Richard Paul Evans - Mein Winter mit Grace / Grace

  • Über den Autor:
    Evans graduated from Cottonwood High School in Salt Lake City. He graduated with a B.A. degree from the University of Utah in 1984. While working as an advertising executive he wrote a Christmas story for his children. Unable to find a publisher or an agent, he self-published the work in 1993 as a paperback novella entitled The Christmas Box. He distributed it to book stores in his community.
    The book became a local bestseller, prompting Evans to publish the book nationally. The next year The Christmas Box hit #2 on the New York Times bestseller list, inciting an auction for the publishing rights among the world's top publishing houses. Evans signed a publishing deal with Simon & Schuster, who paid Evans $4.2 million in an advance.[1] Released in hardcover in 1995, The Christmas Box became the first book to simultaneously reach the number-one position on the New York Times bestseller list for both paperback and hardcover editions. That same year, the book was made into a television movie of the same title, starring Richard Thomas and Maureen O'Hara.
    Evans has subsequently written eleven nationally best-selling books, including those for children, most with conservative Christian themes and appealing to family values. His 1996 book Timepiece was made into a television movie featuring James Earl Jones and Ellen Burstyn, as was 1998's The Locket, which starred Vanessa Redgrave, and 2003's A Perfect Day, which starred Rob Lowe and Christopher Lloyd.

    Kurzbeschreibung

    Salt Lake City, 1962. Eric ist erst vor Kurzem mit seinen Eltern in die Stadt gezogen. Zufällig trifft er an einem eiskalten Herbsttag auf die Ausreißerin Grace und gewährt ihr Unterschlupf im Gartenhaus der Familie. Aus Zuneigung wird bald Freundschaft ═ und schließlich sogar Liebe. Doch je länger Grace Aufenthalt dauert, desto deutlicher wird es, dass das Mädchen ein dunkles Geheimnis in sich trägt ein Geheimnis, das Erics und Grace Liebe zu zerstören droht.

    Meine Meinung:

    Auf der Suche nach Weihnachtsbücher bin ich über diesen Autor gestolpert, zuerst habe ich das Buch „Der Weihnachtswunsch“ gelesen, mein erstes Buch von ihm und ich war sehr angetan davon. Jetzt muss ich sagen, das Buch hat mich wirklich begeistert, von der ersten bis zur letzten Seite.


    Der Autor schafft es, auf leider nur sehr wenigen Seiten, eine ganz wunderbare und rührende Geschichte zu zaubern.
    Eine Geschichte die einen zum weinen bringt, zum lachen, zum nachdenken und zum hoffen.


    Eric hat es nicht leicht gehabt in seinem Leben, schon sehr früh erkrankte sein Vater und konnte deshalb nicht mehr seine Familie ernähren. Also musste er, als Jugendlicher, nach der Schule arbeiten gehen, damit Geld ins Haus kommt. Schnell erfährt man das Eric ein ganz wunderbarer Mensch ist, so nimmt er auch ohne zu zögern, das schüchterne Mädchen das er bei den Müllcontainern findet, mit nach Hause. Er versteckt sie im „Baumhaus“, kümmert sich rührend um sie, besorgt ihr essen, Dinge die das überleben in der Bretterhütte sichern.
    Im Laufe der Zeit nähern sich die beiden an, es entwickelt sich eine ganz rührende, erste Liebe zwischen den beiden … bis man hinter das schreckliche Geheimnis kommt, das Grace dazu gebracht hat, ihr Heim zu verlassen …
    Was danach passiert ist nicht zu beschreiben, es macht einen glücklich, es macht einen traurig und fassungslos, was genau passiert, wird aber natürlich nicht verraten.


    Jedes Kapitel fängt mir Grace´s Tagebucheintrag an, das einen einen kleinen Einblick in ihr Leben zeigt.


    Ich muss sagen das Buch hat es wirklich geschafft mich wahnsinnig zu berühren und am Ende musste ich ein paar mal wirklich schlucken. Das Buch hinterlässt einiges an Gefühl, man denkt darüber nach und hofft das jeder so einen Helden wie es auf eine Art und Weise Eric für Grace war, im Leben finden wird.
    Dieses Buch zeigt auf das es nicht wichtig ist was man hat, sondern das was man weitergibt, die Liebe, die Freundschaft das füreinander da zu sein, besonders in den schlechten Zeiten.
    Ein kleiner, selbstloser, ahnungsloser Junge tritt ganz unvoreingenommen für ein fremdes, armes Mädchen ein und schenkt ihr dadurch etwas viel kostbareres, das man nicht mit Geld oder Reichtum erreichen kann, sondern einfach „nur“ seine Freundschaft und Liebe!


    Ein Buch das unter die Haut geht und mich wirklich beeindruckt hat, leider war es nicht sehr dick, so das man es sehr schnell durchgelesen hat.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Klappentext


    Salt Lake City, 1962. Eric ist erst vor Kurzem mit seinen Eltern in die Stadt gezogen. Zufällig trifft er an einem eiskalten Herbsttag auf die Ausreißerin Grace und gewährt ihr Unterschlupf im Gartenhaus der Familie. Aus Zuneigung wird bald Freundschaft - und schließlich sogar Liebe. Doch je länger Grace' Aufenthalt dauert, desto deutlicher wird es, dass das Mädchen ein dunkles Geheimnis in sich trägt - ein Geheimnis, das Erics und Grace' Liebe zu zerstören droht ...


    Meine Meinung


    Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch Tanja auf ihrem Blog "Der Duft von Büchern und Kaffee". Weder das Cover noch der Klappentext hätten mich angesprochen, aber ich probiere immer gerne auch mal etwas anderes aus. Nach dem kurzen Vorwort war ich allerdings fast schon am überlegen, ob ich es wirklich lesen möchte. Das Thema ist hier Kindesmissbrauch - und obwohl ich nicht dafür bin, davor die Augen zu verschließen, gehe ich diesen Themen in Büchern aus dem Weg, da sie mir einfach zu nahe gehen.


    Trotzdem wollte ich der Geschichte eine Chance geben und der Autor hat es tatsächlich geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, die eine gewisse Art von Leichtigkeit und Unschuld behält und trotzdem berührende Momente zu schaffen, die sehr tief gehen; eine schwierige Gratwanderung, die gerade gegen Ende des Buches immer dramatischere Züge annimmt.


    Es beginnt mit einem Märchen, einem, wie ich finde, zutiefst traurigen Märchen über das Mädchen mit den Schwefelhölzern, das der Großvater Eric seinen Enkeln zu Weihnachten vorliest.
    Dabei erinnert er sich an einen Winter im Jahr 1962, als er selbst gerade 14 Jahre alt war und mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder nach Salt Lake City umgezogen ist. Sein Vater war zu dieser Zeit sehr krank und das Geld knapp - es war nicht einfach für ihn, aber er hat versucht, das beste draus zu machen.


    Wie Eric auf Grace trifft und wie die beiden füreinander da sind wird kurzweilig aber sehr einfühlsam beschrieben. Eric hat lange keine Ahnung, warum Grace von zu Hause ausgerissen ist - er ist ein guter Junge, naiv und zum ersten Mal verliebt. Er tut alles für sie, auch wenn er mit der Situation total überfordert ist und sich zu Entscheidungen hinreißen lässt, vor denen er eigentlich Angst hat.
    Die Beschreibung der damaligen Zeit ist dem Autor gut gelungen, ich konnte mich in die Situation der beiden sehr gut hineinversetzen, auch wenn alles aus Erics Perspektive erzählt wurde. Anfangs liest es sich noch "einfach", aber man erkennt recht schnell, welches Leid hinter all dem steckt und weiß trotz der fiktiven Idee, dass es vielen anderen Kindern und Jugendlichen gerade in diesem Moment genauso ergeht. Kleine Anspielungen und vor allem die kurzen Auszüge aus Grace´s Tagebuch, die an den Kapitelanfängen stehen, berühren sehr und zeigen wie hilflos und verzweifelt sie tatsächlich ist.


    Es gab ein, zwei Ereignisse, die der Autor angeschnitten hat, die ich etwas unpassend fand, wo es um Krieg und Atombomben geht, warum er die Handlung gerade in der Zeit der Kuba Krise gelegt hat konnte ich nicht so recht nachvollziehen und hat mich etwas irritiert. Aber das war nur ein kurzer Moment, dem ich nicht wirklich Beachtung geschenkt habe. Auf was er genau damit anspielen wollte hab ich vielleicht auch einfach nicht verstanden.


    Verstanden hab ich aber sehr deutlich, wie sehr ihm am Herzen liegt, dass diese Probleme und das Leid dieser Kinder gesehen und verstanden wird und wie wichtig es sein kann, dass jemand, auch ein einzelner Mensch, so viel gutes tun und helfen kann.
    Eine tiefgehende und ergreifende Geschichte, die mir sehr zu Herzen gegangen ist.


    Fazit: 4 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer