Kurzbeschreibung (Klappentext):
Ein Psychopath geht um in Niederkaltenkirchen.
Ekelhafte Sache, das mit dem blutigen Schweinskopf im Bett vom Richter Moratschek. Doch dieser Schweinskopf führt Franz Eberhofer direkt auf die Spur eines gefährlichen Psychopathen. Hannibal Lecter - ein Dreck gegen Dr. Küstner, der in Niederkaltenkirchen sein Unwesen treibt...
Über die Autorin (von www.lovelybooks.de):
Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich 2010 mit ihrem ersten Provinzkrimi um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer, "Winterkartoffelknödel", in die Herzen der Leser geschrieben.
Ihre Kindheit verbringt Rita Falk in Oberbayern, wo sie bei ihrer Großmutter aufwächst. Auch als Erwachsene ist sie ihrer Heimat treu geblieben und lebt heute mit ihrem Mann und drei Kindern in Landshut.
Handlung:
Gerade läuft alles so schön für den Franz Eberhofer: Er wurde zum Kommissar befördert, trägt stolz seine Uniform durch das niederbayerische Kaff Niederkaltenkirchen nahe Landshut spazieren, das Essen von der Oma schmeckt nach wie vor exzellent und sein geruhsamer Arbeitsalltag besteht aus den üblichen kleinen und leicht zu lösenden Problemchen. Da kommt ihm doch tatsächlich etwas dazwischen: Er wird zur Verstärkung einer Verhandlung ins Gericht nach Landshut gerufen. Der Psychologe Dr. Küstner soll seine Geliebte ermordet haben um an ihr Geld zu kommen. Er wird rechtmäßig verurteilt, dreht vollkommen am Rad, beschimpft alle Anwesenden und droht vor allem der guten Seele des Gerichts, Richter Moratschek, mit dem Tode. Ernst wird es für diesen tatsächlich, als Dr. Küstner kurze Zeit später aus der Haft entkommen kann. Mysteriöse Zeichen, z.B. ein Schweinskopf bei ihm im Bett, häufen sich und er befürchtet, dass sich der Psychopath grausame Rachetaten an ihm verüben will. Da der Franz so ein guter Kerl ist, nimmt er den völlig verstörten Richter Moratschek kurzerhand mit zu ihm nach Hause um ihn besser schützen zu können. Dabei ist natürlich Chaos vorprogrammiert...
Meine Meinung:
Mal ehrlich! Wer einen Franz Eberhofer-Krimi von Rita Falk liest, erwartet nicht wirklich einen kniffligen Kriminalfall, kompetent arbeitende Ermittler und einen Workaholic als Protagonisten. Nein, wer die ersten beiden Bücher kennt, der weiß, was ihn erwartet und an diesem Konzept hat die Autorin auch nichts geändert: dörfliche Atmosphäre, stark übertrieben gezeichnete Personen und einen supersympathischen Polizisten, dem eigentlich das Bier beim örtlichen Wirt Wolfi und das Rahmgulasch von der Oma mehr interessiert als seine Arbeit, die er meist papierfliegerbauend, kaffeetrinkend und streitend mit dem werten Herrn Bürgermeister hinter sich bringt.
Auch "Schweinskopf al dente" ist, genauso wie "Winterkartoffelknödel" und "Dampfnudelblues", in der Ich-Form aus der Sicht von Franz geschrieben. Dieser redet immer noch wie ihm der Schnabel gewachsen ist, wobei man schon ganz klar merkt, dass er ein echter Bayer ist. Aber gerade seine natürliche Ausdrucksweise macht die Bücher mitsamt seinen witzigen Personen so sympathisch. Genauso wie die fehlende politische Korrektheit, die man nicht mal mit der Lupe finden wird wenn z.B. die Oma am Vietnamesenmarkt lautstark, die ganzen "Japsen" erwähnt, sämtliche Italiener am Strand sowieso nur flanierende Hallodris sind oder der Franz ganz froh ist, dass das Todesopfer bei einem Autounfall schon älter ist, da ihm so wahrscheinlich Unannehmlichkeiten wie ein künstlicher Ausgang erspart bleiben.
Dass diese Reihe im Humor-Genre besser angesiedelt ist als im Krimi-Bereich, davon zeugt auch die Tatsache, dass sich die Handlung im dritten "Fall" von Franz Eberhofer noch mehr in Richtung Comedy verschiebt und mit Polizeiarbeit oder Ermittlungen eigentlich gar nichts mehr zu tun hat. Es gibt noch mehr Situationskomik als in der Vorgängern und wenn der Franz mit seiner geliebten Oma im Baumarkt unterwegs ist weil es dort 20% auf Elektrogeräte gibt und der Mitarbeiter des Marktes darauf besteht, dass ein Alibert ein Sanitärartikel ist, die Oma und der Franz aber anderer Meinung sind, bleibt kein Auge trocken. Genausowenig als die ganze Sippe inclusive Freunde nach Italien in der Urlaub fährt um Franz' Ex-Freundin Susi von ihrem italienischen Freund zurück in die Provinz zu holen oder wenn der Papa vom Franz im vorübergehenden Mitbewohner Richter Moratschek einen neuen besten Freund findet mit dem er nächtelang bei Joints und Rotwein seine geliebten Beatles hören kann. Und natürlich sind auch sonst alle liebgewonnenen Personen mit dabei: Der Metzger Simmerl, der "Heizungspfuscher" Flötzinger, der humorlose Bruder Leopold, dessen halbthailändliche Tochter "Sushi" und und und. Dass es am Ende auch wieder ein Glossar, Omas Rezepte und eine, dieses Mal sehr außergewöhnliche, Danksagung gibt soll nicht unerwähnt bleiben.
Fazit: Ein Buch zum Lachen und zum Wohlfühlen, gute Laune garantiert. Ich habe wieder viel Spaß gehabt mit dem Franz und freue mich sehr auf weitere Fortsetzungen.