Nevil Shute: Das letzte Ufer / On the Beach

  • Klappentext:
    Nuclear war has destroyed all life in the northern countries of the world. Now the deadly radiation is travelling south. In Australia, where people are still alive, Peter and Mary Holmes are trying to live their lives as normally as possible as the radiation comes closer and closer. What can they do? Is this the end of life on earth?


    Meine Meinung:

    In diesem Buch geht es um die Nachwirkungen eines großen Atomkriegs. Die Radioaktivität breitet sich immer weiter aus und steuert unaufhaltsam auf Australien zu, wo die Handlung überwiegend stattfindet.
    Es ist das zweite Buch, das ich auf Englisch gelesen habe. Doch hätte ich es nicht im Rahmen meiner Weiterbildung lesen müssen, hätte mich allein schon das Cover davon abgehalten, dieses Buch auch nur in die Hand zu nehmen oder näher zu betrachten. Ich mag solche Endzeitszenarios einfach nichr. So etwas ist für mich gruseliger als jedes Horrorbuch und jeder noch so blutige Thriller.
    Vom Schreibstil her war es jedoch super und das Englisch dadurch leicht zu verstehen. aus dem Grund bekommt dieses Buch von mir auch:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Den Film werde ich mir demnächst anschauen und bin schon sehr gespannt, aber das Buch hat mich auch sehr beeindruckt.


    Nach einem verheerenden Atomkrieg ist in der nördlichen Hälfte des Globus sämtliches menschliche Leben ausgelöscht. Machtzentrum der Welt ist nun Australien, wo man sich mit der neuen Lage einigermaßen arrangiert hat. Da alle Erdölquellen im unbewohnbar gewordenen Gebiet liegen, greift man auf elektrische Bahnen, Pferdewagen und Fahrräder zurück und versucht, nicht zu häufig daran zu denken, dass der radioaktive Fallout unaufhaltsam nach Süden zieht und früher oder später auch die südliche Hemisphäre entvölkern wird.


    Der amerikanische U-Boot-Kapitän Dwight Towers hat den Krieg überlebt, weil er zu der Zeit im Südpazifik unterwegs war, und ist nun der ranghöchste Überlebende der US Navy. Er erhält den Auftrag, gemeinsam mit einigen Seeleuten der australischen Marine eine Erkundungsfahrt im Pazifik zu unternehmen und zu klären, was hinter den Funksignalen steckt, die immer noch sporadisch aus Seattle empfangen werden, wo eigentlich niemand mehr am Leben sein kann.


    Neu in Towers' Mannschaft ist der frisch beförderte Lieutenant-Commander Peter Holmes, ein junger Australier, der mit Frau und Kind in einer kleinen Stadt am Meer lebt und seit Monaten auf seinen ersten Einsatz wartet. Als er auf Towers' Boot berufen wird, ist er einerseits froh, endlich arbeiten zu dürfen, andererseits fürchtet er, dass seine Frau mit der psychischen Belastung nicht zurechtkommen wird, wenn er monatelang unterwegs ist.


    Dystopien lese ich eigentlich nicht besonders gerne. Zum einen, weil sie deprimierend sind, zum anderen, weil sie sehr häufig in reißerische Hollywood-Dramatik verfallen.


    Bei Shute hatte ich da keine Bedenken - zu Recht. Er schildert dieses beklemmende Untergangsszenario in einem ruhigen Tonfall; fast sachlich beschreibt er, wie in einer Stadt nach der anderen Funkstille eintritt, als die tödliche Wolke über sie hinwegzieht, wie man sich für das Ende zu wappnen versucht und gleichzeitig bemüht ist, allem einen Anstrich von Normalität zu geben, irgendetwas zu tun, um nicht ins Grübeln zu verfallen. Man schmiedet Pläne für eine Zukunft, von der man weiß, dass man sie nicht haben wird, arbeitet, feiert und sich ständig fragt, wie viel Zeit tatsächlich noch bleibt.


    Das Buch zeigt sehr eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Menschen mit dieser Extremsituation umgehen, sich Illusionen hingeben, obwohl sie genau wissen, dass es Illusionen sind, weil die Wahrheit einfach zu schrecklich ist, um sie zu begreifen, und zu unvorstellbar der Gedanke, dass das Leben für alle in wenigen Monaten, Wochen oder gar Tagen zu Ende ist.


    Fröhliche Lektüre ist das wirklich nicht, aber trotzdem hat mir diese 1957 entstandende Mahnung gegen einen Atomkrieg - der gerade in dieser Zeit ja eine durchaus reale Bedrohung war - sehr gut gefallen, weil hier nicht hektische Weltenretterbetriebsamkeit und überzogenes Drama im Vordergrund stehen, sondern das Menschliche, dargestellt auf eine stille, melancholische Art, die mich sehr angesprochen hat.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das ist so etwas wie ein Endzeit Klassiker und in diesen Fall ist der Film besser als das Buch:

    Mittlerweile habe ich auch den Film gesehen. Mir hat beides gänsehauterzeugend gut gefallen, Buch und Film (und Gregory Peck ist eh kein Fehler :wink: ). Sofern man bei der Thematik von Gefallen sprechen kann, versteht sich.