Teil 3: Kapitel 25 bis Epilog (Seiten 293-439)

  • So hallo,
    dann eröffne ich doch mal Teil 3. Ich habe jetzt bisher die ersten 4 Kapitel gelesen, es fehlen noch knapp 100 Seiten. Da es immer spannender wird und dem Höhepunkt zustrebt, weiß ich noch nicht ob ich nicht vielleicht heute Abend schon zu Ende lese. Aber erstmal der Zwischenstand.


    Kapitel 25:
    Im Kapitel 25 wird Anna ihre Krankheit bewusst. Nicht durch Erzählung, sondern indem sie zu Boden stürzt, weil Alexander ihr nichts gesagt hat. Er kommt mir immer grausamer vor und das steigert sich sogar noch in den folgenden Kapiteln. So erpresst er auch Rungrath ihm alles über Anthonis zu erzählen nachdem ihm aufgefallen ist, dass diese sich zu kennen scheinen.


    Kapitel 26:
    Es wird gelüftet wie Flemming und Stephan zusammenhängen bzw. warum letzterer Angst hat: Flemming hat ihn einmal mit seinem schwulen Freund erwischt.
    Desweiteren kommt Rika zurück und statt nach Hause besucht sie sogleich Flemming. Dieser erkennt sie am Haar, die beiden scheinen sich näher zu kommen.
    Außerdem versucht Weidenfels hier Anna zu besuchen und Alexander verschweigt ihre schwere Verletzung, denn er hat angst die Hochzeit würde platzen. Unverschämt, dass das seine einzige Sorge zu sein scheint.


    Kapitel 28:
    Meine letzte Aussage trifft auch Rika, die als sie heim kommt und von Alexander von der Verletzung erfährt auch das Gefühl hat er behandele sie nur wie eine Ware. Als sie dann noch vom Hausmädchen erfährt wie es zu dem Unfall kam ist ihre Wut groß, genau wie ihre Schuldgefühle. Das kann ich zwar einierseits verstehen, aber andererseits konnte sie es ja einfach nicht ahnen. Da tut mir Rika jetzt irgendwie auch leid, so zwischen den Fronten.


    Kapitel 29:
    Rika besucht Anna. Diese scheint in einem bedauernswerten Zustand. Aber ihr ist bewusst wie es um sie steht und dieses Gefühl eine Ware zu sein macht sie ebenfalls wütend. Wie kann Alexander nur so viele Menschen gleichzeitig verletzen...



    So ihr seht, es ist weiter spannend und viele Fäden noch offen. Deshalb werde ich wohl bald auch weiterlesen um das Ende zu erfahren. Rika wird mir übrigens immer sympathischer: mutig für eine Frau ihrer Zeit, wie sie Alexander gegenübetritt und wie sie ihre Stieftochter zu beschützen versucht.


    Vg
    Copper

  • Die Szenen von Anna in der Charité fand ich sehr eindrucksvoll geschrieben. Ich mag es nicht, wenn Dinge zu dramatisch klingen. Außerdem kommt das Bild von Alexander hier sehr deutlich heraus. Alles was sich vorher andeutete (sein Egoismus, die Betrachtung Annas als Ware statt als Mensch, seine Grausamkeit) wird hier deutlich. Es ist jedoch nicht so, dass Alexander einfach der Böse ist, sein Verhalten erklärt sich aus seinen Handlungen, die - aus seiner Sicht - durchaus nachvollziehbar sind. Also was ich sagen will: Die Figur ist vielschichtig und damit ein spannender, wenn auch nicht sympathischer Charakter.

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Nachdem nun doch einige das Buch fertig gelesen haben oder auf dem Wege dahin sind, fasse ich auch mal kurz zusammen.
    Alexander ist und bleibt der absolute Egoist, kennt nur seine Ziele und beschönigt oder verschweigt dazu die Wahrheit. So läßt er z.B. den Leutnant im Ungewissen über die tatsächliche Schwere von Annas Unfall, da er seine Felle davonschwimmen sieht. Auch vor einer Erpressung schreckt er nicht zurück. Er hat sich seinen Reim auf Rungraths Verhalten gemacht.
    Jetzt wissen wir auch warum Stephan so erschrickt als er Paul Flemmings Stimme hört. Dieser hat nämlich gesehen wie er seinen Freund Willy geküßt hat. Das die Gefahr nicht von seiten Flemming kommt zeigt sich bald.
    Alexander geht sehr weit um seine Interessen voranzutreiben, aber gewalttätig wird er nicht, benutzt die "feineren" Mittel. Ich muß gestehen das erstaunt mich, denn ich hätte ihn durchaus auch dazu für fähig gehalten.
    Rika wieder zurück kümmert sich um Anna, zeigt Alexander endlich seine Schranken. Außerdem berät sie sich mit einem Professor der Charité. Dieser erklärt nun sehr schön die Krankheit und das Sehen des Kranken. Meine Vorstellung darüber wird somit präziser.
    Und wieder bringt Alexander mich gegen sich auf indem er einem Journalisten Athonis wahre Existent verrät. Tolle Schlagzeile und der Verdacht auf Verrat fällt auf Stephan.
    Doch jener hat keine Lust das dreckige Spiel mitzuspielen.
    Ich habe das Geschehen bewußt lückenhaft dargestellt, bin sicher es wird hier noch ausführlich erzählt.
    Zum Schluß siegt die Hoffnung und die Gerechtigkeit. Ist im Leben ja nicht immer so, aber damit kann ich leben.


    Fazit: Ein unterhaltendes, spannendes Buch, Schmöker im besten Sinne, leicht und flüssig zu lesen, auch wenn man das hier in der "Leserunde" vielleicht nicht vermuten mag. Gut ausgearbeitete Charaktere, die die Gemüter in Wallung bringen. Originell und sehr interessant die Erkrankung der Malers. Auf die oft übliche kitschige Liebesgeschichte wird weitgehenst verzichtet ohne die Romantik zu kurz werden zu lassen.
    Mir hat das Buch gut gefallen und ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:


    Mein Dank gilt dem Diana Verlag für die großzügige Bereitstellung der Bücher und natürlich der Autorin Susanne Goga für deren freundliche erklärende Begleitung.


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Michel Bergmann, Machloikes

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Auch ich konnte gestern nicht mehr aufhören und wollte wissen wie alles zu Ende geht. Wieder kurz die Kapitel, dann mein Endfazit:


    Kapitel 29:
    Rika geht ab hier mächtig auf Konfrontation mit Alexander, dieser verletzt sie sogar leicht am Arm und scheint nicht klein beigeben zu wollen. Rika besteht darauf Anna zu pflegen.
    Parallel erfährt man das David Löwenstein über Annas Zurückweisung (denn er hört ja nichts mehr von ihr) sehr betrübt ist und im Hause Wendland wird zum ersten Mal ausgesprochen was schon geahnt werden konnte: Rika liebt Anthonis.


    Kapitel 30:
    Hier kann Rika sich bei den Wendlands endlich mal alles geschehene von der Seele reden. Gleichzeitig kommt Anthonis unter Schmerzen nach Hause, kann sich kaum auf den Beinen halten.


    Kapitel 31:
    Hier wird wieder Annas Schicksal näher beschrieben, wie sie mit der Situation klarkommt usw. Das finde ich übrigens ganz schön dass man immer alle Perspektiven im Blick hat: wie geht es Rika, Anna, Anthonis usw. Als wäre man mitten drin.
    In dem Kapitel konsultiert Rika auch noch einen Neurologieprofessor um herauszufinden was es mit Anthonis Krankheit auf sich hat. Das fand ich sehr interessant geschildert, denn ich hätte nicht gedacht, dass man damals schon das Gehirn als von der Seele getrennt betrachtet hat und so etwas wie Gesichtsblindheit als neurologische Krankheit gesehen hat. Da habe ich der Zeit wohl unrecht getan...


    Kpaitel 32:
    Rika und Anthonis kommen sich endgültig nahe, nun steht außer Frage, dass beide sich lieben. Doch wie sollen sie zuammengebracht werden?


    Kapitel 33:
    Bei einem Spaziergang treffen Anna und rika aus Zufall Löwenstein. anna möchte ihm so nicht entgegentreten, er versichert Rika aber seine Liebe sei ungebrochen.


    Kapitel 34:
    Alexanders Ränke gehen weiter: er hat einen Zeitungsartikel über Anthonis wahre Identität veröffentlichen lassen. Anthonis flüchtet daraufhin aus seiner Wohnung.
    Gleichzeitig versichert Löwenstein Rika, dass er Anna weiterhin liebe und auch daran denke sie trotz allem zu heiraten. Beide wollen dies jedoch noch einmal überdenken. Ich weiß nicht wie unrealistisch, dieser Tei zu jener Zeit war, da es ja viel um Repräsentieren ging. Wenn man jedoch Löwensteins Tochter als Lehrerin nimmt, dann könnte da auch einfach eine offene Familie sein.


    Kapitel 35:
    Es kommt zum Showdowm mit Alexander, Rika, Rungrath und Paul Flemming. Ergebnis lasse ich noch offen, ich fand es jedenfalls befriedigend :uups:


    So, zum Ende schreibe ich nur dass ich es sehr gut gewählt fand: versöhnlich, aber nicht zu kitschig. Nicht alles wird sofort gut, aber vieles scheint auf einem sehr guten Weg. Man kann sich praktisch die Geshcichte selbst zu Ende denken.


    Ingesamt bin ich mit dem Buch überaus zufrieden. Es hat einfach alles: starke Charaktere (im Guten wie im Bösen), Spannung und Geheimnisse, Liebe, historische Details, die Gesichtsblindheit als besonderes Element. Auch der Aufbau hat mir sehr zugesagt: viele einzele Fäden, die nach und nach zusammenkommen zu einem großen Knall am Ende. Trotzdem war das Buch für mich sehr flüssig zu lesen, man hat nie die Orientierung verloren, sondern alle Orte und Handlungsstränge waren immer gut verknüpft, die Übergänge nicht störend. Ich hätte mir nur, wie schon angedeutet habe, an manchen Stellen noch mehr Beschreibung, weniger Handlung gewünscht. In Gladbach war das recht gut umgesetzt, Berlin konnte nicht so richtig vor meinem Auge entstehen und auch die Charaktere sind äußerlich etwas blass geblieben.
    Ich gebe deshalb: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Danke an den Verlag und die Autorin. Und auch danke für die Organisation der Leserunde, das Buch wäre sonst an mir vorbeigegangen, was sehr schade gewesen wäre.


    Vg
    Copperfield

  • Ende


    Ich fand die Beschreibungen der Gesichtsblindheit in diesem Teil sehr interessant. Da ich einen Bekannten habe, der von einer milderen Form betroffen ist, habe ich mich zuvor schon damit auseiander gesetzt. Ein Riesenstress, wenn im Leben Neuerungen anstehen:
    Eine neue Schulklasse, neue Lehrer oder schon ein Vertretungslehrer können das Gleichgewicht ins Wanken bringen.


    Die losen Enden kamen in den letzten Kapiteln zusammen. Im Kontor sagt oder denkt Rika mal, dass ihr das wie ein Drama auf der Bühen vorkommt. (ich finde die Stelle gerade nicht).............Genau so empfand ich es auch. Für mich war es fast etwas zu viel, als dann auch noch Stefan Rungrath dazu gestoßen ist. Aber ok, manchmal spielt das Leben halt etwas Theater.


    Sehr gut gefallen hat mir, wie sensibel Annas Rückkehr ins Leben beschrieben ist. Die ständigen Schwankungen zwischen Zuversicht und Verzweiflung fand ich sehr schön dargestellt.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Ich spoilere vorsichtshalber mal für alle, die das Ende noch nicht kennen:

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Stimmt anluwi, eine genaue Erklärung gibt es dafür nicht aber


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • So ich bin nun auch schon fertig....
    Also ich muss sagen, dass ich das Buch wirklich toll fand. Mir persoenlich haben die Einblicke in die Gesichtsblindheit wirklich gefallen, sowie die Detailbeschreibungen, denn da kann man sich als Leser, richtig ein Bild von allem machen. Rika und Anna sind mir richtig ans Herz gewachsen und Alexander haette ich am liebsten auf den Mond geschickt, ohne Rueckfahrticket ::)) Das Buch hat auch oft Wendungen genommen, mit denen ich nicht gerechnet haette....


    Ein ganz grosses LOB AN DIE AUTORIN und ich freue mich schon auf weitere Buecher!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    [size=14][font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Buecher sind die Huellen der Weisheit, bestickt mit den Perlen der Worte.



    Mosche

  • NML: Freut mich, dass es dir so gut gefallen hat :) .


    @anluwi/Wirbelwind: Ja, die aufmerksamen LeserInnen - ein paar Kleinigkeiten sind immer drin. Ihr habt Recht mit Alexanders Unternehmen, aber er muss vielleicht auch einfach dadurch und reißt sich irgendwann zusammen, wird ein anständigerer Mensch und lässt die Firma wieder aufblühen. Oder aber, was realistischer wäre, Conrad hat einfach vorgesorgt, damit seine Familie finanziell abgesichert ist.


    liebe Grüße,


    Susanne

  • Ich habe das Buch auch seit dem Wochenende beendet.
    Es ist ein wirklich gut lesbarer Roman, die Idee mit der Gesichtsfelderkrankung finde ich hochinteressant. Der Roman ist keine besonders schwere Kost, sodass er sich gut lesen läßt.
    Die Personen sind gut erarbeitet und die Geschichte ist in sich rund, allerdings war für mich schon recht früh zu erkennen, wie die Geschichte ausgehen wird und was noch alles passiert.
    Daher vergeben ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • Bin ich froh, dass Rika Alexander die Meinung gesagt hat. Endlich sagt ihm mal klar gemacht, wie armselig er ist. Alexander hat natürlich nicht schlecht gestaunt, als Rika ihm mitteilte, dass sie lieber alleine bleiben würde, als ihn zu heiraten. :rambo:


    Froh bin ich auch darüber, dass Anthonis im Vorfeld offen mit Rika über Alexanders Besuch bei ihm gesprochen hat. Keine Geheimniskrämerei, keine Missverständnisse, sondern offene Worte. Das begrüße ich sehr. :applause:


    Rührend finde ich auch, dass sich das Galeristenehepaar Wendland Sorgen um Rika macht.


    Ich habe mir vorgenommen, das Buch heute Abend zuende zu lesen, so dass ich dann abschließend Stellung nehmen werde. Bis später!


  • Rührend finde ich auch, dass sich das Galeristenehepaar Wendland Sorgen um Rika macht.


    Die sind meine absoluten Favoriten unter den Charakteren!! :D:D


    So eine Ehepaar würde ich gerne mal kennen lernen. :santa:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


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    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Zu den Galeristen/Wendlands: mir ist aufgefallen, dass die sich siezen, war das normal? Bin ein paar Mal drüber gestolpert. Aber ja, gefallen haben die mir auch, so warmherzig und mit Menschenkenntnis gesegnet.


    Als Person finde ich übrigens Anna toll. So jung, aber für ihre Zeit doch mit einigem Selbstbewusstsein ausgestattet und mit einer konsequenten Entscheidung am Ende. Das hat mir imponiert!

  • Copperfield: Ich habe als kleinen Gag eingebaut und auch als Kontrast, weil sich die beiden so gut verstehen. Aber in vornehmen Kreisen war es nicht so selten, dass sich Ehepartner siezten bzw. Kinder ihre Eltern mit "Sie" ansprachen (kommt auch im Film "Das weiße Band" vor). In Frankreich gibt es das zum Teil wohl heute noch.


    Liebe Grüße,


    Susanne :)

  • Stimmt, das Ehepaar Wendland, diese Szenen mochte ich auch. Und Isidor mit seiner Sprache. Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, ihn zu hören, ganz toll.

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Isidor hat mir mit seiner Aussprache nicht so gefallen. Irgendwie kam das für mich nicht wie Jiddisch rüber, eher einfach wie jemand, der nicht richtig deutsch gelernt hat.


    Dafür habe ich das Berlinerisch genossen!! Das ist einfach herrlich zu lesen, wenn es so wohldosiert ist, wie in diesem Buch. :D

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


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  • Zu den Galeristen/Wendlands: mir ist aufgefallen, dass die sich siezen, war das normal? Bin ein paar Mal drüber gestolpert. Aber ja, gefallen haben die mir auch, so warmherzig und mit Menschenkenntnis gesegnet.

    : Ich habe als kleinen Gag eingebaut und auch als Kontrast, weil sich die beiden so gut verstehen.

    Das hat mich an das Ehepaar Bennett aus "Stolz und Vorurteil" erinnert, wo Frau Bennett auch immer "Mr. Bennett" zu ihrem Mann gesagt hat. :loool:


    Und Isidor mit seiner Sprache. Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, ihn zu hören, ganz toll.

    Ja, das Gefühl hatte ich auch. Er war irgendwie von Anfang an einer meiner Lieblinge in diesem Buch.



    Nun noch meine Eindrücke zu dem letzten Teil:


    Das Gespräch zwischen Rika und Paul Flemming / Anthonis nach Rikas Besuch beim Professor fand ich wunderschön. Auch hier haben sie wieder offen miteinander gesprochen und Paul hat ihr seine Gefühle offenbart (nicht nur seine Zuneigung, sondern seine Gefühle bzgl. seiner Vergangenheit). Als er dann auch noch anfing zu weinen, musste ich tatsächlich ebenfalls ein wenig schlucken. :uups:


    Als die Schlagzeile in der Zeitung auftauchte, habe ich schon geahnt, dass es nun zu einem Missverständnis kommen wird. Ich war mal wieder erleichtert, dass Rika in dieser Situation ihre Durchsetzungskraft einsetzte, um Alexander zur Rede zu stellen und die Angelegenheit auch mit Paul zu klären. Dass Stefan Rungrath schließlich noch seinen Mut zusammennahm, um zur Aufklärung beizutragen, fand ich ebenfalls erfreulich. Aus dem Epilog nehme ich die Zuversicht, dass Rungrath und Paul vielleicht noch Freunde werden. Das wäre jedenfalls schön. :D


    Mein Fazit:


    Als erstes möchte ich erwähnen, dass mir die Schauplätze und auch die Zeit, in der dieser Roman spielt, sehr gut gefallen. Da die Kaiserzeit noch nicht so arg lang zurückliegt (im Gegensatz zum Mittelalter), aber sich doch schon sehr von unserer heutigen Zeit unterscheidet, finde ich diese ungemein spannend.


    Die Protagonisten sind lebhaft gezeichnet und man kann sich gut mit ihnen identifizieren, auch wenn das Verhalten der ein oder anderen Person natürlich moralisch nicht duldsam ist. Aber genau diese Mischung an unterschiedlichen Charakteren hat diese Geschichte unterhaltsam gemacht und unterhalten habe ich mich wirklich gut! Wie bereits erwähnt, mochte ich Isidor, weil er eine Seele von Mensch zu sein scheint. Das Ehepaar Rungrath aus Mönchengladbach war ebenfalls warmherzig, genau wie die Familie Löwenstein, die ich mir an Annas Stelle sicherlich auch als "Schwiegerfamilie" gewünscht hätte. Auch Anthonis, den wir ja erst nach seinem Unfall kennengelernt haben, und dieses als sehr empfindsamen Mann, war gut gezeichnet. Rika nicht zu vergessen, die eine sehr selbständige und - für diese Zeit sicher nicht üblich - selbstbewusste Frau ist.


    Besonders der 3. Teil hatte sehr spannende Ereignisse und Wendungen parat und manche Figuren, allen voran Anthonis, Rika und Alexander, nahmen immer mehr Form an, so dass die Geschichte an Spannung zunahm.


    Von mir erhält dieser Roman :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne. :thumleft:


    Vielen Dank an dieser Stelle an Susanne Goga. Es ist und bleibt etwas Besonders, wenn die Autorin an einer Leserunde teilnimmt. :friends:

  • Ja den Dank an die Autorin möchte ich auch noch einmal bekräftigen. Ich fand es sehr schön, dass jede noch so kleine Frage "aufgeklärt" wurde und bedanke mich dafür auch recht herzlich!


    Vg
    Copperfield