig auf Bard. So sind die Seestädter nicht ganz unvorbereitet, als Smaug ankommt.


    Die Bogenschützen empfangen ihn, aber viel können sie seinem Panzer natürlich nicht anhaben. Aber sie halten aus, gemeinsam mit ihrem Hauptmann Bard, der ein Nachkomme des Fürsten vom Thal ist. Nur einen einzigen Pfeil hat er noch. Und nun geschieht wieder etwas ganz wunderbares: eine Drossel kommt angeflogen. Und es ist natürlich die, die unsere Freunde belauscht hat. Und da Bard aus dem alten Volk stammt, versteht er, was sie ihm zu berichten hat. So kommt es, dass er seinen allerletzten Pfeil genau in die nackte Mulde an Smaugs Brust versenken kann - und Smaug ist tot!


    Viele Verluste sind zu beklagen und die Menschen nehmen es ihrem Bürgermeister sehr übel, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte. Bard wollen sie als König! Aber mit viel geschickter Rede gelingt es dem Bürgermeister, ihre Wut von sich ab- und auf die Zwerge zu lenken. (Zu schön, der Satz von Tolkien: "Wie ihr seht, war der Mann nicht umsonst Bürgermeister geworden." - scheint auch nicht so gut auf Politiker zu sprechen gewesen zu sein :-, )


    Einzig Bard mahnt die Menschen, doch ihre Wut nicht gegen die Unglücklichen zu wenden, die wohl selbst im Feuer umgekommen sein mussten.
    Und plötzlich wird es ihm (und auch anderen) nach und nach klar, dass Smaugs Schatz nun wohl verwaist ist...

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  • (Zu schön, der Satz von Tolkien: "Wie ihr seht, war der Mann nicht umsonst Bürgermeister geworden." - scheint auch nicht so gut auf Politiker zu sprechen gewesen zu sein :-, )

    Diesen kleinen Seitenhieb konnte Tolkien sich nicht verkneifen. Ansonsten hat er sich aus der Politik herausgehalten. Er war zwar sehr konservativ
    und eher den alten Werten verbunden, aber politische Statements oder gar politische Inhalte in seinen Geschichten sucht man vergebens.
    Der Mann hatte wohl besseres zu tun............ :loool:


    Kapitel 15 Die Wolken sammeln sich


    Bilbo und die Zwerge bekommen wieder Besuch von der alten Drossel und sie ahnen, dass sie ihnen Nachricht bringen will. Was sie sagt bleibt unseren
    Freunden jedoch verborgen, bis sie mit einem alten Raben zurückkehrt. Der Rabe heißt Roäc und spricht die Sprache der Menschen. Von ihm erfahren
    sie nun, dass Smaug tot ist, aber auch dass Elben und Menschen unterwegs zu ihnen sind um Anteile am Schatz einzufordern. Dies erbost Thorin sehr,
    denn seine Gier nach dem Golde Smaugs ist noch größer geworden. Rechtmäßig ist es das Gold seines Volkes und Thorin ist ein sehr eigensinniger
    Zwerg. So schickt er dann auch den Raben aus um anderen Zwergenvölkern mitzuteilen, dass er sie zur Verteidigung des Schatzes braucht.
    Der Rabe ist zwar mit Thorins Vorhaben nicht einverstanden und rät ihm zur Besonnenheit, aber er fliegt los um die Kunde weiterzutragen.
    Thorin und seine Zwerge verlieren keine Zeit und beginnen den Höhleneingang zu befestigen um auf einen bevorstehenden Kampf vorbereitet zu sein.
    Das ist ziemlich kurzsichtig von dem alten Zwerg, denn einen Kampf gegen Elben und Menschen kann er nicht gewinnen. Das Gold scheint ihm die Sinne
    zu vernebeln.
    Dann ist es soweit. Elben und Menschen kommen zur Mauer um zu verhandeln, aber Thorin lässt sich nicht erweichen. Er lehnt auch die fairsten Angebote
    ab. Die letzte Abordnung verkündet ihm dann, dass man nicht vorhat ihn anzugreifen. Es ist viel schlimmer. Sie werden ihn und seine Zwerge aushungern.
    Gold kann man nun mal nicht essen und die Vorräte an Lebensmitteln sind knapp. Thorin, die Zwerge und leider auch Bilbo sitzen in der Falle.


    lg taliesin :winken:

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  • Hallo Hirilvorgul,


    werde erst am Samstag wieder zum posten kommen. Habe für heute Arbeit mit nach Hause gebracht und morgen
    wird ein Wochenabschlusshorrortag (tolles Wort, gelle?)
    Also bis Samstag in neuer Frische................. :winken:

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  • Wochenabschlusshorrortag (tolles Wort, gelle?)

    Aber Hallo - ein sehr tolles Wort wenn auch mit grausigem Sinn.


    Ich werde nachher noch ein Kapitel posten. Und vielleicht können wir Bilbo dann am Wochenende vollends nach Hause begleiten.

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  • Und vielleicht können wir Bilbo dann am Wochenende vollends nach Hause begleiten.


    Das schaffen wir schon. :rambo:

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  • Dies erbost Thorin sehr,
    denn seine Gier nach dem Golde Smaugs ist noch größer geworden. Rechtmäßig ist es das Gold seines Volkes und Thorin ist ein sehr eigensinniger
    Zwerg. So schickt er dann auch den Raben aus um anderen Zwergenvölkern mitzuteilen, dass er sie zur Verteidigung des Schatzes braucht.

    Ich finde, diesen Wandel in Thorins Wesen, der doch eigentlich ein recht besonnener Anführer war, bis das Gold dazwischen kam, ist Tolkien besonders gut gelungen und er macht dem Leser (oder kleinen Zuhörer) sehr deutlich, wie schlimm diese Gier sich auswirken kann.

    Gold kann man nun mal nicht essen und die Vorräte an Lebensmitteln sind knapp. Thorin, die Zwerge und leider auch Bilbo sitzen in der Falle.

    Hoffen wir, dass hier bald einer eine gute Idee hat und alles zum Guten wenden kann.



    Kapitel 16 - Ein Dieb in der Nacht


    Die Tage schleppen sich dahin. Kein Wunder, ist doch die einzige Beschäftigung, die ihnen bleibt, das Gold zählen. Thorin wird immer unleidlicher, weil er den Arkenstein noch immer nicht gefunden hat. Er schwört dem Dieb bittere Rache, was unserem sonst so tapferen Hobbit doch mächtig Angst einjagt.
    Währenddessen bleibt Thorin für alle guten Ratschläge und Ermahnungen, die den nahenden Winter und den damit einhergehenden Hunger betreffen, völlig taub. In dieser Situation fasst Bilbo einen verzweifelten Entschluss: er nimmt den Arkenstein und verlässt die Burg. Mit einer kleinen List schickt der den arglosen Bombur schlafen und so bleiben ihm 5 Stunden Zeit.


    Bilbo schleicht sich mit Hilfe des Ringes ins Lager der Elben, wo er sich zu erkennen gibt. Er bietet Bard den Arkenstein, damit er ihn für die Verhandlungen einsetzen kann. Wie stark doch der kleine Bilbo ist! Viele andere hätten sich mit dem Stein, der doch so wertvoll ist, aus dem Staub gemacht. Er aber gibt ihn her, um eine Schlacht abzuwenden und kehrt danach zu seinen Gefährten zurück. Dabei ist zu befürchten, dass ihm viel Ärger bevorsteht, wenn Thorin errät, wer den Stein zu Bard gebracht hat.
    Ein bisschen Hoffnung macht mir der Umstand, dass Gandalf wieder da ist.


    Und ehe der geneigte Leser vor Sorge um Bilbo die Fingernägel abkaut, schließt Tolkien dieses Kapitel doch überaus friedlich:

    Zitat

    Bald lag er [Bilbo] in tiefem Schlaf und vergaß für den Rest der Nacht all seine Sorgen. Genau gesagt, er träumte von Rühreiern mit Speck.

    :applause:

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  • Kapitel 17 Die Wolken bersten


    Mit neuer Zuversicht und dem Arkenjuwel als Faustpfand erbitten Elben und Menschen nun ein Treffen mit Thorin.
    Thorin kocht vor Wut, denn das Juwel ist der bedeutendste Teil des Schatzes. Als er dann noch erfährt, dass Bilbo
    das Juwel gestohlen hat, will er den Hobbit sogar töten. Aber dann gibt Gandalf sich zu erkennen und nach einigem
    Hin- und Her wird Bilbo freigelassen und für den nächsten Tag die Übergabe des Juwels und der Anteil des Schatzes
    für die Gegenseite vereinbart. Aber es kommt ganz anders. Thorin startet einen Überraschungsangriff um das Juwel
    in seinen Besitz zu bringen. Eine Schlacht scheint unausweichlich.
    In dieser verfahrenen Situation überrascht uns Tolkien mit einer unerwarteten Wendung der Geschehnisse. Eine dunkle
    Wolke treibt aufs Tal zu. Ein Heer vonn Fledermäusen kündigt die Ankunft einer furchtbaren Macht an. Die Orks!
    Von allen Seiten stürmen sie ins Tal und den zerstrittenen Parteien bleibt nur eines. WEnn sie überleben wollen müssen
    sie gemeinsam dieser großen Gefahr begegnen. So geschieht es dann auch. Die Schlacht der Fünf Heere beginnt.


    Tolkien beschreibt diese Schlacht unglaublich spannend. Die Wogen des Schlachtenglücks branden hin und her und der Leser
    erfährt hier ein Wechselbad von Hoffnung und Furcht. Als alles verloren scheint und ein glücklicher Ausgang kaum möglich
    ist, schickt Tolkien die Rettung in Form der Könige der Lüfte zum Schlachtfeld. Die Adler eilen zur Hilfe und Rettung scheint
    möglich. Unser Hobbit war der erste der die Adler kommen sah und dann erschallt der Ruf im Tal: Die Adler kommen!
    Noch einmal ruft BIlbo die gute Nachricht aus, dann sinkt er von einem Stein getroffen zu Boden.


    Ein tolles Kapitel, das alles an Spannung und Dramatik bietet und einen würdigen Höhepunkt der Geschichte darstellt.
    Freuen wir uns nun auf die beiden letzten Kapitel und das glückliche Ende.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Tolkien beschreibt diese Schlacht unglaublich spannend. Die Wogen des Schlachtenglücks branden hin und her und der Leser
    erfährt hier ein Wechselbad von Hoffnung und Furcht.

    Weit entfernt von den epischen Schlachten im HdR bleibt Tolkien aber auch hier dem Kinderbuch treu. Dennoch schafft er es, den Leser dieses Wechselbad erleben zu lassen und das finde ich einfach grandios :pray: (auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole....)

    Als alles verloren scheint und ein glücklicher Ausgang kaum möglich
    ist, schickt Tolkien die Rettung in Form der Könige der Lüfte zum Schlachtfeld. Die Adler eilen zur Hilfe und Rettung scheint
    möglich. Unser Hobbit war der erste der die Adler kommen sah und dann erschallt der Ruf im Tal: Die Adler kommen!

    Dieser befreiende Ruf erlöst ja später auch den HdR-Leser (oder besser gesagt die Helden im Buch) aus höchster Not. Was für eine wunderbare Idde, diesen Herrschern der Lüfte so eine wichtige Rolle zuzuteilen.

    Noch einmal ruft BIlbo die gute Nachricht aus, dann sinkt er von einem Stein getroffen zu Boden.

    An dieser Stelle ist man dann ja schon froh, dass man weiß, dass Bilbo dieses Abenteuer unbeschadet überstehen wird. :wink: Aber wie mag es wohl Tolkiens Kinder zu Mute gewesen sein?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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