J. D. Salinger - Der Fänger im Roggen / The Catcher in the Rye

  • J. D. Salinger, ein amerikanischer Autor, den man auf die gleiche Stufe mit Jack Kerouac (On the Road) stellen kann, schreibt seiner Zeit, den 50er Jahren, weit voraus einen Roman, der nachdenkenswürdig ist.


    Erschienen ist "Der Fänger im Roggen" erstmalig 1951. Salinger beschreibt zwei Tage in (s)einer Jugend als die schlimmste Erfahrung, die es zu geben scheint.


    Der 16 Jährige Protagonist Holden Caulfield wird zum x-ten Male von der Schule verwiesen und traut sich dadurch nicht nach Hause. Obwohl die Weihnachtferien kurz vor der Tür stehen bleiben ihm noch zwei Tage bis zum Beginn dieser.


    Er ist konfus, weiß nicht was er mit seinem Leben anfangen soll. Er ist unsicher, fragt sich was das Leben bringen soll, besitzt extreme Selbstzweifel und scheint sich irgendwo am Ende einer Sackgasse zu befinden. Infolge der Weiterführung der Geschichte ist er auf der Suche nach Menschen, die ihn verstehen, was natürlich alles andere als einfach ist.


    Innerhalb dieser zwei Tage trifft er Menschen, die in seinem Alter sind und ihn nicht verstehen (wollen), er setzt sich mit der Erwachsenenwelt auseinander und merkt, daß er in dieser Gruppe einen besseren Bezugspunkt findet, als unter seinesgleichen, auch wenn die Gespräche zwischen beiden Generationen manchmal nicht glücklich verlaufen, sind es die, die ihn weiterbringen.


    Um die Geschichte auf den Punkt zu bringen: Der Protagonist hat Angst vor dem Erwachsenwerden. Wobei ein radikaler Punkt einfließt, er ist sich sicher, daß ihm dabei nur ein Psychologe helfen kann... ob es so ist, oder wie Holden aus seiner Misere herauskommt... lest selbst!


    Es ist eines der wenigen Bücher die es gibt, bei deren Ende man traurig ist, daß es nicht noch 200 Seiten mehr hat.

  • Ich hab es schon länger daheim auf dem SUB...
    Danke für die "Erinnerung"! :wink:


    Süße-Grüße

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

    Einmal editiert, zuletzt von Süße ()

  • Also ich war ganz froh, dass es nicht mehr Seiten hat..... vielleicht ist meine Pubertät zu lange her, aber ich fand dieses Buch ziemlich bescheuert. Erst habe ich angefangen, die englische Ausgabe zu lesen, aber es lag nicht an der Sprache, dass ich das Buch nicht wirklich verstanden habe....

  • Zitat

    Original von nic


    ..... vielleicht ist meine Pubertät zu lange her, aber ich fand dieses Buch ziemlich bescheuert.


    Meiner Meinung nach ist das Buch auch nix für Pubertierende, wenn man selber noch drin steckt, kann man mit Holdens Denken sicher nichts anfangen.

  • na ich weiß nicht, vielleicht aber schon. wenn man in dieser zeit sowieso verquer denkt und alles in frage stellt, sich nicht verstanden fühlt, die welt auch nicht versteht und sich um alles und jeden und überhaupt absolut seltsame gedanken macht.
    jedenfalls habe ich mich mit anderen über das buch unterhalten und da waren nicht wenige der ansicht, dass man - wenn überhaupt - dann das buch am besten in dieser zeit verstehen könnte.

  • Zitat

    Original von nic


    jedenfalls habe ich mich mit anderen über das buch unterhalten und da waren nicht wenige der ansicht, dass man - wenn überhaupt - dann das buch am besten in dieser zeit verstehen könnte.


    Lies es doch jetzt noch einmal, vielleicht siehst Du die ganze Story in einem anderen Licht.


    Soviel ich gehört habe, ist das Buch Pflichtlektüre am Gymnasium, weiß jemand näheres darüber? Ich kann mir vorstellen, daß der Kern, obwohl es die gleiche Altergruppe trifft, nicht verstanden wird, eben in diesen "jungen" Jahren.

  • Also es ist jetzt vielleicht schon 25 Jahre her, dass ich dies Buch gelesen habe, aber ich fand es toll damals. Was mir in Erinnerung geblieben ist, sind die Ängste die er hatte und mit maßlosen Übertreibungen zu neutralisieren versuchte. Ich konnte mich da als 17 oder 18jähriger ganz gut hineinversetzen. Aber ich würde es jetzt nicht wieder lesen wollen, sondern nur so in der Erinnerung behalten wollen.

  • *Ich hole mal diesen alten Thread wieder hoch. * :wink:


    Ob Der Fänger im Roggen Pflichtlektüre an Gymnasien ist/war, kann ich leider nicht sagen, allerdings haben wir das Buch nicht gelesen.
    Ich habe es vor einigen Jahren von einem Schulkameraden geschenkt bekommen, der begeistert von Salingers Stil und besonders von diesem Roman war. Tja, das Buch ist dann erst mal eine Weile liegen geblieben, ich hatte keine große Lust, es zu lesen.
    Aber irgendwann hat es mich dann doch gepackt, und da wollte ich es auch nicht mehr aus der Hand legen. Jetzt finde ich es sehr schade, dass es schon so lange her ist, dass ich hier keine besonderen Details mehr beschreiben kann, dies wäre vielleicht auch ein Grund, das Buch irgendwann noch einmal zu lesen. :scratch:
    Allerdings erinnere ich mich noch gut daran, dass ich mich erst an den Stil des Autors gewöhnen musste, ich empfand ihn damals als sehr konfus und verwirrend. Aber je länger ich gelesen habe, desto mehr habe ich mich darüber amüsiert und ich war durch den Roman sehr gut unterhalten. :wink:


    Viele Grüße
    Wilaja

  • Ich habe das Buch gelesen, weil es mir von einer Freundin ans Herz gelegt wurde. Es ist erst ein paar Jahre her, dass ich es las, aber ebenso wie Wilaja muss ich gestehen, dass ich mich nicht mehr an viel erinnere... :-k


    Ich glaube, ich war froh, als ich damit durch war. Ich habe Holden Caulfield bis zum Schluss nicht verstanden.


    Viellleicht hätte es mir mehr zugesagt, wenn ich es in der Schule gelesen hätte. Vielleicht aber auch nicht. ;)

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Zitat

    Original von Fezzig
    aber ebenso wie Wilaja muss ich gestehen, dass ich mich nicht mehr an viel erinnere... :-k


    ... ich finde es wirklich schade, dass es bei mir schon so lange her ist, denn es gäbe sicherlich jede Menge Diskussionsstoff. :bom:



    Gruß
    Wilaja

  • Zitat


    Original von Wilaja
    es gäbe sicherlich jede Menge Diskussionsstoff


    Man könnte eine Leserunde daraus machen... ;)
    Dort können wir dikutieren und ich mich erneut überzeugen, was mir nicht gefiel.


    Aber eigentlich ist es mir nicht wichtig genug.


    Zitat


    Original von Wilaja
    Jetzt finde ich es sehr schade, dass es schon so lange her ist, dass ich hier keine besonderen Details mehr beschreiben kann


    ... das ist so ein prinzipielles Problem bei mir. Ich vergesse Details viel zu schnell. Wenn ich dann hier ein Buch vorstelle, zu dem ich mehr schreiben möchte als: "Lest es" oder "Lest es nicht" muss ich immer blättern, um Begründungen zu finden. Deshalb werde ich selten meinen Erwartungen an eine Rezension gerecht. :-s
    Manchmal habe ich schon gedacht, ich müsste die Bücher nochmal lesen und dann erst vorstellen... doch dann sehe ich meine Regale und all die Bücher, die ich noch nicht kenne und entscheide mich für etwas neues.
    Schade, dass es soweig Zeit gibt und so viele Bücher!!! :-? Enttäuschung vorprogrammiert... ;)

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Zitat

    Original von Fezzig


    Wenn ich dann hier ein Buch vorstelle, zu dem ich mehr schreiben möchte als: "Lest es" oder "Lest es nicht" muss ich immer blättern, um Begründungen zu finden. Deshalb werde ich selten meinen Erwartungen an eine Rezension gerecht. :-s
    Manchmal habe ich schon gedacht, ich müsste die Bücher nochmal lesen und dann erst vorstellen... doch dann sehe ich meine Regale und all die Bücher, die ich noch nicht kenne und entscheide mich für etwas neues.
    Schade, dass es soweig Zeit gibt und so viele Bücher!!! :-? Enttäuschung vorprogrammiert... ;)


    :mrgreen: Das habe ich mir auch schon oft überlegt, dass ich viel zu wenig Zeit für die vielen, vielen Bücher habe, die ich noch lesen möchte.


    Aber ich weiß, was du meinst: Mir ging es gerade ja auch so, ich habe den Thread zu diesem Buch gefunden und wollte so gerne mehr dazu schreiben, aber leider ist es einfach schon zu lange her. Schade. :cry:


    Gruß
    Wilaja

  • Dafür, dass um dieses Buch so viel Aufhebens gemacht wird, und es sogar im Buch der 1000 Bücher vorhanden ist, find ich es dann doch nicht so berauschend. Zugegeben, auch bei mir ist es eine Weile her, dass ich das Buch gelesen hab, und möglicherweise würde es mir jetzt, nachdem ein paar Jahre verstrichen sind, besser gefallen, bzw. könnte ich mich mehr dahinein versetzen.
    Interessant fände ich ja, wie ihr die Verbindung des Mörders von John Lennon (Mark David Chapman) und dem Buch seht, ob ein Buch einen Menschen wirklich so stark beeinflussen/lenken kann. Gibt es ähnliche Vorfälle/Verbindungen mit anderen Büchern?

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Ist schon ewig her,daß ich dieses Buch gelesen habe. Kann mich also kaum noch an die Einzelheiten erinnern, aber an den Gesamteindruck-ich fand es ziemlich zäh. Kann natürlich sein, daß ich es heute anders sehen würde.
    Gruß Wirbelwind


    :study: David Ball, Asha-Sohn von Malta

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ich hatte es auch vor Jahrzehnten gelesen. Anscheinend in der richtigen Zeit, denn ich fühlte mich von dem Protagonisten (bzw. Autor) so unglaublich verstanden.
    Umgekehrt wird es wohl ähnlich gewesen sein.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Nun, bei den Kritiken hier stellt sich die Frage, ob das Buch im Original oder in der Übersetzung gelesen wurde. Die alten Übersetzungen gelten als nicht sonderlich gut. Im letzten Jahr ist eine neue Übersetzung heraus gekommen und ich hatte mir mit meiner Frau eine Lesung daraus angehört. Da ich das Buch allerdings nur im Original gelesen habe, fehlt mir hier ein wenig der Vergleich. Aber auch bei mir ist - nach etwa 19 Jahren - kein wirklich bleibender Eindruck des letzten eigenen Lesens gewesen.


    In NRW zumindest ist "The Catcher" keine Pflichtlektüre.

  • Ich las das Buch etwa vor einem halben Jahr und bin froh, dass ich es über Buchticket wieder losgeworden bin. :mrgreen:


    Wirbelwind schreibt, sie hätte es als zäh in Erinnerung. Dies trifft meinen Eindruck vom Buch.
    Der Junge schleppt sich durch diese zwei Tage und mich ermüdet das nur. Ich fand weder den Stil noch den Inhalt irgenwie interessant. Wäre es länger gewesen, hätte ich möglicherweise aufgegeben :roll:


    Ob mir die Geschichte früher besser gefallen hätte? Ich kann mir das nicht vorstellen, aber auszuschließen ist es auch nicht - vor allem ist es nicht mehr nachprüfbar :wink:

    Bücher können Glück in ein ereignisloses Leben bringen und uns froh machen,
    indem sie uns zu Orten mitnehmen, an die wir sonst nie kämen,
    und uns auf Gedanken bringen, die wir ohne sie nie hätten. (G. P. Taylor)

  • *brrrr* Das Buch musste ich in der Schule lesen (Englisch) - und ich hab zum Glück fast alles wieder vergessen. Ich weiß aber noch genau, dass ich es grauslich fand - schon das Thema hat mich irgendwie nicht interessiert und dann fand ich Sprache und Stil auch ziemlich langweilig und wie schon mehrfach gesagt: zäh! :puker:


    Dazu kommt, dass wir es dann auch noch wochenlang "zerredet" haben.... Bin ich froh, dass ich das Buch nicht kaufen musste!

  • Hi,
    ich krame mal den Thread wieder vor...
    habe nämlich "Der Fänger im Roggen" gerade zuende gelesen und muss sagen, dass es mir schwer fällt mich festzulegen ob ich die Erzählung nun positiv oder negativ beurteilen würde. Besonders zu Anfang hat mich der Schreibstil gestört. Durch die zum Teil extreme und -wie ich fand- manchmal etwas künstlich wirkende Jugendsprache könnte ich nicht gut in die Geschichte "eintauchen". Auch inhaltlich wurde ich zunächst nicht gefesselt, aber nach ungefähr 40 Seiten, eigentlich bei der Stelle, in der der Protagonist zum ersten Mal über seinen toten Bruder schreibt, begann ich irgendwie etwas zu verstehen. Es war mir nicht mehr egal, was mit ihm passiert, ich wollte seine Verwirrungen begreifen und mehr ich las, desto mehr verstand ich ihn auch tatsächlich. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich ungefähr in seinem Alter bin. Gerade seine "verqueren" oft nicht zusammenhängenden Gedankenfetzten fand ich fazinierend.
    Sicherlich ein Roman über den sich die Geister scheiden, alledings absolut lesenswert und nicht zu zäh (dafür ist er mit seinen ca. 150 Seiten schlichtweg nicht lang genug...).
    In meiner Klasse wurde es zwar kurz angesprochen, ob wir "Der Fänger im Roggen" als Schullektüre lesen sollen, aber da es keine Pflicht ist und wir sowieso zu Ende des Schuljahres unter Zeitdruck stehen wurde nichts draus. Ich glaube nicht, dass ich den Roman gerne wochenlang durchgekaut hätte.
    Liebe Grüße,
    *blue

  • Als ich bei meiner Tante in Salzburg war, gab es einen Nachmittag, da war ich allein in der Wohnung. Mir war langweilig, da habe ich das Buch herausgefischt. Es war schon ganz zerlesen, die SEiten fielen bereits heraus. Es war ein Exemplar aus den 80-ern. Ich habe es angefangen und mir gleich ein neues gekauft, denn bis jetzt gefällt es mir sehr gut.
    Im Gymnasium hier in Österreich habe ich noch nichts gehört, weder vom Autor noch vom Buch. Komisch, denn so wie es aussieht, hat es sich bis jetzt gut verkauft.
    Ich mag den Protagonisten. Er ist auf so eine verquere Art durchgedreht.

    Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
    Aus Persien