Carlene Thompson: Kalt ist die Nacht

  • Die Autorin:
    Carlene Thompson wurde 1952 in Parkersburg, West Virginia, geboren. Sie unterrichtete englische Literatur an der Universität von Rio Grande in Ohio. 1991 veröffentlichte sie ihren ersten Roman "Schwarz zur Erinnerung". (Quelle: amazon.de)


    Klappentext:
    Die erste Tote wird im Wald entdeckt - mitten in der farbenprächtigen Herbstlandschaft von West Virginia liegt der Leichnam eines brutal ermordeten jungen Mädchens. Schon einmal hat Blaine Avery das böswillige Gerede von Leuten ertragen müssen, die ihr die Schuld am Tod ihres Ehemanns gaben. Jetzt gerät die junge Witwe erneut in Verdacht. Um ihre Unschuld zu beweisen und dem wahren Täter auf die Spur zu kommen, muß Blaine sich und ihre Tochter einer unaussprechlichen Gefahr aussetzen ...


    Inhalt:
    Nachdem sie den Tod ihres Mannes einigermaßen verarbeitet hat und auch gesundheitlich wieder so fit ist, dass sie sich zutraut, allein mit ihrer Stieftochter zu leben, kehrt Blaine in das Haus zurück, in dem sie mit ihrem Mann Martin bis zu dessen Tod gelebt hat. Noch immer sind die Umstände seines Todes nicht geklärt – was zunächst für Selbstmord gehalten wurde, scheint nun doch eher ein Mord gewesen zu sein; und nach wie vor ist Blaine in den Augen der anderen Kleinstadtbewohner ziemlich verdächtig.
    Doch damit nicht genug; bei einem Spaziergang im Wald finden Blaine und ihre Stieftochter Robin die Leiche von Robins bester Freundin Rosie: mit aufgeschnittenen Pulsadern treibt das tote Mädchen im eiskalten Fluss. Weder Blaine noch Robin können glauben, dass Rosie sich wirklich das Leben genommen haben soll; und ein mysteriöser Anruf in der Nacht sowie ein unerwarteter Fund im Keller des Hauses der beiden Avery-Frauen bestätigen schnell den Verdacht, dass Rosie umgebracht worden ist. Hat ihr Tod etwas mit dem von Martin zu tun? Wer in der Kleinstadt hat ein Motiv, einen Teenager umzubringen?
    Für viele Einwohner Sinclairs ist Blaine die Hauptverdächtige; und dass sie wirklich immer in der Nähe zu sein scheint, wenn schreckliche Dinge geschehen, macht die Sache nicht besser. In Wirklichkeit jedoch muss Blaine selbst um ihr Leben fürchten; denn derjenige, der versucht, ihr die Morde in die Schuhe zu schieben, hat es auch auf sie abgesehen – und schreckt vor nichts zurück.


    Meine Meinung:
    Es gibt bestimmte Grundzutaten, die in einem Carlene-Thompson-Thriller immer gleich sind, und so war es auch dieses Mal: da ist die junge, alleinstehende Frau, die in einer Kleinstadt wohnt und die schon in ihrer Jugend zwar recht beliebt war und einen tollen Freund in der Highschool hatte, aber schon auch eine schwere Kindheit hatte (die Gründe variieren). Mindestens zwei Männer in der Kleinstadt sind verliebt in sie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat die Protagonistin einen Hund und einen sozialen Beruf (Ärztin oder so etwas, Blaine ist Lehrerin). Der Mörder bedroht die junge Frau und am Ende hat die Auflösung höchstwahrscheinlich etwas mit der Jugend / Kindheit der Protagonistin zu tun, zumindest in Teilen.
    So war es auch dieses Mal wieder, und das Konzept hat mich gut unterhalten und war nach ein paar Jahren Pause auch durchaus mal wieder spannend zu lesen. Die Geschichte wird spannend erzählt, und Frau Thompson wechselt zwar manchmal die Perspektive, die des Mörders gibt es aber nicht, was ja ehrlich gesagt inzwischen schon was erfrischend Neues ist, denn das scheint mittlerweile fast Standard zu sein.
    Der Thriller ist leichte Kost, aber spannend, und meine gängigen Carlene-Thompson-Verdächtigen waren es am Ende nicht. Das war überraschend, auch wenn ich die Auflösung insgesamt schon recht konstruiert fand – darauf konnte man eigentlich nicht kommen, fand ich, und das ist schade, ich rätsele eigentlich immer gerne mit. Ein Handlungsstrang wird kurz vor Schluss plötzlich fallen gelassen, was ich durchaus merkwürdig fand, da er sich auch einfach in Wohlgefallen hätte auflösen lassen und selbst das geschah nicht.
    An meiner Ausgabe hat es mich am Anfang sehr gestört, dass beim Druck die Namen zum Teil vertauscht wurden. Es ist ein Unterschied, ob Rosie tot im Wasser liegt oder plötzlich Robin… und als man erfährt, dass die alte Indianerin des Dorfes von allen nur “Alice” genannt wird, heißt sie nur zwei Seiten lang so und danach ist sie plötzlich bis zum Schluss “Allie”… Das mögen Kleinigkeiten sein, es ist aber beim Lesen schon eher störend.
    Alles in allem gute und durchaus spannende Krimiunterhaltung für zwischendurch, mit allem, was Carlene Thompsons Thriller ausmacht.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der Originaltitel lautet: All Fall Down - Erstausgabe 1992

    Oh Mann, das habe ich im Regal und in den 90ern gelesen. ](*,) Ich konnte mich nicht mal daran erinnern...

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich muss sagen, mir hat das Buch gut gefallen. Es war von Beginn an spannend und blieb es auch bis zum Schluss. Es ist sehr flüssig geschrieben und ich fand mich sofort in der Geschichte zurecht. Es ist nicht gerade hochstehende Literatur aber für Unterhaltung hat die Lektüre allemal gesorgt. Ich werde mir für zwischendurch sicher wieder einmal ein Buch der Autorin kaufen.