Renée Karthee - Weiberfrühstück

  • Klappentext
    Der eine bricht die Ehe. Der andere den Ellenbogen, als er vor der schönen Nachbarin Männchen macht. Solche Typen braucht kein Mensch. Die Freundinnen Ellen und Margaux hauen ab. Plötzlich hat das Leben wieder einen anderen Duft. Es riecht nach Freiheit und Abenteuer und dem teuren Aftershave eines Leinwandstars. Manchmal muss man nur zwei Worte sagen, um aus einem langweiligen Film großes Kino zu machen: und tschüss!

    Meine Meinung
    Es beginnt mit dem ganz normalen Alltag der Protagonistin, sprich recht spannungslos, da man alles selsbt schon kennt. Aber das ändert sich gewalitg im Laufe der Handlung, denn was Ellen alles erlebt ist eine wunderbare Geschichte für sich, von der man selbst träumt. Die Erlebnisse tummeln sich alle nacheinander und verschlagen einem den Atem und lassen einen vor Neid grün werden.
    Das Ende ist wunderschön gestaltet und stimmt den Leser zufrieden.

    Der Schreibstil sit herrlich einfach und ist gespikt mit franzözischen und englisch/amerikanischen Wörtern, die aber aus dem Grundvokabular stammen. Diese werden in kursiv zur Erkennung geschrieben.
    Außerdem kann man die Gedanken der Protagonistin erkennen, die in einer Klammer stehen.
    Die Orte und auch die Gedanken sind überaus detailreich beschrieben, aber an einigen Stellen ist es doch zuviel und der Leser wird verwirrt von den ganzen Eindrücken. Hier galt: Weniger ist oft doch mehr!

    Die Dialoge strotzen vor purer Ironie und Sarkamus und weiblichem Witz. Ich musste an einigen Stellen herzhaft lachen, da ich mich in dieser Situation wiedeerkannt habe und sie nur lustig fand.
    Charakterlich passen die Dialoge und manchmal erlebt man eine Reise ins Melanchonische, was einen lehrt.

    Der Charakteraufbau ist wirklich gut und man kann die charakterliche Tiefe der Protagonistin erkennen und sich in ihr auch wiederfinden(noch besser, wenn man verheiratet ist!).
    Ellen ist eine typisch deutsche Hausfrau, die ihr Bestes gibt, um Mann und Kind(die nicht gerade leicht zufriedenzustellen sind) glücklich zu machen und vergisst dabei oft sichselbst und rettet sich in Fresseskapaden. Im Laufe der Handlung wächst sie und lernt sich selbst neu kennen und lieben. Sie wagt einen kleinen Neuanfang und lässt alles hinter sich liegen, um das Wunder des Lebens neu zu entdecken. Am Ende ist sie eine herrliche rfrischende Person, die man gerne als Freundin haben möchte.
    Margaux ist eine gebrochene Frau, die auch ein neues Leben beginnen will, frei sein möchte und ihr Leben genießen möchte. Sie lässt nichts anbrennen und nennt Dinge bei ihrem Namen, egal was man darüber denken mag. Sie wandelt sich und wird reifer und verantwortungsbewusster. Schlägt neue Lebenswege ein und sieht am Ende der Wahreit ins Gesicht.
    Sam scheint ein netter Kerl zu sein und es ehrlich zu meinen, er bemüht sich Ellen zu helfen und für sie da zu sein, aber ist alles so wie es sein sollte? In der fortschreitenden Geschichte zeigt er sein wahres Ich.


    Die Idee ist nicht neu, aber doch nett umgesetzt. Solche Situationen findet man auch im Alltag wieder, man verspürt denselben Wunsch, wie die Protagonistin, traut sich aber nicht ihn zu verwirklichen.


    Cover
    Das Cover ist schlicht gehalten und zeigt vor einem weißen Hintergrund, zwei Tee/Kaffeetassen, mit passendem Tellerchen. Die obere Tasse weist ein rosanes Blümchenmuster auf, welches mir gefällt.
    Die untere hingen ist deutlich fröhlicher und sprüht vor Leben, in fröhlichen Farben.

    Titel
    Der Titel passt wirklich gut zu dem Buch und kommt auch in diesem vor.
    Fazit
    Ein tolles Buch für zwischendurch, mit dem man lachen kann und auch träumen kann. Man lernt Amerika von seiner Schokoladenseite kennen und möchte selbst dorthin reisen. Dennoch gibt es einige Makel, die das Lesevergnügen etwas einschränken.
    Empfehlenswert für Leser von Frauenromanen.

  • Inhalt: Als Ellen mit ihrer Familie aus dem Urlaub kommt, muss sie feststellen, dass es eine neue Nachbarin gibt und die auch noch eine ehemalige Freundin ihres Mannes ist. Plötzlich kann er Dinge, die vorher unmöglich waren und erhält dafür die Quittung, er bricht sich den Arm in der Wohnung der Nachbarin und verstrickt sich auch so immer tiefer in Lügen. Ellen, die genug von ihrem Mann hat, flieht zusammen mit ihrer betrogenen Freundin Margaux in die USA. Dort erleben die beiden Mittvierzigerinnen das große Abenteuer und werden draufgängerischer als sie es sich je vorstellen konnten, denn mit vierzig ist man zu alt, um sich zu langweilen und zu ärgern.


    Meinung: Der Roman plätschert so langsam vor sich hin und verlangt vom Leser nicht, dass er groß nachdenken muss, denn insgesamt erzählt er eine lockere und lustige Geschichte, bei der man oft lachen kann, sich aber auch manchmal ein wenig fremdschämt.
    Es steckt aber auch ein wenig Ernst in diesem Roman, da der Grund des Abenteuers die Verletztheit der beiden Frauen darstellt, die sie durch die Reise bewältigen wollen und gleichzeitig beweisen, dass noch mehr in ihnen steckt. Meist werden diese Themen nur am Rand angeschnitten und häufig auch durch lustige Elemente ergänzt, so dass es nicht sehr stark heraustritt, aber sie sind trotzdem vorhanden.
    Jedoch kommt der Ernst definitiv nicht stark zum Tragen, da vor allem die skurrilen Situationen, in die es die Protagonistinnen verschlägt, den Roman dominieren. Oftmals sind diese Situationen zwar sehr unrealistisch, jedoch passen sie perfekt zur Geschichte und machen die ganze Sache, solange nicht das Fremdschämen zum tragen kommt, einfach nur irre lustig.
    Die Charaktere sind nicht besonders stark ausgearbeitet, jedoch fällt besonders die Entwicklung der Protagonisin Ellen auf, die sich von einer biederen deutschen Hausfrau und Mutter in eine doch eher unternehmungslustigere Frau verwandelt und das nicht immer vollkommen ohne Gedanken an ihr altes Ich.
    Insgesamt präsentiert sich hier also ein typischer seichter Frauenroman, bei dem weder eine große Ausarbeitung der Charaktere, denn die sind nur so substantiell wie nötig, noch eine tiefgründige Geschichte im Mittelpunkt stehen, sondern vor allen Dingen eine lustige und unterhaltsame Geschichte mit einem Schuss Romantik zu erzählen, die den Leser nicht anstrengt, sondern im seichte und entspannende Lesestunden verschafft.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Der Roman „Weiberfrühstück“ ist ein sehr charmantes Buch. Eine Hausfrau, die gar nicht gemerkt hat, wie müde und frustriert sie ist, lässt Sohn und Ehemann zurück und verschwindet in einen ereignisreichen Urlaub. Dort erkennt sie, dass das Leben noch etwas anderes zu bieten hat als Pausenbrote richten oder Hemden bügeln und genießt die Tage mit
    ihrer Freundin Margaux in Kalifornien in vollen Zügen. Sie flirtet mit einem tollen Mann, sie wandert über den langen Sandstrand in der Abendsonne, sie geht mit Margaux ins Casino nach Las Vegas, sie lässt sich von einer Kosmetikerin
    verschönern....


    Das Ende der Geschichte ist nicht (wie in so vielen anderen Romanen) völlig unrealistisch sondern gelungen und stimmt versöhnlich.


    Natürlich sind das alles Klischees - aber sehnen wir uns nicht alle ein bisschen danach? In jedem Klischee steckt doch ein klein bisschen Wahrheit.


    Ich habe mich auf jeden Fall so gefühlt, als sollte ich dringend auch in Urlaub fahren, und meinen Alltag auch für eine Weile hinter mir lassen.


    Zur Autorin: Renée Karthee war viele Jahre Redakteurin beim STERN und ist heute Autorin zahlreicher Kinderbücher und erfolgreiche Drehbuchautorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Hamburg.

    Fazit: keine große Literatur, aber eine angenehme und lustige Abwechslung für alle unter uns, die mal aus dem täglichen
    Familien-Einerlei ausbrechen und in Gedanken die femme fatale sein wollen. Und sei es auch nur für 300 Seiten. :wink:


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Danke für die guten Rezessionen. Haben mich neugierig gemacht, weshalb das Buch auf der Wunschliste gelandet ist. Mal zwischendurch einen typischen Frauenroman, der nicht anstrengt sondern entspannent und auch noch lustig ist - das habe ich gern :-)