Alexander Gordon Smith - Lockdown

Alexander Gordon Smith (27 February 1979, Norwich, England) is an author of books, mainly for children and young adults. Between 2000 and 2003 he studied English literature at the University of East Anglia, where he set up a small poetry press called Egg Box Publishing. Egg Box published a number of new poets, including Richard Evans, Ramona Herdman and poetry collective Aisle16, and continues to add to its list of books. In October 2004, Smith published a creative writing guide, "Inspired Creative Writing", for Infinite Ideas Ltd. A followup guide, "Writing Bestselling Children's Books" was published in July 2007.

Inhalt:
Alex Sawyer ist ein 14jähriger Teenager, der in seinen jungen Jahren nichts dagegen einzuwenden hat jüngeren Mitschülern ihr Pausengeld zu klauen. Er sieht auch kein Problem darin in fremde Häuser einzusteigen und dort zu stehlen. Nach einiger Zeit hat er gelernt sein schlechtes Gewissen so gut es geht zu unterdrücken und mit seinem Freund Toby die Gegend unsicher zu machen. Doch an diesem Abend sollte es anders laufen. Alex und Toby werden beim Einbruch erwischt. Und zwar nicht von irgendwem. Noch ehe Alex wirklich begreifen kann, was mit ihm geschieht und wen er da vor sich stehen hat, wird er wegen Mordes verurteilt. Und das schlimmste steht ihm noch bevor…

Eigene Meinung:
Welch ein Geheimtipp! Wieso dieses Buch nicht schon viel größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, kann ich gar nicht nachvollziehen. Es ist spannend ab dem ersten Satz. Man klebt an den Seiten und möchte wissen, was zum Geier Alex nun widerfahren ist, um im gefährlichsten Jugendgefängnis der Welt zu landen. Und wenn man es dann schließlich herausfindet, nimmt die Spannung keine Minute ab. Dieser Ort, die Wachen und die ganze Atmosphäre machen das Lesevergnügen zu dem, was es ist. Es ist gruselig, manchmal etwas überraschend anders, aber niemals langweilig. Und zudem ist Alex ein Teenager, der greifbar ist und in keinen seiner Charakterzügen überzogen wirkt. Er ist kein Held, aber auch kein Weichei. Er ist einfach in einer Situation, die ihn genauso sehr erschreckt wie den Leser.

Man befindet sich in einer Zeit, in der Jugendkriminalität so präsent geworden ist, dass die Gesellschaft der Meinung ist es sei rechtens Kinder für ihre Straftaten lebenslänglich hinter Gitter zu bringen. Allein für diesen Zweck wurde Furnace errichtet, ein Jugendgefängnis, dessen Zellen sich weit unter der Erdoberfläche befinden, um sämtliche Fluchtmöglichkeiten von vornherein abzuwenden. Alex hat Furnace noch nie mit eigenen Augen gesehen, erst recht weiß er nicht, was da auf ihn zu kommt. Sein Ruf allein reicht jedoch schon aus, um Alex klar zu machen, dass die kommenden Jahre kein Zuckerschlecken werden. Einzig allein eine Sache steht fest: bist Du einmal drin, kommst Du nie wieder raus, schließlich verbüßen alle Insassen ihre Strafe auf Lebenszeit. Und diese Zeit könnte weitaus kürzer ausfallen, als man erwarten würde.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen und war ziemlich locker geschrieben, so dass es gut zum Protagonisten Alex passte, der das Geschehen in der ersten Person darstellt. In seinem Kopf zu hängen war eine leichte Angelegenheit und ich bin ziemlich schnell in der Geschichte versunken. Es passiert allerlei in Furnace, nur eben nicht die Dinge, die man in einem Jugendbuch erwarten würde. Für dieses Genre würde ich so manche Geschehnisse schon als grausam und brutal ansehen, was jedoch m.E. auch nicht mit Zensuren gemildert werden sollte. Vor allen schon deshalb nicht, weil das eigentlich gruselige eben genau das ist, was nicht beschrieben wird. Furnace ist der meist gefürchtetste Ort krimineller Jugendlicher und ein Gefängnis, bei dem allein sein Ruf bereits abschrecken soll. Würden dem Leser in diesem Zusammenhang Kissenschlachten zwischen den Insassen begegnen, so hätte die Geschichte an sich wohl ihre Ernsthaftigkeit verloren. Dennoch ist es etwas, auf das ich hinweisen würde.

Klappentext, Cover und Inhalt harmonieren ganz fantastisch. So wie das Cover aussieht, so fühlt sich auch die Geschichte an und beides war keineswegs enttäuschend. Nebenfiguren runden den Inhalt wunderbar ab und bringen zwischen all den Horror noch etwas Menschlichkeit mit ein. Man begegnet vielen Personen, vielen verschiedenen Charakteren und alle fand ich schlüssig – und vor allen Dingen unterhaltsam – dargestellt. Dadurch, dass Alex als Erzähler die Geschehnisse rückblickend wiedergibt, wirft er durch vereinzelte Nebensätze den ein- oder anderen Cliffhanger in die Kapitel, die mich umso tiefer in den Bann gezogen haben.

Alles in allem habe ich an diesem Buch absolut nichts zu meckern. Nada.

Fazit:
Eine spannende Geschichte mit der richtigen Portion Horror und sympathischen oder auch weniger sympathischen Menschen. Idee und Umsetzung haben wunderbar funktioniert, der Schreibstil passt, der Protagonist auch. Ich freue mich auf die Fortsetzung!