Andrzej Sapkowski - Etwas endet, etwas beginnt

  • Inhalt:
    Das Buch beinhaltet Erzählungen unterschiedlicher Art. Da gibt es die Geschichte der Hochzeit von Sapkowskis berühmtem Hexer Geralt von Riva, eine Erzählung mit den Figuren aus Lewis Carrolls "Alice im Wunderland", aber auch zwei Horrorgeschichten gibt der Meister zum Besten. Eine breite Palette des polnischen Schriftstellers erwartet den Leser in "Etwas endet, etwas beginnt". Jeder Geschichte ist ein Kommentar des Autors vorangestellt.


    Verzeichnis der Erzählungen:
    Der Weg, von dem niemand zurückkehrt
    Die Musikanten
    Tandaradei!
    Im Bombentrichter
    Etwas endet, etwas beginnt
    Der goldene Nachmittag
    Ein Vorfall in Mischief Creek
    Maladie


    Meinung:
    Ich bin ein sehr großer Fan von Andrzej Sapkowski und auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht - im Gegenteil! Die Bücher, die in Deutschland veröffentlicht wurden, die Hexer-Saga und die Bücher um den Medicus Reinmar von Bielau, zeigen nur zwei Seiten von Herrn Sapkowski. In diesem Buch mit Erzählungen erfährt man , dass er auch ausgezeichnete Horrorgeschichten schreiben kann. Die Geschichte "Die Musikanten" hat mir besonders gut gefallen. Es ist die Art Horror, die sich noch weiter im Kopf spinnt, dieses Grauen mit Bezug auf die Realität. In diesem Fall beschäftigt sich der Autor mit der, in seinem Land weit verbreiteten, Scheußlichkeit, Tiere zu quälen, besonders Katzen. Eine weitere Geschichte hat einen Bezug zu den Hexenprozessen von Salem und anderen Hexenjagden. Die Erzählung, die den "Cheshire Kater" von Lewis Carroll im Mittelpunkt hat, trumpft noch mit einer, wie es der Autor ausdrückt, Merkwürdigkeit auf, die mir noch nicht bekannt war und die mich schon verblüfft hat. Jeder Erzählung geht ein Kommentar des Autors voran. Dadurch erfährt man, wie die Geschichte zustande kam und hat einen Einblick in die Denkweise des Autors und ebendiese Denkweise ist mir überaus sympathisch. Ich hoffe nur, dass von Andrzej Sapkowski möglichst bald wieder etwas Neues auf dem deutschen Büchermarkt erscheint.

  • Ich muss ja sagen, die 8 Kurzgeschichten, die in diesem Buch zusammengestellt wurden sind für sich genommen sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund will ich versuchen euch einen kleinen - möglichst spoilerfreien - Einblick zu gewähren :)



    Der Weg, von dem niemand zurückkehrt:
    Eine der Geschichten, die sich auf Sapkowskis bekannte Hexerreihe stützt. Dabei begegnet man zwei Figuren von denen eine in den eigentlichen Werken mal kurz am Rande erwähnt wird.
    Insgesamt würde ich in dem Fall 5 von 5 Sterne vergeben.


    Die Musikanten:
    Bei der Geschichte handelt es sich - laut dem Vorwort des Autors - um eine Horrorgeschichte. Ich muss sagen, mich überkam jetzt nicht gerade das große Gruseln, dafür ist es eine solide Geschichte, die einen interessanten Hintergrund birgt.
    Insgesamt betrachtet würde ich dafür 4 von 5 Sterne vergeben.


    Tandaradei!:
    Ich muss sagen, es war nicht gerade einfach in die Story hineinzufinden. Sie wirkte ein wenig fahrig und irgendwie lückenhaft. Andererseits scheint das so beabsichtigt.
    Bei einer Einzelbewertung würde ich dafür lediglich 3 von 5 Sterne vergeben.


    Im Bombentrichter:
    Als ich das Vorwort zu der Geschichte las war darin die Rede von Science Fiction. Entweder hatte ich nach diesem Wort eine andere Vorstellung als der Autor von dem Genre oder das Werk reiht sich wirklich darin ein. Ich hätte es persönlich eher in die Kategorie Dystopie gesteckt. Mag ein subjektives Empfinden sein. Allerdings kam mir die Handlung ähnlich lückenhaft wie bei Tandaradei! vor. Zudem wird man mit Infos und zugehörigen Fußnoten ehrlichgesagt erschlagen, was den Lesefluss nicht gerade vorantreibt.
    In der Einzelwertung würde ich dafür 3 von 5 Sterne vergeben.


    Etwas endet, etwas beginnt:
    Eine weitere Story aus der Hexer-Reihe, die zudem Titelgebend für die Anthologie ist. Persönlich hätte ich sie allerdings eher ans Ende der Sammlung gestellt, da sie irgendwie einen Abschluss von Sapkowskis Werken darstellt - das jedoch nur am Rande. Sie lädt jedenfalls zum Schmunzeln ein, allerdings die vollen 5 Sterne würde ich auch hier nicht vergeben, einfach weil die Geschichte wesentlich mehr hergegeben hätte als am Ende rausschaute.
    Trotzdem würde ich sagen 4,5 von 5 Sterne.


    Der goldene Nachmittag:
    Diese Geschichte gefiel mir ungemein gut. Man erkennt dabei auch eine gewisse Vorliebe seitens des Autors für ganz bestimmte Lebewesen. Ich fühlte mich damit in meine Kindheit zurück versetzt und hatte danach richtig Lust darauf mich nach Wunderland auf zu machen.
    Insgesamt würde ich dafür 5 von 5 Sterne vergeben.



    Ein Vorfall in Mischief Creek:
    Bereits das Vorwort schürte in mir gewisse Erwartungen und die wurden keineswegs enttäuscht. Ich fand den Aufbau und den Hintergrund der Geschichte sehr interessant. Er warf einige Fragen zu Beginn auf, die am Ende auch beantwortet wurden.
    Am Ende würde ich für die Geschichte 5 von 5 Sterne vergeben.


    Maladie:
    Hmm, die Geschichte ist irgendwie ein gewisser Zwiespalt. Man braucht einige Zeit um hineinzukommen. Ist es dann mal der Fall wird man mit Infos über eine Legende überhäuft, die einen beinahe erschlägt und am Ende ein wenig unbefriedigt zurücklässt.
    Müsste ich eine Einzelwertung abgeben wären es wohl 3,5 von 5 Sterne.



    Fazit: Letztlich muss man sagen, dass die Zusammenstellung der Geschichten irgendwie durchwachsen erscheint. Man hat Höhen und Tiefen. Manche Geschichten wissen mehr zu überzeugen als andere. Letztlich sind diese "Einzelwertungen" ein Gefühl meinerseits. Anderen werden andere Geschichten wieder besser gefallen. Was man allerdings schon sagen kann, der Autor ist in verschiedenen Genres unterwegs und beherrscht sein Handwerk bei den einzelnen Figuren. Trotzdem wirken die einzelnen Storys in der ganzen Sammlung betrachtet ein wenig wahllos zusammengewürfelt, ohne einen wirklich durchgehenden Faden. Aber wenn man was für zwischendurch sucht wird man aufgrund der Längen der einzelnen Storys doch zufriedengestellt.

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Andrzej Sapkowski - Etwas endet, etwas beginnt / Coś się kończy, coś się zaczyna“ zu „Andrzej Sapkowski - Etwas endet, etwas beginnt“ geändert.