Klappentext:
Thanks for the Hunt ...
Du bist fündig geworden. Rätselaufgaben, deren Lösung Koordinaten sind. In Plastikbehälter verpackte Leichenteile. Zeugen, die nach der Befragung sterben. Es ist eine blutige Version des Geocaching, eine grausige Jagd, auf die sich die Salzburger Ermittlerin Beatrice Kaspary einlassen muss. Der Fall scheint unlösbar. Und plötzlich wird sie selbst zur Beute ...
Die Autorin (von amazon.de kopiert)
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universitäten und landete schließlich als Redakteurin bei einem medizinischen Fachverlag. Nach dem fulminanten Erfolg ihres Jugendromans "Erebos" widmet sie sich nun hauptsächlich dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.
Inhalt:
Die Scheidung von ihrem Mann Achim setzt der LKA-Beamtin Beatrice Kaspary ohnehin schon zu. Da ihr Ex einfach nicht verstehen will, warum sie die Trennung wollte, terrorisiert er sie nicht nur Tag und Nacht mit Anrufen, er versucht auch immer wieder, die gemeinsamen Kinder gegen ihre Mutter aufzuhetzen, denn ihr Job spannt Beatrice oftmals wirklich ziemlich ein.
Das wird erst recht nicht besser, als Beatrice und ihr Kollege Florin Wenninger zu einem Tatort gerufen werden, an dem eine Frauenleiche mit gefesselten Händen auf einer Kuhweide liegt. In ihre Fußsohlen sind merkwürdige Zahlenkombinationen eintätowiert worden – und es dauert einen Moment, bis die Kommissare darauf kommen, dass es sich um Koordinaten handelt. Was kann das zu bedeuten haben? Hat der Mörder der jungen Frau diese merkwürdige Tätowierung zugefügt?
Sehr schnell stellt sich heraus, dass der Mörder tatsächlich auf diese Weise Kontakt zu den Ermittlern aufnimmt und dass er ein grausames Spiel mit ihnen spielt. Wie beim Geocaching müssen die Polizeibeamten Rätsel lösen, die sie dann zu den verschiedensten Orten führen, wo sie dann einen Cache finden – eine Trophäe, wie sie gruseliger kaum sein könnte, denn der Mörder verpackt dafür verschiedene Körperteile seiner Opfer – zusammen mit einem Rätsel, das die Beamten dann zu einer anderen Person führt, die sich nicht erklären kann, was sie mit dem Fall zu tun haben könnte. Was diese Menschen miteinander verbindet, ist für Beatrice und Florin lange Zeit überhaupt nicht einschätzbar, auch wenn sie das Gefühl haben, dass nicht alle Befragten ehrlich zu ihnen sind, können sie niemandem etwas nachweisen. Fest steht nur, dass alle Menschen, mit denen sie sprechen, um Klarheit in den ersten Mordfall zu bringen, kurz darauf selbst zu Opfern des Täters werden. Die Jagd wird immer unheimlicher und gefährlicher – nicht zuletzt für Beatrice Kaspary selbst, denn plötzlich nimmt der Mörder per SMS auch zu ihr Kontakt auf und beginnt, ein Spiel mit ihr ganz persönlich zu spielen. Dabei wird auch immer deutlicher, dass er von einem Ereignis in ihrer Vergangenheit weiß, das Beatrice seit vielen Jahren einfach nur vergessen möchte. Was will der Täter von ihr?
Meine Meinung
Ich habe „Erebos“ und „Saeculum“ verschlungen und deswegen habe ich mich auf „Fünf“ schon sehr gefreut und war neugierig darauf, wie sich die Autorin mit einer ganz anderen Zielgruppe und einem doch anderen Genre machen würde. Und ich kann nur sagen: Sie kann es, sie macht es fantastisch, dieser Thriller ist schon jetzt Anwärter auf das „Buch des Jahres“ bei mir.
Die Figuren dieses Thrillers wirken natürlich und sind allesamt eigene Charaktere, keine klischeebesetzten Typen. Neben Beatrice selbst, die einfach dadurch besticht, dass sie eben nicht perfekt ist, dass sie Schwierigkeiten damit hat, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, aber trotzdem tough ist und sich nicht unterkriegen lässt, mochte ich auch ihren Kollegen Florin sehr gern. Die privaten Hintergründe der Figuren könnten ja, wenn es der Auftakt zu einer Reihe wäre, auch noch sehr interessant weiterentwickelt werden. Auch das finde ich sehr gut.
Poznanski hat einfach, man kann es nicht anders sagen, immer wieder tolle Ideen für ihre Bücher. Dass sie sich auch hier wieder ein Spiel als Grundlage nimmt (ich entschuldige mich schon mal bei allen Geocachern, die sich durch diese Bezeichnung ihres Hobbys beleidigt fühlen) und darauf eine spannende Geschichte aufbaut, finde ich gewagt, aber absolut gelungen.
Das Buch ist durch und durch spannend und unheimlich gut erzählt, es fiel mir schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen. Wer mag, kann außerdem de Koordinaten der Tatorte bei Google Maps eingeben und sich ein echtes Bild von ihnen machen – ein netter Zusatz, finde ich.
Die Auflösung ist, wie man es von Ursula Poznanski kennt, unerwartet, bis ins letzte Detail durchdacht und so gut konstruiert, dass es eigentlich auch garr nicht anders hätte sein können. Ich war absolut nicht auf der richtigen Fährte und auch wenn die Vorgehensweise des Mörders im Nachhinein vielleicht etwas hollywoodlike ist, tut das dem Buch keinen Abbruch. Für mich ein echtes Lesehighlight.