Klappentext:
Seit sechs Jahren lebt Eli mit seiner Familie in einem Bunker – seit die USA einem nuklearen Anschlag zum Opfer fielen. Zwar sind er und seine Schwestern jetzt in Sicherheit, doch ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt wird das Eingesperrtsein zunehmend unerträglicher. Und Eli kommen immer mehr Zweifel: Stimmt es wirklich, dass es außer ihnen keine Überlebenden gibt?
Meine Meinung:
Die Idee ist Klasse, aber etwas zu schnell umgesetzt. Das Buch hätte gut noch hundert Seiten mehr haben können, um der Geschichte etwas mehr Raum zu geben sich zu entwickeln. Alles in allem lässt dieses erste Buch der Autorin aber auf gute weitere Bücher hoffen.
Die Geschichte wird aus Elis Sicht erzählt und man erfährt sehr viel über seine Gefühls- und Gedankenwelt. Diese ist zum Großteil schlüssig und nachvollziehbar. Allerdings fragt man sich schon das Eine oder Andere Mal, ob in einer solchen Situation, sechs Jahre eingesperrt in einem Bunker, wirklich noch solch ein fast normales Familienleben stattfinden würde. Wäre die psychische Belastung für alle nicht doch größer, so dass einige der Personen einen Knacks weg hätten. Die Familie wirkt zu beginn des Romans, als ob eine solche Situation normal wäre.
Der Vater hätte auch etwas bedrohlicher dargestellt werden können. Der Leser erfährt, welche aberwitzigen Pläne dieser hat um das Überleben seiner Familie zu sichern. Irgendwie passt für mich die gezeichnete Figur mit diesen Plänen bis fast zum Ende des Buches nicht wirklich zusammen. Erst auf den letzten Seiten offenbart sich das wahre Gesicht des Vaters.
In meinen Augen offenbart sich dem Leser etwas zu schnell, worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Dadurch geht die Spannung ein kleines bisschen verloren.
Auch der Vater gibt, meines Erachtens nach, die gesamte Geschichte etwas zu schnell zu, als Edi ihn mit seinen Erkenntnissen konfrontiert. Hier hätte man durchaus noch etwas mehr Spannung aufbauen können, wenn der Vater noch wieder Zweifel gestreut hätte und die Familie wieder ins Grübeln gekommen wäre, was nun wahr und was falsch ist.
Dennoch habe ich jede Seite dieses Thrillers genossen. Man wird in einen Gefühlsstrudel geworfen, möchte mit keiner der Personen tauschen und fiebert mit, wie die Geschichte enden wird. “Überleben” ist ein flüssig zu lesendes Buch, welches mir zwei nette Lesetage beschert hat und zu dem ich gerne noch eine Fortsetzung lesen würde.