Clare Clark – Der Apotheker / The Nature of Monsters

  • Klappentext:
    London, 1718. Als die unverheiratete, schwangere Eliza die düstere Metropole erreicht, ist sie verzweifelt. Sie setzt alle Hoffnung auf den Apotheker Black, der sie großmütig in seine Dienste nimmt. Doch Black betreibt unheimliche Studien. Was geht in dem Haus vor sich, und welche Rolle soll Eliza dabei spielen?
    Nach dem Erfolg von Der Verfasser – ein historischer Thriller für alle Fans von Patrick Süskind und Caleb Carr.


    Meine Meinung
    Das Buch beginnt damit, dass Eliza von einem Mann schwanger wird, von dem sie glaubt, dass er sie heiraten wird. Doch das ist ein Trugschluss, denn diese Absicht hatte er nie.
    Nun schickt ihre Mutter sie nach London, wo sie als angeblich verheiratete Frau beim Apotheker Black als Dienstmädchen angestellt wird. Vom ihm erhofft sie sich, dass er ihr den Wurm, wie sie das in sich heranwachsende Kind stets nennt, entfernt. Aber darauf wartet sie scheinbar vergeblich, denn der Zeitpunkt ihrer Niederkunft rückt unaufhaltsam näher.
    Im haus von Mr. Black lernt sie auch Mary kennen. Diese wird immer nur als Idiotin genannt wird, weil sie geistig stark eingeschränkt ist. Zuerst ist Eilza von Mary, mit der sie sich zu allem Überfluss auch noch das Bett teilen muss, abgeschreckt – sie widert wie an- Doch nach und nach wächst ihre Zuneigung zu dem abnormalen Mädchen.
    Mr. Black bekommt Eilua in der ersten Zeit überhaupt nicht zu sehen. Als sie ihm duch Zufall doch mal begegnet, ist er ihr unheimlich, denn er trägt einen Hut mit einem Schleier, der sein gesamtes Gesicht bedeckt. Denn Mr. Black hat einen Makel und durch diesen ist er von einem einzigen Gedanken geradezu besessen: Er will herausfinden, warum Kinder missgebildet zur Welt kommen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, betreibt er mysteriöse Studien, wobei er nichts unversucht lässt.

    Ich bin an das Buch ziemlich neutral herangegangen und wurde zusehends von diesem überrascht. Auf dem Buchcover steht „Grandios düster.“ – dem kann ich voll und ganz zustimmen. Denn es ist einfach nur genial und etwas vollkommen anderes als all das, was ich bisher gelesen habe.
    Es ist ein Thriller, der jedoch nicht als blutrünstig zu bezeichnen ist, dafür aber schon als makaber und absolut spannend.
    Für jeden, der historische Romane mit Krimi-/Thrillerlementen mag, ist dies ganz gewiss ein zu empfehlendes Buch.

    Ich gebe diesem Buch:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Der Inhalt des Buches wurde oben bereits hinlänglich beschrieben, deshalb direkt zu meiner Meinung:


    Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück und ich tue mich mit einer Bewertung gerade noch sehr schwer. Hoffentlich ergibt sich meine Bewertung beim Niederschreiben meiner Gedanken zum Buch.

    Es stand sehr lange und sehr weit oben auf meiner Wunschliste und jetzt war endlich der Zeitpunkt gekommen, es zu lesen. Ich hatte mich sehr darauf gefreut und die ersten Kapitel begannen vielversprechend. Doch ab dem Zeitpunkt, an dem Eliza sich im Haus des Apothekers befindet bis ca. zur Mitte des Buchs wurde das Lesen für mich eher zu einer zähen, langweilenden Qual. Eliza ist eine äußerst unsympathische Protagonistin und der Leser folgt ihr durch viele, viele sich ähnelnde Tagesabläufe... Ihr Verhalten gegenüber Mary tat mir in der Seele weh und war für mich schwer ertragen.

    In der Mitte des Buches dann dachte ich darüber nach, das Buch abzubrechen, da mir das Lesen einfach keinen Spaß bereitete, sondern eher Unbehagen und Langeweile. In einer Rezension auf Amazon las ich allerdings, dass das Buch ab der Mitte besser werden soll, weshalb ich doch dran blieb. Und das stimmt tatsächlich: Ab der Mitte nimmt die Geschichte an Fahrt auf, einige unvorhersehbare Wendungen lassen Spannung aufkommen. Die zweite Hälfte habe ich dann in einem Rutsch gelesen, allerdings nur teilweise wegen der Spannung, zum größeren Teil eher, um mich endlich einer für mich ansprechenderen Lektüre zuwenden zu können :-,

    Das Buch ist düster, unvorhersehbar und ab einem gewissen Punkt spannend und interessant, verfügt jedoch über keinerlei sympathische Charaktere, die einen zum Mitfiebern animieren würden. Ich habe das gesamte Buch aus einer seltsam distanzierten Position gelesen, was mein Lesevergnügen enorm geschmälert hat. Die Idee der Autorin über den Verfall des Apothekers und seine skrupellosen und grotesken Machenschaften waren eine gute Grundlage für einen spannenden historischen Schmöker, doch mir sagten die Machart und die Hauptprotagonistin zu wenig zu. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Dennoch glaube ich, dass dieses Buch vielen (medizin-)historisch interessierten Lesern sehr gut gefallen könnte!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Clare Clark – Der Apotheker“ zu „Clare Clark – Der Apotheker / The Nature of Monsters“ geändert.