Inge Löhnig - Schuld währt ewig

  • Die Autorin:
    Schon Inge Löhnigs erster Kriminalroman um Kommissar Konstantin Dühnfort, Der Sünde Sold, hat bei Kritikern und Lesern Begeisterungsstürme ausgelöst: „Meisterhafte Erzählkunst“ schrieb die Süddeutsche Zeitung, auf krimi-couch.de wurde der Roman als „einer der besten aus 2008“ gelobt.
    Inge Löhnig wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von München.
    Die Website der Autorin: www.inge-loehnig.de. (Quelle: verlagswebsite)


    Klappentext:
    Eine einzige Sekunde hat Susannes Leben für immer verändert. Ein Kind ist tot. Für die junge Frau ein Alptraum, der nie endet, eine Suche nach Sühne, die vergebens ist. Dann sterben zwei Menschen. Sie wurden ermordet. Auch in ihrer Vergangenheit gibt es ein düsteres Geheimnis, eine Schuld, die für immer bleibt. Kommissar Dühnfort verfolgt einen Täter, der auf grausame Weise für seine Vorstellung von Gerechtigkeit sorgt. Ein Rächer, der Gleiches mit Gleichem vergilt und keine Gnade kennt.


    Inhalt:
    Es war nicht das erste Mal, dass Sanne auf den kleinen Ludwig aufgepasst hatte, und es war auch nicht das erste Mal, dass der wilde Junge herumgetobt war und nicht schlafen gehen wollte. Doch dann geschah das Unfassbare: Einen Moment nicht hingesehen, schon lag Ludwig auf dem Boden, war aus dem Bett gefallen – und hatte sich das Genick gebrochen. Ein tragischer Unfall, für den Sanne nichts kann. Und doch – sie fühlt sich schuldig und zieht sich so gut sie kann aus dem Leben zurück.
    Der Architekt Jens Flade will nur sein Büro verlassen und nach Hause zu seiner schwangeren Frau gehen, als er überfahren wird und noch an der Unfallstelle stirbt. Der Wagen, der ihn überfährt, fährt nicht besonders schnell – bremst aber auch nicht ab, als Flade direkt vor ihm auftaucht.
    Ein Fall, der eigentlich längst abgehakt ist, einer, der wie ein Unfall aussieht und erst noch geklärt werden muss – scheinbar hat beides nichts miteinander zu tun. Doch mehrere mysteriöse Todesfälle und ein Motiv, das schwer zu entschlüsseln ist, lässt die Ermittler dann doch eine Verbindung herstellen, mit der sie zunächst nicht gerechnet hätten.
    Und Kommissar Dühnfort, auf dessen Intuition und Kaffeebedarf man natürlich auch in diesem Band wieder zählen kann, hat ganz nebenbei auch noch eigene Sorgen. Erstens versucht er eigentlich, die Beziehung zu seiner Kollegin Gina geheimzuhalten, was ihm aber nicht so recht gelingen will, da er eigentlich eher in der Stimmung ist, sein Glück in die Welt hinauszuschreien. Andererseits ist gerade jemand aus dem Gefängnis entlassen worden, der Dühnfort einmal Rache geschworen hatte. Ist der Kommissar wirklich in Gefahr oder nur paranoid?
    Zum Glück kann er sich auf seine Mitarbeiter verlassen – nicht nur auf Gina, sondern auch auf Alois, der sich von Dühnfort etwas benachteiligt fühlt und dann eine Beobachtung macht, nach der für ihn alles klar ist…

    Meine Meinung:
    Ich mag Kommissar Dühnfort einfach. Sein ständiger Drang nach gutem Essen und vor allem nach gutem Kaffee finde ich sehr sympathisch. Überhaupt liegt mir seine Art des Ermittelns – er ist gründlich, besonnen, aber er ist weder ein Kontrollfreak noch ein übermenschlich guter Polizist – er wirkt authentisch. Inge Löhnig gelingt es außerdem auch wieder sehr gut, Dühnfort als Polizisten und als Privatperson zu porträtieren und wer die anderen Bände kennt, weiß, dass Dühnfort privat nicht immer so tough ist wie in seinem Job. Das Verhältnis zu seinem Bruder ist nach wie vor angespannt – und ich bin sehr gespannt, wie diese Geschichte – gerade im Hinblick auf die Beziehung zwischen Gina und Dühnfort – weitergeführt wird.
    Der Fall, mit dem wir es hier zu tun haben, ist nicht Dühnforts spannendster. Zwar ist die Handlung gut aufgebaut, unterhaltsam und spannend zu lesen, aber irgendwie fehlt mir etwas. Damit will ich gar nicht sagen, dass die Morde zu unspektakulär sind – ich brauche keine religiös motivierten Psychopathen, um einen Thriller zu mögen – aber so ganz wollte der Funke bei mir nicht überspringen, was aber auch daran liegen mag, dass ich den direkten Vorgänger dieses Falls so fantastisch fand und nun sehr hohe Erwartungen hatte.
    Hier kam mir auch die Auflösung etwas konstruiert vor und das Legen der falschen Fährten fand ich recht auffällig – Lösen konnte ich den Fall nicht, aber ich denke, das hat die Autorin auch so geplant. Wenn man aber so gar nicht auf die Lösung kommen kann, finde ich das immer sehr schade.
    Die Kapitel sind sehr kurz und erzählen aus Dühnforts oder Sannes Perspektive, was geschieht. Die Wechsel sind natürlich wieder an den gemeinsten Stellen gesetzt und die kurzen Kapitel verfehlen ihre Sogwirkung nicht.
    Ein gelungener Krimi, der mich gut unterhalten hat, der aber im Vergleich mit anderen Dühnfort-Krimis ein eher schwächerer Fall für den Münchner Kommissar ist. Ich freue mich trotzdem schon auf Band 5!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vielen Dank für die Rezi. Da ich alle bisherigen Bücher von Inge Löhnig gelesen habe und immer begeistert war, stecke ich nun auch in der Mitte des Buches. Wie immer bin ich begeistert und kann es gar nicht erwarten, bis ich es zuende gelesen habe. Bisher würde ich 5 Sterne von 5 geben, wenn ich denn könnte.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Zum Buch:


    Schuld währt ewig ist nun schon der vierte Fall für den Münchner Kommissar Tino Dühnfort und sein Team. Diesmal müssen sie in einem Fall ermitteln, der eigentlich auf den ersten Blick mehr nach Unfall mit Fahrerflucht als nach Mord aussieht. Aber Dühnfort ist schnell davon überzeugt, dass da mehr dahintersteckt.


    In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Sanne, eine junge Bogenbauerin, die seit Jahren unter schrecklichen Schuldgefühlen leidet, weil damals ein kleiner Junge in ihrer Obhut als Babysitterin ums Leben gekommen ist. Es wurde zwar festgestellt, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat, aber da sie sich an die entscheidenden Sekunden nicht erinnern kann, quält sie sich seitdem.


    Das Privatleben der Ermittler kommt auch nicht zu kurz, ein Fokus liegt auf Tino und Kollegin Gina, aber auch über Alois erfahren wir Leser diesmal etwas mehr.


    Meine Meinung:


    Dieser vierte Band hat mir hervorragend gefallen. Dühnfort ist endlich mal weniger melancholisch, die Beziehung zu Gina tut ihm offensichtlich gut.
    Der Fall ist spannend und die zugrundeliegende Fragestellung nach Schuld und Verantwortung höchst interessant.


    Die Auflösung war schlüssig und ich hatte den Täter vorher wirklich nicht im Visier. Ein klein bisschen enttäuscht hat mich der klassische Showdown am Ende, gibt es denn zurzeit keine anderen Arten, einen Krimi enden zu lassen?
    Aber insgesamt hat mich dieser Band nach dem für mich etwas schwächeren dritten Teil wieder überzeugt und ich freue mich auf weitere Ermittlungen von und mit Dühnfort und den anderen!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inge Löhnig - Schuld währt ewig


    Kommissar Dühnforts 4. Fall



    Inhalt


    Der erfolgreiche Architekt Jens Flade wird in der Dämmerung überfahren. Obwohl das auf den ersten Blick kein Fall für den Münchner Kommissar Tino Dühnfort und sein Team zu sein scheint, gibt es Unklarheiten, durch die der Tod des Architekten nicht einfach als Unfall mit Fahrerflucht eingeordnet werden kann. Ein Anwohner, der sich in der Nachbarschaft nicht gerade beliebt macht, da er sämtliche Verkehrsverstöße notiert, mit der Kamera dokumentiert und an die zuständigen Behörden weiterleitet, gibt Dühnforts Team gegenüber an, ausgerechnet an diesem Tag nichts beobachtet zu haben. Jens Flades Tod bleibt rätselhaft. Als die Leiche einer jungen Frau an einem See gefunden wird und der Anwohner, der etwas beobachtet haben könnte, verschwindet, wird klar, dass die Fälle einen Zusammenhang haben müssen. Schon bald stellt sich heraus, dass die Opfer in ihrer Vergangenheit Schuld auf sich geladen haben. Versucht der Täter durch die Morde für Gerechtigkeit zu sorgen?



    Meine Meinung



    "Schuld währt ewig" ist bereits der vierte Fall der Krimireihe um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Bei kurzen Rückblicken auf vorangegangene Ereignisse aus den ersten Teilen, verrät die Autorin nicht zu viel, sodass man die Bände in beliebiger Reihenfolge lesen kann, ohne sich dabei die Spannung zu verderben. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Den aktuellen Ermittlungen kann man allerdings mühelos ohne diese Vorkenntnisse folgen.


    Der Einstieg in den vierten Band gelingt ohne Probleme. Auch in diesem Teil der Reihe wird das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Durch die detaillierten, aber keinesfalls ausufernden, Beschreibungen der Protagonisten und der jeweiligen Handlungsorte, kann man sich die beschriebenen Szenen gut vorstellen und sich von Anfang an auf die Erzählung einlassen. Auch in diesem Fall gelingt es der Autorin mühelos ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Sie wirken authentisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. Selbst Protagonisten, die auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch wirken, dürfen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, sodass man auch deren Standpunkt nachvollziehen kann. Die Kriminalhandlung ist von Anfang an spannend. Täter, Motiv und die Zusammenhänge zwischen den Morden sind kaum vorhersehbar und deshalb tappt man bei den eigenen Ermittlungen lange Zeit im Dunkeln. Inge Löhnig legt geschickt ihre Fährten aus, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen dann allerdings dafür, dass man sich beim Ergebnis der eigenen Vermutungen nicht sicher sein kann und den Täter nur schwer ausmachen kann. Dadurch ist die Spannung von Anfang an da und bleibt auch bis zur Auflösung durchgehend erhalten.


    Schuld und Gerechtigkeit stehen im Zentrum der Handlung. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit oder eine unglückliche Verkettung von Ereignissen, kann dafür sorgen, dass man plötzlich große Schuld auf sich lädt und das Leben eines anderen Menschen aus der vorgesehenen Bahn wirft, oder, im schlimmsten Fall, sogar beendet. Inge Löhnig gibt in ihrem Krimi interessante Einblicke in die sogenannte schuldlose Schuld und zeigt dabei die Seite der Opfer, bzw. der trauernden Hinterbliebenden, und der vermeintlich Schuldigen auf. Es gelingt ihr hervorragend, die Gefühle beider Seiten zu beschreiben und glaubhaft zu vermitteln. Dieser Teil der Handlung regt definitiv zum Nachdenken an.


    Das Privatleben der Ermittler kommt auch in diesem Teil der Dühnfort-Reihe nicht zu kurz. Aus Dühnfort und Gina ist mittlerweile ein Paar geworden. Um Komplikationen am Arbeitsplatz zu vermeiden, versuchen die beiden ihre Beziehung allerdings vor den Kollegen zu verheimlichen. Im aktuellen Fall erlebt man einen deutlich entspannteren Kommissar, der längst nicht so melancholisch wirkt, wie in den vorherigen Bänden. Die Beziehung scheint sowohl Dühnfort, als auch Gina gut zu tun. Im Ermittlerteam kommt es zwischen Alois und Dühnfort mal wieder zu Reibereien. Doch in diesem Band hat man die Chance Alois besser kennenzulernen und kann dadurch sein Verhalten besser nachvollziehen.


    Ich habe bereits die vorangegangenen Fälle mit Begeisterung verfolgt und auch dieser Band konnte mich wieder durch eine durchgehend spannende Handlung, facettenreiche Charaktere und interessante und zum Nachdenken anregende Nebenhandlungen überzeugen. Von mir gibt es deshalb die volle Punktzahl und ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung der Reihe.




    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mein erster Krimi der Autorin Inge Löhnig, jedoch der vierte in der Reihe um Kommissar Dühnfort und seinem Team. Trotzdem bin ich mühelos in die Geschichte reingekommen. Man kann den Krimi also auch gut unabhängig von den ersten drei Bänden lesen .Das Thema ist Schuld und schuldig werden. Der Leser wird durch verschiedenen Handlungssträngen in das Geschehen eingeführt.


    Sanne lebt zurückgezogen auf dem Lande. Vor sechs Jahren war sie in einen Unglücksfall verwickelt, in dem ein kleiner Junge zu Tode kam. Sie trägt schwer an diesem Ereignis, zumal in ihrer Erinnerung einige entscheidende Sekunden fehlen. Das nagt an ihr. Nun jährt sich der Todestag und diese Zeit ist es für sie immer am Schlimmsten.


    Der Frührentner Eugen Voit hat ein ausgesprochen merkwürdiges Hobby. Er überwacht Falschparker und Verkehrssünder von seinem Fensterplatz aus und zeigt sie an. So beobachtet mit seiner Kamera eines Abends wie ein unbeleuchteter dunkler Geländewagen aus einer Parklücke ausschert und den Architekten Flade überrollt. Der Fahrer fährt weiter, ohne sich um das Opfer zu kümmern. War es Unfallflucht? Oder doch ein Mordanschlag?


    Ein weiteres Opfer wird an einem See aufgefunden. Es stellt sich heraus: Die junge Frau wurde ertränkt. Karten, mit einem geheimnisvollen Text, werden bei den Opfern gefunden. Was und wer steckt dahinter? Eine Schlüsselrolle spielt die Gruppe “Schuldlos schuldig.” Ist hier der Täter zu suchen?


    Aber auch Kommissar Tino Dühnfort hat Probleme. Vor sieben Jahren hatte Helmbichler ihm Rache geschworen. Er ist seit kurzem entlassen. Während Helmbichler einsass hatte sich seine Frau von ihm scheiden lassen, sein Geschäft ist in Konkurs gegangen und sein Haus wurde versteigert. Das macht das Rachepotential nicht unbedingt geringer. Und auch sonst ist die berufliche Lage kompliziert. Für Dühnfort und Gina wird es immer schwieriger ihre Beziehung vor den Kollegen geheim zu halten. Alois scheint was zu ahnen.


    Der Krimi ist flüssig zu lesen. Inge Löhnig hat ihre Protagonisten glaubhaft gezeichnet. Mein persönlicher Favorit war der Frührentner Eugen Voit. Solche kranke Typen gibt es leider wirklich, die sich für alles interessieren, was in der Nachbarschaft abläuft. Als positiv empfand ich es, dass es beim Ermittlerteam menschelt. Das bringt Farbe in den Krimi. Die Autorin hat für den Leser geschickt falsche Spuren ausgelegt. Aber mir war das zu offensichtlich und ich war gespannt, wer nun wirklich der Täter ist. Das Ende hat mich dann doch überrascht. Die Idee vom unschuldig schuldig werden hat mich nachdenklich gestimmt und noch lange beschäftigt. Jeder kann in so eine schreckliche Lage kommen. Man wird angefeindet und hat doch keine Schuld


    Nun ja, so ganz zufrieden war ich nicht. Es war wie bei einem guten Essen, bei dem man feststellt, hm, schmeckt lecker, aber das berühmte Quäntchen fehlt. So ist es mir leider ergangen. Irgendetwas hat gefehlt, aber ich kann nicht sagen, was es war.


    Mein Fazit:
    Ein gut zu lesender Krimi für ein gemütliches Wochenende.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Diese Buch habe ich mit einer paar Mitleserinen UND der Autorin gelesen.
    Das war für mich ein Prämiere und eine die wiederholt werden muß.
    Es hat rießigen Spaß gemacht und wir lesenden haben vom ersten Abschnitt abgeknobelt, gerätselt, das Tun und Lassen der Charakter analysiert und kritisiert. Es war sehr kontruktiv.
    Die Geschichte ist, genau wie die drei Vorgänger sehr zugänglich und man ist beim ersten Lesen sofort in der Geschichte drin, fühlt sich wohl.
    Zuträglich dazu sind die sehr sympatisch, lebendig gezeichneten Charakter um die Protagonisten: Konstantin Dühnfort, Kollegin/Freundin Gina und weiteren Teamkollegen Alois.
    Auch die Geigenrestauratorin Sanne, ihr Nachbar Niklas – und vor allem der- und Altenpfleger Thorsten und Co sind super gut gelungen. Lebendig, interessant und verdächtig ;-)))


    Man nimmt Teil an der Polizeiarbeit, bekommt aber noch genug „Futter“ um selbst Verdächtigungen und Spekulationen zu überlegen, zu verwerfen, wieder aufzugreifen und doch daneben zu liegen…. denn die Autorin versteht es gekonnt Katz- und Maus mit ihren Lesern zu spielen und sie zielsicher auf die falschen Spuren zu locken ;-))
    Auch versteht die Autorin es, wie nur wenig andere eine Spannung in ihre Geschichte einfließen zu lassen, die sich über das ganze 400 Seiten starke Buch hält!


    Das Ende kommt mit dem „oh-nein-Effekt, denn man lag natürlich mit seinen Verdächtigungen daneben und hat vor lauter falsche- Spuren-Verfolgung Scheuklappen aufgehabt und war „blind“ für alles andere.



    Es ist ein absoluter Buchtipp kann nur empfohlen werden.
    Ich freue mich schon total auf Band 5


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: (Volle Punktzahl)

  • So, nun bin ich endlich dazu gekommen, meine Rezension zu diesen tollen Krimi zu schreiben! Den Inhalt gebe ich nicht nochmal wieder.


    Meine Meinung :


    Ich kann gar nicht sagen, welcher Teil der Dühnfort-Serie mir am besten gefällt, aber ich kann mit verlaub sagen, dass mich dieser vierte Band echt beeindruckt hat!
    Das Grundthema an sich ist schon gut gewählt - es geht um Schuld. Wann ist man wirklich schuldig? Was bedeutet Schuld?
    Am Anfang des Buches lernt man Sanne kennen und erfährt nach und nach von ihrer Vergangenheit. In ihrer Obhut ist ein kleiner Junge zu Tode gekommen. Sie kann sich aber an den entscheidenen Punkt nicht mehr erinnern. Nicht nur die Eltern des kleinen Jungen, sondern auch sie selber gibt sich die Schuld an dem Tod des Jungen. Sie hat danach ihr Leben radikal geändert - "Schuld" verändert einen Menschen.
    Und gerade diese "Schuld-Frage" spielt im neuen Krimi von Inge Löhnig die zentrale Rolle und lies mich auch nach beenden des Buches nicht los.
    Nun gibt es noch den anderen Handlungsstrang - die Ermittlungen des Kommisars und seiner Truppe. Diese untersuchen mehrere Fälle, welche auf den ersten Blich nichts miteinader zu tun habe, aber als Leser schwebt einem schon der Gedanke im Kopf herum, dass auch diese Fälle sich mit der Frage der Schuld beschäftigen.
    Beide Handlungstränge verfolgte ich voller Spannung. Herausheben möchte ich auch noch, dass Inge Löhnig mal wieder ihre Charktere einfach großartig gezeichnet hat!! Es gibt diese Typen, welche man einfach nicht ausstehen kann und auch keinerlei Mittleid für sie empfindet und dann gint es diese überaus wunderbare Persönlichkeit, welche man einfach nur beschützen möchte. Sanne war für mich diese letztere Person. Sie wurde so sympathisch beschrieben, dass ich gar nicht genug von ihr bekommen konnte. Ich finde, das schafft Inge Löhing immer wieder mit Bravur in ihren Romanen! Man hat gewisse Personen einfach nur gern.
    Einen privaten Handlungsstrang von Dühnfort ga es natürlcih auch wieder, wenn ich auch der Meinung bin, dass dieser diesesmal etwas düner ausfiel als sonst. Der ruhige und gemühtliche Part lag in diesem Buch eher bei Sanne als bei Dühnfort. Trotzdem ist auch seine private Entwicklung wieder sehr spannend und diesesmal sogar doppelt persönlich. Das gefällt mir immer wieder gut in den Krimis von Inge Löhnig, diese Mischung aus zartem Krimi und der Weiterentwicklung einer Person, die man ins Herz geschlossen hat.
    Auf dem Covern der Bücher ist immer Schnee abgebildet und ich finde dies passt immer gut zu den Krimis. Schnnee hat etwas beruhigendes an sich , er fällt ganz sanft und leise auf die Erde und scheint alle Geräusche und alle Sorgen zu überdecken, aber Schnee kann auch gefährlich und hart sein. Die Bücher von Inge Löhing sind auch so - sie sind ganz zart und leise, aber trotzdem hart, spannend und keineswegs langweilig.

    Ich hatte mit diesem Buch ein wunderbares und spannendes Wochenende und kann es nur wieder allen Liebhabern von Krimis an Herz legen!!! Und trotz den Genres ist es nicht "flach" geschrieben, sondern manchmal fast etwas poetisch.
    Kann es kaum erwarten, denn fünften Fall mit Dühnfort zu erleben!!!



    Au alle Fälle volle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Meine Meinung:


    Wer frei von Schuld ist...
    Ich hatte mich sehr auf den 4. Teil gefreut. Nach „So unselig schön“ konnte ich es kaum abwarten und demzufolge lag die Messlatte ziemlich hoch. Und ich muss gleich vorwegschicken, so ganz wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.


    Aus irgendeinem Grund störte mich ganz massiv der Kult um den Espresso. Ich finde, es hätte etwas weniger Kaffee-Wissen sein dürfen. Das hat mich so manches Mal ein wenig die Augen rollen lassen.


    Was mich allerdings sehr berührt hat, war die Schilderung der Katzen, die in dem Buch ihre kleinen, aber wie ich finde feinen Rollen haben. Dafür möchte ich der Autorin danken!


    Und ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass mein absoluter Unsympath Alois sich doch im Laufe des Buches rehabilitieren durfte. Sonst wäre ich dafür gewesen, dass Inge Löhnig ihn bitte im nächsten Buch sterben lässt! Aber wie gesagt, er hat sich rehabilitiert, seine Figur hat mehr Charakter bekommen.


    Mehr Platz war auch dankenswerter Weise für die Beziehung zwischen Tino Dühnfort und der heißblütigen Gina. Schwierig schwierig die Situation und man darf gespannt sein, wie das weitergeht. Und ich bitte darum, dass die beiden als Paar und nicht nur als berufliche Partner eine Zukunft haben!


    Ich weiß, dass alles macht keinen guten Krimi aus und es gab wahrlich auch sehr gute Krimi-Momente, nur irgendwas hat mir gefehlt, um mich wirklich komplett vom Hocker zu reißen, wie beim Vorgänger.


    Der Punkt, dass ein Rächer sich aufschwingt, diejenigen bestrafen zu wollen, auf die gleiche Art und Weise, wie irgendwann sie das Ableben anderer schuldlos verursachten, ist nicht ohne Spannung und auch das Rätselraten, wer denn nun derjenige welche ist macht Spaß.


    Ich werde aber auf gar keinen Fall nun aufhören, Inge Löhnig zu lesen, da ich der Meinung bin, dass bis zum schlechten Buch doch noch ein weiter Weg wäre und ich glaube definitiv, dass es bei der Autorin nicht so weit kommen wird.


    Deshalb betrachte ich das Buch als guten Krimi, den man nett durchschmökern kann, der aber leider bei mir keine Nachwirkungen hinterlässt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • In seinem neuen Fall muss sich der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort mit einem ganz besonderen Täter herumschlagen. Innerhalb kürzester Zeit werden zwei Menschen getötet, die in ihrer Vergangenheit Schuld auf sich luden. Und sie scheinen nicht die Letzten gewesen zu sein.
    Für Dühnfort und sein Team gilt es nun einen Täter zu stoppen, der sich selbst zum Richter aufschwang und während das Team mit seinen Ermittlungen im Dunkeln tappt hat der Täter schon ein neues Opfer entdeckt.
    Dühnforts neuer Fall „Schuld währt ewig“ war für mich wieder ein sehr gutes und erzählerisch packendes Buch, wenn auch kein wirkliches Highlight so wie die Vorgänger. Dazu war der Fall leider einfach zu vorhersehbar. Diese Vorhersehbarkeit des Falles konnte dann leider auch nicht durch die Platzierung falscher Spuren gemindert werden, da diese Spurenplatzierung für mich zu offensichtlich war. Es gab somit keinerlei Überraschungen wie man es aus den Vorgängern gewohnt war.
    Der Fall an sich war dadurch dann auch nur mäßig spannend. Alles plätschert eher so dahin und die Ermittlungen verlaufen dann für mich zu reibungslos und werden auch eher nebensächlich, da das Privatleben Dühnforts den größten teil einnimmt.
    Ich fand es aber gut, wie das Privatleben dargestellt wurde, da Dühnfort so für mich noch sympathischer und menschlicher wurde – genau das liebe ich so mit an dieser Reihe – Gina, die ich eher aufgrund ihres Verhaltens aus Teil 2 und 3 regelrecht verabscheute, war hier sehr erträglich und auch Alois zeigte eine neue Seite von sich, die ihn für mich ebenfalls noch sympathischer werden ließ. Insgesamt war es somit ein guter Einblick in das Leben der Figuren und in die Personen an sich.
    Ansonsten war wieder eine wunderschöne Atmosphäre vorhanden und München wurde wieder sehr detailreich und mit Begeisterung beschrieben. Dadurch entstand wieder dieser unvergleichliche Lokalkolorit und dieses Lesewohlfühlgefühl, welche ich immer bei dieser wunderschönen Reihe empfinde.
    Durch Löhnigs ansprechenden Schreibstil ließ sich das Buch wieder zügig und super lesen und es war für mich einfach wieder schön auf „alte Bekannte“ zu treffen.
    Ich hoffe nun, dass in den weiteren Bänden das Spannungs- und Überraschungsniveau der Vorgänger wieder erreicht werden und bin schon gespannt wie sich die neuen und interessanten Möglichkeiten und Wege, die sich in Teil 4 herauskristallisierten, für die Figuren umsetzen lassen.
    Ich freue mich also schon sehr auf weitere Bücher dieser unglaublich schönen und authentischen reihe und habe dieses Buch trotz des Spannungsdefizits sehr gerne gelesen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Auch der vierte Band der Reihe um Komissar Dühnfort hat mir wieder sehr gut gefallen. Das Buch lag relativ lange auf meinem SUB, im Nachhinein frage ich mich warum. Inge Löhnig schreibt ihre Krimis so, wie sie mir gefallen. Mit interessanten Personen, einer Handlung, die nicht zu flach, aber auch nicht zu unübersichtlich ist und ein für mich überraschendes Ende !


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
    aus Arabien



  • Susanne bekam keine Ruhe. Seit Jahren schon fragte sie sich, ob sie wirklich schuld an Ludwigs Tod war. Bald würde sich der Tag zum sechsten Mal jähren. Die Mutter des Jungen beschuldigte sie, doch das Ermittlungsverfahren war damals eingestellt worden. Sie konnte sich einfach an ein paar Sekunden vor dem Sturz aus dem Bett nicht erinnern.Thorsten war ihr in dieser Zeit zum Freund geworden und einmal hatte sie sich hinreißen lassen, mit ihn zu schlafen und das bereute sie. Sie musste ihm sagen, dass da nichts zwischen ihnen war.


    Eugen Voigt beobachtete seine Mitmenschen seit er in Frührente gegangen war. Er beobachtete hauptsächlich die, die gegen Verkehrsregeln verstießen und zeigte sie an. An diesem Tag sah er, wie ein Objekt seiner Begierde die Straße überquerte. Da fuhr plötzlich ein Auto an, überführ den Mann, hielt nach 25 Metern kurz an und fuhr davon. Eugen hatte alles fotografiert.


    Kommissar Dühnfort war zu einem Todesfall gerufen worden. Die Zeugen sagten aus, dass der Fahrer des Wagens nicht gebremst habe, sie vermuteten Tötungsabsicht. Wenig später wurde eine junge Frau in 20 cm tiefem Wasser ertrunken aufgefunden. Ein klarer Mord. Und Dühnfort war sich sicher, dass die beiden Fälle miteinander zusammen hingen. Doch wie?


    Der Mann hatte vor vielen Jahren ein kleines Mädchen überfahren, das sich von der Mutterhand losgerissen hatte. Und die Frau hatte mit ihrer Freundin einen Autounfall, an dem sie unschuldig war. Ihre Freundin war dabei ertrunken.Doch Dühnfort suchte nach Zusammenhängen.


    Eugen Voigt hatte es sich überlegt. Er würde nicht zur Polizei gehen, sondern er würde den Fahrer erpressen. Von einem ehemaligen Kollegen forderte er noch einen Gefallen ein, und dann wusste er, wen er erpressen musste. Doch ob das gutging?


    Dühnfort war mit seiner Kollegin Gina liiert, doch das durfte niemand wissen. Denn das war verboten, da er ihr Chef war. Er musste sich entscheiden, wen er zu einem Lehrgang schicken sollte. Gina machte seiner Ansicht nach die bessere Arbeit, doch Alois fühlte sich hintergangen. Dass Alois in dann an einem Tag beobachtete, bzw. Gina, sollte sich für Dühnfort als positiv herausstellen…



    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Dühnfort hat meistens die richtige Intuition, auch wenn seine Vorgesetzten oft nicht gleich darauf anspringen. Das Buch begann leicht spannend und diese erhöhte sich im Laufe des Krimis. Am Ende gab es dann eine Überraschung, was die Person des Mörders betrifft. Es hat mir sehr gut gefallen und bekommt eine Leseempfehlung von mir.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Kommissar Dühnfort und sein Team jagen in diesem vierten Fall einen Täter, der auf grausame Weise für seine Vorstellung von Gerechtigkeit sorgt.


    Das Buch ist toll geschrieben, mit kurzen, knackigen Kapiteln. Wir begleiten Susanne, die sich aus der Stadt zurückgezogen hat und auf dem Land lebt. Sie geht Menschen aus dem Weg, will eigentlich nur ihre Ruhe, da eine schreckliche Erinnerung ihr Leben begleitet. Susanne fühlt sich schuldig. Schuldig an dem Tod eines Kindes. Auch wenn sie sich an die wahrlich wichtigen Sekunden die den Tod des Kindes herbeiführen nicht mehr erinnern kann. Aber sie muss es doch gewesen sein, oder?


    Und was hat es mit dem Opfer des Verkehrsunfalls auf sich? War es wirklich ein Unfall?


    Das Buch ist ein tolles Buch für mal eben zwischendurch. Es ist recht unterhaltsam und spannend geschrieben. Allerdings hat mir das gewissen etwas für den fünften Stern noch gefehlt.


    Für mich persönlich sind noch einige Fragen offen geblieben - gerade Thorsten betreffend. Da hätte ich doch gerne noch ein paar Erläuterungen gehabt. Das Ende kam für mich etwas plump daher.


    Fazit:


    Aber trotzdem - gut zu lesen. Absolut.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study: