Poznanski, Ursula - Erebos

  • Viele Menschen verbringen ihre Freizeit mit Computerspielen. Sie lieben es mit ihrem erschaffenen Charakter in neue Welten einzutauchen und können dabei den Alltag vergessen. Allerdings sind diese Spiele ein Witz verglichen mit Erebos, einem neuen Computerspiel, das sich immer stärker in einer Londoner Schule verbreitet. Das Spiel scheint die Ängste und Wünsche seiner Spieler zu kennen und mit ihnen zu kommunizieren. Irgendwann muss Nick jedoch erkennen, dass Erebos Einfluss auf das reale Leben nimmt und aus dem vermeintlichen Spiel längst tödlicher Ernst geworden ist.


    "Erebos" war der erste Jugendthriller von Ursula Poznanski und hat im Jahr 2010 für ordentliche Furore gesorgt. Nachdem ich den Roman nun auch endlich kenne kann ich sagen: Zu recht! Meine Erwartungen an "Erebos" waren aufgrund der interessanten Kurzbeschreibung und der positiven Kritiken, die eigentlich für sich besprechen, ziemlich hoch. Jedoch habe ich mit Computerspielen keine wirklichen Berührungspunkte und war deshalb gespannt darauf, ob mich ein Roman, der diese Thematik als Standbein aufweist, begeistern könnte oder nicht, und meine Quintessenz ist: Man selbst muss kein Fan von Computerspielen sein - der Roman packt einen trotzdem und lässt einen nicht mehr los!


    Der Einstieg in den Roman gelingt extrem einfach. Ursula Poznanski nimmt sich Zeit für das Setting und ihre Charaktere und lässt Erebos langsam einfließen. Das alles schafft sie ohne Langeweile zu erzeugen, denn sofort herrscht eine gespannte Atmosphäre und Erebos umgibt etwas Geheimnisvolles. Es ist unglaublich, aber sehr realistisch dargestellt, wie immer mehr Spieler sich in Erebos verlieren, wie das Spiel nach und nach auch das reale Leben der Spieler beeinflusst und zwar nicht nur aufgrund von Schlafmangel, sondern durch Aufgaben, die alle Spieler in der realen Welt erfüllen müssen. Die Handlung wurde toll ausgearbeitet und besonders hat mir gefallen, dass die Spieler nicht nur blindlings den Anweisungen folgen, sondern Poznanskis Erklärungen, wie die Spieler ihre Aufgaben und ihre gemeinen oder sogar kriminellen Tätigkeiten vor sich selbst rechtfertigen, wie sie immer tiefer in das Spiel hineingesogen werden und gar nicht mehr in der Lage sind das Erebos und seine Einflüsse realistisch zu betrachten, wie es eine neutrale Person könnte, und daher die Gefahr nicht wirklich wahrnehmen.


    Dass es sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Fassung handelt, ist mir nicht aufgefallen. "Erebos" war durchweg stimmig und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas vom Inhalt fehlte. Sehr begeistert bin ich von Jens Wawrezeck, dem Sprecher des Hörbuchs. Seiner Stimme mag man sehr gerne zuhören und sie ist für diesen Roman einfach perfekt. Er intensiviert das Gefühl, welches man beim Lesen des Romans entwickeln würde. Durch ihn wirkt die Welt von Erebos noch geheimnisvoller und spannender. Er präsentiert die einzelnen Charaktere sehr glaubwürdig, die Stimmfarben passen perfekt und man hätte sich keinen besseren Sprecher für den Roman wünschen können.


    Ich kann "Erebos" wirklich jedem empfehlen, der ein spannendes Hörbuch sucht. Ich habe es aus Zeitgründen immer nur auf dem Arbeitsweg hören können und "Erebos" hat dazu geführt, dass das frühe Aufstehen nicht mehr so schlimm war, da ich mich auf die tägliche Fortsetzung freute. Das Hörbuch ist fesselnd und macht einen selbst süchtig. Poznanski versteht es perfekt einen Spannungsbogen zu erschaffen, die Thematik Spielsucht interessant und nicht mit erhobenem Zeigefinger einzubauen und vor allem ihre Charaktere glaubwürdig handeln zu lassen.



    Fazit:
    Die Story und die Präsentation durch den Sprecher Jens Wawrczeck haben mich vollends begeistert und daher ist das Hörbuch zu Recht mein Monatshighlight im Januar 2012 geworden. Unbedingt hören - es lohnt sich! 5/5 Sterne.


    • Format: Audio CD
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
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