Elisabeth Edmondson - Sturm über Beauregard Abbey / Stone and Shadows

  • Sturm über Beauregard Abbey - Elisabeth Edmondson


    Kurzbeschreibung Amazon:




    Teufelsbeschwörung, grausame Riten, Mord und Unzucht – mit ihren
    Forschungen im Internat Beauregard Abbey scheint die Wissenschaftlerin
    Zuleika Rathbone dem Bösen selbst auf der Spur zu sein. Reicht die Magie
    eines geheimnisvollen alten Buches tatsächlich bis in die Gegenwart?
    Kann das Spiel einer Geige wirklich unschuldige Schüler in den Tod
    treiben? Unter Einsatz ihres Lebens gelingt es Zuleika, das Böse aus
    Beauregard Abbey zu bannen. Vorerst ...




    Ein düsterer Morgen im Jahr 1538. Die Reiter des König Heinrichs des Achten suchen die Abtei von Beauregard heim, denn die Möche stehen im Verdacht, sich der Hexerei schuldig gemacht zu haben. Alle Brüder werden hingerichtet, doch vorher gelingt es dem Prior, ein Buch zu retten. Er lässt es hastig in die Säule eines Kreuzganges einmauern.


    Knapp 500 Jahre später wird die junge amerikanische Sprachwissenschaftlerin Zuleika Rathbone nach Beauregard Abbey in den schottischen Highlands gerufen. Sie soll ein geheimnisvolles altes Buch begutachten, das im Gemäuer des heutigen Internats gefunden wurde. Bald geschehen merkwürde Dinge im Internat und Zuleika erkennt, daß sie ein Buch über schwarze Magie in den Händen hält.


    Meine Meinung:


    Zuerst wusste ich nicht in welches Genre ich das Buch hier einordnen sollte. Es ist als Roman deklariert - aber ich denke unter Horror oder Fantasy würde es besser passen. Angefangen habe ich das Buch mit großen Erwartungen, denn der Klappentext ist sehr interessant und ich mag eigentlich unheimliche Dinge ganz gern. Deshalb hatte ich mich auch auf ein wenig Grusel gefreut.
    Das Buch beginnt mit einer Kurzbeschreibung des Überfalls der Reiter von König Heinrich auf das Kloster. Dort wird auf sehr brutale Art und Weise mit den Brüdern kurzer Prozess gemacht. Erhängen, Kastration und Ausweiden und Vierteilen klang schon sehr dünster und schlimm. Jedoch gelang es dem Abt ein geheimnisvolles Buch noch einmauern zu lassen und damit beginnt dann die Geschichte in der heutigen Zeit.


    An Anfang hielt sich noch die Spannung, denn neben dem geheimnisvollen Buch wurde außerdem in einem angebauten Flügel im venezianischen Stil eine eingemauerte Geige mit einem geheimnisvollen Gesicht und ein übertünchtes satanisches Deckengemälde gefunden.
    Ein Mädchen, das nur mittelmäsig Geige spielen konnte wurde durch die Leihgabe der Geige zum großen Star und vom normalen 15 jährigen Mädchen plötzlich zur sexsüchtigen Diva, die ihren Mitschülerinnen die Freunde ausspannte.
    Das Deckengemälde versetzt einige Menschen in Panik und es geschehen immer wieder seltsame Dinge auf Beauregard.
    Für mich ließ die Spannung mit der Zeit immer mehr nach - und das Geschehen im Internat driftete für mich mehr in Hanni und Nanni im Teenageralter ab.
    Es gab immer wieder spannende Momente, aber die zogen sich dann über mehrere Seiten dahin... z.B. als das gefundene Deckengemälde beschrieben wurde. So wie man krampfhaft die Spannung über mehrere Seiten hinziehen müsste.
    Das Ende des Buches war für mich ein wenig enttäuschend... denn es erging sich mehr in Rätseln... das heisst man kann sich seinen Schluss selbst erdenken.


    Insgesamt gebe ich dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:
    Es hat nicht ganz das gehalten was der Klappentext versprochen hat - aber es ist auf jeden Fall ein spannendes Buch für Urlaub und Co.
    Durch die flüssige Schreibweise habe ich das Buch in einem Tag durchgelesen.
    Schade daß man später nicht mehr über die die Mönche und die damalige Abtei erfährt. Das wäre eigentlich mein Ziel am Anfang des Buches gewesen.

  • Originaltitel
    Stone and Shadows (Cover siehe folgenden Post)


    Seitenanzahl
    497 (inkl. Prolog und Epilog - Diese Angabe bezieht sich auf die "Weltbild"-Ausgabe. Das Taschenbuch beinhaltet laut amazon.de 400 Seiten)


    Über die Autorin

    Zitat

    Elizabeth Edmondson startete ihre Schriftstellerkarriere schon in jungen
    Jahren. Mit „Lady Helenas Geheimnis“, „Die Farben des Himmels“ und „Die
    Gärten von Landrake Hall“ schaffte sie ihren Durchbruch in Deutschland.
    Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

    Quelle: amazon.de


    Inhalt
    In der zu einem Internat umgebauten Beauregard Abbey wird ein seltsames, Jahrhunderte altes Buch gefunden. Um seinem Inhalt auf den Grund zu gehen, wird die Sprachwissenschaftlerin Zuleika Rathbone hinzugezogen. Schnell wird ihr klar, dass sich merkwürdige Dinge in der Schule abspielen, die schon bald sowohl Schüler als auch Lehrer verschrecken. Als dann noch eine Geige auftaucht, die eine überaus faszinierende Wirkung auf ihren Spieler auszuüben scheint, gerät nicht nur Zuleikas Leben völlig außer Kontrolle.


    Aufbau
    "Sturm über Beauregard Abbey" gliedert sich in 3 Teile und einen Epilog. Die Teile sind außerdem in mehrere Teilabschnitte gegliedert.
    Erzählt wird die Geschichte in der Vergangenheitsform aus der Sicht des Allwissenden Erzählers.


    Eigene Meinung
    Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich Geschichten um alte Gemäuer liebe. Ist das Ganze dann noch geschichtsträchtig und mystisch angehaucht, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Da die meisten Bücher dieser Art mir bis auf wenige Ausnahmen immer sehr gut gefallen, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen an das Buch. Und vielleicht war genau das ein Fehler. Allein der Klappentext war für mich sehr irreführend und versprach in meinen Augen mehr, als er letzten Endes hielt.


    Zunächst ein paar Worte zur Atmosphäre des Buches.
    Jeder kennt sie, die alten Burgen, Schlösser und Abteien aus den Horrorfilmen. Sie erscheinen typischerweise trüb, düster und nebelverhangen. Da bildet auch Beauregard Abbey keine Ausnahme. Das Problem: Sie ist eine von vielen. Meint, dass die alte Abtei für mich eine Atmosphäre besitzt, wie sie jedes andere alte Gemäuer ausstrahlt. Nichts Besonderes. Die Stimmung, die die Autorin schafft, ist eher verhalten bis langweilig, da bekannt und schon etliche Male genauso in anderen Geschichten verwendet. Hier darf man nichts Neues erwarten. Natürlich verfehlt das typische Erscheinungsbild seine Wirkung nicht und ist zur Geschichte passend. Dennoch hätte ich gedacht, dass einer derart geschichtsträchtigen Abtei etwas mehr Leben eingehaucht wird, die Mystik ihrer Erscheinung und die ja offensichtlich so große Bedrohung etwas mehr betont und hervorgehoben werden. So bleibt die Beschreibung des Schauplatzes jedoch leider eher konturlos und schwammig.


    Ähnliches bei den Charakteren. Sie alle, ob Haupt- oder Nebenfiguren, waren für mich ein Einheitsbrei. Keine war für mich richtig greifbar. Viel mehr erschienen mir die Damen und Herren, die hier in hoher Zahl auftreten, blass und nur oberflächlich ausgearbeitet. Dies hatte zur Folge, dass ich schon mal mit den Namen durcheinanderkam bzw. ab und an gar nicht mehr wusste, wer nun welche Rolle spielte (dies vor allem dann, wenn es um die Personen ging, die in der Vergangenheit der Abtei von Bedeutung waren). Es war mir einfach nicht möglich, mich auf die Figuren einzulassen, mich in sie hineinzudenken oder gar Emotionen beim Lesen zu entwickeln. Die Handlung waberte einfach so an mir vorbei. Die für meinen Geschmack teilweise zu gekünstelten Gespräche der Charaktere machten es nicht unbedingt besser. Sie wirkten auf mich zum Teil sogar ziemlich unpassend. Das betraf zum Beispiel so manche Wortwahl (in Hinsicht auf den Charakter und/oder die Situation).
    Ebenfalls ein Punkt, der mir etwas sauer aufstieß: Die Autorin neigte sehr dazu, in "Schwarz" und "Weiß" aufzugliedern, was mir persönlich nicht sonderlich gefällt.


    Die Handlung war ein weiteres Problem. Sie verlief völlig anders, als ich es erwartet hatte. Das muss ja an und für sich nicht schlecht sein.
    Aber in diesem Fall war es so, dass die Geschehnisse sich immer auf ein und derselben Ebene bewegten. Aus diesem Grund erschließt sich mir auch der Sinn der 3 Teile, in die der Roman unterteilt ist, nur schwer.
    Schnell kam Langeweile auf, weil sich in meinen Augen zu vieles glich, wiederholte und ich teilweise das Gefühl hatte, der Lauf der Geschichte träte auf der Stelle. Ging es dann mal voran, geschah dies zumeist auf Grund sehr merkwürdiger Zufälle (die sich für meinen Geschmack auch zu sehr häuften). Die Mittel, die die Handlung voranbrachten, wirkten gestellt und zu geplant. Wenn ich dann dachte, es würde spannend werden, verliefen die wenigen "Gänsehautmomente" schnell wieder im Sand, wurden sogar teilweise gar nicht erklärt und blieben einfach "in der Luft hängen". Ein durchdachter Schauerroman sieht für mich daher anders aus.


    Doch genug von der Meckerei.
    Die Geschichte selbst hat durchaus Potential. Sowohl der Schauplatz als auch das Thema geben sehr viel her. Leider wurde daraus am Ende meiner Meinung nach nur sehr wenig gemacht. Schade. Schade besonders, weil die Autorin einen sehr schönen Schreibstil aufweist, der sich flüssig und ohne großes Stocken lesen lässt. Dazu tragen besonders die angenehmen Längen der Teilabschnitte bei. Edmondson ist darüber hinaus durchaus in der Lage, Spannung und Atmosphäre zu erzeugen, was so manche Szene beweist. Leider kommt mir beides einfach zu kurz. Ich hätte so gern mehr davon gehabt. Viele schöne Ideen wurden aufgegriffen und dann leider nur sehr zaghaft verarbeitet.


    Fazit
    "Sturm über Beauregard Abbey" ist kein Buch, was ich unbedingt empfehlen würde. Es hat zwar auch seine starken Seiten, diese werden aber doch leider von den recht auffälligen Schwächen verdrängt.
    Und dennoch: Ich habe es auf Grund des angenehmen Schreibstils ganz gern gelesen. Er hat vieles "herausgerissen". Auch, wenn dies jetzt nicht unbedingt im obigen Text herauszulesen ist.
    Am Ende ist das Buch für meinen Geschmack guter Durchschnitt - weder schlecht, noch herausragend. Man darf hier vielleicht wirklich nicht mit zu hohen Erwartungen herangehen und man sollte nichts Neues erwarten. Der Sturm entpuppte sich eher als leichtes Gewitter. Ich vergebe für seichte, wenn auch ab und an etwas fade Lesestunden :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

    2 Mal editiert, zuletzt von Missy1988 ()

  • Gerade habe ich gesehen. dass Blackpony dieses Buch bereits im Februar 2012 rezensiert hatte (sh. hier), aber sie hat es in die Kategorie "Horror" eingeordnet.
    Vielleicht könnte einer der Moderatoren die beiden Threads freundlicherweise (wie immer :D ) zusammenfügen, bitte?


    Ansonsten muss ich sagen, dass sich 200 der 400 Seiten von Sturm über Beauregard Abbey in kürzester Zeit herunterlesen ließen, aber wo sich anfangs bei mir Vorfreude auf ein bisschen "ästhetischen Grusel" abzeichnete, befinde ich mich mittlerweile in einer Phase im Buch, wo ich das Gefühl habe, ein ums andere Mal zickige Teenagerepisoden, herumorakelnde Bauarbeiter und intrigante Details aus den Vorbereitungen zu einer Schüler-Theater-Aufführung wiederzukäuen - gähnend langweilig. :sleep:

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Bis auf Arabellas Ende

    gefiel mir die Geschichte gut. Das Buch fing halbwegs entspannt an, wurde zwischendurch SEHR spannend, ließ dann aber leider etwas nach. Im letzen Teil hätte mehr Spannung aufgebaut werden können, denke ich. Außerdem wurde der Schlussteil recht knapp zusammen gefasst, ein paar mehr Details hätten mir gut gefallen.
    Den Epilog an sich fand ich leider auch nicht so gut, das war dann alles etwas an den Haaren herbei gezogen und holterdipolter hingeschrieben, finde ich.
    Ich will hier aber gar nicht alles so mies machen, eigentlich hat mir das Buch gefallen und ich vergebe 4 Sterne und dazu eine Leseempfehlung.

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)


    Elizabeth Edmondson startete ihre Schriftstellerkarriere schon in jungen Jahren. Mit „Lady Helenas Geheimnis“, „Die Farben des Himmels“ und „Die Gärten von Landrake Hall“ schaffte sie ihren Durchbruch in Deutschland. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.




    Produktinformation (Quelle: Amazon)


    • Taschenbuch: 400 Seiten
    • Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (1. März 2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3499256878
    • ISBN-13: 978-3499256875



    Nicht überzeugend, aber auch nicht ganz schlecht...


    Im Prolog lesen wir, wie die Männer des Königs eine Abtei überfallen. Drei der Mönche werden hingerichtet, was mit den anderen passiert, liest man nicht… Und doch kann einer noch etwas verstecken…


    Zuleika Rathbone wird von ihrem Chef beauftragt, nach Beauregard Abbey zu reisen. Sie soll dort recherchieren.. Denn es ist ein seltsames Buch gefunden worden…


    In Beauregard Abbey ist ein Internat untergebracht und gerade als Zuleika sich dort umsieht, wird eine bisher versteckte Geige gefunden. Sie hat eine sonderbare Schnecke…


    Doch soll die Geige spielen dürfen? Natürlich der/die am besten damit zurecht kommt…


    Die Geigerin wird mit dieser Geige immer besser und außerdem der Liebling des Schuldirektors…


    Doch hier passieren noch andere Dinge, Lichter brennen und gehen wieder aus, Wände stürzen ein und eine Schülerin wird immer wieder beschuldigt, daran schuld zu sein.


    Außerdem wurde noch ein seltsames, ordinäres Deckengemälde wird freigelegt…


    Und eine ehemalige Schauspielerin studiert ein Musikstück ein, doch so, wie es ihr vorschwebte…


    Warum wurden die Mönche überfallen und hingerichtet? Was versteckt der Mönch? Ist dieses seltsame Buch das, was der Mönch versteckt hatte? Was hat es damit auf sich? Und mit der Geige? Es scheint, dass diese Geige ihren Spieler immer besser werden lässt? Und warum wurde die Geigerin der Liebling des Direktors? Und was hat es mit den sonderbaren Dingen auf sich, die hier passieren? Weshalb wird immer dieselbe Schülerin beschuldigt? Von wem ist das Deckengemälde? Was hat der Direktor gegen die Inszenierung der Schauspielerin? Was gefällt ihm daran nicht? Wird sein Liebling nicht genug berücksichtigt? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung.


    Zwar ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen, auch in der Geschichte war ich schnell drinnen, doch der Schreibstil der Autorin gefiel mir nicht sonderlich. Er war nicht kompliziert, so dass man sich dauernd fragen gemusst hätte, was sie damit wohl gerade meint. Aber es kam mir oft so aufgezählt vor. Es gab durchaus spannende Momente, doch insgesamt fand ich es eher etwas langweilig. Richtig Spannung erhielt es erst auf den letzten Seiten. Und das war mir einfach zu wenig. Es gab zwar zwischendurch immer mal wieder kurze, spannende Momente, aber die waren eben viel zu kurz um überhaupt richtig wahrgenommen zu werden. Genau gesagt, hat mich dieses Buch nicht überzeugt. Ich möchte sagen, es war nicht unbedingt schlecht, aber eben auch nicht sehr gut. Deshalb von mir mit viel gutem Willen drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren