• Kurzmeinung

    Ambermoon
    Ein Epos an atmosphärischer Detailverliebtheit und zwischenmenschlichen Beziehungen, der einen in eine Kleinstadt um 183
  • Ein ermüdendes Gesellschaft.- und Sittenprotrait der Provinz im Viktorianischen England!


    Über 1200 Seiten umfasst dieser meiner Meinung nach „historische Schinken“, der aus der Feder einer Frau entsprang – Mary Ann Evans – jedoch unter dem o.g. männlichen Pseudonym bekannt wurde. Der Roman umspannt vorwiegend das Thema Liebe, aber auch Standesdünkel, Politik und Gesellschaft, sowie Kunst und Religion. Drei Liebesverhältnisse tragen die Handlung, wobei Dorothea Brooke im Mittelpunkt steht.


    Diese schöne junge Dame ist moralisierend wie eine Heilige, doch tief im Herzen lodert eine große Leidenschaft in ihr. Sie schwärmt für den Geistlichen Casaubon, der ihr Vater sein könnte und ein großes historisches Werk in Arbeit hat. Die Protagonistin verliebt sich in ein Bild, der dienenden Gattin, die ihren Mann zur Seite steht und mit ihm gemeinsam sein Lebenswerk vollbringen möchte. Also ihr Sein völlig aufopfert für sein Wohl.
    Doch schon auf der Hochzeitsreise muss die junge Dame erkennen, dass ihr Gatte ihre bereitwillige Selbstaufgabe missversteht und ablehnt. Auch dass sein historisches Werk schon längst überholt ist, da er sich selbstüberschätzend Innovationen verwehrt.


    >>Ich wenigstens habe viel damit zu tun, gewisse menschliche Schicksale zu verwirren und herauszufinden, wie sie gewoben und miteinander verwoben sind, so daß alles mir zu Verfügung stehende Licht auf dieses besondere Gewebe konzentriert werden muß über jene verlockende Reihe wichtiger Einzelheiten, das Universum genannt, zerstreut werden darf.<<


    Dr. Lygate heiratet unterdessen die wunderschöne Rossamond, die mehr seiner adeligen Abstammung anhimmelt als seiner Berufung, der Medizin.
    Und so tut sich um den Ort „Middlemarch“ ein gesellschaftliches Leben auf mit tiefen Charakterdarstellungen, Einblicke in die damalige politische Lage, das Leben in der Provinz zum Stadtleben. Alles in Allem trägt dieser Roman die Anlage eine fesselnde Lektüre zu sein, wenn nicht diese Protagonistin eine Heilige verkörpern würde.


    Sie erzählt mit erhobenem Finger wie eine Moralapostelin, ihr Ton ist anklagend, drohend und belehrend, und das ermüdet. Ferner sind die Figuren im Roman entweder Schwarz oder Weiß und bleiben es auch. Grautöne gibt es nicht. Überraschende Wendungen sucht man vergebens, die Handlung ist immer voraussehbar!

  • Sie erzählt mit erhobenem Finger wie eine Moralapostelin, ihr Ton ist anklagend, drohend und belehrend, und das ermüdet.


    Vor allem erstaunt das sehr, wenn man bedenkt, dass die Autorin sich Dinge geleistet hat, die seinerzeit geradezu skandalös waren. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe das Buch ganz anders empfunden :wink: Dorothea fand ich anfangs etwas anstrengend und den sauertöpfischen Casaubon einfach fürchterlich, der Erzählton an sich hat mir aber sehr gut gefallen.


    Middlemarch ist um 1830 ein typisches englisches Städtchen mit den üblichen gesellschaftlichen Verhältnissen - den ehrwürdigen alteingesessenen Honoratioren, aufstrebenden Neureichen, einer Vielzahl von Kirchenmännern, hart arbeitenden "Mittelklasse"-Familien und ärmlich lebenden Tagelöhnern.


    Der Fokus des Buches liegt auf einer Handvoll Personen, deren Schicksale durch verwandtschaftliche Beziehungen, berufliche Kontakte und natürlich auch durch die Liebe miteinander verflochten sind. Zum einen gibt es die belesene, idealistische und manchmal etwas weltfremde Dorothea Brooke, die Gutes und Bedeutendes tun möchte und mit ihren hehren Vorstellungen von Ehe und Liebe den verknöcherten Gelehrten und Geistlichen Casaubon heiratet, der eigentlich nur eins im Sinn hat, nämlich das Buch fertigzustellen, das er als sein Lebenswerk betrachtet. In krassem Gegensatz dazu steht sein Großcousin Will Ladislaw, ein junger Künstler, dessen freigeistiges Denken und sonniges Gemüt Casaubon genauso ein Dorn im Auge sind wie sein unsteter Lebensstil ohne einen "ehrbaren" Beruf.


    Ein vielbeachteter Neuankömmling in Middlemarch ist der junge Arzt Tertius Lydgate. Mit seinem Interesse an modernen medizinischen Methoden und wissenschaftlichem Fortschritt wird er von den alteingesessenen Ärzten misstrauisch beäugt, während Rosamond Vincy, die kokette und standesbewusste Tochter des Bürgermeisters, aus ganz anderem Grund ein Auge auf ihn geworfen hat: sie sieht in ihm den Schlüssel zu ihrem heißersehnten gesellschaftlichen Aufstieg und umgarnt ihn nach allen Regeln der Kunst.


    Rosamonds Bruder Fred ist seit seiner Kindheit in Mary Garth verliebt. Die Garths sind eine rechtschaffene und äußerst sympathische vielköpfige Familie, aber in den Augen der Vincys nicht standesgemäß und viel zu arm. Marys Eltern wiederum sind nicht sehr angetan von Freds Hang zum Glücksspiel und ähnlichen Dingen, gerade weil sie mit Geldsorgen so vertraut sind.


    George Eliot zeichnet auf über 800 Seiten ein detailreiches, lebendiges Bild von Middlemarch und seinen Bewohnern. Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf den Hauptpersonen, doch in scharf gezeichneten kleinen Szenen lernen wir auch unzählige Nebenfiguren gut kennen. Dabei zeigt sich, dass gewisse Eigenheiten wie gnadenloser Dorfklatsch, Argwohn gegenüber technischen Neuerungen und Misstrauen gegen alles Ungewöhnliche offenbar in der Natur des Menschen liegen und vor 200 Jahren genauso verbreitet waren wie heute.


    Anfangs hatte ich meine Befürchtungen, es könne immer wieder recht langatmig werden, doch das war bis auf ganz wenige Passagen überhaupt nicht der Fall, im Gegenteil, es wurde immer spannender. Eliot ist eine großartige Beobachterin der menschlichen Natur, formuliert wunderschön und kann sowohl bissige als auch witzige oder unkitschig gefühlvolle Töne anschlagen. Ich hätte mir seitenweise Zitate herausschreiben mögen und gerne noch viel mehr über Dorothea, Will, Lydgate und Mary erfahren.


    Abschließend bleibt noch anzumerken, dass die Clothbound-Classics-Ausgabe nicht nur optisch hübsch, sondern mit ihren Fußnoten und einem informativen Vorwort (das man aber besser hinterher lesen sollte) auch fürs bessere Verständnis des historischen Kontextes und weitere Hintergrundinfos sehr empfehlenswert ist.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Unterschiedliche Eindrücke, dass liebe ich und reizt mich um so mehr einen eigenen Eindruck zu gewinnen.


    Ich beneide dich gerade etwas, dass du Middlemarch in Original lesen konntest, Magdalena. :) Ich selbst besitze die quietschgelbe Reclam-Ausgabe. Ich musste doch mal nachschauen, ob es da auch Anmerkungen dabei gibt und ja es gibt sie. Um genauer zu sein Anmerkungen und ein Nachwort von Rainer Zerbst. Ich mag das selbst nämlich auch ganz gerne, um ein besseres Verständnis zum Buch zu bekommen.


    Da schlummert ja wieder ein ganz interessantes Buch auf meinem SuB. Bis dato hatte mich ja ehrlicherweise die doch -für Reclam typisch- kleinere Schrift vom lesen abgehalten. :uups:


    OT: Wie ich gerade sehe, ist meine Ausgabe nicht mehr erhältlich. Die Preise für die Neuausgabe ist ja mit derzeit 54 Euro heftig. Ich habe da ja eine Wertanlage in meinem Regal :lol:

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  • Ich hatte vorm Lesen etwas Bedenken, ob ich mir da nicht zuviel vorgenommen habe - so einen dicken Wälzeraus dem 19. Jahrhundert auf englisch; ich befürchtete, mich über weite Strecken zu langweilen, und den Prolog fand ich reichlich seltsam, doch dann haben mich Middlemarch und seine scharf gezeichneten Bewohner ziemlich schnell in ihren Bann gezogen. Aus verschiedenen Gründen habe ich zwar recht lange daran gelesen, was mich normalerweise tierisch nervt, aber hier fiel mir der Abschied von den liebgewonnenen Protagonisten nach 3 Wochen richtig schwer und ich hätte gerne noch mal so viel über sie gelesen.


    Übrigens ist auch die Verfilmung der BBC von 1994 (?) sehr empfehlenswert; über weite Strecken sogar recht nahe am Buch (wobei in einer Szene am Schluss gegenüber dem Buch viel Potential verschenkt wurde).


    Trau Dich ruhig ans Buch, Farast. Ich bin gespannt auf Deinen Eindruck.

  • Da schlummert ja wieder ein ganz interessantes Buch auf meinem SuB. Bis dato hatte mich ja ehrlicherweise die doch -für Reclam typisch- kleinere Schrift vom lesen abgehalten. :uups:


    Ich habe das Buch ja nur beenden können, weil ich zu Weihnachten einen e-book-reader bekam, denn die Anaconda Auagabe ist auch viel zu klein gedruckt, das kann ich mit meinem Augenleiden nicht mehr lesen.


    Ich bin gespannt auf deine Eindrücke :thumleft:

  • Sobald ich das Buch gelesen habe, werde ich meine Eindrücke hier reinschreiben. :winken: Es dürfte nur etwas dauern. Ich kaufe schneller, als ich lesen kann und so stapelt sich hier doch einiges :pale:

    Übrigens ist auch die Verfilmung der BBC von 1994 (?) sehr empfehlenswert; über weite Strecken sogar recht nahe am Buch (wobei in einer Szene am Schluss gegenüber dem Buch viel Potential verschenkt wurde).

    Meinst du diese Verfilmung hier? Die liegt schon gefühlte Ewigkeiten auf meinem Wunschzettel.

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  • Meinst du diese Verfilmung hier? Die liegt schon gefühlte Ewigkeiten auf meinem Wunschzettel.


    Eben diese. Ehrlich gesagt kannte ich zuerst die Miniserie und habe mir dann das Buch besorgt :wink:

  • George Eliot - Middlemarch


    Gelungene Gesellschaftsstudie mit Fokus auf den weiblichen Charakteren



    Das ist ein Buch, welches mich sehr lange beschäftigt hat. Ich hatte anfänglich so meine Probleme mit "Middlemarch", die aber nicht mit diesem Buch, sondern eher mit mir zu tun hatten. Meine Konzentrationsfähigkeit war nicht so gut im ersten Viertel dieses Buches und dies gepaart mit manchen etwas schwierig zu lesenden Sätzen dieses Buches war eine gewisse Herausforderung. Das besserte sich dann aber nach und nach und ich konnte schließlich zum Genuss dieses Buches kommen. Denn einen Genuss bietet dieses Buch in vielen Sätzen dieser Ausnahmeautorin.


    War sie doch ihrer Zeit deutlich voraus und erschuf hier mit "Middlemarch" eine Gesellschaftsstudie allererster Güte. Eine Studie über das Leben in der Provinz wurde dieses Buch von George Eliot genannt, aber eigentlich geht es fast nur um die höher gestellten Schichten der Provinz und genau das ist es, eine Studie über das Leben der höher gestellten Schichten in der Provinz. Und gleichzeitig in diese Gesellschaftskritik eingebettet ist auch eine wirklich interessante Darstellung weiblicher Verhaltensweisen in damaliger Zeit mittels verschieden dargestellter weiblicher Charaktere und ihrem Umgang mit dem anderen Geschlecht und ihrem Umgang mit den Normen ihrer Zeit. Durch eben diese verschieden dargestellten Charaktere wird hier ein großes Spektrum abgebildet und als Leserin ist man definitiv froh jetzt zu leben, denn diese konservative Zeit lädt nicht zum Verweilen ein. Dabei zeugt die Darstellung der verschiedenen Charaktere von einer perfekten Beobachtungsgabe der Autorin, denn sie beschreibt die menschlichen Eigenschaften ausgezeichnet und psychologisch durchdacht. Und bei vielem Beschriebenem kann der Leser Vergleiche ziehen, weil vieles von dem Verhalten der Menschen im Buch in heutiges Geschehen transferierbar ist. Beurteilen konnte die Autorin dies nicht nur durch Beobachten,. sondern auch durch eigene Erlebnisse, wie im Nachwort deutlich wird, es ist wirklich einiges an biographischen Daten in dieses Buch eingeflossen. Die Autorin hat eine bemerkenswerte Beobachtungsgabe und präsentiert ihre Erkenntnisse mit einer recht spitzen Zunge, wobei man sich als Leser dann sicher sein kann, dass die Autorin wahrscheinlich in ihrer Zeit mit ihren Ansichten angeeckt sein wird. Hier ist das Nachwort sehr erhellend und es ist nachvollziehbar, warum die Autorin ihr Buch unter einem männlichen Pseudonym herausgebracht hat.


    Insgesamt ist "Middlemarch" ein wirklich gutes Buch, dass man lesen sollte, allerdings muss ich den letzten Stern noch zurückhalten, denn richtig angeknipst hat es mich dann doch nicht.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Eliot, George - Middlemarch“ zu „George Eliot - Middlemarch“ geändert.
  • Der Roman erschien erstmals 1874 in Buchform. Um als schreibende Frau wahrgenommen zu werden (und vielleicht weil sie in damals skandalträchtiger "wilder Ehe" lebte), veröffentlichte Mary Anne Evans ihre Bücher unter dem Pseudonym George Eliot. Das Buch wurde mehrfach ins Deutsche übersetzt, zuletzt erschien sowohl eine vollständig überarbeitete Übersetzung von Rainer Zerbst (Reclam Verlag) sowie die von mir gelesene Neuübersetzung von Melanie Walz (Rowohlt Verlag).


    Worum geht es?

    Der Untertitel des Buches lautet "Eine Studie über das Leben in der Provinz". Und genau das ist es. Eine ganze Reihe von Personen und deren Werdegang werden Teil der Handlung im fiktiven englischen Middlemarch. Die Autorin zeichnet ein lebhaftes Gemälde von den Skurrilitäten der englischen Provinz. Eine der Hauptfiguren ist z. B. Dorothea Brooks. Mit ihrer Naivität stürzt sie sich in eine Ehe mit dem deutlich älteren Edward Casaubon. Einem Intellektuellen, der ansonsten ein ziemlich blutleerer Knochen ist. Dorothea schlägt alle anderen Verehrer in den Wind, da sie fasziniert von der wissenschaftlichen Seite Casaubons ist und ihm bei seinen Forschungen und Publikationen helfen möchte. Die Ehe wird natürlich ein Desaster. Dann gibt es den zugereisten Dr. Lydgate, ein Arzt mit modernen Ansichten, der es sich in Rekordzeit mit den anderen Ärzten in Middlemarch verscherzt. Vertritt er doch auf überhebliche Art neue Behandlungsansätze. Auch er wird eine Ehe eingehen, die es nicht leicht haben wird. Viele weitere skurrile Personen sind mit von der Partie. Etwa der reiche und scheinheilig-religiöse Bankier Bulstrode, der ein dunkles Geheimnis seiner Vergangenheit geheimzuhalten versucht. Oder Dorotheas Onkel, Mr. Brooke, der politische Ambitionen hegt. Oder der freigeistige Will Ladislaw, ein Cousin von Casaubon und beständiger Dorn in dessen Auge. Oder, oder, oder…


    Meine Meinung:

    Der Wälzer ist schon eine gewisse Herausforderung. Man darf auch keinen actiongeladenen Roman erwarten, wo die Handlung in jedem Absatz vorangetrieben wird. Mary Anne Evans schafft es aber scheinbar spielerisch, ein Sittengemälde des 19. Jahrhunderts in der englischen Provinz zu zeichnen. Die inneren und äußeren Konflikte der Personen, die eben auch auf der damaligen gesellschaftlichen Etikette beruhen, werden eindrucksvoll und psychologisch absolut nachvollziebar in Szene gesetzt. Dabei spart die Autorin nicht mit ironisch-witzigen Bemerkungen und die machten mir das Lesen tatsächlich zum Vergnügen. Allerdings, Melanie Walz übersetzt den Roman aus einem komplexen, ältlichen Englisch in ein komplexes, ältliches Deutsch. Man muss also schon bei der Sache sein, um es mit den Satzkonstukten aufnehmen zu können. Mir ging es jedenfalls so. Die Mühe lohnt sich allerdings. Nicht umsonst gilt Middlemarch als einer der bedeutendsten englischen Romane des 19. Jahrhunderts. Das hat allerdings auch seinen Preis. Ich gebe zu, ich habe das Buch als E-Book aus der Bücherei ausgeliehen (sogar zweimal, weil die Zeit beim ersten Mal nicht reichte). Das Hardcover (und ich glaube es gibt noch keine Taschenbuchausgabe) schlägt jedenfalls mit 45 EUR zu Buche. Die Reclam-Ausgabe hingegen ist deutlich günstiger zu haben.


    Von mir gibt es: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eines habe ich bei meiner Rezi noch vergessen zu erwähnen: So sehr mit das Buch auch gefallen hat – der Verlag hat mich etwas enttäuscht. Ob es auch auf die Printausgabe zutrifft weiß ich nicht, aber im eBook gibt es doch eine ganze Reihe von Flüchtigkeitsfehlern, die bei dem Preis eigentlich nicht passieren dürfen. So wird anstelle von "Casaubon" etwa ein halbes Dutzend Mal "Causabon" geschrieben. Auch gibt es kleine Logikfehler, wie:

    Zitat

    Inzwischen war Rigg mit der Brandyflasche gekommen, füllte den Flachmann und gab Rigg einen Sovereign, ohne ihn anzusehen, ohne ein Wort.

    Und einige weitere Schreibfehler wie "der arme alter Peter", "zuusamen" oder "Midddlemarch" waren mir dann doch etwas zu viel, wobei ich zugeben muss, dass ich da etwas pingelig bin. :uups:

  • Sowas ist aber auch ärgerlich, vor allem, wenn es gehäuft vorkommt :(

    Vor allem bei dem Preis finde ich es besonders heftig. Ich schwanke ja zwischen den beiden Übersetzungen von Rainer Zerbst und Melanie Walz/Krisian Wachinger. Im Moment wäre die Tendenz bei mir bei Zerbst.


    Kennt jemand die Übersetzung von Zerbst und könnte mir zu dem Buch was sagen?

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  • Da muss ich leider passen, weil ich es im Original gelesen habe.


    Von den Übersetzern kenne ich nur Melanie Walz, die ihre Sache in der Regel sehr gut macht.

  • Von den Übersetzern kenne ich nur Melanie Walz, die ihre Sache in der Regel sehr gut macht.

    Deshalb war zunächst sie meine Wahl (wobei das Buch wirklich heftig teuer ist), aber bei solchen Fehlern würde ich wahrscheinlich in die Tischkante beißen, sobald sie mir begegnen. Hach, es bleibt wieder schwierig.


    weil ich es im Original gelesen habe.

    Das ist natürlich die optimalste Art :thumleft: Ich habe ja tatsächlich "Middlemarch" noch zu Hause, allerdings als ältere Reclam-Ausgabe mit Winzschrift und meine Augen sind auch nicht mehr die jüngsten. Deshalb die Suche nach der Übersetzung. Ich vergleiche noch mal in Ruhe, hat ja Zeit, ich habe ja noch ein paar Bücher zu Hause bis ich eine Entscheidung getroffen habe. :lol:

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  • Deshalb war zunächst sie meine Wahl (wobei das Buch wirklich heftig teuer ist), aber bei solchen Fehlern würde ich wahrscheinlich in die Tischkante beißen, sobald sie mir begegnen. Hach, es bleibt wieder schwierig.

    Oder du wartest noch etwas und spekulierst auf eine zweite Auflage. Ich habe jedenfalls dem Verlag die Schnitzer, die ich fand, mitgeteilt und die Rückmeldung las ich so, dass sie die (wer weiß, vielleicht auch andere, die ich womöglich übersehen habe?) auch korrigieren wollen.


    Übrigens, meine Frau hat das Buch auch gelesen und sie hat komplett alle Fehler überlesen (was ungewöhnlich ist, weil sie da normalerweise noch "schlimmer" ist als ich). Darauf könntest du also auch noch hoffen. :wink:


    Und ich möchte nochmal betonen, dass mir die Übersetzung von Melanie Walz ansonsten sehr gut gefallen hat. Einen Vergleich jedoch habe ich leider nicht.

  • Oder du wartest noch etwas und spekulierst auf eine zweite Auflage. Ich habe jedenfalls dem Verlag die Schnitzer, die ich fand, mitgeteilt und die Rückmeldung las ich so, dass sie die (wer weiß, vielleicht auch andere, die ich womöglich übersehen habe?) auch korrigieren wollen.

    Das ist ja klasse, da warte ich doch noch sehr gerne geduldig. Melanie Walz schätze ich als Übersetzerin nämlich sehr. Finde ich ja super, dass du das dem Verlag mitgeteilt hast :thumleft:


    Übrigens, meine Frau hat das Buch auch gelesen und sie hat komplett alle Fehler überlesen (was ungewöhnlich ist, weil sie da normalerweise noch "schlimmer" ist als ich). Darauf könntest du also auch noch hoffen. :wink:

    Auch eine Option :lol: Wobei die Chance wäre jetzt vorbei und ich würde schon förmlich auf die Fehler warten :uups:

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  • Ich habe ja tatsächlich "Middlemarch" noch zu Hause, allerdings als ältere Reclam-Ausgabe mit Winzschrift und meine Augen sind auch nicht mehr die jüngsten.

    Wie wäre es denn, wenn Du das Buch als englisches E-Book liest? Dann hast Du erstens kein Problem mit guten oder weniger guten Übersetzungen und zweitens kein Problem mit der Schrift, die Du auf eine Dir angenehme Schriftgröße einstellen kannst. Unbekannte Wörter kannst Du auf dem E-Book mit dem integrierten Wörterbuch ja schnell nachsehen.

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    (Francis Bacon)
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  • €nigma In Original zu lesen dürfte schwierig werden, denn ich hatte in der Schule kein Englisch. Das Saarland hatte und hat wegen der Grenznähe zu Frankreich als erste Fremdsprache Französisch und erst als zweite Fremdsprache Englisch. Dies allerdings damals bei mir vor gefühlt hundert Jahren als Wahlfach. Ich hatte mich da dummerweise für das andere Fach entschieden. Die paar VHS Kurse, die ich später belegt habe, befähigen mich gerade mal einfachste Kinderbücher zu lesen. Für Middlemarch wäre das eindeutig zu wenig :lol: Da halte ich mich lieber an gute Übersetzungen.


    Ich habe das Reclambüchlein aus dem Regal geholt. Es ist tatsächlich so groß wie die bekannten gelben Schullektüren, einschließlich der Schrift, allerdings um einiges dicker und stammt aus dem Jahr 1985. Überraschenderweise war da schon Rainer Zerbst der Übersetzer gewesen. Da hat er tatsächlich seine eigene Übersetzung überarbeitet Merkt man auch schon auf der erste Seite der Leseprobe an. Das Buch mit seiner überarbeiteten Übersetzung wurde dann beim dtv Verlag 2019 neu aufgelegt.

    Ich werde einfach geduldig abwarten und werde mir entweder die Walz-Übersetzung gebraucht kaufen oder auf die zweite und hoffentlich überarbeitete Ausgabe warten. Es eilt ja nicht.

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  • Die Grenzen des Dorfes sind die Grenzen unserer Welt. Das akzeptieren vielleicht die restlichen Bewohner von Middlemarch, aber nicht Dorothea und Tertius. Wieso sollte einer jungen Frau der Zugang zu Wissen und Geist verschlossen bleiben, wenn die alten Männer damit nur Schindluder treiben? Und warum sollte ein junger Arzt nicht neue Methoden anwenden dürfen, wenn man dadurch Menschenleben retten kann? Neugier ist Pflicht für Dorothea und Tertius. Und um ihre Pflicht zu erfüllen, setzen sie vieles aufs Spiel... (Klappentext)

    ❃❃❃❃❃


    "Nichts auf der Welt ist so unaufdringlich wie der Prozess dieses allmählichen Wandels! Am Anfang atmeten sie ihn ohne Wissen ein; du und ich, wir haben sie vielleicht etwas mit unserem Atem angesteckt, wenn wir unsere falschen Zustimmungen äußerten oder unsere dümmlichen Schlußfolgerungen zogen; oder vielleicht kam es mit den Schwingungen aus dem blick einer Frau."

    (S. 201)


    Man begleitet hier drei Paare, die in einer Kleinstadt namens 'Middlemarch' ihrem Schicksal begegnen.

    Dorothea Brooke, die eine Ehe mit dem viel älteren und konservativen Gelehrten Mr. Casabaun eingeht.

    Ihre Beweggründe waren jedoch weniger romantischer Natur, sondern um ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen und dadurch nebenbei alles Wissen aufzusaugen. Mr. Casabaun jedoch wollte im Grunde nur eine bessere Sekretärin und Vorleserin, die ihn und seine Arbeit anhimmelt.

    Anfangs scheint diese Ehe zu funktionieren. Dorothea unterwirft sich ihm, macht alles für ihn um ihn glücklich zu machen, denn wenn er glücklich ist, ist auch sie glücklich. Bis sein Mündel und Vetter Will Ladislaw die Bühne betritt und Dorothea es wagt ihren Ehemann das erste Mal zu kritisieren.

    Selbst nach seinem frühen Tod möchte Mr. Casabaun das Leben Dorotheas kontrollieren und scheint es auch zu schaffen.


    Dann lernt man den jungen Arzt Tertius Lydgate kennen, der neu in der Kleinstadt ist und große Pläne hat. Er möchte die neuesten erlernten medizinischen Methoden nach Middlemarch bringen und seine Forschungen vorantreiben. Er ist dafür bereit ohne Bezahlung im Krankenhaus zu arbeiten und möchte sein Leben einzig seiner Forschung widmen.

    Bis Rosamond in sein Leben tritt. Sie kommt aus gutem Hause, ist wunderschön und entspricht ganz seinem konservativen Frauenbild. Doch Rosamund ist nur das Beste vom Besten gewohnt, verwöhnt, eingebildet und sieht in ihm vor allem die Möglichkeit in der Gesellschaft aufzusteigen, damit alle anderen vor Neid platzen.

    Die rasche Ehe beruht eher auf einem Missverständnis, in das Tertius hineinstolpert, doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb diese Ehe zum Scheitern verurteilt ist. Während er nicht vorhandenes Geld verprasst, um alle Wünsche Rosamondes zu erfüllen, hat er nämlich nicht nur mit dem Widerstand der alteingesessenen Ärzte zu kämpfen.


    Dann hätten wir da noch Mary Garth, eine kluge und empathische junge Frau aus bürgerlichem Haus, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, sich nicht so leicht blenden oder um den Finger wickeln lässt und konkrete Vorstellungen hat, wie ihr Ehemann zu sein hat.

    Ihr Kind- und Jugendfreund Fred Vincy ist das Gegenteil - aus der Oberschicht, ein kleiner Hansdampf, der noch nicht so recht weiß wo er steht und was er will. Er ist unsterblich in Mary verliebt, doch bevor sie ihn heiratet, muss er sich erst bewähren und sein Leben grundlegend ändern.


    "Dies war es, was Dorothea so kindlich machte und, einigen Urteilen zu folgen, so dumm bei all der Klugheit, die man ihr nachsagte; wie zum Beispiel gerade jetzt, wo sie sich - bildlich gesprochen - Mr. Casabaun zu Füßen warf und seine unmodischen Schnürsenkel küsste, als wäre er ein protestantischer Papst."

    (S. 78)


    Schon alleine die Geschichten dieser drei Paare könnte Bücher füllen, doch die Autorin Mary Ann Evans beschränkt sich nicht nur auf diese sechs Protagonisten.

    Es ist auch kein, wie viele nun eventuell vermuten, Liebesroman, denn die Liebe und Romantik spielen hier eher eine untergeordnete Rolle. Viel mehr ist es eine soziologische Gesellschaftsstudie in einer Zeit des Umbruchs.

    Der Beginn von etwas Neuem, welches das Alte langsam verdrängt, eine neue Generation wächst heran und ist dabei mit alten Traditionen und veraltetem Wissen zu brechen. Es ist eine Geschichte der gesellschaftlichen Emanzipation.

    Mit Feminismus hat das Buch also nur wenig zu tun, auch wenn das oft und gerne als Marketingaufhänger benutzt wird.

    Dies wird vor allem klar, wenn die Autorin auf die damaligen politischen Ereignisse eingeht, wie zum Beispiel die Reformation (Reform Act 1832) oder in Bezug auf die damalige Ökonomie und beginnende Industrialisierung.


    "Im Kreisbezirk, zu dem Middlemarch gehörte, war die Eisenbahn ein ebenso aufregendes Thema wie das Reformgesetz oder die drohenden Schrecken der Cholera, und vor allem die Frauen und die Gutsbesitzer hatten darüber die ausgeprägtesten Ansichten."

    (S. 733)


    Doch auch vom psychologischen Standpunkt aus betrachtet enthält dieses Buch ganz großes Kino, stehen doch vor allem zwischenmenschliche Beziehungen im Vordergrund und das Schicksal ist hier ein ganz großes Thema.

    Wie reagieren die einzelnen Figuren auf Schicksalsschläge, wie werden sie damit fertig zu scheitern und wie gehen sie daraus hervor? Im Verlauf entwickeln sich die Figuren, ob nun positiv oder negativ, ergo auch hier geht es um die Entwicklung.


    Wer nun denkt, dies wird auf trockene Art und Weise an die Leserschaft gebracht, der irrt gewaltig.

    Man taucht in eine typische Kleinstadtwelt ein, eine Welt voller Klatsch und Tratsch, Missgunst und Neid und politischen und familiären Intrigen, inklusive Erbschleicherei. Es kommt zu spannenden, tragischen und traurigen Momenten, sowie überraschenden Wendungen.


    Die Figuren sind vielschichtig gezeichnet, selbst Nebenfiguren enthalten Tiefe und die ein oder andere sorgt auch für ein Schmunzeln.

    Auf den ersten Blick waren mir die meisten Figuren, allen voran Dorothea, eher unsympathisch, doch hier ist keine Figur nur schwarz oder weiß gezeichnet und dadurch kommt die Entwicklung im Verlauf der Geschichte jedes einzelnen umso mehr zur Geltung.

    Jede Figur, und mag sie noch so unwichtig erscheinen, ist ein wichtiger Bestandteil in dieser Geschichte. Im Verlauf greifen alle Zahnrädchen ineinander und ergeben ein großes Ganzes. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass eine nur sporadisch auftretende Figur auf jeden einzelnen Protagonisten im Städtchen Middlemarch Einfluss hat, um einige schließlich in den Abgrund zu reißen.


    "Doch jeder, der genau die geheimnisvollen Wege beobachtet, die die menschlichen Schicksale zusammenführen, sieht, wie sich ganz langsam die Einflüsse des einen Lebens auf ein anderes ankündigen, was die Gleichgültigkeit oder den kalten Blick, mit dem wir einen noch fremden Nachbarn anstarren, fast als eine wohlberechnete Ironie ausweist. Das Schicksal steht voll Sarkasmus daneben und hält die Fäden unserer 'dramatis personae' fest in der Hand."

    (S. 136)


    Wenn man zeitgenössische Romane gewohnt ist, ist der Schreibstil der Autorin anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, was jedoch bei allen Klassikern aus dieser Epoche der Fall ist.

    Ich musste mich, wie immer, erst an die langen Schachtelsätze gewöhnen, doch nach nur paar wenigen Seiten war ich in der Geschichte gefangen.

    Die Autorin macht es einem aber auch leicht, da sie zwischendurch auch trockenen Humor und Sarkasmus einstreut.

    Zwischendurch wendet sie sich dabei an den/die LeserIn selbst und jedes Kapitel wird durch ein Motto eingeleitet. Viele davon stammen aus ihrer eigenen Feder.

    Doch auch der Übersetzer Rainer Zerbst hat hier hervorragende Arbeit geleistet.


    "Bei Frauen erwartete man keine festen Überzeugungen; überhaupt bestand die beste Garantie für Gesellschaft und Familienleben darin, dass man überhaupt nicht nach seinen Überzeugungen handelte. Vernünftige Leute taten, was ihre Nachbarn taten, sodass man Verrückte, falls irgendwelche auf freiem Fuß waren, erkennen würde und ihnen aus dem Weg gehen konnte."

    (S. 24)


    Ich äußere mich nur selten über die Aufmachung eines Buches, doch hier muss es einfach sein, denn der dtv-Verlag hat hier großartige Arbeit geleistet. Wunderschöne Umschlaggestaltung und das qualitativ hochwertige Hardcover mit Lesebändchen sind ein wahrer Augenschmaus.

    So macht es gleich nochmal so viel Spaß in diesem Buch zu lesen, möge es noch so schwer sein. Zudem ist es dadurch ein toller Hingucker im Bücherregal. Vor allem bei Klassikern greife ich daher gerne zu solchen HC-Ausgaben, da diese in meinen Regalen bleiben dürfen.

    Da der dtv-Verlag vor allem in Bezug auf Literaturklassiker mein absoluter Favorit ist, hätte ich nichts dagegen, wenn mehr Klassiker in dieser wunderschönen Aufmachung erscheinen würden.


    Wie jeder Literaturklassiker aus dem dtv-Verlag, enthält auch diese Ausgabe ein interessantes Vorwort, diesmal von Elisabeth Bronfen, und ein ebenso interessantes wie auch informatives Nachwort des Übersetzers Rainer Zerbst. Da das Vorwort jedoch gewaltig spoilert, sollten diejenigen, die "Middlemarch" noch nicht kennen, dieses erst am Ende lesen.

    Zum besseren Verständnis sind natürlich auch reichlich Fußnoten mit Anmerkungen vorhanden.

    Auch dies alles Gründe, weshalb ich bevorzugt Klassiker aus dem dtv-Verlag wähle und weil hier wirklich gute ÜbersetzerInnen am Werk sind. Bei Letzterem bin ich nämlich wirklich etwas pingelig.


    Fazit:

    Einen Monat hab ich an diesem Wälzer von 1152 Seiten gelesen. Obwohl dieser durchaus ein paar Längen enthält, die politischen Ereignisse waren mir manchmal doch etwas zu trocken, reiste ich immer wieder gerne in das Städtchen Middlemarch und verfolgte gespannt Klatsch und Tratsch, Intrigen und vor allem die unterschiedlichen Entwicklungen der Figuren.

    Wie gerne würde ich all das Gelesene wieder vergessen, um alles wieder neu lesen und entdecken zu dürfen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    © Pink Anemone (mit vielen Bildern aus dem Buch, Leseprobe und Autoren-Info)