Mario Giordano - Apocalypsis I

  • Meine Erwartungen waren wohl zu hoch


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Lange hatte ich schon keinen Thriller mehr, der direkt in den höchsten Kreisen der katholischen Kirche spielte und mit einer richtig schönen Verschwörung aufwartete. Ja, ich gebe zu, dass ich mir, als ich mir aus dem Amazon Vine Sortiment die gerade erschienene Taschenbuchausgabe "Apocalypsis I" von Mario Giordano bestellte, wieder mal ein ähnlich aufregendes Leseerlebnis erhoffe, wie vor ein paar Jahren bei "Illuminati" und "Sakrileg" von Dan Brown.


    Die Kurzbeschreibung:


    "Papst Johannes Paul III. ist zurückgetreten und spurlos verschwunden. Der Journalist Peter Adam stellt Nachforschungen an. Er stößt auf einen Orden, der seit Jahrhunderten gegen die Kirche arbeitet: Die Träger des Lichts. Die Verschwörer wollen den Weltuntergang herbeiführen. Sie stützen sich auf die Prophezeiung des Malachias: Der letzte Papst wird sich den Namen "Petrus II." geben. Mit ihm soll das Ende aller Tage kommen. Der vorletzte Name auf der Liste des Malachias ist der Name des verschwunden Papstes - Johannes Paul III.
    Peter stößt auf ein weiteres Geheimnis: Seine leiblichen Eltern sollen bei einem Unfall ums Leben gekommen sein. Doch tatsächlich gehörten sie einst zu den Trägern des Lichts. Peters eigene Vergangenheit ist eng mit den dunklen Mächten verbunden: Für die Verschwörer ist offenbar er selbst der Schlüssel zur Apokalypse ..."


    suggerierte mir das jedenfalls. Und als das Buch dann bei mir eingetroffen war, trug es auf der Rückseite mit der Meinung von dem von mir gern gelesenen Autor Sebastian Fitzek "Apocalypsis ist bis zur letzten Seite eine Sensation. Das Werk eines Profis - teuflisch gut!" eine Referenz, die meine Erwartungen noch mal in die Höhe schnellen ließ.


    Da scheint tatsächlich ein Profi am Werk zu sein


    Mario Giordano, bislang ist mir dieser Autorenname zumindest nicht bewusst unter gekommen, klingt irgendwie italienisch. Doch er ist ein deutscher Schriftsteller und wurde 1963 in München geboren. An der Universität Düsseldorf studierte er Psychologie und Philosophie. Heute lebt er in Köln. Seit 1992 schreibt er Romane, Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher, Hörspiele, Drehbücher und wurde auch schon mehrfach ausgezeichnet. (Quellen: Wikipedia, Autorenwebsite). Auf der Autorenwebsite erfuhr ich dann noch, dass "APOCALYPSIS I" zuerst als 13-teiliger digitaler, multimedialer Serienroman erschien.


    Erwartungsvoll


    nahm ich mir also das Buch zur Hand und fand mich gleich im Prolog an zwei unterschiedlichen Schauplätzen wieder. Die sehr spannungsvoll geschriebenen kurzen Episoden endeten für die Nonne und den Jesuiten zwar tödlich, doch im Hinterkopf warf es bereits die bohrende Frage "Warum?" auf.


    Dann lerne ich nach und nach die Hauptprotagonisten kennen und erfahre anfangs gerade so wenige Details über ihre Hintergründe, dass ich unbedingt weiter lesen möchte, mir aber von ihnen und ihren Motivationen noch keinerlei Bild im Großen und Ganzen machen kann. Die Schauplätze wechseln, teilweise gibt es auch Rückblicke über Ereignisse in der Vergangenheit. Damit ich als Leser nicht durcheinander komme, erfahre ich in der jeweiligen Kapitelüberschrift immer Datum und Ort des jeweiligen Handlungsstranges.


    Zu Beginn des Buches lässt sich die in Erzählperspektive verfasste Geschichte leicht und flüssig lesen. Durch die Bildhaftigkeit kann ich mich als Zuschauer in die jeweilige Umgebung versetzen. Allerdings ist es mir da kaum möglich, eine Beziehung zu einem der Protagonisten aufzubauen, da diese, kaum dass ich sie mir richtig vorstellen kann, auch schon wieder getötet werden oder erst einmal verschwinden.


    Überhaupt gibt es sehr viele Tote in diesem Buch und diese sterben meist auf extrem brutale Art und Weise. Derjenige, der in den meisten Fällen für dieses Gemetzel verantwortlich ist, kommt auch sehr zeitig zu Wort. Seine Hörigkeit und krankhafte Motivation habe ich jedoch schon beim ersten Mal verstanden. Die Mantra-artigen Wiederholungen seiner Gedanken in folgenden Szenen mit ihm, empfand ich später als etwas nervig.


    Auch beim Hauptprotagonisten Peter Adam dauerte es bei mir geraume Zeit, ehe ich mit ihm warm werden konnte. Lange Zeit konnte ich ihn nicht richtig einschätzen. Die Informationen über ihn und seine Familienverhältnisse ließ der Autor nur tröpfchenweise heraus, um später in geballter Form Erklärungen abzugeben, die ich zugegebener Weise zwar interessant, teils aber auch ein bisschen langatmig fand. Ebenso ging es mir mit seiner Mitstreiterin, der Ordensschwester Maria.


    Mit den Symbolen, katholischen Riten und Gebräuchen kenne ich mich in der Realität nun nicht unbedingt gut aus. Ich selbst gehöre keiner Religion an, respektiere aber den Glauben jedes Menschen, wenn er denn nicht zu eigennützigen Zwecken und gegen das Gemeinwohl der Menschheit ausgenutzt wird. In dieser Geschichte gingen mir die Darstellungen der Visionen, Dämonenaustreibungen und Erscheinungen manchmal aber doch zu sehr ins Fantastische. Obwohl ich durchaus ein großer Fan von Fantasyliteratur bin, in der Realität und sie wurden als realistisch aber geheim deklariert, kann ich dies so nicht recht glauben. Da diese Stellen dann auch immer wieder besonders ausgeschmückt wurden, empfand ich auch hier Längen.


    Auf der anderen Seite, gab es auch immer wieder Situationen, die ich mir auch in der Realität durchaus vorstellen könnte. Trotz der empfunden Längen und Unglaubwürdigkeiten gelang es dem Autor damit und mit diversen Überraschungen immer wieder, mein Interesse am Ausgang der Handlung wach zu halten. Kurz vor Schluss gab es dann auch noch einen packenden Showdown und ein Ende, welches nach einer Fortsetzung schreit. Dazu fand ich auf der hinteren Umschlagklappe meines Buches auch den Hinweis, dass sie in digitaler Form bereits erhältlich ist. Lesen möchte ich die schon irgendwann, aber nicht gleich.


    Resümee


    Mit der Bewertung des Buches tue ich mich auch wieder ein bisschen schwer. Ich fand die Gesamtgeschichte interessant und alles was wissenschaftlich beweisbar ist, sehr gut recherchiert. Andererseits kann ich für mich die unerfüllt gebliebenen Erwartungen in Sachen Hochspannung genauso wenig ignorieren, wie die anderen bereits erwähnten Kritikpunkte. So vergebe ich 3 Sterne und spreche eine bedingte Empfehlung für Genreliebhaber aus.

  • Deine Rezi hat mich nun wirklich neugierig auf das Buch gemacht - vor allem deine Kritikpunkte haben bei mir so diesen "hmm - vielleicht doch was für mich"-Effekt ausgelöst. :wink:

    So vergebe ich 3 Sterne und spreche eine bedingte Empfehlung für Genreliebhaber aus.

    Welches Gengre meinst du hier im Speziellen? Krimi/Thriller im Allgemeinen oder eher so die Richtung Kirchen / Vatikan-Thriller?

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Welches Gengre meinst du hier im Speziellen? Krimi/Thriller im Allgemeinen oder eher so die Richtung Kirchen / Vatikan-Thriller?

    Hier meine ich doch eher Liebhaber von Kirchen-Vatikan-Thrillern :wink: Denn allgemeine Thriller-Liebhaber werden sich wahrscheinlich ebenfalls an den mysteriösen Situationen stoßen.

  • Hier meine ich doch eher Liebhaber von Kirchen-Vatikan-Thrillern :wink: Denn allgemeine Thriller-Liebhaber werden sich wahrscheinlich ebenfalls an den mysteriösen Situationen stoßen.

    Ich werde mir das Buch auch mal vormerken, ob ich es mir kaufen werde weiß ich noch nicht. Eine Zeitlang mochte ich dieses Genre auch ganz gerne, aber irgendwie ist es auch schon ein wenig ausgelutscht und es kommt nicht mehr viel Neues nach. Es begeistert mich deswegen auch persönlich nicht mehr so sehr wie damals als die ersten Dan Brown-Bücher erschienen sind. Das habe ich letzte Woche gemerkt, als ich "Äon" von Andreas Brandhorst gelesen habe, das eine im weitesten Sinne ähnliche Thematik hatte.

    :study: Matthias Bogner / Kevin Zindler - Die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

    :study: SUB: 330

  • Ich werde mir das Buch auch mal vormerken, ob ich es mir kaufen werde weiß ich noch nicht. Eine Zeitlang mochte ich dieses Genre auch ganz gerne, aber irgendwie ist es auch schon ein wenig ausgelutscht und es kommt nicht mehr viel Neues nach. Es begeistert mich deswegen auch persönlich nicht mehr so sehr wie damals als die ersten Dan Brown-Bücher erschienen sind. Das habe ich letzte Woche gemerkt, als ich "Äon" von Andreas Brandhorst gelesen habe, das eine im weitesten Sinne ähnliche Thematik hatte.


    Äon habe ich auch schon ewig im SuB. Da schiebe ich das dann mal bis ich vielleicht doch wieder mal Lust auf das Thema habe. Den Prolog von Apocalypsis I gibt es derzeit bei amazon übrigens als kostenloses ebook - entsprach dem 1. Teil der zurerst als Serie erschienenen digitalen Roman-Serie.

  • Zitat

    "Auf der Via della Conciliazione regiert das Chaos. Auf den Straßen liegen Leichen und Trümmerteile. Augenzeugen berichten von einem gleißenden Lichtblitz, der die Kuppel des Petersdoms zerfetzte. Über die Hintergründe dieses verheerenden Anschlags lässt sich zur Stunde nichts sagen, auch nicht über das Schicksal der hundertsiebzehn Kardinäle, die sich zum Konklave versammelt hatten. Klar ist nur eines: Der Vatikan existiert nicht mehr."

    Diese Meldung begegnet dem Leser unter verschiedenen Umständen mehrfach in diesem Thriller. Sie macht klar, um was es hier geht: nämlich um nichts Geringeres als die Vernichtung des Vatikan und die Zerstörung der katholischen Kirche. Aber noch ist es nicht so weit...


    Papst Johannes Paul III (ein Deutscher mit Namen Franz Laurenz) ist zurückgetreten und spurlos verschwunden. Daraufhin macht es sich der Journalist Peter Adam zur Aufgabe, ihn aufzuspüren. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf und Peter gerät in einen Strudel von Ereignissen, die ihn an den Rand des Todes führen. Dunkle Mächte sind am Werk, die sich ironischer Weise "Träger des Lichts" nennen. Sie wollen der Welt den Untergang bringen - die Apokalypse in Gang setzen. Dass Peter schon längst Teil der Verschwörung ist, weiß er nicht...


    Dieser Thriller hat schon alles, was der Leser erwartet: eine finstere Verschwörung rund um den Vatikan, mysteriöse Rätsel, mystische Prophezeiungen, die sich zu erfüllen scheinen, Helden, die eigentlich Menschen wie du und ich sind, und Bösewichte überall.
    Es geht spannend los und diese Spannung lässt nicht einen Moment nach. Da sind die Templer im Spiel und Alchemisten und Giordano wirft oft mit Informationen einfach nur so um sich. Da ist es hilfreich, wenn man von Hugo de Payns, John Dee oder Nicholas Flamel schon mal etwas gehört hat.
    Streckenweise geht es fast aberwitzig zu, aber für mich ist Giordano an keiner Stelle unglaubwürdig. Exorzismen werden nun einmal betrieben und ich glaube auch, dass es Menschen gibt, die Visionen haben. Warum sollen die Rezepturen der Alchemisten nicht funktionieren? Und dass sich die Führer verschiedener Religionen im Angesicht der Apokalypse bei aller Feindschaft gegenseitig unterstützen, erscheint auch logisch. Also wie gesagt - stellenweise fantastisch, aber dennoch glaubwürdig. Die Kapitel sind kurz und wechseln zwischen verschiedenen Schauplätzen zu verschiedenen Zeiten, aber das ist nicht verwirrend, sondern trägt zur Spannung bei.
    Für mich war dieses Buch ein echtes Vergnügen. Giordano versteht es, immer noch eine unerwartete Wendung einzufügen, ohne dass man das Gefühl hat, er würde zu dick auftragen. Manches war dann zwar vorhersehbar

    aber das tat der Spannung und guten Unterhaltung keinen Abbruch. Die Darstellung der Charaktere hat mir auch gut gefallen, da Giordano auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet. Nur die Figur des Seth ist mir ein bisschen zu blass geblieben. Der hätte ruhig noch ein wenig furchteinflößender daher kommen können.


    Einziger wirklicher Kritikpunkt ist das Ende, das eigentlich kein wirkliches Ende ist. Der Leser weiß nicht, ob die Apokalypse nun über die Menschheit hereinbricht oder nicht. Er weiß bzw. kann erahnen, wer überlebt hat und wer nicht. Und muss sich nun gedulden, bis die Fortsetzung erscheint. Für Kindle-Besitzer ist das kein Problem, denn da sind schon einige Kapitel erhältlich. Wer wie ich das gedruckte Buch vorzieht, muss sich bis Februar 2013 gedulden. Das werde ich aber auf jeden Fall tun, da ich einige der Charaktere doch sehr mag und mich für ihr weiteres Schicksal doch sehr interessiere.


    Fazit:
    Wer Vatikan-Verschwörungen, geheime Sekten, Prophezeiungen und kryptische Rätsel mag, auf ein bisschen Action nicht verzichten will und mit einem Cliffhanger am Ende leben kann, sollte hier zugreifen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Mit der Bewertung des Buches tue ich mich auch wieder ein bisschen schwer. Ich fand die Gesamtgeschichte interessant und alles was wissenschaftlich beweisbar ist, sehr gut recherchiert. Andererseits kann ich für mich die unerfüllt gebliebenen Erwartungen in Sachen Hochspannung genauso wenig ignorieren, wie die anderen bereits erwähnten Kritikpunkte. So vergebe ich 3 Sterne und spreche eine bedingte Empfehlung für Genreliebhaber aus.

    Das kann ich genauso unterschreiben. Ich muss sagen, dies war mein erster Verschwörungsthriller. Anfangs fand ich ihn auch noch sehr spannend, die ganzen Charaktere kennen zu lernen, sich auf die Suche nach dem Rätsel zu machen usw. Aber dann wurde es mehr und mehr langweilig, zumal mich die katholische Kirche eh nicht wirklich interessiert. Wäre das ganze mehr ins mystische, fantastische abgerutscht, wäre es denke ich eher mein Stil gewesen.


    Einziger wirklicher Kritikpunkt ist das Ende, das eigentlich kein wirkliches Ende ist.

    Das kam dann noch hinzu. Ein Ende ohne Ende :-s mit vielen Fragezeichen ?(


    Daher gibt es von mir nur ganz ganz knapp :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen, hauptsächlich für den guten Anfang. Am besten war eigentlich der Prolog :lol: , so hätte es weitergehen müssen.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Ich habe es endlich geschafft. Nach fast 2 Monaten habe ich das Buch ausgelesen und kann euch jetzt hier meine Eindrücke schildern - auch wenn da wohl nicht jeder mitgehen wird. O:-)


    Zunächst einmal: Ich hab erkannt, dass dieses Genre mir wohl einfach nicht legt. Da ich schon "Sakrileg" nicht unbedingt mochte, war nun auch "Apocalypsis I" trotz vieler guter Kritiken definitiv nicht mein Fall.


    Hier meine Begründung:


    Schon der Prolog (tut mir leid :lol: ) ließ mich ahnen, dass das Buch eine Herausforderung wird. Viele Wortwiederholungen haben mich irgendwann nur noch genervt und die Geschehnisse waren ... wie soll ich sagen ... ziemlich krass, um es mal vorsichtig zu sagen.


    Im Allgemeinen kann ich nicht behaupten, dass mich der Schreibstil von Mario Giordano angesprochen hat. Hier hab ich noch nicht mal eine gute Begründung. Es ist einfach so, dass mich das Buch auf seine Art, wie es geschrieben wurde, nicht fesseln konnte. Im Gegenteil.


    Ich bin jemand, der sehr gern mit den Charakteren mitfühlt, mitfiebert. Bei diesem Buch blieb das für mich irgendwie bis auf wenige Momente komplett aus. Kenn ich so eigentlich überhaupt nicht von mir. Wo lag das Problem? Die Figuren, die Mario Giordano geschaffen hat, waren für mich nicht greifbar. Ich fand sie irgendwie platt und ihr Handeln teilweise sehr unpassend bzw. untypisch, z. B.:



    Ich konnte mich nicht in die Charaktere einfühlen und somit auch nicht in die Geschichte.


    Generell fand ich einige Szenen im Buch ziemlich übertrieben und von "leicht daneben" über "respektlos" bis hin zu "ekelerregend und krank" war so ziemlich alles in meinen Gedanken dabei. Dieses Buch hat mir gezeigt, dass ich beim Lesen einfach gewisse Grenzen habe. Und



    gehört einfach nicht zu dem, was ich als schriftstellerisch toll empfinde. Tut mir leid ... Daher kann ich nicht einmal sagen, dass mich das Buch kalt gelassen hat. Ich habe mich über das eine oder andere beim Lesen teilweise ziemlich geärgert. Und dabei gehöre ich nicht einmal der Kirche an. Bei Szenen wie der gespoilerten hört es bei mir einfach auf. Ohne natürlich denen zu nahe treten zu wollen, die das Buch mögen. Jeder hat da eine andere Auffassung und so soll es ja auch sein. Es ist halt lediglich meine Meinung dazu.


    Was kann ich noch sagen? Für mich hat sich die Handlung teilweise sehr gezogen. Das Beste für mich an diesem Buch waren tatsächlich die letzten 50 Seiten, die sich relativ zügig haben lesen lassen. Einziger Nachteil: Der Epilog. Dachte ich noch bis dahin, dass es wenigstens ein (für mich) nachvollziehbares Ende gibt, enttäuschte mich dieser direkt wieder ... Mehr sag ich jetzt natürlich dazu nicht :wink:


    Was mich auch teilweise sehr gestört hat, waren gefühlte tausende Infos, die eigentlich unnötig waren. Da hat jemand unbedingt sein recherchiertes Wissen unterbringen wollen und es war mir einfach zu viel und hatte irgendwann für mich etwas von Klugschei*erei.


    Ach, ihr merkt schon: "Apocalypsis I" ist kein Buch, dass ich jetzt weiterempfehlen würde. 8-[


    Daher vielleicht nur noch zum Schluss das Positive:
    Mir sind kaum Schreibfehler aufgefallen, genauer gesagt: Gar keine.
    Es gab die eine odere Szene, die ich ganz gelungen fand.
    Die letzten 50 Seiten waren angenehm für mich zu lesen. So hätte es eigentlich von Anfang an sein müssen.


    Alles in allem gebe ich "Apocalypsis I" :bewertung1von5: :bewertung1von5: und das eigentlich auch nur mit Bauchschmerzen. Aber einen Joker kriegt es, weil das Genre wohl einfach nicht zu mir passt. Aber nun weiß ich das. :)


    Oh man ... Ich glaube, so eine Meinung hatte ich zu einem Buch noch nie und ich hoffe, dass mir niemand meine Äußerungen dazu übelnimmt. :pale:


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Zunächst einmal: Ich hab erkannt, dass dieses Genre mir wohl einfach nicht legt. Da ich schon "Sakrileg" nicht unbedingt mochte, war nun auch "Apocalypsis I" trotz vieler guter Kritiken definitiv nicht mein Fall.

    Na dann hat das Buch doch eine gute Erkenntnis für dich gebracht :wink:

    Oh man ... Ich glaube, so eine Meinung hatte ich zu einem Buch noch nie und ich hoffe, dass mir niemand meine Äußerungen dazu übelnimmt.

    Warum sollte dir das jemand übel nehmen? Nicht jedem gefällt jedes Buch und ich finde deine negative Rezi richtig gut, weil du eben nicht nur schreibst "öde, langweilig, gefällt mir nicht", sondern erklärt hast, warum du mit dem Buch nix anfangen kannst. So kann jeder, der das liest, abwägen, ob ihn diese Punkte auch stören würden oder nicht. :applause:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke dir. :) Das beruhigt mich und stimmt. Eigentlich hat das Buch einen ganz guten Dienst geleistet. Ich werd es jetzt aber wohl vertauschen. Dann findet es hoffentlich jemanden, der mit ihm eher was anfangen kann. Denn vielen hat es ja auch gut gefallen.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Zitat von »Hirilvorgul«
    Einziger wirklicher Kritikpunkt ist das Ende, das eigentlich kein wirkliches Ende ist.


    Das kam dann noch hinzu. Ein Ende ohne Ende :-s mit vielen Fragezeichen ?(

    Vielleicht deshalb:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Ich habe das Buch gerade beendet und weiß jetzt schon, den zweiten Teil werde ich ganz bestimmt auch lesen.
    Ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht :wink:


    Mario Giordano hat hier einen Verschwörungs-Thriller geschrieben bei dem es um die Vernichtung des Vatikans und der gesamten katholischen Kirche geht.


    Apocalypsis ist meiner Meinung nach sehr gut aufgebaut und hat genau die richtige Mischung zwischen Spannung und geschichtlich belegter Elemente wie z.B. den Templerorden, John Dee, die Malachias Prophezeiung, der Fatima Prophezeiung und vielem mehr, welche die Geschichte zwar phantastisch, aber auch in sich stimmig machen.


    Dazu fand ich die Protagonisten Peter Adam, Schwester Maria und auch Franz Laurenz sehr sympathisch.


    Die Szenen die Missy (hoffentlich nimmst du mir das nicht krumm, liebe Missy) als übertrieben und zum Teil "ekelerregend und krank" bezeichnet, sind natürlich nichts für empfindliche Gemüter, aber ich habe in vielen (gerade skandinavischen Krimis/Thriller) schon wesentlich Schlimmeres gelesen.


    Und zu dem Einwand die Personen würden sich unlogisch verhalten...


    Alles in allem gibt es meiner Meinung nach zwar bessere Verschwörungs-Thriller, aber auch jede Menge wesentlich schlechtere :-,
    Von mir gibt es daher sehr gute :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Life isn't about waiting for the storm to pass.....
    it's about learning to dance in the rain!


    2018 gelesene Bücher 45 :study: 20122 Seiten
    abgebrochen: 0


  • Meine Meinung:


    Ein Thriller mit Einblick in den Vatikan, wie der Papst, die Kardinäle agieren und was sich so in der geheimen Bibliothek befindet.
    Peter Adam ist Journalist und glaubt nicht an Gott, er will aufdecken, was alles falsch an diesem Glauben ist. Und er hat Alpträume. Er träumt, dass der Petersdom explodiert, Leichen herumliegen, der Vatikan zerstört wird. Was steckt dahinter?
    Dann entdeckt er außerdem, dass die Sekte "Die Träger des Lichts" dahintersteckt und er damit verbunden ist. Seine Eltern waren Anhänger dieser Sekte.


    Hier wird ausführlich geschildert, wie der Papst, seine Kardinäle und die Schweizer Garde in diesem Chaos sich bewegen.
    Die Protagonisten sind hervorragend beschrieben, man kann sich hineinversetzen und wird mit dem Geschehen mitgetragen. Die geheimen Treffen, das hintergründige Fadenziehen ist einfach super beschrieben.
    Da soll noch mal einer sagen, dass die Religionen, wenn die Zeiten auf Zerstörrung stehen, nicht einen Weg finden sich gegenseitig zu helfen.


    Herrlich dieses Buch. Kann es nur wärmstens weiterempfehlen.
    Den zweiten Teil muss ich mir auch besorgen. :wink:

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Habe das Buch heute begonnen und muss schon sagen: es legt gleich zu Beginn ein ordentliches Tempo vor. Wenn der Autor es schafft das Tempo beizubehalten, dann wirds ein wahres Feuerwerk! Peter hab ich gleich ins Herz geschlossen - ein markanter Charakter mit Ecken und Kanten dem ich gerne beim denken "zuhöre". Maria wurde eben erst eingeführt - viel kann ich zu ihr noch nicht sagen. Am sympatischsten ist mir bislang Franz Laurenz gewesen.


    Ersteindruck nach 70 Seiten: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Na dann mal weiter im Text... :study:

  • Autor:
    Mario Giordano ist ein deutscher Roman- und Drehbuchautor. Gerade für den Film hat er viele Drehbücher geschrieben, vor allem Krimis. „Apocalypsis“ ist sein erster richtiger Ausflug in die Bücherwelt, wobei man seine Vorliebe für Krimi- und Thriller Geschichten erkennt die er auch bei seinen Drehbüchern besitzt. Geboren ist Giordano in München, lebt und arbeitet aber inzwischen in Köln.



    Serie:
    „Apocalypsis“ ist eine Roman-Reihe die aus bisher 3 Romanen besteht. Zudem sind die Romane in eine Art Web-Geschichte eingebunden, bzw… Teil davon, so dass man schon vor Erscheinen der Romane online mitfiebern und teilweise mitmachen konnte. In der Reihe geht es um, wie der Titel es sagt, die drohende Apokalypse, die von den Helden der Geschichte aufgehalten werden muss. Es sind mystische kirchliche Verschwörungsthriller, in Dan-Brown Manier.



    Inhalt:
    Papst Johannes Paul III. ist überraschend zurückgetreten. Der ganze Vatikan, ja die Welt ist in Aufruhr, immerhin muss ein neues Konklave mitten in weltweiten Krisen abgehalten werden. Zudem ist der alte Papst, auf einmal verschollen.


    Peter Adam ist Reporter für eine Hamburger Zeitung, Spezialgebiet der Vatikan und die Kirche. Wie alle Journalisten rätselt er was den alten Papst, mit bürgerlichem Namen Franz Laurenz, Deutscher und ehemaliger Priester aus Duisburg, dazu getrieben hat und vor allem wo er steckt. Informationen erhofft er sich von Pater Don Luigi, dem Chef-Exorzisten des Vatikans mit dem Adam seit einiger Zeit ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Adam selbst glaubt weder an Gott noch die Religion, und so auch recht nicht daran dass es Dämonen gibt die Don Luigi austreiben kann. Eine mysteriöse Videobotschaft des Ex-Papstes, bringt Adam auf eine Spur nach Sizilien, wo er allerdings wenig freundlich empfangen wird. Zurück in Rom, nun konzentriert auf den Grund des Rücktrittes des Papstes, entdecken Adam, Don Luigi und die junge Nonne Maria – welche Adam bei Luigi kennengelernt hat, immer mehr Hinweise.


    Hinweise auf eine alte okkulte Sekte, Symbole und Amulette die sich nicht näher bestimmen lassen. Und auch darauf dass dies alles scheinbar etwas mit dem Papst und dessen Verschwinden zu tun hat. Zudem gerät Adam auch noch unter Mordverdacht, als seine amerikanische Kollegin Loretta Hooper in ihrem Hotelzimmer Tod aufgefunden wird. Sie hatte zuvor mit Adam an den Nachforschungen gearbeitet und schien etwas auf der Spur zu sein. Verfolgt von den Behörden muss Adam die Spuren nun weiterverfolgen, wobei er sich nur noch auf seinen Freund Don Luigi und die junge Nonne Maria verlassen kann, der er sich sehr verbunden fühlt. Dabei kommen sie immer mehr einem Geheimnis und einer Verschwörung auf die Spur, welche nicht nur die Kirche vernichten will, sondern die wahrlich die Apokalypse einleiten könnte. Und Peter Adam muss bald lernen dass er nicht zufällig mitten in diesen Konflikt geraten ist.



    Meinung:

    Das Buch ist, grob gesagt, eine mystische Art Dan-Brown. Wie bei dem berühmten amerikanischen Autor gibt es eine Schnitzeljagd, ein Rätsel rund um uralte Geheimnisse, verschollene Schätze und Wahrheiten, das es zu lösen gilt. Nur dass es hier nicht nur um die Aufdeckung einer verschollenen Wahrheit geht, sondern um einen Kampf zwischen Kräften der Vernichtung und der Bewahrung. Und um die Verhinderung der Apokalypse. Der Hauptheld der Geschichte ist der deutsche Reporter Peter Adam, der erst zufällig zwischen die Fronten gerät, wobei man bald erkennt das seine eigene Geschichte sehr eng mit diesen Konflikt verbunden ist und er eine Schlüßelrolle spielen soll, beim Verhindern oder dem Herbeiführen der Apokalypse. Und der Schlüssel liegt in seiner Vergangenheit und dem was er herausfinden kann. Von seinen Entscheidungen könnte das Schicksal der Welt abhängen.


    Begleitet wird er vorzugsweise von der jungen Nonne Maria. Auch wieder eine Parallele zu Dan Brown wo sein Held Langdon meist auch von einer jungen Frau begleitet wird. Aber auch Maria ist nicht zufällig dabei, denn auch hinter ihr steckt mehr als es auf den ersten Blick scheint, auch ihre Geschichte ist wichtig. Das gilt auch für die anderen, Nebendarsteller die mit wichtigen Rollen betraut werden. Franz Laurenz, Don Luigi, Oberst Bühler von der Schweizer Garde, Kardinal Menendez, oder auch Seth – den Anführer der Sekte, sowie dessen Killer Nikolas.


    Die Geschichte ist sehr spannend erzählt, in einem hohen Tempo. Der Autor versteht es Spannung zu schüren, Cliffhanger einzubauen und beim Leser den Drang zu generieren unbedingt weiterlesen zu wollen, wissen zu wollen wie es weiter geht. Man erlebt eine Schnitzeljagd mit und auch wenn viele Charaktere scheinbar viel wissen, erlebt der Leser die Aufdeckung erst langsam, im Tempo von Peter Adam mit. Es gibt zudem viel Action, halsbrecherische Aktionen und die Helden geraten mehr als nur einmal in Lebensgefahr. In Rückblenden in die Jahre vor der Handlung erfährt der Leser Hintergründe zu Personen und Handlungen. Dabei werden zu sämtlichen Charakteren immer mehr Geheimnisse enthüllt, einige sehr überraschende, andere wiederrum konnte man sich denken.


    Zum Ende merkt man auch, dass das erste Kapitel zwar erfolgreich abgeschlossen ist, die Geschichte aber noch lange nicht zu Ende ist. Zudem gibt es einen richtig fiesen Wendepunkt, ziemlich zum Ende, der mich sehr überrascht hat! Es sind zwar viele Geheimnisse und Rätsel gelöst, aber immer noch einige Fragen offen. Daher, freue ich mich schon sehr auf Band 2!