Roland Habersetzer - Kobudô 2: Nunchaku, Tonfa, Polizei-Tonfa

  • Klappentext:


    Traditionelles Kobudô, moderne Polizeiwaffe


    Das zweibändige Werk "Kobudô" enthält die Grundlagen dieser alten okinawanischen Kampfkunst und eine Fülle von Techniken für ihre vier Basiswaffen: Bô, Sai (Band 1), Nunchaku und Tonfa. Neben den Grundtechniken werden viele Beispiele für Kombinationen, Kumite-Techniken sowie repräsentative klassische und moderne Kata ausführlich und nachvollziehbar in Wort und Bild vorgestellt.


    Der letzte Teil des vorliegenden Bandes behandelt die moderne Anwendung des Tonfa als Mehrzweckeinsatzstock der Polizei. Basistechniken, wie z. B. verschiedene Methoden, den Tonfa in Bereitschaft zu bringen, Blöcke, Stöße, Schläge oder Hebel werden ausführlich erläutert und mit zahlreichen Zeichnungen und Fotografien illustriert. Darüber hinaus werden spezielle Techniken dargestellt, die im praktischen Einsatz für den Polizeibeamten von größter Wichtigkeit sein können. Dazu zählen der Schutz des eigenen Tonfa vor fremdem Zugriff oder die Verteidigung der Dienstwaffe. Generell waren Praxisnähe und Effektivität die entscheidenden Kriterien für die Auswahl der vorgestellten Techniken.


    Dieses Buch bietet zudem die Möglichkeit, Methoden des klassischen Kobudô in die moderne Praxis mit dem Polizei-Tonfa einfließen zu lassen.


    Hanshi Roland Habersetzer, 9. Dan Karatedô, praktiziert asiatische Kampfkünste seit nahezu 50 Jahren. Seine Praxis des Kobudô begann 1973, dem Jahr seiner ersten Begegnung mit Matayoshi Shinpô.


    Eigene Beurteilung:


    Das Nunchaku ist in vielen europäischen Ländern verboten, weswegen der erste Teil dieses Buchs eigentlich überlesen werden müsste. Natürlich werden sich Kampfkünstler zumindest mit der Theorie hinter dem Nunchaku und seinen chinesischen Entsprechungen trotzdem auseinandersetzen wollen. Wie bereits im ersten Band werden auch hier die Bestandteile, die Grundhaltungen und Grundblöcke und -angriffe dargestellt und in Kombinationen demonstriert, bevor es zu einer Reihe von Kumites und Katas kommt. Dabei fällt vor allen Dingen auf, dass die Katas hier wesentlich länger sind - und das bei vergleichsweise geringer Anzahl verwendeter Techniken. Es geht hierbei wohl in erster Linie um den schnellen Wechsel der Techniken.
    Der zweite Teil des Buchs beschäftigt sich dann mit dem "klassischen" Gebrauch des einfachen und doppelten Tonfas, wobei hier einige klarere Aussagen zur Geschichte und Herkunft gemacht werden können. Auch in diesem Fall fallen die Kata-Darstellungen sehr umfänglich aus.
    Der dritte Teil des Buchs behandelt dann den Einsatz des Tonfas im Bereich der polizeilichen Arbeit und des Sicherheitsdienstes. Hierbei sind besonders die Hebel- und Sicherungstechniken interessant, die beim "klassischen" Einsatz des Tonfas keine Rolle spielen, wie auch das Heraushebeln von Personen aus Autositzen.
    Etwas seltsam fand ich, dass bei der Darstellung der Geschichte der Einführung des Tonfas bei europäischen Polizeikräften nicht kurz auf einige Planungsexzesse eingegangen wurde, wie sie etwas rabiatere Polizeivertreter geplant hatte und die glücklicherweise keine Anwendung gefunden haben.