Tatiana de Rosnay, Das Haus der Madame Rose

  • Org. Titel: Rose
    Seitenzahl: 238


    Inhalt (Klappentext):
    Paris 1868. Die Witwe Rose Bazelet führt ein beschauliches Leben im Pariser Stadtteil St.Germain-des Prés, bis sie einen Brief erhält: Auf Anordnung des Präfekten Haussmann soll ihr Haus wie Hunderte anderer abgerissen werden, um Platz zu schaffen für den großen Boulevard St.Germain.
    Rose versteckt sich im Keller ihres Hauses, nachdem es geräumt wurde, sie wird es nicht mehr verlassen. Nur ein paar ehemalige Nachbarn wissen Bescheid. Allein zurückgelassen, hält sie Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Mann Armand und erinnert sich an ihr Leben in ihrem gemeinsamen Haus: an ihre Hochzeit und den Einzug in die Rue Childebert im Schatten der Kirche von St. Germain, an ihre geliebte Schwiegermutter Maman Odette, an die Geburten der beiden Kinder, die Todesfälle, Momente des Glücks und der Trauer, und schließlich offenbart sie ein lang gehütetes Geheimnis.........


    Autorin:
    Tatiana de Rosnay, geboren 1961, ist Anglofranzösin. Sie ist die Autorin des Weltbestsellers "Sarahs Schlüssel", der verfilmt wurde. 2009 erschienen die Romane "Bumerang" und "Das Geheimnis der Wände".


    Meine Meinung und Bewertung:
    Liebevoll und einfühlsam beschreibt Tatiana de Rosnay das Leben der freundlichen und beliebten Madame Rose im Haus der Rue Childebert und läßt somit ein Viertel von Paris wieder zum Leben erwachen, das wir heute nicht mehr kennen. Der Präfekt Haussmann ist ihr großer Gegner, dem sie sich mutig entgegenstellt. Der Abriß der im Buch benannten Straßen war damals sehr umstritten. Schriftsteller verarbeiteten das Geschehen in ihren Büchern, die Zeitungen waren voll davon und es gab heftige Proteste, aber auch viele Befürworter. Für Madame Rose stand fest, sie wird dieses Haus nicht verlassen. Als ihre Möbel, ihre Kleidung, alles Persönliche bereits abgeholt worden ist, versteckt sie sich im Keller. Man glaubt sie sei auf dem Weg zur Tochter mit Zwischenstation bei einer befreundeten Baronesse. Versorgt wird sie von einem befreundeten Lumpensammler und einer Mieterin, die sie wie eine Tochter liebt. Während dieser letzten Tage erfahren wir ihr Leben und es wäre nicht Tatiana de Rosnay wenn da nicht auch ein ganz großes Geheimnis wäre.
    Ein ruhiges, beschauliches Buch, das man mit Freude liest, das zum Schluß hin mit Dramatik aufwartet, und den Leser etwas traurig zurückläßt.
    Wer sich darauf einstellt, wird es genießen. Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und meine Empfehlung. :thumleft:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Kristin Marja Baldursdottir, Die Farben der Insel

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.