J. R. R. Tolkien - The Hobbit (ab 08.04.2012)

  • Kapitel 4 Über den Berg und unter den Berg


    Nun sind sie im Gebirge und Tolkien beschreibt Bilbos Gefühle fern seiner Heimat sehr eindringlich.

    Zitat

    Jetzt konnten sie zurück über jene Länder schauen, die sie hinter sich gelassen hatten. Weit ausgebreitet lagen sie unter ihnen.
    Weit in der Ferne, da, wo alles in blassem Blau verschwamm, dort, so wusste Bilbo, lag seine Heimat, ein Land voll Sicherheit
    und Bequemlichkeit, und dort befand sich seine kleine Hobbithöhle. Ihn fror. Es war kalt geworden hier oben, und der Wind pfiff
    schrill um die Felsen.

    Gandalfs Ahnungen hinsichtlich zu erwartender Gefahren bestätigen sich schnell. Zuerst treibt sie ein Gewitter in eine Höhle und dann tauchen
    weit größere Feinde als Trolle auf. Die Orks! Zwar sieht Bilbo sie kommen aber es ist zu spät und alle werden von den Orks gefangengenommen.
    Es sieht nicht gut aus für unsere Freunde, aber es ist wieder Gandalf, der sie im letzten Moment aus den Klauen der Orks befreit.
    Sie fliehen aber die Orks geben nicht auf. Im Dunkeln, ohne das Gandalf und die Zwerge es bemerken laufen sie der Gruppe nach, geleitet vom
    schwachen Schein von Gandalfs Zauberstab. So holen sich die Orks einen nach dem anderen. Bilbo aber, der von den Schultern Doris fiel, liegt
    unbemerkt von den Orks, bewusstlos in der Höhle.
    Ein sehr spannendes Kapitel und wir dürfen gespannt darauf sein wie diese verzwickte Situation ihre Auflösung findet.


    lg taliesin

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Ach, taliesin, wenn wir dich nicht hätten. :friends: Keiner fasst die Kapitel so schön zusammen wie du. Vor allem, da ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich schon wieder hinterher hänge. Aber ich bemühe mich :uups:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke euch :D


    Ich hab gestern die ersten beiden Kapitel gelesen (danach sind mir die Augen zugefallen und ich konnte einfach nicht weiterlesen, was aber nicht an der Geschichte lag :wink: )



    Ich war positiv überrascht, schon nach der ersten Seite hat mich die Geschichte und auch der Schreibstil eingenommen. Ich hatte erst etwas bedenken, da ich vor Jahren mal mit HdR angefangen hab und irgendwie nicht so recht reingekommen bin in das Buch :roll:


    Wie gesagt der Schreibstil ist wirklich toll und auch die humorige Note ist einsame Spitze. Ich werd versuchen gleich noch ein oder zwei Kapitel zu lesen. Bin froh, dass ich auf eure LR gestoßen bin und so dieses Buch endlich in Angriff genommen hab.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Bin ich erleichtert, dass ich nicht als einzige hinterherhinke ^^' Bin gerade mal mit Kapitel 4 fertig, werde heute auch nicht mehr weiter kommen ... Morgen sollte aber Kapitel 5 drin sein!


    Danke, taliesin, für die schönen Zusammenfassungen und Hintergrundinfos! :applause:

    :study: F. Scott Fitzgerald - The Great Gatsby


    "Mit der Wahrheit ist es wie mit einer stadtbekannten Hure. Jeder kennt sie, aber es ist peinlich, wenn man ihr auf der Straße begegnet.
    Damit muß man es heimlich halten, nachts. Am Tage ist sie grau, roh und häßlich, die Hure und die Wahrheit. Und mancher verdaut sie ein ganzes Leben nicht."
    Wolfgang Borchert - Draußen vor der Tür

  • Kapitel 5 - Rätsel in der Finsternis


    Bilbo ist nun ganz allein in den weitverzweigten Höhlengängen. Wie soll er nur einen Weg hinaus finden? Dann passiert etwas, dass nicht nur
    Bilbos Leben sondern später auch das leben ganzer Völker verändern wird. Der kleine Hobbit findet am Höhlenboden einen Ring. Wir wissen,
    es der eine Ring, geschmiedet von Sauron selbst.


    Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Im Lande Mordor wo die Schatten drohn.


    Für Bilbo ist es nur ein kleiner unbedeutender Ring der nun in seiner Tasche steckt. Es dauert nicht lange und Bilbo begegnet einem seltsamen
    Wesen, das hier unten in der Dunkelheit wohnt. Gollum ist sein Name und er ist sehr gefährlich. Bilbo lässt sich gezwungenermaßen auf ein
    Rätselspiel mit ihm ein um nicht getötet zu werden. Gewinnt er, zeigt Gollum ihm den Weg nach draußen.
    Das Rätselspiel gewinnt Bilbo, aber Gollum hat bemerkt das sein Schatz nicht mehr da ist und er vermutet, dass Bilbo der Dieb ist. Bilbo, der festgestellt
    hat, dass er unsichtbar ist wenn er den Ring trägt, überlistet Gollum und springt über den vor dem Höhleneingang hockenden Feind hinweg.
    Entkommen? Oh nein, es kommt noch schlimmer. Er landet mitten unter den am Eingang versammelten Orks. Wieder hilft ihm die Magie des Rings.
    Bilbo schafft es auch den Orks zu entkommen. Aber wohin jetzt? Der Hobbit ist ganz allein in einer feindlichen Welt. Gefahren lauern auf ihn und der Titel
    des nächsten Kapitels macht dem Leser nicht viel Hoffnung.


    Sehr schön fand ich die Passage in der Bilbo kurz über Gollum nachdenkt und seine Einsamkeit in dieser dunklen Welt nachvollziehen kann.

    Zitat

    Ein plötzliches Verstehen, ein Mitleid, mit Entsetzen gemischt, stieg in seinem Herzen auf: ein Widerschein von endlos gleichförmigen
    Tagen ohne Licht und Hoffnung auf Änderung, harter Stein, kalter Fisch, Kriechen und Flüstern.

    Trotz allem hat Bilbo Mitleid mit diesem Geschöpf, dass später noch eine Schlüsselrolle in Tolkiens Epos des Herrn der Ringe spielen wird.


    Nun aber zurück zu Bilbos Abenteuern.......... :study:


    lg taliesin :winken:

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  • Ach wie hab ich mich auf dieses Kapitel gefreut :cheers:

    Der kleine Hobbit findet am Höhlenboden einen Ring. Wir wissen,
    es der eine Ring, geschmiedet von Sauron selbst.

    Und ich frage mich einmal mehr, ob Tolkien zu diesem Zeitpunkt schon (zumindest in Umrissen) die ganze Geschichte des Ringkrieges im Kopf hatte. Schließlich ist dies ja eigentlich die Schlüsselszene für alles, was später im Herr der Ringe geschieht.


    Wunderbar, wie Tolkien auch hier die Spannung immer mehr erhöht und sie dann plötzlich mit einem tiefen Ausatmen auflöst (als Bilbo per Zufall die richtige Antwort "Zeit, Zeit!" ruft)

    Der Hobbit ist ganz allein in einer feindlichen Welt. Gefahren lauern auf ihn und der Titel
    des nächsten Kapitels macht dem Leser nicht viel Hoffnung.

    Aber anders als in anderen Büchern Tolkiens herrscht hier doch eher eine positive Grundstimmung und so habe ich doch die Hoffnung, dass sich für den Hobbit alles zum Guten wenden wird und er seine Gefährten bald wiederfindet. Das ist es, was den "Hobbit" zu solch einem Lesevergnügen macht - man hat immer das Gefühl, alles ist zwar ein großes Abenteuer, aber alles wird wohl gut enden. Ganz anders als zum Beispiel "Die Kinder Huriens", bei dem dem Leser tiefe Hoffnungslosigkeit vermittelt wird. Einmal mehr Zeichen der großartigen Erzählkunst des Meisters.

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  • Den Orks entkommen, weiß Bilbo nicht wo er ist, geschweige denn, wo seine Gefährten abgeblieben sind. Aber wie durch ein Wunder findet er sie schnell. Und er macht sich einen Spaß daraus, sie erst eine Weile zu belauschen und dann zu ihrer Überraschung plötzlich aufzutauchen. Im Ansehen der Zwerge steigt er ungemein, da er sich so unbemerkt angeschlichen hat. Da er nichts über den Ring verraten will, muss er ziemlich aufschneiden, was seine Fähigkeiten angeht, aber die Zwerge glauben ihm im Moment wahrscheinlich einfach alles. :wink:
    Nur zum Essen können sie leider auch nichts anbieten und so bleibt der Schar nichts anderes übrig, als hungrig weiter zu wandern. Plötzlich hören sie Wölfe heulen und müssen voller Entsetzen feststellen, dass sie sich ausgerechnet auf dem Versammlungsplatz der Varge niedergelassen haben.


    Die Wölfe wollten sich dort für einen Raubzug mit den Orks treffen, mit denen sie oft gemeinsame Sache machen. Gandalf, Bilbo und die Zwerge flüchten auf Bäume und Gandalf hält ihnen die Varge mit Feuer vom Hals. Dann kommen aber die Orks hinzu, und so böse sie sind, sind sie doch auch schlau. Sie treiben die brennenden Wölfe unter dem Bäumen zusammen, auf die unsere Freunde geflüchtet sind.
    Als alle Hoffnung zu schwinden scheint, naht jedoch Rettung aus der Luft: die Adler retten die kleine Schar und da der König der Adler gut mit Gandalf bekannt ist, droht ihnen auch keine Gefahr.


    Ich konnte Bilbos mulmiges Gefühl so hoch in der Luft nur zu gut nachfühlen, leide ich doch selbst auch an Höhenangst und mir kribbelt es schon bei der bloßen Vorstellung im Bauch. :-?


    Nun hat die kleine Schar also das Nebelgebirge hinter sich, alle bekommen ein reichliches Abendessen und einen Platz zum Schlafen und das Versprechen, dass die Adler sie am nächsten Tag ein Stück auf ihrem Weg weiterbringen. :thumleft:

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  • Als alle Hoffnung zu schwinden scheint, naht jedoch Rettung aus der Luft: die Adler retten die kleine Schar und da der König der Adler gut mit Gandalf bekannt ist, droht ihnen auch keine Gefahr.


    Sehr schön, diese Szene mit den Königen der Lüfte. Im HdR wird Gandalf ja auch aus höchster Not von Gwaihir (Name richtig?) gerettet.


    Die Atmosphäre der Geschichte ist wirklich immer positiv. Selbst in großer Not ist die Vorstellung Zwerge auf Bäumen hocken zu sehen
    schon recht witzig.
    ich glaube übrigens auch, dass Tolkien seine Welt schon grob skizziert hatte, als er den Hobbit schrieb. Ich werde noch einmal nachschlagen, aber
    wenn ich mich recht erinnere, war zumindest die Idee des HdR zur Hobbit Zeit schon vorhanden.


    lg taliesin :winken:

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  • Im HdR wird Gandalf ja auch aus höchster Not von Gwaihir (Name richtig?) gerettet.

    :thumleft: Gwaihir ist übrigens Sindarin und bedeutet "WIndherr". Ein schöner Name für einen Adler, finde ich.

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  • Ja das war wohl wieder das ihm angeborene Glück, das ihn den Ring hat finden und an sich nehmen lassen :wink:


    Und da ist dann ja auch Gollum, so weit ich mich erinnere wird in HdR doch auch eine Szene wie Bilbo auf Gollum trifft gebracht (als er von ihm erzählt *grübel*).


    Kapitel 6


    Bilbo findet die Zwerge wieder und muss seine Geschichte ganz schön ausschmücken um den Ring nicht zu verraten. Keiner zweifelt an seiner Erzählung, nur bei Gandalf hat man das Gefühl, dass er etwas ahnt.


    Doch es dauert nicht lange, da stecken sie schon wieder in Schwierigkeiten, diesmal sind es Wölfe und erst in aller letzter Sekunde werden sie von Adlern gerettet, die sie dann auch am nächsten Tag ein Stück weiterbringen wollen.



    Ich bin von dem Schreibstil nach wie vor verzaubert und für mich ist es einen Geschichte die man nicht an einem Tag durchliest, sondern wirklich Wort für Wort in sich aufnimmt.



    Hirilvorgul


    ja ein wirklich passender Name für einen Adler :D

    lg Schattenlady


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    (Jean Paul)

  • Ich will mich nur mal kurz melden. Ich bin noch dabei, aber ich komme grad jeden Abend erst gegen 18 Uhr völlig geplättet aus dem Büro und da fehlt mir ein bisschen der Nerv für's sinnvolle Posten hier. Aber am Wochenende wird es wieder besser. Allerdings hab ich das Gefühl, dass ich nicht die einzige bin, die hier ein bisschen hinterher hinkt :wink:

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  • So ich oute mich mal, hab das Buch gestern beendet. Nachdem mein Zwerg gerade wieder zahnt und entsprechend schlecht schläft hab ich die schlaflosen Stunden im Bett mit meinem Buch verbracht.
    Zum Posten bleibt mir gerade auch kaum Zeit, hab soviel zu erledigen, bin fast den ganzen Vormittag unterwegs und am Nachmittag muss ich dann neben meiner Löwenbändigertätigkeit auch noch den Haushalt irgendwie am Laufen halten :lol:


    Ich fand das Buch jedenfalls richtig klasse und bin froh, dass ich es dank euch endlich vom SUB geholt hab. Ich werde es auf jeden Fall meinen Kindern in ein paar Jahren ans Herz legen :wink:

    lg Schattenlady


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  • Uups - jetzt wollte ich gerade was zu Kapitel 8 posten, aber wir haben ja noch gar nicht über das tolle 7. Kapitel und Beorn gesprochen. Hmm - da werde ich wohl heute abend nochmal schnell die deutsche Ausgabe zu Rate ziehen und mich dann morgen melden...
    Es wäre zu schade, wenn wir es nicht gemeinsam schaffen, dieses tolle Buch zu beenden.

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  • Es wäre zu schade, wenn wir es nicht gemeinsam schaffen, dieses tolle Buch zu beenden.


    Wird nicht passieren. Morgen steige ich wieder ein........ :rambo:

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    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Morgen steige ich wieder ein........ :rambo:

    Offensichtlich ein Leidensgenosse, bei dem unter der Woche das ganze Lesevergnügen auf der Strecke bleibt... :friends:

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  • Kapitel 7 - Ein sonderbares Quartier


    Nachdem die Adler unsere Freunde in einem Tal abgesetzt haben, erklärt ihnen Gandalf, dass er sie bald verlassen wird. Es ist eine sehr
    einsame und auch gefährliche Gegend die nun durchquert werden muss, aber wie immer weiß Gandalf Rat, denn er kennt ein Wesen, das
    in dieser Gegend zu Hause ist. Nun lernen wir Beorn kennen, eine Mischung aus Mensch und Bär. Hier erschafft Tolkien ein weiteres
    ungewöhnliches aber durchweg symphatisches Wesen. Sofort wurde ich an den Ent Baumbart erinnert. Nicht in seiner Erscheinung aber
    in seinem Verhalten erinnert Beorn mich an den alten Ent. Schroff, direkt aber auch offen und ehrlich begegnet er unserer Schar. Er hört sich
    ihre Geschichte an, bewirtet sie und verschwindet dann nachts um sich mit anderen "bärigen" Freunden zu treffen.
    Beorn berichtet, dass die Orks immer noch nach den Freunden suchen, zumal ihr Anführer von ihnen getötet wurde. Er erklärt ihnen einen geheimen
    Weg der zum Nachtwald führt, weist aber darauf hin, dass sie niemals den Pfad verlassen dürfen.
    Am vierten Tag erreichen sie den Saum des Waldes. Die Zeit des Abschieds ist gekommen. Gandalf hat seine eigenen Pläne und wünscht ihnen ein
    Lebt Wohl! Auf unsere Freunde wartet nun der finstere Nachtwald und irgendwann der Weg zum Drachen Smaug.


    Ein schönes Kapitel, das durch den wunderbaren Beorn zum Leseerlebnis wird. Tolkiens Phantasie scheint unerschöpflich und ich bin schon gespannt
    was uns im Nachtwald noch alles erwarten wird.


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Nun lernen wir Beorn kennen, eine Mischung aus Mensch und Bär. Hier erschafft Tolkien ein weiteres
    ungewöhnliches aber durchweg symphatisches Wesen. Sofort wurde ich an den Ent Baumbart erinnert. Nicht in seiner Erscheinung aber
    in seinem Verhalten erinnert Beorn mich an den alten Ent. Schroff, direkt aber auch offen und ehrlich begegnet er unserer Schar.

    Beorn ist wirklich ein sehr interessanter Charakter. Ein bisschen brummig, aber mit gutem Herzen. Dein Vergleich mit Baumbart trifft es ziemlich gut.
    Zu schön ist ja, wie Gandalf ihm so nach und nach die ganze Schar "unterschiebt" - einfach indem er die spannende Geschichte ihrer bisherigen Abenteuer erzählt. Ich habe immer darauf gewartet, dass sich Beorn doch irgendwann beschwert, aber im Gegenteil: er lobt Gandalf am Ende für diese wunderbare Geschichte und bietet allen ein Festmahl und ein Nachtlager. Sehr gut gefallen haben mir auch die Tiere, die unsere Freunde bewirten. Doch: dieses seltsame Quartier hätte mir auch gut gefallen.


    Er erklärt ihnen einen geheimen
    Weg der zum Nachtwald führt, weist aber darauf hin, dass sie niemals den Pfad verlassen dürfen.

    Wir ahnen es schon: das mit dem Pfad nicht verlassen, wird sicher noch eine wichtige Rolle spielen. Übrigens heißt der Wald im Original Mirkwood und bei Herrn Krege Düsterwald.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Der Düsterwald macht seinem Namen alle Ehre und seit Hobbit und Zwerge hier allein unterwegs sind und ohne Gandalfs Hilfe zurecht kommen müssen, wird auch ihre Stimmung immer düsterer. Unheimliche Augen (Insektenaugen) beobachten sie, die Vorräte gehen zu Ende und irgendwie haben sie das Gefühl, dass alles schief geht.


    Dann taucht ein Licht in der Dunkelheit auf und sie hören, dass da eine Gesellschaft ist, die offensichtlich ein Fest feiert. Alle Vorsicht vergessend und natürlich auch Beorns Warnung, laufen unsere kleinen Helden darauf zu. Aber sofort löst sich das Fest auf und sie bleiben allein in der Dunkelheit zurück.


    Der Wald scheint kein Ende zu nehmen und auch vom Gipfel eines Baumes aus, kann Bilbo keinen Ausweg finden. Ach, und dabei sind sie dem Waldrand doch schon recht nah.


    Und dann müssen sie sich auch noch den Spinnen stellen. Ich musste sofort an Kankra denken, mit ihrem Giftstachel. Und an Sam, der sich ihr genauso mutig stellt, wie hier unser Freund Bilbo. Tapfer kämpft er gegen die Spinnen und gibt dann seinem Schwert den Namen "Stich" :)
    Bilbo erweist sich als unglaublich mutig. Ja es ist fast schon tollkühn, wie er die Spinnen mit seinem Spottlied immer mehr reizt. Aber am Ende gibt der Erfolg ihm recht und es gelingt ihm, all seine Freunde zu befreien.


    Faszinierend ist es auch hier wieder, wie Tolkien die ganze Anspannung zwischendurch mit einem einzigen Satz lösen kann:

    Zitat

    Und sie kamen herunter, kletternd, springend oder fallend, elf Mann auf einem Haufen.

    Mit diesem Bild im Kopf schwindet doch die Angst vor den Spinnen gleich wieder ein bissschen.


    Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt und so bleibt Bilbo nichts anderes übrig, als die Zwerge nun doch in das Geheimnis seines Ringes einzuweihen. Aber das tut seinem Ansehen keinen Abbruch. Nach der Rettung verehren sie den kleinen Hobbit nur noch mehr.

    Zitat

    Ja, sie ergingen sich in solchen Lobsprüchen, dass Bilbo allmählich selber glaubte, etwas von einem verwegenen Abenteurer stecke in ihm.

    Das hört sich sehr nach dem Bilbo an, den wir im HdR kennengelernt haben.


    Und dann der Schock: Thorin fehlt! Und während die Zwerge sich Sorgen machen, aber auch völlig erschöpft sind und in unruhigen Schlaf fallen, erfahren wir, dass Thorin beim König der Waldelben gefangen gehalten wird. Zwar mangelt es ihm nicht am Essen, aber dennoch ist er ein GEfangener und der Waldelben-König mag es gar nicht, wenn jemand in sein Reich eindringt... 8-[

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  • . Übrigens heißt der Wald im Original Mirkwood und bei Herrn Krege Düsterwald.


    Beim Namen Mirkwood hat Tolkien sich wohl von William Morris inspirieren lassen, der in einem seiner Gedichte den aus der nordischen Mythologie
    stammenden Begriff Myrkvidr (Alt Englisch: Myrcwudu) für einen uralten geheimnisvollen Wald verwendete.
    Alte Wälder und speziell auch alte Bäume spielen ja bei Tolkien oft eine zentrale Rolle. Wir erinnern uns an die Entwälder und natürlich auch an den
    alten Weidenmann, aus dem Tom Bombadil die Hobbits befreite.
    Die Übersetzung Düsterwald finde ich persönlich schöner und auch treffender als Nachtwald.


    lg taliesin

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Kapitel 9 Fässer unverzollt


    In diesem Kapitel zeigt sich deutlich welch gute Kenntnisse über das Wesen einiger spezieller Hobbits Gandalf entwickelt hat.
    Wir wissen ja, das Hobbits für gewöhnlich eher bequem, bodenständig und großen Abenteuern nicht geneigt sind. Aber gandalf
    weiß auch, dass in einigen Hobbits noch ganz andere Fähigkeiten schlummern, die saie jedoch nur zeigen wenn sie praktisch
    mit dem Rücken zur Wand stehen. Dann wachsen sie über sich selbst hinaus, entwickeln Strategien, kämpfen wie die Löwen
    und sind ein äußerst unangenehmer Gegner. Die Entwicklung dieser Qualitäten zeigt sich nun auch bei Bilbo. Schon im letzten
    Kapitel bewies er Mut und Ausdauer, nun im neunten Kapitel beweist er eindrucksvoll seine strategischen Fähigkeiten und
    auch eine erstaunliche Zähigkeit. In den Augen der Zwerge, die anfangs eher skeptisch waren, wächst der Respekt vor diesem
    Meisterdieb immer mehr.
    Während der Gefangenschaft bei den Waldelben bleibt Bilbo geduldig und entwickelt mit der Zeit einen schönen, wenn auch riskanten
    Plan zur Flucht. Die Idee die Zwerge mittels der Weinfässer auf dem Wasserweg aus der Gefangenschaft zu befreien funktioniert
    recht gut. Bezeichnend natürlich Bilbos Feststellung sich selbst bei diesem Hilfeplan vergessen zu haben. Aber auch diese Situation
    meistert er und letztlich treiben unsere Freunde nun in ruhigen Wassern auf die Freiheit zu. Aber sie treiben nicht nur auf die Freiheit
    zu, sondern auch auf ihr letztes und gefährlichstes Abenteuer. Smaug wartet schon in seiner Höhle. Und Smaug ist sicher schlecht
    gelaunt.........(Drachen sind selten gut gelaunt) 8-[


    lg taliesin :winken:

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