Michael Crichton - Nippon Connection

  • Kurzmeinung

    nibri
    Spannender Anfang, zäher Mittelteil, guter Schluss!
  • Kurzmeinung

    Emili
    sehr gut recherchiert und spannend erzählt
  • Klappentext:


    Japan schickt sich an, die amerikanische Wirtschaft zu übernehmen. Michael Crichtons Szenario für seinen erschreckend aktuellen Thriller könnte genauso für Europa zutreffen. Vor dem Hintergrund einer gigantischen Wirtschaftsschlacht nach dem fernöstlichen Motto >Geschäft ist Krieg< soll mit High-Tech-Methoden, massivem Einsatz von Geld und politischem Druck ein Mord vertuscht werden, der sich während der glanzvollen Eröffnung einer japanischen Konzernzentrale in Los Angeles ereignet hat.
    Michael Crichtons vieldiskutierter Thriller schaffte auf Anhieb den Sprung in die deutschen Bestsellerlisten.
    Das Buch wurde unter dem Titel >Die Wiege der Sonne< mit Sean Connery in einer der Hauptrollen verfilmt.


    Meine Meinung:


    Sehr gut geschriebener und flüssig zu lesender Thriller mit viel Action und Tiefgang.
    Beim Lesen zog ich häufig eine Querverbindung zur heutigen Zeit, das Buch ist ja bereits 1992 erschienen.
    Aus den Japanern sind mittlerweile Chinesen geworden vor denen die Politik auf die Knie geht um ja kein Geschäft zu verpassen.
    Ansonsten dürfte vieles was Crichton in >Nippon Connection< beschreibt heute noch aktuell sein, wenn nicht sogar schon schlimmer ...


    Von mir gibt es glatte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: für dieses gut zu lesende und spannende Buch.

  • Die Rezension wird sehr kurz, da ich von Anfang an keinen Zugang zu dem Buch gefunden hatte. Dies fing bereits beim ersten Blick auf das Cover an: die Augenpartie eines Japaners ist zu sehen, der Blick eiskalt und bedrohlich. Es suggeriert: Aufpassen, diese verdammten Schlitzaugen sind richtig gefährlich! Erinnert an die Propaganda-Plakate aus Orwells „1984“, auf denen vor den gefährlichen Horden aus Ostasien gewarnt wird.


    Genauso manipulativ geht es von der ersten Seite weiter: Bei einem Mordfall in einer japanischen Konzernzentrale in Los Angeles wird ein japanisch sprechender LAPD- „Kontakt“-Officer angefordert, weil die Japaner schlicht der Mordkommission den Zutritt verwehren, da diese „nicht zuständig“ sei. Diese Schilderung erinnert weniger an die 80er Jahre als an den Parallelwelt-Roman „Das Orakel vom Berge“ von Philip K. Dick, in dem ein siegreiches japanisches Kaiserreich Teile der unterlegenen USA besetzte und diese als „Pazifische Staaten von Amerika“ abspaltete. Dort hätte die US-Polizei keine Befugnis, das Hauptquartier der Kaiserlich-Japanischen Streitkräfte zu betreten und benachrichtigt demnach japanisch sprechende US-Verbindungsoffiziere, die vorsichtig lavierend bei den Besatzern antichambrieren, um irgendwie das Gesicht zu wahren. So beschreibt der Autor, wie die US-Polizei ratlos im Wolkenkratzer herumsteht, während die beiden Officers in einem Fahrstuhl mit japanischen Durchsagen nach oben fahren. Oben in einer Firmenfeier angekommen, werden sie von den Japanern unhöflich wie Schuljungen behandelt, der japanische Gesprächspartner legt es bewußt darauf an, den Beamten zu demütigen, in dem er ihn dauernd schroff ins Wort fällt und „von oben herab“ behandelt, als spreche er mit einem geistig zurück Gebliebenen. Alles merklich darauf angelegt, dem patriotischen US-Durchschnittsleser die Zornesröte ins Gesicht zu treiben und Aversionen gegen Japan zu schüren.

    Habe nach etwa 40 Seiten das Buch zugeklappt – für derartig plumpe Beeinflussung ist mir meine Zeit zu schade.