Erin Morgenstern - Der Nachtzirkus / The Night Circus


  • Zum Inhalt:
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.



    Meine Meinung zum Buch:
    Das Cover hat mich vermuten lassen, dass sich >Der Nachtzirkus< um ein Kinder-/Jugendbuch handelt. Weit gefehlt. Die Geschichte ist viel zu kompliziert als dass ein Kind der ohne Probleme folgen könnte.


    Ein Buch das ich aus Gründen einer Leseprobe für mich als interessant eingestuft habe, hat mich zu tiefst enttäuscht.
    Die besagte Leseprobe beinhaltete eine Geschichte eines Mädchens und eines Jungen. Diese beiden sollen trainiert werden um gegeneinander anzutreten. In der vollständigen Ausgabe wurde hier kurz angeschnitten dass es sich um einen Kampf handeln würde, dort wurde darauf angespielt dass es sich alles nur darum drehen würde. Und es gab keinen. Keinen sichtbaren, den man als Leser hätte folgen können und den man auch als Kampf hätte bezeichnen können. Es ging überwiegend um den Zirkus selber und mit was für Attraktionen er ausgestattet ist.


    Die Regeln des Magier-Kampfes sind dem Leser wie auch den beiden Kontrahenten bis zum Ende fremd. Somit werden die beiden in eine ganz falsche Richtung geführt. Sie denken sich aus, was denn die Regel sein könnte und handeln nach ihren eigens ausgedachten. Wieder ein Minuspunkt, den die Autorin hätte vermeiden können. Indem sie die Karten von Anfang an auf den Tisch gelegt hätte.


    Die immer wieder auftauchenden Zeitsprünge waren für mich am Anfang nicht verständlich warum die auftauchen mussten. Zum Schluss hin wurde der Grund dieser Zukunfts-Zeitsprünge aufgeklärt, für mich jedoch nicht nachvollziehbar wie die Autorin auf diese Idee gekommen ist. Die ganze Sache war für mich an den Haaren herbeigezogen.
    Und wenn ich schon bei dem Thema Zeit bin dann muss ich erwähnen, dass das Buch 30 Jahre beinhaltet. Wie das möglich ist? So gut wie jedes neue Kapitel macht einen Sprung von einem Jahr. Ich habe kaum das Jahr. . . verdaut und schon war ich im nächsten. Und wenn man bedenkt, dass diese Kapitel sehr wenige Seiten haben, dann kann man erkennen dass die Geschichte schnell voran getrieben werden soll. Und genau diese leidet darunter. Keine Person die in >Der Nachtzirkus< auftaucht hat irgendwas Interessantes an sich, so dass ich sagen könnte – die oder derjenige gefiel mir weil. . . Nichts. Wenn man was von der Person erfahren hat, dann waren es, Name der Person und Tätigkeit im und um den Zirkus. Keine wahrnehmbaren positiven sowie negativen Seiten. Es sind leere Personen die das Buch füllen sollen.


    Das Ende war für mich genauso kalt wie die anfängliche Story. Es hatte nicht das gewisse Etwas das mich mitreißen konnte.


    Um wenigens etwas Gutes zu sagen werde ich auf das Cover aufmerksam machen. Das Motiv wie die Farbwahl sind gut getroffen und jeder der das Buch gelesen hat versteht warum es unbedingt die drei Farben sind, die das Cover schmücken.
    Auch wenn ich nicht sagen konnte, das Buch gefällt mir, gibt es doch zwei bis drei Kapitel die mich glauben ließen, es könnte sich noch drehen. Hört sich vielleicht nicht viel an, aber dadurch starb meine Hoffnung zuletzt.



    Mein Fazit:
    >Der Nachtzirkus< war nichts für mich. Und viel fällt mir zum Buch nicht ein, nur das Wort – enttäuschend.


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: [color=#000000]Sterne.

  • Faszinierend, mir ging es genau andersherum mit dem Buch; ich hatte nicht viel erwartet und war dann total begeistert. Leider bin ich grade etwas im Stress und hatte noch keine Zeit, meine Rezi für Vorablesen zu schreiben - werde ich aber die Tage noch machen und sie dann auch hier posten... Bin mal gespannt auf weitere Meinungen.

  • Nachdem ich meine Rezi geschrieben habe, wollte ich wissen wie andere das Buch bewerteten. Ich war dafür auf verschiedene Seiten und das Ergebnis ist - Die einen lieben es und die anderen können damit nicht sehr viel anfangen. Ich gehe davon aus, dass es hier in die selbe Richtung gehen wird. Dann schauen wir mal was andere Büchertreffler dazu sagen^^

  • Nachdem ich meine Rezi geschrieben habe, wollte ich wissen wie andere das Buch bewerteten. Ich war dafür auf verschiedene Seiten und das Ergebnis ist - Die einen lieben es und die anderen können damit nicht sehr viel anfangen. Ich gehe davon aus, dass es hier in die selbe Richtung gehen wird. Dann schauen wir mal was andere Büchertreffler dazu sagen^^

    Ja genauso sehe ich das auch.

  • So, ich bin endlich zum Rezensieren gekommen und kopiere euch meine Rezension von Vorablesen auch hierher. ;)


    Lesegenuss für alle Sinne


    Manche Bücher machen einem beim Lesen so glücklich, dass man sich eigentlich schon fast wünscht, sie mögen niemals zu Ende gehen. Gleichzeitig kann man aber gar nicht mehr aufhören zu lesen und umso schneller sind sie dann natürlich doch schon zu Ende...leider! In der wunderbaren Welt, die Erin Morgenstern hier mit ihrem Debüt erschaffen hat, hätte ich mich nämlich mit Freuden noch länger aufgehalten. Ich weiß gar nicht, ob ich in Worte fassen kann, was dieses Buch so besonders macht.


    Inhalt laut Kurzbeschreibung:
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves - Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.


    Zunächst sei gesagt, dass der Klappentext für die Erwartungen des Lesers etwas irreführend sein kann. Zumindest ging es mir so. Diese Inhaltsbeschreibung lässt nämlich hauptsächlich eine epische Liebesgeschichte im Fokus des Romans vermuten. Nun ist diese zwar auch vorhanden und bildet so eine Art roten Faden und Höhepunkt, auf den die Geschichte zusteuert, aber sie ist nicht unbedingt der erzählerische Schwerpunkt. Es handelt sich hier keineswegs um ein eine der zur Zeit so populären "Romantasy"-Geschichten. Ohne zuviel verraten zu wollen; das Schicksal von Celia und Marco bringt die Dinge um den Nachtzirkus ins Rollen, bildet sowohl den Ausgangspunkt der Story als auch das Finale. Celia und Marco sind, genau wie die anderen Personen in der Geschichte, schillernde, interessante Personen. Und doch verblassen sie über große Strecken, anders, als man es von vermeintlichen Hauptfiguren eines Buchs wohl erwarten würde. Denn die eigentliche Hauptfigur der Geschichte, die alle Faszination des Lesers für sich beansprucht, ist eindeutig - der Nachtzirkus selbst.


    Die Art und Weise, wie Erin Morgenstern den "Cirque des Rêves" ( zu deutsch: den Zirkus der Träume, einen passenderen Namen könnte es kaum geben) beschreibt, ist einfach atemberaubend! Als Leser kann man ihn förmlich sehen, schmecken, fühlen, riechen. Man findet sich mitten zwischen den schwarz-weiß-rot gekleideten Reveurs wieder und der Duft von Karamell steigt einem in die Nase - 4D-Kino vom Feinsten spielte sich in meinem Kopf ab. Auch vom Ideenreichtum der Autorin, die Celia und Marco im Rahmen ihres Wettbewerbs immer neue zauberhafte Zelte, wie z.B. den Eisgarten, hinzufügen lässt, war ich einfach nur begeistert.


    Auch wird man als Leser direkt in die Geschichte miteingebunden, was ich ebenfalls ein sehr kreatives und ansprechendes Element fand; zwischen den "normalen" Kapiteln finden sich regelmäßig und durchgängig kurze Texte, in denen der Leser direkt mit "du" angesprochen wird und sich systematisch durch den Zirkus bewegt. Und am Ende, als die Geschichte und somit die lange Nacht im Zirkus ein Ende finden: ..."während du dich vom Cirque des Rêves entfernst und dem hereinbrechenden Tag entgegenschreitest, ist dir, als hättest du dich in der Enge des Zirkus wacher gefühlt. Du bist dir nicht mehr ganz sicher, auf welcher Seite des Zauns der Traum ist."


    Abgerundet wird der Lesegenuss übrigens durch eine wunderschön gewählte Aufmachung; ein tolles Covermotiv in den "Mottofarben" der Geschichte (schwarz, weiß und rot) befindet sich auf dem Schutzumschlag, darüber mit schillernden Effekten der Buchtitel. Schlägt man das Buch auf, sind Vor- und Nachsatz schwarz-weiß gestreift wie die Zeltwände des Zirkus.


    Für mich war dieses poetische, zauberhafte Buch ein unerwartetes Highlight und ich bin wirklich gespannt, was man von Erin Morgenstern in Zukunft noch erwarten kann. Allen, die gerne in eine traumartige, faszinierende Welt abtauchen wollen, kann ich den "Nachtzirkus" nur wärmstens ans Herz legen.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: (5/5) :love:

  • Heute habe ich den Trailer zum Buch im Fernsehen gesehen. Der macht ja wirklich Lust auf's Lesen, auch wenn ich den Sprecher nicht sonderlich angenehm fand. Ich freu mich, das Buch auch bald zu lesen. :D

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Diese Geschichte ist eindeutig etwas ganz besonderes. So viele außergewöhnliche Ideen sind in einmaliger Weise miteinander kombiniert, dass es mir wirklich Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen. Trotzdem ist mein Verhältnis zu ihm ein bisschen zwiegespalten.


    Die Story finde ich schonmal sehr vielversprechend: ein Kampf zwischen zwei alten Magiern mit starken Fähigkeiten, darin eingesponnen eine tragische Liebesgeschichte und alles findet hinter den Kulissen dieses besonderen Zirkusses statt. Dieser zieht ohne bekannten Spielplan durch die Welt und kommt ohne Vorankündigung zu seiner nächsten Station. Die Vorstellungen laufen ausschließlich nachts und auch an ihnen ist nichts so wie bei anderen Zirkussen. Zunächst einmal ist da die vollständige Abwesenheit von bunten Farben; sowohl die Planen der Zelte als auch die Kostüme der Darsteller sind nur in Schwarz-, Weiß- und Grautönen gehalten. Auch die Show konzentriert sich nicht auf ein großes Zelt, in dem nacheinander die einzelnen Artisten auftreten, sondern in verschiedenen Zelten laufen die ganze Nacht über viele im wahrsten Sinne des Wortes zauberhafte Darbietungen parallel.


    Man ist schon gleich von Beginn an in dieser geheimnisvollen Welt, versteht zwar bis ungefähr zur Mitte nur einen Bruchteil der hintergründigen Gedanken, auf denen der Wettstreit, der Zirkus und damit die ganze Story aufbaut, aber das wird am Ende mehr oder weniger restlos geklärt. Der Schreibstil der Autorin ist eher nüchtern und sachlich. Keine verschachtelten Sätze, keine ungewöhnlichen Vergleiche oder sonstiges. Einzig bei der Beschreibung der einzelnen Zelte, die Celia und Marco durch ihre Magie erschaffen, wandelt sich das zu detaillierten Beschreibungen, die die ganze energiegeladene Atmosphäre einfangen und transportieren. Der Gesamteindruck von zurückhaltender Distanz bleibt allerdings. Man ist zwar dabei, aber nie wirklich in der Geschichte; sie lebt eher von dem, was nicht im Buch steht und was man höchsten zwischen den Zeilen erahnen kann. Es gibt viele Sprünge, sowohl zeitlich als auch personell und erst am Ende werden die vielen einzelnen Handlungsstränge zu einem Gesamtbild verknüpft. Es ist teilweise etwas schwierig, dem Geschehen zu folgen, weil so oft die Perspektive gewechselt wird und die einzelnen Figuren selbst einen unterschiedlichen Wissensstand haben. So bleibt es dem Leser selbst überlassen, die vielen Teile zu kombinieren und sich das zu erschließen, was die meiste Zeit über unausgesprochen bleibt.


    Wegen dieser Mängel gibt es ein bisschen Abzug, allerdings habe ich trotz allem das Lesen sehr genossen und vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Erin Morgenstern - Der Nachtzirkus
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.


    Das Buch führt einem eine zauberhafte Welt des Cirque des Rêves, des Zirkus der Träume. Von Anfang an war ich gefesselt von dem Buch. Die Geschichte wird ich Zeitraffern erzählt und es gibt viele Sprünge zwischen den Zeiten. Zuerst hat mich das ein wenig verwirrt, und ich musste immer wieder zurückblättern um mir das Datum anschauen damit ich den Zusammenhang nicht verliere. Jedoch liest man sich schnell hinein in die Geschichte und kommt nicht mehr davon los.
    Enttäuscht war ich vom (teilweise fehlerhaften) Buchrückentext (ein absolutes No-Go!). Da hieß es, dass die Geschichte sich um ein junges Paar dreht, die sich einander in einem Kampf gegenüberstehen müssen, ineinander verlieben. Diese sollen dann um ihre Liebe kämpfen.
    Ein Paar war vorhanden, aber die Geschichte hat sich nicht um diese zwei Personen. Sie dreht sich um keine einzige Person die im Buch vorkommt. Alle Charaktere bleiben irgendwie distanziert und nicht sind nicht greifbar.
    Der Mittelpunkt ist der Zirkus, seine Zelte und seine Besucher. Das Buch ist sogar danach aufgebaut als würde man einer der Zirkusbesucher sein und gerade durch die zahlreichen Attraktionen des Nachtzirkus gehen.
    Was mich ein bisschen enttäuscht hat ist, dass die Regeln des Kampfes bis zum Schluss nicht enthüllt wurden. Jedoch ist es nicht so schlimm, da das Buch von dem Lebt was nicht drinnen steht. Es regt die Fantasie an und lädt zum Träumen ein. Von mir bekommt das Buch 3,5 von 5 Sternen und wird an jeden weiterempfohlen der auf Fantasy steht ;)

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    Trenne dich nicht von deinen Illusionen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufgehört haben zu leben.


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  • Regeln werden genannt, nur nicht ausführlich erklärt. Wenn du schauen möchtest: das steht im Kapitel "Technische Details

    Ups da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte, dass ich sie gern ausführlicher gehabt hätte ;) :uups:

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    Trenne dich nicht von deinen Illusionen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufgehört haben zu leben.


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  • Kurzbeschreibung (mit eigenen Worten)


    Plötzlich ist er da, der Cirque des Rêves. Seine Öffnungszeiten: nur nachts.
    Komm herein und erlebe die vielen magischen Zelte, jedes für sich einzigartig, magisch.
    Es gibt immer etwas neues zu erleben, zu entdecken. Du musst dich nur
    trauen, deinem Gefühl vertrauen, dich ihm hingeben und die Vorstellung
    genießen.
    Doch hinter der außergewöhnlichen Kulisse herrscht ein großer
    Wettbewerb. Zwei Zauberer, Illusionisten, ausgebildet von zwei
    verfeindeten Zauberern, müssen sich beweisen.
    Der Zirkus wird zur Arena.
    Aber was passiert, wenn aus Konkurrenten Liebende werden?


    Meine Meinung


    Der Debütroman von Erin Morgenstern hat mich schon bei der Leseprobe positiv überrascht.
    Der Zirkus als Austragungsplatz eines magischen Wettbewerbs ist
    interessant gewählt, weil es wirklich sehr fantasievoll gestaltet werden
    kann und das hat die Autorin auch gut in Szene gesetzt und genutzt.
    Hauptsächlich gibt es zwei Protagonisten: Celia und Marco, zwei grundverschiedene Personen, die sich jedoch gut ergänzen.
    Celia hat eine grausame Ausbildung bei ihrem Vater gemacht, nicht ganz
    freiwillig. Dadurch dass sie einen eigenen Kopf hat, hat sie oft
    Schwieirgkeiten mit ihm, doch er sieht in ihr eine begabte Spielfigur
    mit Potential zum Sieg.
    Marco hat lange Jahre in Isolation gelebt. Er ist sehr intelligent und
    belesen. Seine Lehre ist er eher theoretisch durchlaufen, musste sich
    vieles Praktische selbstständig beibringen.
    Die beiden verfeindeten Zauberer sind im Grunde immer präsent in Form
    des Wettbewerbs, weil sie ihre Schützlinge gegeneinander antreten
    lassen.
    Celias Vater, Hector, ist sehr von sich selbst überzeugt, zeigt sich
    sener Tochter gegenüber skrupellos und eher unfreundlich. Er kritisiert
    ihre Fähigkeiten und Entscheidungen quasi am laufenden Band, was ihn zu
    keinem wirklich sympathischen Zeitgenossen macht.
    Alexander, der Mann im grauen Anzug, hat Marco aus einem Waisenhaus
    geholt und sich kaum persönlich um ihn gekümmert. Im Grunde hat es Marco
    jedoch trotzdem an nichts Materiellem gefehlt. Niemand weiß viel über
    Alexander, Celia glaubt sogar, dass er einen anderen Namen hat.
    Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Personen, die alle ihre
    Besonderheiten haben, die sie sehr interessant und abwechslungsreich
    machen.
    Die Erzählperspektive wechselt von direkter Ansprache (der Leser selbst
    wird eingebunden, in dem er quasi den Zirkus als Besucher betritt und
    erkundet) und normaler Erzählperspektive im Präsens.
    Das Einzige, was mir ein paar Schwierigkeiten bereitet hat, waren die
    Jahre und Daten, da es zwei Handlungsstränge gibt, die zu verschiedenen
    Zeitpunkten spielen und zum Ende hin zusammenfinden.
    Auch der Wettbewerb wird etwas schwammig erklärt, besonders zum Ende hin
    hatte ich das Gefühl, immer weniger Überblick zu haben, was mir
    persönlich aber keinen Abbruch getan hat, denn dadurch hat es noch etwas
    Mystisches behalten, das sich durch die Geschichte sowieso schon
    gezogen hat.


    Wirklich ein lesenswerter Roman!

  • “Der Nachtzirkus” ist der Debütroman der Amerikanerin Erin Morgenstern. Das Buch stand monatelang auf der Bestsellerliste; eine Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.

    Handlung:

    Eines Tages erhält der Zauberer Prospero unerwartete Post: einen Brief der kürzlich verstorbenen Mutter seiner einzigen Tochter, geheftet an den Mantel der 6-Jährigen. Fortan lebt die kleine Celia also bei ihrem gefühllosen Vater, der sich nur aus einem einzigen Grund für das Mädchen interessiert. Denn Celia hat die magischen Kräfte ihres Vaters geerbt. Von den Fähigkeiten seiner Tochter überzeugt, lässt sich Prospero mit seinem Erzfeind, seinem Zaubererkollegen Alexander, auf eine Wette ein. Jeder der beiden Männer schickt seinen Schützling ins Rennen. Das Kind mit den größeren magischen Fähigkeiten soll der Sieger sein, der Verlierer hat sein Leben verwirkt. Doch Prospero und Alexander haben mit einem nicht gerechnet: der zarten Liebe, die sich über die Jahre hinweg zwischen Celia und Alexanders Schützling Marco entwickelt. Werden die beiden Liebenden einen Ausweg aus dem Wettstreit ihrer “Väter” finden?

    Eigene Meinung:

    Wenn man über den “Nachtzirkus” schreibt, muss man als allererstes einfach auf die Gestaltung eingehen, denn es ist wirklich eines der schönsten Bücher, das ich in den letzten Monaten, wenn nicht Jahren gesehen habe. Der Umschlag des Romans ist schwarz und auf dem Cover ist der Zirkus mit seinen schwarz-weißen Zelten und der großen Uhr am Eingang zu sehen. Zwischen den Zelten hindurch ranken sich rote Bänder wie Flammen und eine Frauenhand hält den Zirkus vorsichtig auf ihrer Handfläche. Auch nach dem Abnehmen des Umschlags wird die Gestaltung noch fortgeführt. In den vorderen Buchdeckel ist die Silhouette des Zirkus’ eingestanzt und die Innenseiten des Einbanddeckels sind eben so schwarz-weiß gestreift wie die Zeltbahnen. Deshalb und aufgrund der eingeschobenen Zwischenkapitel, die sich durch ihren Satz deutlich von der eigentlich Handlung abheben (die Handlung ist im Block gesetzt, die Einschübe im Flattersatz) und den Leser direkt ansprechen, hat man das Gefühl, sich direkt in der Geschichte zu befinden.

    Die eigentlich Handlung wird aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers geschildert. Er beobachtet das Aufwachsen der beiden Kinder bis zum großen Showdown am Ende des Romans. Dabei verfolgt er zwei unterschiedliche Zeitstränge, die erst am Schluss zusammengeführt werden. Der eine schildert die Ereignisse um Celia und Marco und die Wette, der andere begleitet den jungen Bailey und zeichnet seine wachsende Liebe zum Zirkus nach. Die Sprache der Autorin ist sachlich und ohne große Schnörkel, dabei aber von einer simplen Schönheit. Mit der Verwendung des Präsens als Erzählzeit hat sie eine gute Wahl getroffen, denn so hat man noch deutlicher das Gefühl, selbst an den Ereignissen teilzunehmen, sie zu beobachten, gerade während sie geschehen. Darüber hinaus setzt Erin Morgenstern die Gestaltung ihres “Cirque de Rêves” auch in der Geschichte um. Farben spielen eine wichtige Rolle, so tragen beispielsweise die Anhänger der Zirkus’ immer etwas rotes an ihrer Kleidung.

    Es ist die Liebe zum Detail, die für mich diesen Roman ausmacht, sei es in der Gestaltung des Zirkus selbst oder in der Zeichnung der Figuren. Wenn man als Leser mit Bailey und den Zwillingen durch die vielen Zelte auf dem Zirkusgelände streift, so verliert man sich beinahe selbst zwischen den schwarz-weißen Zelten und vergisst dort die Zeit. Man hat einen leichten Geruch von Zuckerwatte in der Nase und den Geschmack von Apfelwein auf der Zunge. Man möchte sich selbst einen roten Schal um den Hals binden, dem Zirkus nachreisen und sie alle kennenlernen: Chandresh, den Zirkusdirektor, der ebenso merkwürdige wie elegante Abendgesellschaften in seinem Haus veranstaltet. Herrn Thiessen, den Uhrmacher, dessen Uhren wahre technische Wunderwerke sind und Mr. Barris, den Architekten, der den Zirkus und jedes seiner wundervollen Zelte entworfen hat. Aber auch die Artistin Tsukiko, die Burgess-Schwestern, Madame Padva, Bailey und die Zwillinge machen aus der Geschichte erst das, was sie ist: ein Traum!

    In vielen anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass viele enttäuscht waren, nicht mehr über die Wette und ihre Bedingungen zu erfahren. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. In meinen Augen ist es nicht wichtig, die genauen Regeln der Wette zu kennen, denn auch Celia und Marco wissen selbst nicht mehr darüber, als der Leser. Und nur so hat dieser die Möglichkeit, in die Geschichte einzutauchen, ohne bereits alle Geheimnisse zu kennen. Für mich kommt es viel mehr auf die vielen Ereignisse an, die zwar die Handlung nicht vorantreiben, die aber dennoch unbestreitbar schön sind, wie beispielsweise Baileys Entdeckungen in den einzelnen Zelten oder seine Reise mit den Rêveurs. Diese machen für mich die wahre Schönheit des Buches aus, denn die liegt im Detail und nicht unbedingt im großen Ganzen. Über den Schluss will ich nicht viel verraten, nur so viel: Für mich war er perfekt.

    Fazit: Ein traumhafter Roman, der eine wundervolle Gestaltung mit einer tollen Geschichte und liebenswerten Figuren verbindet.

  • Kurzbeschreibung Amazon:

    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.

    Über die Autorin:

    Erin Morgenstern ist Autorin und Multimedia-Künstlerin. Ihre Werke, sagt sie, seien alle auf die eine oder andere Weise „Märchen“. Die studierte Theaterwissenschaftlerin sammelt aus antiken Schlüsseln hergestellten Schmuck und lebt zusammen mit ihrer Katze in Salem, Massachusetts. Der Nachtzirkus ist ihr erster Roman.

    Mein Eindruck:

    Als ich noch klein war habe ich Zirkus immer mit was Magischem verbunden. Ich fand es so toll wie die Zirkusleute von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt und Land zu Land reisen. Ich habe sie dafür beneidet.


    Ähnlich erging es mir jetzt bei dem Buch. Plötzlich war ich noch mal klein und dürfte diesesmal aber bei der Reise dabei sein. Einfach nur ein Traum, genau wie das Buch. Es steckte so viel Magie in diesem Buch, dass man einfach nur verzaubert werden konnte.

    Hat der Anfang der Geschichte mich als Leser noch ein wenig verwirrt, wurde es mit fortschreitender Seitenzahl immer klarer und das Lesen ging auch immer flüssiger. Ich glaube die Autorin hat uns mit Absicht die erste Zeit im Dunkeln gelassen. Ich denke bei diesem Buch geht es darum den Zirkus und seine Menschen zu erforschen, gut zuzuhören welche Geschichte sie uns zu erzählen haben. Ich gebe zu das Buch war nicht einfach zu lesen, aber das machte es so besonders und einzigartig.
    Zum Anfang der Geschichte hatte ich ja bemängelt wie blass manche Charaktere sind, insbesondere Marco. Wie ich aber feststellen musste war das die volle Absicht der Autorin.
    Auch fand ich am Anfang die verschiedenen Zeitsprünge sehr anstrengend, ich konnte mich darauf erst nicht so richtig einlassen. Stellte dann aber schnell fest, dass jeder Jahreszahl bestimmte Charaktere zugeordnet waren.

    Was ich noch sehr schön fand war das Ende. Es war einfach toll rausgearbeitet. Das vermisse ich bei so vielen Büchern. Viele Autoren hetzten auf einmal dem Ende entgegen. Das mag ich überhaupt nicht. Hier war es anders.

    Das einzige was mir an dem Buch nicht so gefallen hatte war das Hardcover. Das war zu weich für ein HC….leider hat es sich beim lesen gebogen. Die Covergestalltung selber fand ich sehr schön.

    Ich kann nur sagen wer Fantasy mag und sich auf dieses etwas andere Buch einlassen kann, wird begeistert sein. Von mir gibt es die volle Punktezahl :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Was mir gerade noch auffällt :idea: Würde das Buch nicht besser in die Fantsyecke passen wie bei Romane/Erzählungen? :-k

  • "Der Nachtzirkus" ist der erste Roman von Erin Morgenstern und soll sogar verfilmt werden!



    "Der Nachtzirkus" ist ein, wir ich finde, schwer zu lesendes Buch. Das liegt nicht an dem Schreibstil von Erin Morgenstern, den ich sogar sehr gut finde, denn sie schreibt so, dass man als Leser wirklich denket man sei selber mit im Nachtzirkus und tritt in die Zelte ein.


    Der Grund warum das Buch schwer zu lesen ist, ist, dass viel nicht gesagt wird oder nicht sehr ausfürlich gesagt wird und man daher Teils im Dunkeln gelassen wird. Beispielsweise wo es um die Regel geht, die für Marco und Celia gelten bei ihren " Duelll". Auch war es so, dass die zeitabstände am Anfang sehr groß waren und ich dadurch öfters in und her geblättert habe, damit ich die vorherige
    Jahreszahl nochmal weiß und auch die Zeit die in dem Buch vergeht besser nachverfolgen kann. Denn das Buch erzählt sozusagen ein halbes Leben von Marco und Celia und den anderen die im und um den Zirkus rund herum arbeitenJeder hat dort seine Geschichte und zum teil wurde auch jede ein Stück oder auch mehr, weit erzählt. Es beginnt als sie Kinder waren und endet als sie Erwachsen werden, was ich an sich eine tolle Idee finde, aber es durch die großen Zeitunterschiede je Kapitel auch manchmal verwirrend fand!


    Im laufe des Buch wird immer wieder ein Kapitel eingebracht, wo man persönlich angesprochen wird und durch den Zirkus geleitet wird. Das waren immer kleine Highlights vom Buch, denn ich hatte das vorher noch in keinem Buch und fand es daher sehr schön gemacht.
    Auch sehr schön fand ich, dass Erin Morgenstern mit dem Anfangssatz das Buch beendet hat, es war all würde man zum Anfang der Geschichte zurückgekehrt sein, obwohl man die Geschichte schon einmal erzählt bekommen hat.



    Zu den beiden Hauptprotagonisten muss ich leider sagen, dass sie aus meiner Sicht nicht so interessant waren wir einige Nebenfiguren. Die beiden blieben zu blass und haben sich sehr langsam weiterentwicklt im Buch. Ich fand es zwar auch schon deren beiden Kapitel zu lesen, doch hab ich viel mehr interesse an der Entwicklung von Baily und den Murray -Zwillingen gezeigt, die auch eine große Rolle im Buch spielen, und das Ende mit den drei fand ich dann auch sehr schön gemacht und auch eine Gute Idee.



    Mein Fazit:
    Im Buch, zum Ende hin, gab es ein Zitat, die ich wirklich interessant fand und auch passend. Sie kommt von einer meiner Lieblingsfiguren im Buch, von Widget:

    Zitat

    "Er fragt sich, ob die Geschichte des Zirkus in eine Flasche passen würde."

    Da würde ich sofort sagen nein!
    Der Nachtzirkus ist ein Buch mit viel Magie. Er ist eine Welt in die man wirklich eintauchen kann und sie miterleben kann, doch man muss sich nicht nur durchlenken lassen sondernauch selbst aktiv werden und ein bisschen denken und man darf sich nicht verwirren lassen, denn ich denke das schafft das Buch sehr gut durch die Zeitsprünge.


    Trotz einiger Sachen die mir weniegr gefallen haben, gebe ich dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne, denn er hat mich verzaubert und mitgerissen.Und allein schon das Cover macht neugierig, denn es ist wirklich wünderschön :thumleft:

    Tränen haben etwas heiliges, sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
    Sie sind Botschafter überwältigender Trauer und unaussprechlicher Liebe.

    :love:
    -Washington Irwing-




  • Nach euren tollen Rezensionen konnte ich heute in der Buchhandlung einfach nicht wiederstehen. Ich musste es einfach mitnehmen, spätestens nachdem die Buchhändlerin mir minutenlang von dieser wohl fantastischen Geschichte vorgeschwärmt hat, war klar, ich muß es auch unbedingt lesen. :) Nun bin ich gespannt und hoffe, es wird mir auch so gut gefallen.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Inhalt: Zwei gegnerische Magier – Zauberer – Illusionisten schicken ihre Kinder – der eine seine leibliche Tochter Celia und der andere seinen zu diesem Zwecke „adoptierten“ Zögling Marco in einen magischen Wettkampf. Austragungsort: Der Nachtzirkus „Le cirque des réves“ – der Zirkus der Träume – der nur nachts erscheint, dann die ungewöhnlichsten und verzaubernsten Zirkus, den man sich vorstellen kann. Celia und Marco wissen zunächst nichts von diesem Wettstreit, weder kennen sie ihren jeweiligen Gegner noch kennen sie die Regeln. Doch schließlich verlieben sie sich ineinander und verzweifeln in ihrem Wettstreit, dessen Auswirkungen auf ihre Umwelt und ihre Liebe.


    Erin Morgenstern erschafft in ihrem Debutroman eine wahrhaft magische und traumhafte Welt. Wunderschön lässt sie ihre Phantasie spielen und schildert auf eine sehr eindringliche und wunderbare Weise den Cirque des réves mit all seinen ungewöhnlichen Attraktionen. Den gesamten Roman umgibt eine mysteriöse und zauberhafte Aura. Sie erschafft außerdem ebensolche Figuren und Charaktere angefangen von den beiden Magiern Prosperro und Alexander, über den Eigentümer Chandresh Christophe Lèfevre und dessen „Gesellschafter“, die Artisten und Attraktionen bis hin zu den „rêveurs“ den Anhängern des geheimnisvollen Zirkus. Als Leser fühlt man sich verwirrt wie als Zuschauer einer atemberaubenden Trapeznummer über seinen Köpfen – weil auch die Geschichte durch ihre vielen Orts und Zeitwechsel so rasant wie deren Sprünge und Kunststücke anmutet, verzaubert wie bei einem Meistermagier, weil man eintaucht in eine Welt voller Magie und Mystik, so gespannt wie bei einer gefährlichen Raubtiernummer, weil man unweigerlich mit Marco und Celia mitfiebert, wie der Wettkampf ausgeht, dessen Regeln nie in voller Gänze zutage kommen und deren Schauplatz immer wieder mit neuen Geheimnissen und Enthüllungen überraschen kann.


    Kurz, man taucht gerne ein in diese magische Welt, man fühlt sich wohl im Cirque des rèves und winkt ihm leise und ein wenig melancholisch nach, wenn man ihn verlässt.
    Ein Wort zum Cover: Wunderschön gestaltet und passt nahtlos in die Geschichte und die Erzählweise des Buches.
    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Klappentext:
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.


    Über die Autorin:
    Erin Morgenstern ist bildende Künstlerin und Autorin. Sie lebt mit zwei Katzen in Salem, Massachusetts. „Der Nachtzirkus“ ist ihr erster Roman. Er stand monatelang auf der Bestsellerliste der New York Times, und die Übersetzungsrechte wurden in 33 Länder verkauft. Eine Verfilmung ist in Vorbereitung.


    Allgemeines zum Buch:
    „Der Nachtzirkus“ umfasst 464 Seiten und gliedert sich in einen Prolog sowie fünf Teile mit einer Vielzahl an Kapiteln, die keine Nummern, dafür aber Titel als Überschrift tragen. Die Kapitel sind alle nicht besonders umfangreich, mehr als fünf Seiten umfassen die wenigsten von ihnen. Abgerundet wird das Buch durch eine sympathische Danksagung der Autorin.


    Geschrieben ist der Roman aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Gegenwartsform. Besonders ist, dass das Buch mit jedem neuen Kapitel in Ort und Zeit springt. Die jeweilige Jahreszahl und der jeweilige Handlungsort sind in der Kapitelüberschrift angegeben.


    „Der Nachtzirkus“ ist im März 2012 als Hardcover mit Schutzumschlag im Ullstein Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel „The Night Circus“ bei Knopf Doubleday, New York. Übersetzt aus dem Amerikanischen wurde der Roman von Brigitte Jakobeit.


    Die Gestaltung des Buches ist großartig und beim Stöbern im Buchladen fällt es mit seinem atmosphärischen Cover sofort auf. Der Einband des Buches ist in Schwarz gehalten, Titel, Autor und Verlag sind mit einer reflektierenden silbernen Farbe gedruckt. Besonders ist, dass sich das Bild des Zirkus im Einband wiederfindet. Das Vorsatzpapier ist schwarz-weiß gestreift und passt dadurch nicht nur zum gesamten Erscheinungsbild des Buches, sondern auch zu dessen Inhalt.


    Meine Meinung zum Buch:
    Ein Zirkus übt auf seine Besucher stets eine besondere Wirkung aus. Man tritt ein in eine andere Welt, die voller Freude und Magie ist, die so völlig anders ist als das Normale und Gewöhnliche und die man am liebsten nie mehr verlassen möchte. Und so ist es auch mit diesem Buch. Es ist ein magisches Buch, ein stimmungsvolles Buch, ein atmosphärisches Buch, das nie enden sollte. Doch leider fliegen die Seiten nur so dahin und viel zu schnell hat man die letzte Seite umgeblättert, die letzte Zeile gelesen und muss den Nachtzirkus verlassen.


    „Der Nachtzirkus“ lebt von seinen Artisten, Zauberern und Künstlern, dem Duft nach Popcorn und Zuckerwatte. Viele, viele Zelte, deren Planen allesamt schwarz-weiß gestreift sind, versammeln sich auf einer Wiese und hinter jedem Eingang verbirgt sich eine andere Attraktion, die ihre Besucher in Staunen versetzt, sie zum Lachen bringt oder gruseln lässt. Aber hinter der Fassade steckt noch viel mehr und das Maß an Fantasie, das Erin Morgenstern bewiesen hat, ist unfassbar und grenzenlos. Die Autorin erzählt eine noch nie dagewesene Geschichte und entführt ihre Leser damit in eine andere Welt, in der man alles um sich herum vergisst und sich nur noch nach dem Nachtzirkus sehnt. Von Anfang an gelingt es Erin Morgenstern, eine faszinierende Atmosphäre zu verbreiten, die sofort gefangen nimmt. Dazu sind die Charaktere so einmalig und lebendig, dass es als Leser so einfach fällt, einen Zugang zu ihnen zu finden. Im Handumdrehen gewinnen die Figuren die Sympathie des Lesers und es macht enorm viel Spaß, sie durch das Buch hindurch zu begleiten. Jede Figur ist anders, jeder Charakter überzeugt mit individuellen Eigenheiten, die liebenswert und einmalig, einfach besonders sind. Sie wirken allesamt lebendig und greifbar und es scheint fast so, als würde man sie schon ein Leben lang kennen. Es gibt in diesem Buch keine Hauptfigur. Vielmehr spielt jede von ihnen eine entscheidende Rolle und das Buch wäre nicht halb so schön, würde auch nur einer der Charaktere fehlen.


    Über die Handlung des Buches lässt sich gar nicht mehr sagen, als der Klappentext bereits verrät. Man muss diesen Roman einfach selbst erleben und den Nachtzirkus betreten. In jedem Fall ist die Handlung hervorragend durchdacht, logisch und nachvollziehbar konstruiert und dabei doch überraschend. Es gibt eine Handvoll Handlungsstränge, die teilweise parallel verlaufen, sich aber an vielen Stellen berühren und verbinden. Es macht Spaß, zu rätseln, wie die Figuren und Handlungsstränge zusammenhängen könnten und dann zu erfahren, welche Lösung sich die Autorin ausgedacht hat. Sie schafft es, ihre Leser zu erstaunen und für den ein oder anderen Aha-Effekt zu sorgen. Allein das Ende passt nicht ganz zum Rest des Romans, da die Autorin hier zu viel Magie ins Spiel bringt und die Handlung etwas zu sehr auf die Spitze treibt. Nichtsdestotrotz war es ein großartiges Vergnügen, den Nachtzirkus zu betreten und ein Teil von ihm zu werden.


    Verstärkt wird dieses Vergnügen dadurch, dass der Leser selbst mit in die Handlung einbezogen wird. Es gibt einige Zwischenkapitel, die sich direkt an den Leser wenden, ihn mit „Du“ ansprechen und ihn mitnehmen auf einen Rundgang durch den Zirkus. In diesen Zwischenkapiteln wird beschrieben, was den Leser erwartet, wenn er den Nachtzirkus betritt, welche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen er bestaunen kann, was sein Auge alles wahrnehmen wird und welche Geräusche an sein Ohr dringen werden.


    Der Stil von Erin Morgenstern ist direkt und recht schnörkellos, aber von Anfang an einnehmend und begeisternd. Das Buch liest sich praktisch von selbst und dabei läuft ein so bildreicher Film vor dem geistigen Auge des Lesers, dass es eine wahre Freude ist.


    Mein Fazit:
    Tretet ein und lasst euch vom Nachtzirkus verzaubern!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Und wenn ich schon bei dem Thema Zeit bin dann muss ich erwähnen, dass das Buch 30 Jahre beinhaltet. Wie das möglich ist? So gut wie jedes neue Kapitel macht einen Sprung von einem Jahr. Ich habe kaum das Jahr. . . verdaut und schon war ich im nächsten.

    Mh, stimmt schon, es vergeht wirklich sehr viel Zeit. Aber im Gegensatz zu dir hatte ich nicht den Eindruck, dass die Handlung darunter irgendwie leidet. Im Gegenteil. Gerade diese Zeitsprünge haben es für mich so interessant gemacht. Man springt als Leser zwar wirklich viel, aber dennoch bleibt das Buch verständlich und die Handlung nachvollziehbar. Sicher hätte man die Handlung auch in 20 oder 15 Jahren spielen lassen können, aber im Ergebnis mussten Marco und Celia im Verlauf des Buches erwachsen werden. :wink:


    Man ist zwar dabei, aber nie wirklich in der Geschichte; sie lebt eher von dem, was nicht im Buch steht und was man höchsten zwischen den Zeilen erahnen kann.

    Das hast du gut ausgedrückt - diesen Eindruck hatte ich auch. Die Autorin schafft es, mit wenigen Worten sehr viel auszudrücken und der Leser muss ein bisschen mitdenken und vor allem seine Fantasie spielen lassen. Das hat mir sehr gut gefallen.


    In vielen anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass viele enttäuscht waren, nicht mehr über die Wette und ihre Bedingungen zu erfahren. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. In meinen Augen ist es nicht wichtig, die genauen Regeln der Wette zu kennen, denn auch Celia und Marco wissen selbst nicht mehr darüber, als der Leser. Und nur so hat dieser die Möglichkeit, in die Geschichte einzutauchen, ohne bereits alle Geheimnisse zu kennen.

    Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich hätte auch gerne ganz genau gewusst, was die Regeln sind, aber sie ergaben sich für mich an einem Punkt auf einmal von selbst bzw. hatte ich irgendwann plötzlich eine kleine Ahnung davon, wie die Regeln ablaufen. Ich fand es ganz gut, dass die Autorin damit etwas hinter'm Berg gehalten hat. :wink:


    Würde das Buch nicht besser in die Fantsyecke passen wie bei Romane/Erzählungen?

    Mh, es hat ja schon etwas Magisches und Fantastisches an sich, aber wenn man es mit anderen Büchern aus diesem Genre vergleicht, passt es wohl doch eher hierher, finde ich. :-k


    Auch sehr schön fand ich, dass Erin Morgenstern mit dem Anfangssatz das Buch beendet hat, es war all würde man zum Anfang der Geschichte zurückgekehrt sein, obwohl man die Geschichte schon einmal erzählt bekommen hat.

    :shock: Das ist mir beim Lesen gar nicht aufgefallen, aber du hast Recht! :idea: Das finde ich auch toll! Hach, ich merke gerade, dass dieses Buch irgendwann auf alle Fälle noch mal gelesen werden muss. :love:


    Im Buch, zum Ende hin, gab es ein Zitat, die ich wirklich interessant fand und auch passend. Sie kommt von einer meiner Lieblingsfiguren im Buch, von Widget:
    Zitat "Er fragt sich, ob die Geschichte des Zirkus in eine Flasche passen würde."
    Da würde ich sofort sagen nein!

    Nicht einmal in eine magische Flasche? :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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