Bin mir nicht ganz sicher, ob "Erzählungen" das richtige Genre ist. Aber ich denke es passt ganz gut.
Sibylle Berg schreibt in diesem Buch über eine Person, die morgens in einer Großstadt aufwacht und plötzlich bis in die tiefste Seele eines jeden Menschen blicken kann. Sie beschreibt diesen einen Tag. Unsere Gesellschaft von Vielen, die alle doch nur einzeln neben einander her leben. Blind für Dinge die rechts und links von einem geschehen. Wir sehen die Dinge (irgendwie) aber durch unsere Abgestumpftheit berühren sie uns nicht, sind ... "normal".
Es ist eine Aneinanderreihung von Grausamkeiten, Tragödien und Einzelschicksalen, die sich auf der nächsten Seite doch immer noch steigern können. Sicherlich hat Frau Berg in einigen Dingen übertrieben und auch sind die Vorfalle alle sehr geballt, doch kommt sie...wie ich finde...der Wahrheit trauriger Weise sehr nahe.
Das Buch hat mich lange Zeit beschäftigt. Sind wir...und ist unsere Gesellschaft wirklich so kaputt und kalt? Wollen wir die Dinge nicht sehen? Können wir es nicht sehen weil wir es nicht verkraften würden, ALLES über unsere Nachbarn zu wissen?
Vielleicht kennt hier der ein oder andere dieses Buch oder möchte es mal lesen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir scheiben würdet, was ihr über diese Buch denkt.