Amazon-Kurzbeschreibung:
Selbstsicheres Auftreten und die Beherrschung von Small Talk sind nicht alles. Susan Cains glänzendes Plädoyer für die Qualitäten der Stillen.
„Ein leerer Topf klappert am lautesten“. Aber wer der Welt etwas Bedeutendes schenken will, benötigt Zeit und Sorgfalt, um es in Stille reifen zu lassen. „Still“ ist ein Plädoyer für die Ruhe, die in unserer Welt des Marktgeschreis und der Klingeltöne zu verschwinden droht. Und für leise Menschen, die lernen sollten, zu ihrem „So-Sein“ zu stehen. Ohne sie hätten wir heute keine Relativitätstheorie, keinen „Harry Potter“, keine Klavierstücke Chopins, und auch die Suchmaschine „Google“ wäre nie entwickelt worden. „Still“ baut eine Brücke zwischen den Welten, kritisiert aber das gesellschaftliche Ungleichgewicht zugunsten der Partylöwen und Dampfplauderer. Es herrscht eine „extrovertierte Ethik“, die stille Wasser zwingt, sich anzupassen oder unterzugehen. Ihre Eigenschaften – Ernsthaftigkeit, Sensibilität und Scheu – gelten eher als Krankheitssymptome denn als Qualitäten. Zu unrecht, sagt Susan Cain, und stellt sich gegen den Trend, der „selbstbewusstes Auftreten“ verherrlicht. „Still“ ist das Kultbuch für Introvertierte, hilft aber auch Extrovertierten, ihre Mitmenschen besser zu verstehen.
Meine Meinung:
Susan Cain zeigt in ihrem Buch ganz klar die Stärken und Schwächen introvertierter Menschen auf, teils in fast wissenschaftlicher Manier, aber stets in der Form einer Introvertierten, die aus eigenen Recherchen und eigener Selbstreflexion heraus ein Buch für andere Introvertierte geschrieben hat. Sie macht klar, dass Introversion und Extraversion zwei Persönlichkeitstypen sind, die sich in 10.000 Jahren menschlicher Evolution durchgesetzt haben, und die meisten Menschen tendieren von Natur aus eher zum einen oder zum anderen. Die Autorin stellt auch klar, dass die Extravertierten ebenfalls ein unentbehrlicher Teil der Menschheit sind und plädiert für Verständnis für beide Seiten. Ich selbst bin eigentlich kein Freund von Selbsthilfebüchern und ähnlichem, zu oberflächliche Texte, zu wenig Kompetenz oder Verständnis seitens der Autoren. Aber dieses Buch strotzt nur so vor Fachwissen und wahrlich tiefem Verständnis für Introvertierte, und ich kann mit Recht behaupten, dass es mein Leben auf sehr positive Weise verändert hat. Großes Lob an die Autorin, die nicht nur eine hervorragende Schriftstellerin, sondern eine ebenso kluge Denkerin ist. 5 von 5 Sternen von mir.
Zur Autorin:
Susan H. Cain studierte an der Harvard Law School und der Princeton University und arbeitete danach als Anwältin für Körperschaftsrecht in einem Wall-Street-Unternehmen, wo sie Kunden wie Goldman Sachs und GE Capital vertrat und die Verhandlungen für Milliarden-Dollar-Geschäfte führte. Seit über zehn Jahren ist sie als Trainerin für Verhandlungsführung tätig und hat eine eigene Beratungsfirma. The Negotation Company. Humanistisch-ethische Prinzipien sind ihr wichtig in ihrer Arbeit, und sie geht davon aus, dass das Gelingen von Verhandlungen Selbsterkenntnis voraussetzt.
- Gebundene Ausgabe: 448 Seiten