Ernest Cline - Ready Player One

  • Meine Meinung:


    So ich habe "Ready Player One" durchgelesen und ich fand es sehr gut vor allem was Story und Setting betrifft. Richtig toll sind diese vielen Vergleiche und letztlich auch die Aktualität zu heute was Realität und Virtualität anbelangt (ob es gewollt ist weiß ich natürlich nicht). Ich habe lange überlegt wie viele Sterne ich vergebe, aber ich habe mich entschieden 5 Sterne zu vergeben, obwohl ich ein Recherchefehler bzw. ein Buchfehler gefunden habe, der eigentlich nicht passieren sollte.



    Ich habe es in 10 Tage durchgelesen, was für mich ziemlich schnell ist und trotz Fauxpas gebe ich volle Punkte und bedanke mich bei @pralaya das sie dieses schöne Buch hat wandern lassen. :kiss:


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 240 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



    SUB: 857

  • Über das Buch:


    Preis: 9,99 Euro
    Erschien 2012
    Originalsprache Englisch
    Originaltitel: Ready Player One
    Verlag: Blanvalet
    ISBN: 9783442380305
    Seiten: 508
    Gelesen vom 18.1.2016 bis 24.1.2016


    Inhalt:


    Im Jahr 2044 hat die reale Welt für Wade Watts nicht mehr viel zu bieten. Und so flieht er - wie die meisten Menschen - in das virtuelle Utopia von OASIS. Hier kann man leben, ohne von der bedrückten Realität abgelenkt zu werden. Da entdeckt Wade in einem Online-Game den ersten Hinweis auf einen unsagbar wertvollen Schatz, die der verstorbene Schöpfer von OASIS in seiner Cyber-Welt versteckt hat. Plötzlich ist Wade eine Berühmtheit, doch er gerät auch in das Visier eines Killerkomandos - in OASIS und in der Realität. Wade weiß, das er diese Hetzjagd nur überleben kann, wenn er das Spiel bis zu seinen unvorhersehbaren Ende spielt...


    Das Cover:


    Das Cover finde ich sehr schön. Es erinnert mich an ein Computerspiel und deswegen passt es perfekt zu dem Buch.


    Die ersten 3 Sätze:


    Jeder in meinem Alter erinnert sich daran, wo er war und was er gerade getan hat, als er zum ersten Mal von dem Wettbewerb hörte. Ich saß in meinem Versteck und schaute Zeichentrickfilme, als mir der Newsfeld dazwischenfunkte: In der vergangenen Nacht war James Halliday gestorben. Natürlich wusste ich, wer Halliday war.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist super spannend geschrieben, aber es hat auch manche lustige Stelle. Es hat so viele Wendungen, das man immer wieder was neues erfährt.
    Ich habe mich in die 80er zurück versetzt gefühlt, weil der Autor viele Sachen von den 80er im Text verstreut hat. Egal ob es Serien, Stars, Filme, Gegenstände oder Spiele waren. Man hat immer wieder gedacht, ja das kenn ich und das habe ich auch gehört.
    Was für mich ungewohnt war, ist das die ganze Geschichte im Computer stattfindet und nicht im realen Leben. Das muss doch schrecklich sein, wenn man nur Menschen im Computer begegnet und nie in echt. Man hat richtig mit Wade mitgefiebert, das alles gut ausgeht.
    Ich habe das Buch als Wanderbuch gelesen und es waren viele Kommentare von den Lesern vorher drin. Das fnd ich sehr genial.


    Fazit:


    Muss man unbedingt gelesen haben.


    Über den Autor:


    Ernest Cline ist der Drehbuchautor des erfolgreichen Independent-Films FANBOYS. READY PLAYER ONE ist sein Debütroman. Wie seine Romanfigur James Halliday ist auch Ernest Cline ein großer Fan der 1980er Jahre und ihrer einzigartigen Popkultur. Er lebt mit seiner Familie im texanischen Austin und ist stolzer Eigentümer eines De Lorean, des berühmten Autos aus dem Film ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Ein Buch, das die Zukunft mit der Vergangenheit verbindet; die 80er-Bibel für die Nachwelt; DIE literarische Umsetzung für unsere Gaming-Subkultur.




    Ich wähle ja immer ganz gerne eine Überschrift für meine einzelnen Buchkommentare. Doch diesmal fand ich es schwer, da das Buch mehrere Aspekte birgt, die allesamt eine der Hauptrollen übernehmen. Und mich sprechen alle 3 an, die ich nun in die Überschrift gepackt habe.



    EIGENTLICH gehöre ich definitiv in die 90er. DAS ist meine Welt und meine Kultur. Da gehöre ich rein und finde mich sofort mit Leuten derselben Kultur (ob sie nun erst Ende der 90er oder schon in den frühen/mittigen 80ern geboren wurden) zusammen. Allerdings kennt man unglaublich viel aus den 80ern, da sie nunmal eben die Vorgänger-Epoche und das Fundament der 90er war. :)
    Deswegen habe ich nur leider etwa 2/3 bis 3/4 der ganzen Andeutungen verstanden. Dazu gehörten die Bereiche der Musik, der Filme und ganz besonders natürlich die Bereiche der Games und der japanischen Kultur. Denn das ganze Buch ist nichts anderes als eine Hommage an die 80er (und zT späten 70er/frühen 90er).


    Die Welt des Autors Ernest Cline spielt nämlich in einer fiktiven und dystopischen Zukunft, die durch weitere telekommunikative und technische Neuerungen vorangeschritten ist. Das Konzept erinnert definitiv an die 4 Teile Otherland von Tad Williams. Der Vergleich wurde hier zwar schon mehrmals angesprochen, ist aber auf jeden Fall angebracht. Der Gedanke kam mir auch sehr früh beim Lesen. :D Die Welt ist trostlos, übermäßig kommerzialisiert, die Menschen entfremdet und alles ist perspektivlos. Also tun die Menschen das, was sie immer tun, wenn etwas aussichtlos erscheint: sie lenken sich ab und suchen ihr Glück woanders. Und das auch dann, wenn dieses Glück nur fiktiv ist, zB in einer virtuellen Cyberwelt. Dieser Gedanke ist ja nichts neues, wir sehen es ja bereits heute mit WOW, Second Life, diversen übersüchtigten Konsolenspielen oder MMORPGs allgemein. Mag sein, dass ich da aus eigener Erfahrung spreche. :D
    Ein ähnlicher Fall ist da unser Protagonist Wade Watts (beuwsst alliterativer Name durch einen heldenbegeisterten Vater !). Er hat keine Freunde, ein schlimmes halbfamiliäres Umfeld und ist äußerst arm. Also tut er das, was alle anderen auch tun: er flüchtet sich in die virtuelle Welt der OASIS, wo er seine Individualität und seine Interessen ausleben kann. Die OASIS birgt jedoch auch ein Geheimnis in sich, das daraus besteht, dass derjenige, der das Spiel "durchspielt", das milliardenschwere Erbe des einsam (!) verstorbenen Erfinders erbt. Es ist eine ganze virtuelle Welt, was das Spiel nicht linear und eigentlich nicht wirklich durchspielbar macht. Doch hat der Erfinder sein Erbe in einem Easter Egg versteckt, wonach natürlich die halbe Welt sucht. Und das jahrelang. Denn Halliday (der OASIS-Erfinder; er lebte bis 2039) hat eine sehr stark ausgeprägte Vorliebe für die populäre Kultur der 80er gehabt, sodass des Rätsels Lösung AUSSCHLIE?LICH mit den 80ern zu tun hat. Das heißt: 80er Reloaded. Die Kultur dieses Jahrzehnts feiert durch die OASIS und Hallidays Easter Egg eine richtige Renaissance. Und das ganze Buch ist gespickt von Andeutungen, subtilen Hinweisen, aber auch von reinen Aufzählungen, die nur diese 10 Jahre betreffen.



    Und in diesen beiden Welten lebt unser Wade Watts. Denn er will unbedingt das Easter Egg finden und lernt darum einfach alles aus den 80ern kennen und leidenschaftlich lieben. Das wird seine Berufung, sein Hobby, seine Leidenschaft und seine Lebensaufgabe. Und zahllose andere Menschen tun es ihm gleich. Der erzählerische Handlungsstrang, der in diesen Handlungsrahmen eingebettet ist, dreht sich um Wades Suche nach Hallidays Erbe. So freundet er sich mit einem anderen Internet-Suchti an (Aech), den er noch nie gesehen hat, verliebt sich in ein junges Mädchen (Art3mis), das er noch nie gesehen hat und wird von einem mächtigen Konzern (IOI) virtuell und realiter lebensgefährdend bedroht, die gar nicht wissen dürften, wo er sich in Wahrheit aufhält.





    Vom reinen Inhalt will ich Euch nichts weiter erzählen, da das hier zur Genüge getan wurde, denke ich. :D
    So viel sollte es bisher sein, damit ich darauf meine Meinung stützen kann. Ich finde das Buch nämlich wirklich klasse. Ich hatte es lediglich ausgeliehen bekommen, aber in den nächsten Tagen/spätesten Wochen wird es definitiv auch in eigener Version in mein Regal wandern. Doch dazu später mehr.
    Die reine Handlung ist an sich gar nicht so herausragend. Jugendlicher Held mit Problemen, schwankende Liebesbeziehung, unterbrochene Freundschaft, Explosionen, epische Kämpfe, geldgierige und unmoralische Bösewichte, Dreiecksbeziehung, wahre Freundschaft und letztendliche Vergebung. Und natürlich Happy End. Die Idee der 3 Prüfungen ist jetzt auch nicht gerade originell. Doch was das Buch so toll und abenteuerreich macht, ist die strikte Fixierung auf die 80er Jahre. Damit werde ICH als Leser ins Buch hineingezogen. Erinnerungen werden reaktiviert, Emotionen werden neuentfacht, alte Leidenschaften werden wieder erweckt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand der nicht-80er seine Freude an dem Buch hätte. Müsste ich ausprobieren. Doch derjenige, der aus den 80er stammt oder seine Bezüge dazu hat (bei mir ist es das letztere) hat unglaublich ausgeprägten Spaß beim Lesen. Dazu kommt, dass der Schreibstil in der Ich-Perspektive gut gewählt und sehr locker runter geht. Die Sprache ist ein Mittelweg zwischen Zukunftsentwicklung, Altvergangenem und Kolloquialem. Das Buch hatte ich recht schnell für die ordentlichen Seitenzahlen gelesen. Mich störten leider auch etwas die Ungenauigkeiten der Charaktere, die sich nicht ausschließlich mit geschichtsinterner emotionaler Achterbahn oder mit fehlender Sozialisation erklären ließen. Doch andererseits bietet das Buch auch einzelne Kleinigkeiten, die mir das Buch zusätzlich sympathisch macht. zB der Twist um Aech hat mich vom Bahnsitz gehauen. ECHT MAL. In dem Moment als sich herausstellte, dass Aech schwarz, weiblich, lesbisch und übermäßig proportioniert ist, war ich geschockt und begeistert zugleich. Das ist eine 1:1 Umsetzung von alltäglichen MMORPG-Unsicherheiten heutiger Zeit. Sehr gut gemacht. Auch hatte mich das Ende doch echt befriedigt zurück gelassen. Ein gutes Ende zu schreiben ist mMn schwer, doch hier ist es gut gelungen. Mit diesem Ende bin ich zufrieden. Es ist kein Knall, nichts unerwartetes, nichts allzu kitschiges und nichts unlogisches.



    Leider fehlt mir jedoch etwas die Vielschichtigkeit der Handlungsebenen. Das personengebundene Geschehen haben wir einerseits und die Popkultur der 80er andererseits. Gesellschaftliche Themen, politische Katastrophen und wirtschaftliche Missstäne werden angesprochen und zT vorbereitet. Allerdings bleibt es bei sehr rudimentären Andeutungen. Die Dystopie bleibt doch sehr unterentwickelt, die ideelle Tiefe somit sehr oberflächlich.
    Und leider fand ich den Feind doch sehr unausgeprägt. Der Feind als Oberjäger des geldgeilen IOI-Konzerns war mir einfach zu stillos und unglaubhaft.



    Doch alles in allem muss ich sagen, dass die Vorteile definitiv überwiegen und dass Du, @Kapo, recht hattest. Es ist bahnbrechend, es ist genial und es ist empfehlenswert. :D



    Deswegen bekommt das Buch von mir definitiv hervorragende 4 Sterne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:



    Eines will ich jedoch noch ansprechen, das mir das Buch persönlich zu einem echten Highlight gemacht hat. Hier im Forum meinte ich im "Neu auf der Wunschliste"-Thread, dass das Buch auf meiner gelandet ist wegen der guten Rezensionen hier. @pralaya hatte mir daraufhin am selben Tag angeboten, es mir auszuleihen; einen Tag später sagte ich zu; 2 Tage später hatte ich es hier. Es war Teil einer Wunderbuch-Aktion hier und ich war quasi ein verspäteter Teilnehmer. Überall waren Notizen, Markierungen und Kommentare im Buch. Jeder Leser hatte eine Farbe. Das hatte ich vorher so noch nie mitgemacht und habe es echt gefeiert. Ein paar Mal wurde ich auf das bunte Gekritzel im Buch angesprochen und das ein oder andere Mal hatte ich davon erzählt. Die reine Idee kam gut an. Und besonders bei mir. Ich war auch 2mal SEHR überrascht, als mir ein Gedanke kam, ich ihn notiert hatte und je 1-2 Seiten weiter der EXAKT gleiche Kommentar von @Sympathie-Dixer da stand. Ebenso gefeiert hatte ich die anzüglichen Bemerkungen von @Gaymax und @traummalerin an jeweils einer Stelle, die mir ebenfalls gekommen waren. :D



    Besonders das gemeinsame/nachträglich-gemeinsame Lesen war eine richtig coole Sache. :D

  • Doch alles in allem muss ich sagen, dass die Vorteile definitiv überwiegen und dass Du, @Kapo, recht hattest. Es ist bahnbrechend, es ist genial und es ist empfehlenswert. :D

    Ich schleiche schon sehr lange um dieses Buch herum. Den Wanderbuch-Thread hatte ich leider zu später entdeckt, aber ich glaube, nach deinem Statement @Cato Censorius, sollte ich mir das Buch wirklich mal zulegen. :thumleft:

    Bevor du urteilst, über mich oder mein Leben,
    ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
    durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
    fühle die Trauer,
    erlebe den Schmerz und die Freuden
    ... und erst DANN urteile. :wink:

  • Das ist mir auch schon positiv aufgefallen, dass der @Cato Censorius riesig lange Rezensionen / Statements abgibt. Ich lese sie zumindest sehr gerne, auch wenn sich unsere Bücher sonst eher weniger überschneiden. :thumleft:

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  • Ich schleiche schon sehr lange um dieses Buch herum. Den Wanderbuch-Thread hatte ich leider zu später entdeckt, aber ich glaube, nach deinem Statement @Cato Censorius, sollte ich mir das Buch wirklich mal zulegen. :thumleft:

    Wenn @Cato Censorius das Buch noch nicht losgeschickt hat, kann er es ja erstmal zu dir schicken, dann kannste dich gerne auch noch drin verewigen ;)
    Sonst schick ich dir das auch gerne nochmal, wenn ichs wieder hier habe.

  • Ich schleiche schon sehr lange um dieses Buch herum. Den Wanderbuch-Thread hatte ich leider zu später entdeckt, aber ich glaube, nach deinem Statement @Cato Censorius, sollte ich mir das Buch wirklich mal zulegen. :thumleft:

    Würde sich definitiv lohnen ! :D


    Das ist mir auch schon positiv aufgefallen, dass der @Cato Censorius riesig lange Rezensionen / Statements abgibt. Ich lese sie zumindest sehr gerne, auch wenn sich unsere Bücher sonst eher weniger überschneiden. :thumleft:

    Ah, das freut mich echt, dass Du sie ok findest. =) Und dass sie überhaupt jemand liest ! :D



    Wenn @Cato Censorius das Buch noch nicht losgeschickt hat, kann er es ja erstmal zu dir schicken, dann kannste dich gerne auch noch drin verewigen ;)Sonst schick ich dir das auch gerne nochmal, wenn ichs wieder hier habe.

    Was für ein Zufall. In einer halben Stunde muss ich los und hätte das Buch direkt weggebracht. Verpackt und alles ist es bereits. Falls Du, @The Falcon, das Buch haben möchtest, schick ich es Dir direkt zu. :)

  • Wenn @Cato Censorius das Buch noch nicht losgeschickt hat, kann er es ja erstmal zu dir schicken, dann kannste dich gerne auch noch drin verewigen ;)

    Da brauche ich gar nicht erst zu überlegen, bei so nem Angebot, KANN ich nicht nein sagen. Dank dir, @pralaya :friends:



    Was für ein Zufall. In einer halben Stunde muss ich los und hätte das Buch direkt weggebracht. Verpackt und alles ist es bereits. Falls Du, @The Falcon, das Buch haben möchtest, schick ich es Dir direkt zu.

    Wow, da haben wir ja echt ein gutes Timing. :thumleft: Wie eben oben schon erwähnt, würde ich es sehr gerne lesen. Ich werde dir ne PN mit meiner Adresse schicken, ja? :wink:


    :cheers: *freu*

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    ... und erst DANN urteile. :wink:

  • Super! Kannst auch gerne noch was dazukritzeln, wenn du noch Platz findest

    Das will ich doch hoffen, dass die anderen mir noch ein bisschen Platz übrig gelassen haben (auch wenn sie noch gar nichts von mir wußten :-,:mrgreen: )

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    ... und erst DANN urteile. :wink:

  • Eigentlich müsste man das Buch wieder rum gehen lassen um zu lesen was neu hinzugekommen ist. O:-)


    Ich erinner mich, daß ich die Anmerkungen und vielen + Zeichen so lustig fand. Da sieht man halt das viele alte Filme, Spiele oder Musiklieder von damals kennen.

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  • Ich erinner mich, daß ich die Anmerkungen und vielen + Zeichen so lustig fand. Da sieht man halt das viele alte Filme, Spiele oder Musiklieder von damals kennen.

    Ja, das war eine Sache, die ich auch klasse fand. Und manchmal waren da schon soviele + Zeichen, dass ich echt schauen musste, das ich mein + noch i-wo unterbrachte. :lol:


    Ich muss zugeben, dass ich zuvor noch nie ein vergleichbares Buch gelesen hatte. Es war sehr spannend erzählt, flüssig geschrieben, von der ersten Seite an fesselnd und mit unzählig vielen schönen Erinnerungen (Filme, Songs, Games etc.) an die (hauptsächlich) 80er gespickt. :love:


    Sogar die Tatsache, dass sich die Hauptcharaktere zunächst nur in der virtuellen Welt kennen, löste Erinnerungen in mir aus. Ich habe selbst viele Freunde, die ich über das www in Foren und Chats kennengelernt habe und das sich über Jahre nicht geändert hat. Inzwischen kenne ich viele von ihnen auch im Real Life und wir treffen uns immer mal wieder. Und wie auch dieses Buch zeigt, kann ein solchen Kennenlernen im RL zu der ein oder anderen Überraschung führen. :lol:


    Obwohl der größte Teil der Handlung in der virtuellen Welt stattfindet, fiebert man dennoch mit, als wenn es alles in "echt" wäre. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hatte es in fünf oder sechs Tagen durch.


    Und die Tatsache, dass ich dieses Buch als Wanderbuch lesen durfte, machte es für mich noch zusätzlich zu einem "Spezial". All die vielen tollen Kommentare, Randbemerkungen, Gedanken usw. von vielen anderen BTlern zu lesen, war einfach toll.
    Vielen Dank an all die BTler, die gerade DIESES Exemplar des "Ready Player One" gelesen und mir mit diesen ganzen Kommentaren mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. :friends:
    Ein ganz besonderer Dank noch einmal an @pralaya, der dieses Wanderbuch-Exemplar gehört und die mir überhaupt erst die Möglichkeit gab, dieses Buch mitzulesen (und das, obwohl die Reise des Buches eig. schon beendet war) :friends:


    Fazit: Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen. Es lohnt sich.! Ihr verpasst sonst wirklich etwas. :wink:

    Bevor du urteilst, über mich oder mein Leben,
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  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    "Ready Player One" ist ein Kultklassiker, eine kuriose Mischung aus 80er-Jahre-Hype und SciFi-Dystopie.


    Im Jahr 2044 lebt und arbeitet fast jeder nur noch in der virtuellen Realität "Oasis", wo man sich selber nach Belieben präsentieren kann – man kann aussehen, wie man will, klingen, wie man will, alles ist anonym, nichts hat ernsthafte Konsequenzen. Doch dann stirbt James Halliday, Schöpfer der Oasis und reichster Mensch aller Zeiten, und hinterlässt ein komplexes Rätsel: wer sich die drei Schlüssel erspielt, die drei Tore öffnet und das Ei findet, soll Hallidays ganzes Vermögen erben.


    Wie zu erwarten, wird die Jagd nach dem Ei zunehmend brisant, mit dramatischen Auswirkungen auf die reale Welt. Das Buch zieht das volle Register: riesige Kampfroboter in der digitalen Welt, Erpressung, Betrug und sogar Mord in der realen.


    Das liest sich oft wie ein "Let's Play!", bei dem man Wade, der Hauptfigur, dabei zusieht, wie er seinen Avatar durch ein Computerspiel steuert! Was natürlich dazu passt, dass hier ein jugendlicher Gamer seine Erlebnisse in einer virtuellen Welt erzählt. Die Jugendsprache kam mir zum Teil etwas erzwungen vor, mit hölzernen, übertriebenen Dialogen, dennoch liest sich das Ganze süffig und unterhaltsam – mit leichten Abstrichen.


    Halliday war ein glühender Verehrer der 80er-Jahre, und so sind die Rätsel nur so gespickt mit Popkultur-Referenzen. Als Kind der 80er und bekennender Nerd hat mir das erst eine Menge Spaß gemacht, aber irgendwann nutzte es sich ab: ich hatte den Eindruck, es sollten so viele Spiele, Filme, Serien, Bands, Autos und Bücher untergebracht werden, wie nur irgend möglich.
    Wade ist am Anfang des Buches ein Außenseiter, weil er zu arm ist, um sich für seinen Avatar Designerklamotten oder teure Ausrüstungsgegenstände leisten zu können. Außerdem ist er ein Gestrandeter: Die Oasis besteht aus unzähligen "Welten", und der Transport zwischen ihnen kostet digitales Geld, das Wade nicht hat. Deswegen sitzt er auf der Welt fest, wo sich seine Schule befindet, was selbstverständlich total uncool ist.


    Leise Sozialkritik kommt auf, wenn man sich Wades soziales Leben mal vor Augen führt: da gibt es seinen besten Freund "Aech" und die niedliche Gamerin "Art3mis", in die Wade komplett verschossen ist – aber beide hat er noch nie offline getroffen, er weiß nicht einmal, wie sie aussehen oder wirklich heißen. Was für eine Welt ist das, wenn Freunde und sogar Liebespaare nur das voneinander wissen, was sie im Internet von sich preisgeben? Sind wir auf dem Weg zur Oasis – alles immer schneller, bunter, oberflächlicher, Hauptsache ständige Stimulation und Bestätigung? Leider kratzt das Buch da nur an der Oberfläche.


    Mir fehlten bei Wade oft glaubhafte emotionale Reaktionen: sogar, wenn eine seiner Entscheidungen in letzter Konsequenz zum Tod vieler Unschuldiger führt, ruft das keine echte Trauer oder gar Schuldgefühle hervor. Das Spiel muss weitergehen.


    Die Tage von Wade und seinen Freunden müssen mindestens 48 Stunden lang sein; sie haben scheinbar alles gelesen, gehört und gespielt, das auch nur im Entferntesten mit den 80ern zu tun hat. Mehrfach, so dass sie jederzeit daraus zitieren können! Gerade Wade fliegt vieles in meinen Augen zu leicht zu. Auch, wenn er ein Spiel nur ein- oder zweimal gespielt hat – vor Jahren! – kann er dennoch in kürzester Zeit den Highscore knacken... Die Rätsel sind in meinen Augen bei Weitem nicht schwierig genug, dass Tausende von Gamern sie in 5 Jahren nicht hätten lösen können!


    Außerdem: wie funktioniert diese Welt, wenn die meisten Menschen ständig online sind? Wer pflanzt das Gemüse an, wer baut im Bergwerk die Rohstoffe ab, die für die ganze Technologie gebraucht werden? Die Menschen, die offline leben, müssten eigentlich enorme Macht haben – denn die Menschen, die in der Oasis leben, sind auf sie angewiesen, schließlich müssen sie essen und trinken, brauchen Kleidung und Ausrüstung und so weiter. Für mich blieben da zu viele Fragen offen!


    Fazit:
    Als Kind der 80er und Nerd aus Überzeugung war dieses Buch für mich Pflichtprogramm!


    Man kann nur so durch die Seiten fliegen – es gibt jede Menge Action und unzählige Anspielungen auf die Popkultur der 80er, die das Herz eines Nerds höherschlagen lassen... Dennoch ist es für mich ein Buch, das man wunderbar lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.


    Die Charaktere blieben für mich eher flach und die Welt wurde in meinen Augen nicht 100%ig glaubhaft konstruiert. Auch den Schreibstil fand ich ziemlich einfach, manchmal sogar etwas holprig. Auch, wenn ich das Buch unterhaltsam fand, fehlte mir das Gefühl, etwas zu lesen, was in der Zukunft tatsächlich genau so passieren könnte.

  • Nun habe ich es also auch gelesen. Nachdem es mir von vielen Seiten empfohlen wurde, habe ich es für kleines Geld als eBook erworben. Gott sei Dank, sonst würde ich mich vielleicht ärgern, zu viel Geld ausgegeben zu haben.
    Die Story ist ganz nett, die vielen Anspielungen auf die 80er auch. Ansonsten fehlt mir für dieses Buch eindeutig das Gamer-Gen. Irgendwann habe ich längere Passagen nur noch quer gelesen. Den Spielverlauf diverser Computerspiele muss ich nicht beschrieben bekommen und mich interessieren diese Sequenzen einfach nicht. Immerhin schafft es der Autor, dass immer gerade dann, wenn ich das Buch entnervt zur Seite legen wollte, weil wieder seitenweisen beschrieben wurde, wie Wade den Joy-Stick von rechts nach links bewegt, doch wieder etwas interessantes geschehen ist. Das war auch der Grund, warum ich das Buch beendet habe. Schließlich wollte ich schon wissen, wer letztendlich das Spiel gewinnt (obwohl das fast klar war) und ob sich die Protagonisten im RL begegnen werden.
    Im letzten Drittel hatte ich dann leider das Gefühl, dass die Story in die Unglaubwürdigkeit abdriftet

    Und auch das Ende war dann irgendwie passend unpassend - will meinen, dass es mich genauso unbefriedigt zurücklässt. wie der Rest des Buches.
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: , denn mehr als Mittelmaß war es leider nicht für mich. Ich kann mir aber vorstellen - und das sieht man ja auch an den vielen begeisterten Stimmen - dass das Buch auf Leute, die mit Computerspielen aufgewachsen sind und vielleicht auch noch viele der genannten selbst kennen, ganz anders wirkt. Für mich war es mal wieder die Bestätigung, dass diese Art von Unterhaltung einfach nicht mein Ding ist.


    Ach ja. Jar Jar Binks ist definitiv nicht 80er - der hat in diesem Buch eigentlich gar nichts verloren :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Nun habe ich es also auch gelesen. Nachdem es mir von vielen Seiten empfohlen wurde, habe ich es für kleines Geld als eBook erworben. Gott sei Dank, sonst würde ich mich vielleicht ärgern, zu viel Geld ausgegeben zu haben.

    Ich finde, gerade ebook-Deals und auch die Bücherei machen es möglich, unbekannte Autoren zu probieren und so gehypte Bücher wie dieses zu lesen ohne dass man sich ärgern muss Geld aus dem Fenster geschmissen zu haben.
    Mich hat das Buch auch nicht wirklich vom Hocker gerissen, diesen Hype darum hab ich nie verstanden. Da ich aber das "Gamer-Gen" habe :wink: fand ich die Sache so noch ganz interessant und musste mich nicht quälen.
    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass jemand, der kein Zocker ist, sich da eher langweilt. Ich kannte aber diesen ganzen japanischen Kram der da genannt wurde, auch nicht.


    Ich habe bei mir aber auch beobachtet, dass ich an so gehypte Bücher schon mit gewissen Vorurteilen rangehe, da ich diese Begeisterungsstürme meist immer nicht teilen oder nachvollziehen kann. Das ging mir schon mit etlichen gehypten Büchern so. Vielleicht ging es Dir mit diesem ähnlich ?

  • Ich habe bei mir aber auch beobachtet, dass ich an so gehypte Bücher schon mit gewissen Vorurteilen rangehe, da ich diese Begeisterungsstürme meist immer nicht teilen oder nachvollziehen kann. Das ging mir schon mit etlichen gehypten Büchern so. Vielleicht ging es Dir mit diesem ähnlich ?

    Eigentlich versuche ich immer, vorbehaltlos an alle Bücher heranzugehen. In diesem Fall hat mich die Story einfach nicht gepackt. Vielleicht, wenn mehr Real-life-Anteil drin gewesen wäre, aber so war sie einfach nicht meins. Schwierig ist es eigentlich nur, wenn ich mit dem Autor gewisse Differenzen habe, wie mit Herrn Fitzek zum Beispiel. Den lese ich jetzt einfach nicht mehr, egal wie sehr seine Bücher gelobt werden :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Vor kurzem habe ich im Kino eine Filmvorschau gesehen und dachte mir schon während der Trailer noch lief: "Die Story kommt mir irgendwie bekannt vor!". Und es war tatsächlich 'Ready Player One', das ich schon lange auf der Liste hatte. Hab direkt danach angefangen, es zu hören und bin mittlerweile ungefähr bei der Hälfte. Als Kind der 80er und ehemaliger C64-Freak finde ich es sehr geil, freu mich auf die zweite Hälfte und danach dann auf den Kinofilm! :bounce:

  • Vor kurzem habe ich im Kino eine Filmvorschau gesehen und dachte mir schon während der Trailer noch lief: "Die Story kommt mir irgendwie bekannt vor!". Und es war tatsächlich 'Ready Player One', das ich schon lange auf der Liste hatte. Hab direkt danach angefangen, es zu hören und bin mittlerweile ungefähr bei der Hälfte. Als Kind der 80er und ehemaliger C64-Freak finde ich es sehr geil, freu mich auf die zweite Hälfte und danach dann auf den Kinofilm! :bounce:

    Das habe ich auch gesehen und ich bin dieses Jahr wieder häufiger im Kino. Diese Verfilmung werde ich mir auch anschauen. :applause:

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  • Ich muss gestehen, dass ich mir hier doch etwas mehr erwartet hatte.
    Die nahe Zukunft sieht in dieser Vision ziemlich düster aus: die meisten Rohstoffe sind aufgebraucht, der Hunger breitet sich aus und viele Menschen sind obdachlos. Einziger Lichtblick ist für die meisten die virtuelle und kostenlose Welt OASIS. Ein wirklich mega gigantisches Spieleabenteuer in einer Größenordnung einer Galaxie mit verschiedenen Planeten und unendlichen Möglichkeiten. Die beiden Erfinder dieses "Spiels" haben dieses fast schon größenwahnsinnige Projekt durch virtuelle Käufe mit Credits innerhalb des Spiels finanziert und den Verkauf von Werbeflächen für Firmen. Dadurch ist es mit nur ein paar Dollar Einstiegskosten allen Menschen möglich, in diese Welt einzutauchen und den grauen Alltag zu vergessen.


    "Hier, in dem zweidimensionalen Universum der Spiele, war das Leben einfach: du gegen die Maschine. Mit der linken Hand steuern, mit der rechten schießen und dabei versuchen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben." S. 23


    Wade Watts wächst in dieser Gesellschaft auf: in einem Trailerpark bei seiner böswilligen Tante, vor der er sooft es geht in die virtuelle Welt von OASIS flüchtet. Die Jagd auf das Vermögen des verstorbenen Milliardärs und Schöpfers Halliday ist schon seit einigen Jahren im Gang, doch niemand der Jäger hat den ersten Hinweis finden können.


    Erzählt wird alles aus der Ich-Perspektive von Wade und es dauert leider etwas, bis das ganze in Gang kommt. Schließlich ist ja klar und wird auch gleich anfangs erwähnt, dass er den ersten Schlüssel findet, aber es zieht sich doch ganz schön hin. Auch wenn die Erklärungen interessant und faszinierend sind, vor allem für Spieler und Computernerds, hat einfach der Schwung und das Gefühl von rasanter Action gefehlt, die ich mir hier erhofft hatte.
    Es gibt eine Unmenge an Bezugnahmen zu den 80er Jahren, egal ob es um Videospiele, Filme, Literatur oder Musik geht - für mich als Kind dieser Zeit eine wunderbare Reise in die Vergangenheit. Allerdings manchmal auch einen Tick to much.


    Wades Suche bringt ihn natürlich in Konkurrenz mit allen anderen Jägern. Er muss sich sehr bedeckt halten, denn die Medien machen natürlich eine reißerische Story aus dem lang ersehnten Fund, der die Jagd wieder von neuem anheizt. Vor allem die Firma IOI, die eine Unmenge an Spielern für sich verpflichtet hat, geht wortwörtlich über Leichen, um an das Vermächtnis von Halliday zu kommen. Es ist allgemein bekannt, dass IOI die gesamte Welt von OASIS verändern und sie in eine Profitlandschaft verwandeln wollen - und damit nur noch denjenigen Zutritt gewähren würden, die genug Geld auf dem Konto haben.


    Obwohl Wade und die wenigen Freunde, die er in seiner abgeschottenen Zeit für sich gewonnen hat, Einzelkämpfer sind, stehen sie sich doch immer wieder zur Seite. Wade versucht natürlich alles, um die drei Schlüssel zu finden, die durch drei magische Tore bis zu dem gesuchten "Easter Egg" führen und muss dafür einige schwierige Quests bestehen.


    Ich war hier immer ein bisschen hin- und hergerissen, denn obwohl es mir teilweise Spaß gemacht hat, mit ihm durch diese virtuellen Welten zu reisen und die vielen Verbindungen zu entdecken, die mit Halliways Vorlieben für die 80er Jahre zur Lösung des Rätsels beitrugen, es war einfach nicht so packend umgesetzt, wie ich erwartet hatte. Es gab immer wieder sehr ruhige Phasen, die mir die Handlung unnötig ausgebremst haben.


    Grandios fand ich allerdings wirklich die unglaublich vielen Ideen und Möglichkeiten, die sich hinter OASIS verbergen; mit haptischen Handschuhen und Videobrille taucht man in so viele Welten ein, in denen man leveln und eine Unmenge an verschiedenen Planeten und Systemen entdecken kann - das hat Ernest Cline absolut großartig und mit vielen Details ausgestattet, die jedes Zockerherz höher schlagen lässt!


    "Bald folgen andere virtuelle Welten, vom Metaversum bis zur Matrix. Das Firefly-Universum war in einem Sektor direkt neben der Star-Wars-Galaxie verankert, an die wiederum eine detaillierte Neugestaltung des Stark-Strek-Universums angrenzte. Nutzer konnten nun zwischen ihren fiktionalen Lieblingswelten hin und her teleportieren. Mittelerde, Vulkan, Pern. Arrakis. Scheibenwelt, Flusswelt, Ringwelt. Welten über Welten." S. 75


    Als Liebhaber von Computerspielen und der zunehmenden Möglichkeiten der virtuel reality eröffnen die Ideen in dem Buch so viel Potenzial - zeigen aber auch, wie sehr man sich darin verlieren kann und dass die Wirklichkeit, die wirklichen Werte, dadurch immer mehr an Wert verlieren.


    "Aber im Laufe der letzten Monate hatte ich die Anlage zunehmend als das gesehen, was sie in Wirklichkeit war: eine komplizierte Vorrichtung, die meine Sinne täuschte und mit deren Hilfe ich in einer Welt leben konnte, die eigentlich nicht existierte. Jede einzelne Komponente meiner Anlage war Teil der Zelle, in die ich mich freiwillig gesperrt hatte." S. 290


    "So furchteinflößend und schmerzhaft die Realität auch sein kann, sie ist der einzige Ort, an dem man wahres Glück finden kann. Weil die Wirklichkeit echt ist." S. 528


    Ich bin jetzt sehr auf den Film gespannt, weil der durch die gestraffte Handlung wirklich gut werden könnte.


    Fazit: 3.5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer Buchblog

  • Wade lebt im Jahr 2044 nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens, wie so viele. Jobs sind rar, Benzin unerschwinglich, Wohnraum knapp, die Umwelt stark zerstört. Weil seine Mutter tot ist, haust Wade mit seiner Tante, die ihren Neffen eher duldet als wirklich mag, in einer abgewrackten Wohnwagensiedlung. Zum Glück gibt es noch die OASIS, eine allumfassende VR-Simulation, in der Wade mit Millionen anderer Menschen einen Großteil seiner Zeit verbringt. VR-Brillen und -Handschuhe ermöglichen es, mit allen Sinnen in die OASIS mit ihren tausend und abertausend verschiedenen Planeten einzutauchen. Nicht nur spielen und chatten kann man dort, es gibt auch ein ausgeklügeltes Schulsystem, und der Handel mit virtuellen Ländereien und Waren in der OASIS ist ein nicht nur ernstzunehmender, sondern sogar der weltweit bedeutsamste Wirtschaftszweig geworden. Dorthin entflieht Wade, so oft es geht, seinem trübseligen Alltag, besucht Schulunterricht, trifft sich mit seinem besten Kumpel Aech und schwärmt heimlich für eine Bloggerin namens Art3mis.


    Als Jim Halliday, einer der OASIS-Begründer, ohne Nachkommen und direkte Erben stirbt, hinterlässt er der Welt ein aufsehenerregendes Testament. Irgendwo in den Weiten der riesigen Simulation hat er Hinweise versteckt, die schließlich zu einem "Easter Egg" führen sollen, dessen Finder nicht nur Hallidays riesiges Vermögen erben soll, sondern auch die alleinige Herrschaft über die OASIS.


    Auch Wade beteiligt sich eifrig an der Suche, die jedoch ziemlich ausweglos erscheint, obwohl er sich mit unermüdlichem Einsatz in Hallidays Lebensgeschichte eingelesen und sich ausgiebig mit dessen Lieblings-Popkultur-Epoche beschäftigt hat: den 80er Jahren. Und dann stolpert Wade durch einen glücklichen Zufall über das Versteck des ersten Schlüssels zu Hallidays Geheimnis - sehr zum Leidwesen eines mächtigen Gegners, der die Kontrolle über Hallidays Nachlass um jeden Preis an sich reißen will.


    Gar nicht so einfach, die richtigen Worte für dieses Buch zu finden, das mich von der allerersten Seite an gefesselt, fasziniert, schockiert, amüsiert und prächtig unterhalten und dabei auch noch meiner nostalgischen Ader einen Riesenspaß bereitet hat.


    Ernest Cline entwirft eine erschreckend-aufrüttelnde Zukunftsvision, in der die Flucht in die virtuelle Welt für viele Menschen der einzige Ausweg aus einem bedrückenden Alltag geworden ist. Wade ist ein Kind dieser Zeit und dieser Umstände, weswegen er als Ich-Erzähler ganz ohne Wertung oder Unbehagen über so manche Fakten spricht, bei denen uns Leser(inne)n die Haare zu Berge stehen.


    Aber keine Angst, dies hier ist keine dräuende schwarze Angstwolke von einem Buch, sondern sprüht von Witz, Selbstironie und Ideenreichtum. Die vielen verschiedenen virtuellen Welten, die Wade bei seiner Queste durchmisst, sind so vielfältig wie faszinierend, mit Unmengen herrlicher kleiner Details. Besonderes Augenmerk liegt auf den 80er Jahren, die sich, von der Spielewelt (in der natürlich Pac-Man einen Ehrenplatz einnimmt) über die Klamotten und Einrichtung bis zu Musik, Film und Fernsehen, nicht nur bei Jim Halliday, sondern bei einem Großteil der Bevölkerung einer regelrechten Renaissance erfreuen - ein Extra-Spaßfaktor vor allem für diejenigen unter uns, die diese Zeit selbst noch erlebt haben.


    Wades Suche nach dem Easter Egg ist eine hochspannende Achterbahnfahrt der Gefühle, gleichermaßen actiongeladen wie berührend, wobei der harte Konkurrenzkampf zwischen idealistischen Einzelspielern auf der einen und einem skrupellosen Großkonzern auf der anderen Seite des "Spielfelds" und die Auswirkungen auf Wades virtuelle Freundschaften nur zwei von vielen Faktoren sind, die die Seiten nur so dahinfliegen lassen.


    Gesellschaftskritik, Nostalgie, Menschenkenntnis und ein aberwitziges VR-Abenteuer verbinden sich hier zu einem großen, originellen Ganzen, das bis zur letzten Zeile Spaß, Spannung und Unterhaltung bietet. Einfach großartig!


    (Im übrigen bin ich nicht der Ansicht, dass man Zocker sein muss, um das Buch zu mögen. Mehr als Tetris und Solitär habe ich nie gespielt ...)