Inhalt (Innenseite):
Als seine Tochter Angela nach einem Unfall lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird, gerät Timoteos Welt ins Wanken. Er, der selbst erfolgreicher Chirurg ist, kann ihr in dieser Situation jedoch nicht helfen und harrt verzweifelt vor der Tür des Operationssaals aus. Gedanklich wird er auf sich selbst zurückgeworfen, und so legt er Rechenschaft ab - über eine verbotene Liebe zu einer Frau, die nicht Angelas Mutter ist.
Autorin:
Margaret Mazzantini wurde 1961 in Dublin geboren. Seit 1982 spielt sie erfolgreich Theater, 1984 wurde ihr in Italien der Preis als "Beste Schauspielerin des Jahres" verliehen. 1994 debütierte sie als Schriftstellerin mit dem Roman "Die Zinkwanne" und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. 2000 folgte ihr zweiter Roman "Manola". Zuletzt erschien im DuMont Verlag ihr Roman "Das schönste Wort der Welt" (2011).
Meine Meinung u. Bewertung:
In seiner Angst erzählt Timoteos in Gedanken während des Wartens seiner Tochter von seiner großen Liebe. Inwiefern sein Schicksal mit dem von Angela verbunden ist, erfährt der Leser ganz zum Schluß.
Timoteos bewundert seine Frau. Alles ist so wie es sein sollte, sie ist perfekt. Trotzdem fehlt in der jahrelangen Ehe etwas, das er nicht definieren kann. Auf der abendlichen Fahrt ins Sommerhaus streikt sein Wagen. Auf der Suche nach einer offenen Werkstatt begegnet er Italia. Sie ist nicht besonders hübsch, eher häßlich, einfach und unvorteilhaft gekleidet und trotzdem zieht sie ihn an, wieder und immer wieder. Eines Tages muß er sich eingestehen, dass er sie liebt. Sie ist nicht perfekt, auch nicht vorzeigbar, erweckt jedoch seinen Beschützerinstinkt. Er genießt ihre Wärme, ihr Mitgefühl. Und doch stößt er sie stets aufs Neue von sich, fürchtet die Konfrontation.
Das klingt abgedroschen und tausendfach gelesen. Dass es nicht so ist liegt an Margaret Mazzantinis Schreibstil. Nichts wirkt billig, nichts banal und schon gar nicht kitschig. Sie zeigt starke Emotionen und bleibt dennoch auf Distanz. Eine Sympathiekundgebung seitens des Lesers scheint sie nicht unbedingt zu erwarten, aber sie sorgt für ungebrochene Spannung und stets neue Wendungen, zeigt welch tiefe Wunden das Leben schlägt. Sie vernarben ohne ganz zu verheilen.
Ein fesselndes Buch, das man voller Bangen miterleben darf.
Meine Bewertung:
Liebe Grüsse
Wirbelwind
Herrad Schenk, Mamas Vermächtnis