Margaret Campbell Barnes: My Lady of Cleves

  • Erstveröffentlichung 1946
    Kurzbeschreibung bei amazon


    Written by world-renowned historical novelist Margaret Campbell Barnes,
    My Lady of Cleves gives readers an intimate portrait of the warm,
    unpretentious princess who never expected to become Queen of England.
    Knowing the King's ravenous desire for a son, and aware of the
    disastrous consequences of not bearing an heir, Anne of Cleves bravely
    took on the duty of weathering the Tudor King's temper, whims,
    arrogance, and irresponsible passions-and won the hearts of his subjects
    in the process.




    Eigene Beurteilung


    Dieses Buch gehört inhaltlich zu den anderen beiden "Tudor-Büchern" der Autorin über Elizabeth of York , die Mutter Heinrichs VIII, und über seine zweite Frau, Anne Boleyn .
    Die Kurzbeschreibung ist nur zum Teil zutreffend, das Buch vermittelt zwar einen guten Einblick in den Charakter der Protagonistin, sie erweckt aber den falschen Eindruck, Anne of Cleves hätte mit Henry in einer "normalen" Ehe gelebt.
    Henry geriet nach dem Tod seiner dritten Ehefrau Jane Seymour, die ihm einen schwächlichen Sohn geboren hatte, durch Vermittlung von Thomas Cromwell an die deutsche Prinzessin Anna von Cleve . Nachdem der berühmte deutsche Maler Hans Holbein ein Porträt von ihr gemalt hatte, das dem König zusagte, ließ er Anna nach England kommen, um sie zu seiner vierten Ehefrau zu machen. Bei der persönlichen Begegnung stellte er jedoch fest, dass er eine unüberwindbare Aversion gegen seine Braut hatte. Versuche, sich aus dem Ehevertrag herauszuwinden, schlugen fehl: er musste Anna heiraten. Da er sich inzwischen in Annas junge Hofdame Katherine Howard (eine Cousine von Anne Boleyn) verliebt hatte und diese zu heiraten wünschte, ließ er sich ein halbes Jahr nach der Hochzeit von Anna scheiden und erklärte sie fortan zu seiner "geliebten Schwester".
    Der vorliegende Roman schildert hauptsächlich das Leben, das Anna in ihrem neuen Wohnsitz Richmond führte. Um ihren Herzenswunsch, Mutter zu werden, betrogen, errichtete sie ein Haus für verwaiste Kinder. Aus Richmond machte sie ein gemütliches Heim, in dem sie gern Freunde empfing und sie war auch bei ihrer Dienerschaft sehr beliebt. Selbst ihr ehemaliger Mann suchte sie gelegentlich auf, um sie bei Problemen zu Rate zu ziehen. Der König hatte sie zwar nie begehrt, wusste die bodenständige Frau aber als Mensch zu schätzen.
    Der Leser begegnet Anna als einer Frau, die im Vergleich zu den englischen Frauen am Königshof wenig formale Bildung genossen hatte, durch ihre natürliche Intelligenz und Warmherzigkeit aber anziehend wirkte. Von Henry VIII als "flandrische Mähre" wenig schmeichelhaft tituliert, war sie dennoch nicht hässlich, sondern lediglich nicht so zart und feingliedrig wie die Frauen, die ihrem Mann gefielen. Im Roman verbindet sie eine (platonische) Liebe mit dem Maler Holbein. Mir ist leider nicht bekannt, ob diese Darstellung auf Fakten beruht oder der Phantasie der Autorin entsprungen ist.
    Über Henrys vierte Ehefrau ist vergleichsweise wenig bekannt, sie fristet zwischen ihren berühmt-berüchtigteren "Kolleginnen" eher ein Schattendasein. Dieser gut geschriebene und gründlich recherchierte Roman über ihr Leben lädt dazu ein, sich näher mit dieser stillen, aber interessanten Persönlichkeit zu beschäftigen.
    Das Buch enthält vor dem eigentlichen Text einen Familienstammbaum der Tudors und im Anhang einen "Reading Group Guide", der von der Urenkelin der Autorin für Literaturzirkel verfasst wurde.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich wusste, dass Henry VIII Anna von Kleve aufgrund eines Bildchens "auserwählt" hat, es war mir aber nicht klar, dass das von Holbein persönliche war.


    Ist das Englisch von Margaret Campbell Barnes sehr schwierig zu lesen?
    Mir ist die Sprache der Vierzigerjahre nicht vertraut.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Ich finde die Bücher von Margaret Campbell Barnes nicht schwerer zu lesen als zeitgenössische Bücher und konnte auch keine besondere Veränderung der englischen Sprache seitdem feststellen. (Ausgenommen neue Begriffe aus Technik, Computer etc, aber das spielt in historischen Romanen ohnehin keine Rolle. :wink: )
    Das gilt übrigens auch für die Bücher von Anya Seton , die auch in den 40ern und 50ern als Schriftstellerin aktiv war.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998